Antonie Adamberger

 

Österreichische Schauspielerin; Tochter des Tenors und Hofsängers Valentin Adamberger (*1743, †1804); wurde, nachdem ihre Eltern gestorben waren, von dem Dramatiker Heinrich von Collin ausgebildet. Nach ihrem Debüt am Wiener Burgtheater am 1.1.1807 wurde sie dort als Hofschauspielerin engagiert. Sie war tragische Darstellerin und brillierte u.a. als das Klärchen in Johann Wolfgang von Goethes klassischem Trauerspiel Egmont, als Beatrice in Schillers Braut von Messina ebenso wie als Desdemona in Shakespeares Othello oder Emilia Galotti in Gotthold Ephraim Lessings gleichnamigen Trauerspiel. Als Theodor Körner im Jahre 1811 von Berlin zum weiterem Studium an die Universität Wien gewechselt und als Hoftheaterdichter an das Burgtheater berufen worden war, lernte er die junge Schauspielerin 1812 bei einer Theateraufführung kennen und verliebte sich in sie, und noch im selben Jahr fand die Verlobung statt. Körner, der ihr diverse Gedichte widmete, eignete ihr auch das Drama Toni zu, in dem sie später die Hauptrolle verkörperte. Im März 1913 verließ Körner Wien, um sich gegen Napoléon dem Freikorps Lützows anzuschließen und fiel im August des selben Jahres; 1817 verließ Antonie Adamberger die Bühne und heiratete am 19.7. des selben Jahres den Archäologen Joseph von Arneth (*1791, †1863), den nachmaligen Direktor des Münz- und Antikenkabinetts zu Wien sowie Universitätsprofessor an der Universität Wien. 1820 wurde sie Vorleserin der Kaiserin Karoline Auguste und von dieser 1832 zur Oberin des Karolinenstifts, einem Erziehunginstitut für weibliche Soldatenkinder, ernannt.

mit ihrem Verlobten Theodor Körner

 

 

 

Inschrift: Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

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Clara Bow

                           

US-amerikanische Schauspielerin; wuchs in den Slums von Brooklyn auf. 1921 nahm sie an einem Wettbewerb des Filmmagazins "Fame and Fortune" teil und gewann als ersten Preis die Teilnahme in einer winzigen Rolle in einem Film. Drei Jahre später wurde sie unter die sogenannten “WAMPAS Baby Stars”1 des Jahres gewählt und 1925 hatte sie ihren Durchbruch in den Stummfilmen The Plastic Age und Dancing Mothers neben der bereits populären Alice Joyce, die bereits seit 1910 Filmerfahrung hatte. Die Filmgesellschaft Paramount Studios machte sie in der Folge zu einem der bekanntesten “Flapper” der Zeit, kecken und selbstbewußten Mädchen in in Wingskurzen Röcken und mit kurzgeschnittenem Haar und mit einer Vorliebe für Jazz und Alkoholkonsum. Bekannt wurde sie durch ihre Hauptrolle in dem 1927 gedrehten Film It. , in dem Gary Cooper eine, wenn auch kleine, Rolle als Reporter hatte. Der Film entstand nach einer Vorlage der britischen Schriftstellerin Elinor Glyn (*1864, †1943), die in dessen Vorspann auch gleich die Definition von “IT” lieferte: “IT” is that quality possessed by some which draws all others with its magnetic force. With “IT” you win all men if you are a woman - and all women if you are a man. “IT” can be a quality of the mind as well as a physical attraction2. Im selben Jahr errang der Streifen Wings, in dem auch Cooper, mit dem sie eine Affäre gehabt haben soll, wieder mitwirkte, den ersten Oscar als bester Film. Überhaupt wurde Clara Bow, zu jener Zeit der für die Paramount wichtigste weibliche Star, zahlreiche Affären nachgesagt. Der Sprung in die Ära des Tonfilms schaffte sie trotz ihrer Popularität - im Gegensatz zu ihren Kolleginnen Joan Crawford und Anita Page - allerdings nicht; als man sie nicht mehr einsetzte, verließ sie verärgert und zornig das Studio. Erst 1932 gelang ihr mit dem Melodrama Call Her Savage ein Comeback. Der Streifen blieb aber ihr letzter Einsatz: Verdrängt wurde sie von Jean Harlow, die in einem nach dem Roman Red-Headed Woman gedrehten Film die eigentlich für sie vorgesehene Rolle übernahm; bei Bow hatten sich mentale Probleme eingestellt, die vermutlich aus einem Unfall herrührten, den sie in ihrer Jugend erlitten hatte. 1931 heiratete sie ihren Kollegen Rex Bell, der 1962 während des Wahlkampfes um den Posten des Gouverneurs von Nevada an den Folgen eines Herzinfarkts starb. 1949 wurde bei dem ehemalgen Filmstar Schizophrenie, unter der sie bis zu ihrem Tode 1965 leiden wird, diagnostiziert.

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1 Jährlich zwischen 1922 und 1934 wurden von der Western Association of Motion Picture Advertisers jeweils (mit einer Ausnahme im Jahr 1932) dreizehn junge Frauen ausgewählt, von denen man glaubte, sie würden in der nächsten Saison zu Leinwandstars reüssieren. Ihnen zu Ehren wurde unter dem Namen “WAMPAS Frolic” eine Party ausgerichtet, um sie der Presse vorzustellen. Zu den WAMPAS gehörten neben Clara Bow (1924) u.a. Dolores Costello (1926), Joan Crawford (1926), Janet Gaynor (1926), Mary Astor (1926), Dolores Del Rio (1926), Fay Wray (1926), Sally Rand (1927), Loretta Young (1929), Anita Page (1929), Joan Blondell (1931) und Ginger Rogers (1932).

2 "IT" ist die Eigenschaft, über die einige Personen verfügen, die alle anderen mit ihrer magnetischen Kraft anziehen. Mit “IT” gewinnt man alle Männer, wenn man eine Frau ist - und alle Frauen, wenn man ein Mann ist. “IT” kann eine Eigenschaft des Geistes ebenso wie eine physische Anziehungskraft sein.

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Mady Rahl eigentl. Edith Gertrud Meta Raschke

    Bild

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter eines Gürtlermeisters; nach dem Besuch einer höheren Mädchenschule und Absolvierung eines Schreibmaschinen- und Stenokurses arbeitete sie zur Finanzierung ihrer Schauspiel- und Tanzausbildung als Privatsekretärin. 1935 hatte sie ihr erstes Bühnenengagement an den Städtischen Bühnen in Leipzig und wirkte dann 1936 auch schon in Nebenrollen in Spielfilmen der Ufa mit, die in Babelsberg gedreht wurden, so in Blinde Passagiere und Das Gäßchen zum Paradies an der Seite von Hans Moser. Einem breiteren Kinopublikum wurde sie allerdings erst durch den Film Truxa (1937) bekannt. Es folgten Erfolgsproduktionen wie Zweimal zwei im Himmelbett (1937), Zu neuen Ufern (1937), den Detlef Sierk, der sich später in den USA Douglas Sirk nannte, drehte, Eine Nacht im Mai (1938) mit Marika Rökk und Viktor Staal oder Hallo Janine (1939), ebenfalls an der Seite von Marika Rökk und Johannes Heesters; am Ende waren es dann mehr als 60 Filmen, in denen sie vor der Kamera stand. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte die Berlinerin mit der “verruchten” Stimme in München Theater, wirkte parallel dazu wieder in Film- und dann auch Fernsehproduktionen mit, dort u.a. in Krimiserien wie Tatort, Dem Täter auf der Spur und Polizeiruf 110 oder in den Vorabendserien Die glückliche Familie (mit Maria Schell und Siegfried Rauch) und Die Wicherts von nebenan. Unvergessen bleiben ihre Rollen in Filmen wie Die Sterne lügen nicht, Geliebte Bestie und Die Dame in Schwarz. Außerdem synchronisierte sie Filme, u.a. sprach sie in der Zeichentickserie Nils Holgersons Reise mit den Wildgänsen die Wildgans Akka. Rahl war dreimal verheiratet und dreimal geschieden.

Filme u.a.: Die Dame in Schwarz (1951), Schön ist die Welt (1957), Der Greifer (1958), Immer die Radfahrer (1958), Ein Tag, der nie zu Ende geht (1959), Der Fälscher von London (1961), Venus im Pelz (1969).

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Ilse Exl

 

Österreichische Schauspielerin und Theaterleiterin; Tochter Ferdinand Exls, des Gründers der Exl-Bühne, die 1955 aufgelöst wurde. Zusammen mit ihrer Mutter Anna hatte Ilse Exl das 1902 gegründete Theater kurz vor dem Tode ihres Vater (1942) übernommen und weitergeführt. Eigentlich sollte sie, wenn es nach dem Willen des Vaters gegangen wäre, dem Theaterleben fernbleiben, sie wurde bei den Englischen Fräuleins in Wien erzogen. Als eine der Darstellerin überraschend ausfiel, sprang die 13-Jährige jedoch in Karl Schönherrs Kinderkomödie ein. und wurde als festes Mitglied im Ensembles aufgenommen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging sie, da das Innsbrucker Theater geschlossen war, mit dem Theater auf Tourneen, wurde für Radio- und Filmaufnahmen engagiert und gab Gastspiele am Tiroler Landestheater. Erst 1948 konnte das Ensemble wieder auf der eigenen Bühne spielen, jetzt auch mit zeitgenössischen Stücken. Später wurde sie auch für den Film entdeckt und spielte in nach dem Krieg sehr populären Heimatfilmen, u.a. an der Seite von O.W. Fischer.

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Herbert Ballmann

 

Deutscher Theater- und Filmregisseur; nach dem Abitur und einer Schauspielausbildung am Berliner Schillertheater und der Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft begann seine Karriere nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1949 als Regieassistent bei der Deutschen Film AG (DEFA) in Ostberlin und leitete dort ab 1954 die Kinder- und Jugendfilmstudios. Seinen ersten Film für das erwachsene Publikum drehte er 1957 nach einer Erzählung von Leonhard Frank: Der Prozeß wird vertagt. U.a. drehte er im Auftrag von Margot Feist, der Vorsitzenden der Jungen Pioniere und späteren Ehefrau von Staatsvorsitzenden und Parteichef Erich Honecker, eine Dokumentation über die DDR-Kinderorganisation. Zu ersten Unstimmigkeiten mit dem DDR-Regime kam es, als der Film Haus im Feuer gedreht werden sollte, dessen Hauptrolle Ballmann mit der in West-Berlin lebenden Schauspielerin Gisela Uhlen, mit der er von 1957 bis 1961 verheiratet war, besetzen wollte und ihm daraufhin die Regie entzogen wurde. Als das DDR-Regime ihm außerdem vorwarf, seine Filme berücksichtigten "das neuen Leben" in der Deutschen Demokratischen Republik nicht ausreichend, reiste er 1959 nach West-Berlin aus. Ab 1959 wirkte er als Schauspieler und Regisseur am Schillertheater, ab 1961 als Regisseur am Hansatheater und am Theater am Kurfürstendamm. 1967 inszenierte er erstmals einen Fernsehfilm. Einem breiten Publikum bekannt wurde er 1978 mit der nach dem Roman von Hans Fallada produzierten 13-teilige Fernsehreihe Ein Mann will nach oben mit Mathieu Carrière und Ursela Monn in den Hauptrollen. 1985 lief seine bereits 1983 gedrehte Filmkomödie Einmal Ku’damm und zurück erfolgreich in den Kinos, und Ende der 1990er Jahre drehte Ballmann die TV-Serie Der Havelkaiser mit Günter Pfitzmann und Rosemarie Fendel in den Hauptrollen.

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Friedrich Konrad Guido Seeber

 

Deutscher Filmpionier und Kameramann; bereits 1898 begannen Guido Seeber und sein Vater ihre ersten eigenen Filme in der heimatlichen Umgebung zu drehen. Nach dem Tod des Vaters, der in Chemnitz einen Fotoladen besaß, verließ der Sohn 1907 die Stadt und schloß sich einem Wanderzirkus an, mit dem er bis Valencia zog. Nach seiner Rückkehr ins Reich war er als Filmprüfer für die Deutsche Rollfilm Gesellschaft in Frankfurt am Main bzw. für die Schleußer AG in Köln tätig, dann als technischer Betriebsleiter der Deutschen Bioskop GmbH, die 1920 mit der Decla zur Decla-Bioskop AG fusionierte und die zweitgrößte Filmgesellschaft nach der UFA wurde. 1909 drehte er erste Filme, u.a. den Trickfilm Die geheimnisvolle Streichholzdose. Im Folgejahr entstand für die Deutsche Bioscop GmbH der Spielfilm Schuld und Sühne mit Henny Porten und Paul Bildt; mit letzterem drehte er später weitere Filme. Aus der Zusammenarbeit Seebers mit dem dänischen Regisseur Urban Gad entstand in den nachfolgenden Jahren eine Reihe von Filmen mit Asta Nielsen, die mit Gad verheiratet war, u.a. die Stummfilme Heißes Blut, Nachtfalter und Der fremde Vogel.

Seeber mit der von ihm erfundenen Filmtrockentrommel

Als die derzeitigen Produktionsräume zu klein wurden, eröffnete die Bioscop im Februar 1912 ein neues Atelier auf dem Gebiet der heutigen Filmstudios in Babelsberg; als erster Film wurden dort unmittelbar nach der Einweihung die Dreharbeiten zu Der Totentanz begonnen. Neben seiner Arbeit als Kameramann tüftelte Seeber an technischen Verbesserung; so entwickelte er die Doppelgänger-Aufnahmen, die in dem Film Der Student von Prag (1913) eingesetzt wurden, und die bewegliche Kamera, die in der Lage war verwacklungsfreie Fahrtaufnahmen durchzuführen, z.B in Sylvester (1923). Mit dem Aufkommen des Tonfilms war er nicht mehr so gefragt, und aufgrund eines Schlaganfalls im Jahre 1932 zog er sich immer mehr von der aktiven Kameraarbeit zurück. Allerdings übernahm er 1935 die Leitung der Abteilung Filmtrick bei der UFA. Außerdem verfaßte er mehrere Bücher für Amateurfilmer.

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Bilder: (02.04.2006)

Wien, Zentralfriedhof

Glendale (CA), Forest Lawn Memorial Park

München, Nordfriedhof

Bilder: Hermann Köhle (09/2009)

Innsbruck, Westfriedhof

Bild: Hans-Christian Seidel (08/2009)

Berlin-Nikolassee, Evangelischer Friedhof

Bild: Hans-Christian Seidel (09/2009)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

Hinweis: Die Grabstelle Seebers wurde aufgehoben, wobei der Grabstein ganz in der Nähe wieder aufgestellt wurde. Die Grabstätte wurde mit Dietrich Fischer-Dieskau neu belegt.

Ferdinand Exl

 

 

Österreichischer Schauspieler und Theaterdirektor; Vater der Schauspielerin Ilse Exl; erlernte und führte den Beruf eines Buchbinders aus, interessierte sich aber schon sehr früh für das volkstümliche Bauernspiel und betätigte sich als Laiendarsteller am Bauerntheater in Pradl, bevor er 1902 in Wilten die Erste Tiroler Bauernspiel-Gesellschaft mit Gleichgesinnten gründete; mit Eduard Köck, Anna, née Gstöttner, seiner späteren Frau, und anderen gelang es ihm, eine Truppe zusammenzustellen, mit der er erstmals zu Ostern 1902 mit dem Stück Pfarrer von Kirchfeld von Ludwg Anzengruber in Innsbruck auftrat. Aus diesen Anfängen ging die für ihre Aufführung von Volks- und Bauernstücken unter dem Namen Exl-Bühne bekannte Theatergruppe hervor, die sich später in der Tiroler Landeshauptstadt ansiedelte. Von 1915 bis 1920 leitete Exl zugleich das Innsbrucker Stadttheater (heute Landestheater) und gründete 1919 die Innsbrucker Kammerspiele, die er bis 1922 leiten wird. Um 1930 war er Direktor des Wiener Raimundtheaters. Er trat aber auch von Zeit zu Zeit in volkstümlichen Filmproduktionen in Erscheinung, zumeist mit anderen Ensemblemitgliedern seiner Bühne, wie 1921 in Glaube und Heimat (1939), Der Feuerteufel (1940) oder in Der Meineidbauer (1941). 1941 übergab er die Leitung der Exl-Bühne seiner Frau und seiner Tochter Ilse, die sie 1955 auflöste..

1938 stellte er sich, wie viele seiner Landsleute auch, nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich der Nazi-Propaganda für den Wahlaufruf der Wiener Künstler zur ”Volksabstimmung“ zur Verfügung.

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Bilder: Ewald Krismer (08/2014)

Innsbruck OT Wilten, Friedhof

Bilder: Thomas Speyerer (10/2017)

Gisèle Casadesus

 

 

Französische Schauspielerin; Tochter des Komponisten umd Orchesterleiters Henri Casadesus; Mutter des Dirigenten Jean-Claude Casadesus; begleitet ihren Vater mit 14 auf einer langen Tournee durch die Vereinigten Staaten.

Nach einem Studium am Cours Simon, einer 1925 in Paris gegründeten privaten Schauspielschule, und einem ersten Comedy-Preis am Conservatoire de musique et de déclamation im Alter von 20 Jahren, gab sie 1934 ihr Filmdebüt mit einer Hauptrolle als Geneviève in L’aventurier, ein Jahr später wurde sie Mitglied der Comédie Française. Während der Rückreise von einer dreimonatigen Tour durch Südamerika mit der Comédie-Française, erfuhr sie an Bord des Passagierschiff vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Einberufung ihres Mannes, des Komikers Lucien Pascal, den sie 1934 geheiratet hatte

Ein erster Filmerfolg war 1943 ihre Darstellung der Clotilde de Grandlieu an der Seite von Michel Simon in dem Film Vautrin. von Pierre Billon. Es folgten die Parts jugendlicher Heldinnen, so etwa 1946 als Marie mit Raimu in L’homme au chapeau rond (dt. Der ewige Gatte). Bekannt wurde sie in den 1970er Jahren mit Filmen wie La belle aventure (1971, dt. ) als Gräfin d’Eguzon), in Verdict (1974, dt. Das Urteil) mit Jean Gabin und Sophia Loren als Nicole Leguen oder in Le collectionneur de cerveaux (1976, dt. Schach dem Roboter). Ihre bekannteste Rolle war die der Titelheldin Rose als Kindermädchen von Claude Jades Sohn in Mamie Rose (1975, dt. Alle lieben Mami Rose).

Filme u.a.: Route sans issue (1978, dt. Im Schatten einer Lüge), Entre onze heures et minuit (1979, dt. Zwischen 11 und Mitternacht), Les aventures de Casanova (1974, Casanova), Homes, femmes, mode d’emploi (1996, dt. Männer und Frauen – Die Gebrauchsanweisung), Les enfants du Marais (1999, dt. Ein Sommer auf dem Lande), Le hérisson (2009, dt. Die Eleganz der Madame Michel), La tête en friche (2010, dt. Das Labyrinth der Wörter), Week-ends (2014).

Inschrift: Aimez vous les uns les autres comme je vous ai aimes. Jesus Jn 13/34 [dt. Liebet einander wie ich euch geliebt habe]

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Ars-en-Ré (Île de Ré, Dép. Charente-Maritime)

Bilder: Herbert Herterich (09/2018)

Renate Schroeter

 

 

Deutsche Schauspielerin; erhielt nach dem Abitur und einer Schauspielausbildung bei Marlise Ludwig in Berlin 1959 ihr erstes Engagement am Renaissance-Theater in Jean Anouilhs Die Probe. Noch im selben Jahr ging sie an das Staatstheater Stuttgart, wechselte 1960 an das Staatstheater Stuttgart und 1961 an das Landestheater Darmstadt. Im selben Jahr verkörperte sie bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen Thekla in Schillers Drama Wallenstein. Nach eine Engagement zwischen 1961 und 1963 am Staatstheater Hannover, war sie von 1963 bis 1969 an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main engagiert, wo sie u.a. das Gretchen in Goethes Faust gab. Anschließend spielte sie bis 1993 am Schauspielhaus Zürich und am Stadttheater Basel. Eine ihrer großen Rollen war die der Prinzessin Natalie von Oranien in Heinrich von Kleists Prinz Friedrich von Homburg, für die sie 1972 mit dem Hersfeld-Preis ausgezeichnet wurde. Bereits in den 1960er Jahren kam sie zum Fernsehen: Nach einigen Fernsehfilmen spielte sie in der allerersten Tatort-Episode Taxi nach Leipzig (1970) an der Seite von Walter Richter als Kommissar Trimmel die DDR-Bürgerin Eva Billsing. Auch später war sie immer wieder in Episoden der beliebten Kriminalserie zu sehen, zuletzt 2002 in Der dunkle Fleck. Aber auch in anderen TV-Seroen übernahm sie Gastrollen, so in Hafenpolizei, Der Kommissar, Ein Fall für Zwei, Die Männer vom K3 , Der letzte Zeuge und zuletzt in Notruf Hafenkante.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Ratten (1959), Die Physiker (1964), 1975: Haus ohne Hüter (1975), Filmriß (1975), Im Zeichen des Kreuzes (1983), Lenin in Zürich (1984), Jenseits des Ozeans (2006), Kein Geist für alle Fälle (2009).

Inschrift: Ognuno sta solo sul cuor della terra trafitto da un raggio di sole: ed è subito sera [Ein jeder ist allein auf dem Herzen der Erde von einem Sonnenstrahl durchbohrt: Und unversehens kommt der Abend].

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Bild: Bernhard Diener (07/2018) Wikipedia.de
Bild: Bernhard Diener (07/2018) Wikipedia.de

Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee

Évelyne Rey

 

 

Französische Schauspielerin; Schwester Claude Lanzmanns, der im neunten Kapitel seiner Memoiren mit dem Titel Le Lièvre de Patagonie (dt. Der patagonische Hase) ausführlich über seine Schwester und ihre leidenschaftlichen Beziehungen zu dem Philosophen Gilles Deleuze und Jean-Paul Sartre berichtet; sie war auch für eine sehr kurze Zeit mit dem aus dem Iran stammenden Maler und Schriftsteller Serge Rezvani verheiratet. Sie spielte in vielen klassischen und zeitgenössischen Theaterstücken und wirkte in einer Reihe von Filmen mit. Bekannt wurde sie durch den Film Ça va barder (1955) mit Eddie Constantine und May Britt.

Évelyne Rey beging am 18.11.1966, im Alter von nur 36 Jahren, Suizid, kurz nachdem sie von einer Reise aus Tunesien zurückgekehrt war und einen Bericht über ihre Reise verfaßt hatte. Dieser wurde am 2 1.1968 unter dem Titel Beya, ou… ces femmes de Tunisie (dt. Beya oder.. diese Frauen aus Tunesien) veröffentlicht.

Filme u.a.: M'sieur la Caille (1955), Méfiez-vous fillettes (1957), Trois jours à vivre (1958).

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Bilder: Herbert Herterich (09/2018)

Paris, Cimetière du Montparnasse

Hinweis: Bei Armand Lanzmann und Paulette, née Grobermann, handelt es sich um die Eltern von Claude und Jacques Lanzmann. Paulette verließ ihren Ehemann aus Liebe zu Monny de Boully. Beide wurden 1943 von der Gestapo verhaftet, konnten aber von dem Schriftsteller Jean Rousselot, der im Februar 1943 in die Reihen von La France libre eingetreten war und als Captain Jean im Netzwerk Cohors-Asturies aktiv wurde, gerettet werden.

Theater / TV / Film / Show CLXV

Omnibus salutem!