Kurt Gerron eigentl. Kurt Gerson

gerronin dem Film Kurt Gerrons Karussell (1923)

Deutscher Schauspieler und Regisseur; einer wohlhabenden Berliner Kaufmannsfamilie entstammend; als er nach dem Abitur Medizin studieren wollte, wurde dieses Vorhaben durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vereitelt, als er als Frontsoldat eingezogen wurde. Aufgrund mehrfacher Verwundungen frontuntauglich, absolvierte er ein verkürztes Medizinstudium und wurde dann als Lazarettarzt eingesetzt. Nach einer kurzen Tätigkeit als Arzt nach dem Ende des Krieges wandte er sich 1920 der Schauspielerei zu und war bis 1925 am Max-Reinhardt-Theater engagiert, trat parallel dazu in Revuen und Kabaretts und auch in Stummfilmen auf; in einem der letzten deutschen Stummfilmen, Menschen am Sonntag (1929/30), in dem die Laienschauspielerin Brigitte Borchert die Hauptrolle spielte, spielte er einen Passanten. Bekannt wurde er durch seine Darstellungen und Gesangsvorträge in der 1928 uraufgeführten Dreigroschenoper von Bert Brecht und Kurt Weill als Moritatensänger (Die Moritat von Mackie Messer) bzw. seine Rolle als Londoner Polizeichef Tiger Brown. In Erinnerung bleibt auch seine Rolle des Zauberkünstlers Kiepert in Josef von Sternbergs Film Der blaue Engel (1930) an der Seite Marlene Dietrichs, die in dem Film ihren künstlerischen Durchbruch hatte. Zudem wirkte er an der Seite von Heinz Rühmann, Willy Fritsch und Oskar Karlweis in der erfolgreichen Filmkommödie Drei von der Tankstelle (1930) in der Verkörperung des Dr. Kalmus mit. 1933 wurde seine Karriere durch die Nazis abrupt beendet. Gerron floh nach Paris, von dort über Österreich und Italien nach Amsterdam, wo er nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht mit dem gesamten Ensemble des Joodsche Schouwburg, mit dem er dort noch aufgetreten war, in das KZ Theresienstadt deportiert wurde. Im KZ zwang die SS ihn im August 1944, den “dokumentarischen” Film Theresienstadt zu inszenieren. Für seine Mitarbeit an diesem propagandistischen Film, der später unter dem Titel Der Führer schenkt den Juden eine Stadt bekannt wurde, wurde Gerron später von einigen der Überlebenden des KZ verurteilt, während andere ihn wegen des Versuch, damit die Deportation in das Todeslager Auschwitz zu verhindern, Verständnis zeigten. Er sowie weitere Teilnehmer an diesem Film wurden jedoch dort in der Gaskammer im Oktober 1944 getötet.

Filme u.a.: Man bracht kein Geld (1932), Der weiße Dämon mit Hans Albers (1933).

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Auschwitz, Konzentrationslager

Opfer des Naziterrors

Jules Eugène Louis Jouvet

 

Französischer Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor; als er im Alter von 14 Jahren seinen Vater verloren hatte, kam er mit seiner Mutter zu seinem Onkel nach Rethel in den Ardennen, wo diese eine Apotheke besaß. Ab 1904 studierte er Pharmakologie in Paris, um auf Wunsch seiner Angehörigen ebenfalls Apotheker zu werden. Bereits während des Studium verbrachte er seine Freizeit in Amateurtheatern; seine Bemühungen, in das Conservatoire d'Art dramatique in Paris aufgenommen zu werden, scheiterten allerdings dreimal. Nach Erwerb des Diploms im Jahre 1912 heiratete er Else Collin; aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. In dieser Zeit spielte er eine kleine Rolle in einem Film von Harry Baur. Im Folgejahr engagierte ihn Jacques Copeau (*1879, †1949), der Direktor des revolutionärem Théâtre du Vieux-Colombier, wo er sich als Regisseur, Bühnendekorateur, Assistent und schließlich als Schauspieler betätigte. Während des Ersten Weltkrieges war er Sanitäter, bis er schließlich 1917 nach der Demobilisierung an das Theater zurückkehrte. Bis 1920 hielt er sich mit der Theatertruppe in New York am Garrick's Theatre auf. 1922 trennte er sich von Copeau und gründete sein eigenes Theater, das Théâtre des Champs-Élysées, in dem er mit dem Stück Knock ou le triomphe de la médecine von Jules Romains, das 1.500 Mal aufgeführt wurde, seinen ersten großen Erfolg feiern konnte. Das Theater leitete er von 1924 bis 1933, dann von 1934 bis 1951 das Théâtre de L'Athénée. Jouvet inszenierte er bevorzugt Stücke von Jean Giraudoux, den er 1928 kennengelernt hatte. Jouvet, der als einer der bedeutendsten Theaterregisseure Frankreichs galt, wurde 1950 Mitglied Légion d'honneur. Er wirkte aber auch in vielen Filmen mit u.a. Nachtasyl, (1936) unter der Regie von Jean Renoir, Spiel der Erinnerung (1937).

Filme u.a.: La Kermesse Heroïque" (1935), L'Alibi (1937), Un Carnet de Bal (1937), La Maison du Maltais (1938), Hôtel du Nord (1938), La Fin du Jour (1939), Volpone (1941), Retour à la Vie (1949), "Une Histoire d'Amour (1951).

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Paris, Cimetière du Montmartre

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Thoiry (Dép. Yvelines)

Jean-Pierre Cassel eigentl. Jean-Pierre Crochon

 Bild: Georges Biard cc_somerightsreserved

Französischer Schauspieler; Sohn eines Arztes; besuchte zunächst die Schauspielschule Cours Simon und trat am Théâtre National Populaire und in Kabaretts auf. Entdeckt von Gene Kelly, konnte er 1956 eine Rolle in dem Spiefilm Straße des Glücks übernehmen. In den Komödien der Nouvelle Vague war Cassel ab Beginn der 1960er Jahre das humoristische Sexsymbol und der bevorzugte Held bei Philippe de Broca. Er war Filmpartner vieler berühmter französischer Schauspielerinnen u.a. Catherine Deneuve, Jean Seberg, Simone Signoret, Brigitte Bardot, Stéphane Audran, Jacqueline Bisset und Isabelle Huppert, sowie den Regisseuren Claude Chabrol in La Rupture (1970, dt. Der Riß) und Luis Buñuel in Le charme discret de la bourgeoisie (1972, dt. Der diskrete Charme der Bourgeoisie).

Von 1966 bis 1974 war Cassel Vorsitzender der französischen Schauspielergewerkschaft.

Filme u.a.: Les plus belles escroqueries du monde (1964, dt. Die Frauen sind an allem schuld), Paris brûle-t-il? (1966, dt Brennt Paris?), L'armée des ombres (1969, dt. Armee im Schatten),

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Guillaume Jean Maxime Antoine Depardieu

 

 

Französischer Schauspieler; Sohn des Schauspielers Gérard Depardieu (1948); begleitete seinen Vater bereits als Kind zu den Sets und hatte mit drei Jahren eine Statistenrolle in dem Film Pas si méchant que ça (dt. 1974, Ganz so schlimm ist er auch nicht). 1991 folgte unter der Regie von Alain Corneaus Historienfilm Tous les matins du monde (dt. 1991, Die siebente Saite); für die Rolle des Marin Marais wurde er als bester Nachwuchsdarsteller für den wichtigen, von dem Bildhauer César Baldaccini geschaffenen französischen Filmpreis César nominiert. 1996 wurde er für den unter der Regie von Pierre Salvadori entstandenen Streifen Les Apprentis (dt. 1995) Die Anfänger (1995), nicht nur mit dem César, sondern auch mit dem Jean-Gabin-Preis ausgezeichnet. Depardieu geriet mehmals mit dem Gesetz in Konflikt und wurde mehrfach zu Bewährungsstrafen verurteilt. Noch im Juni 2008 mußte er für 2 Monate wegen Trunkenheit am Steuer im Wiederholungsfall ins Gefängnis. Im Oktober des selben Jahres infizierte Depardieu sich bei einer Behandlung seines verletzten Knies in einem Krankenhaus wegen den Folgen eines Motorradunfalls mit dem Bakterium MRSA; 2003 ließ er sich das Bein amputieren. Er starb an einer Lungenentzündung, die letztlich durch das Bakterium dramatisch verlief.

Filme u.a.: Cible émouvante (dt. 1993, Der Killer und das Mädchen), Les Misérables (dt. 2000, Les Misérables – Gefangene des Schicksals).

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Bougival (Dép. Yvelines)

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Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

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Claude Henri Jean Chabrol

 Bild: Marc Roussel (11/2008) wikipedia.decc_somerightsreserved

Französischer Regisseur; einziges Kind des Apothekers Yves Chabrol; im dritten Monat der Schwangerschaft hatten Ärzte seiner Mutter Madeleine, née Delarbre, geraten, das Kind wegen einer möglichen Totgeburts aufgrund einer Asphyxie, einer Atemdepression, abzutreiben. Er wuchs während des Zweiten Weltkrieges auf Wunsch des Vaters bei seinen Großeltern in Sardent, einem Dorf im Dép. Creuse, auf. Chabrol, der bereits als Kind ein reges Interesse für das Kino zeigte und regelmäßig ins Kino ging, gründete im Alter von 13 Jahren in einer Garage einen Filmclub. Zunächst schlug er aber den Weg einer bürgerlichen Existenz ein: Er studierte an der Sorbonne zunächst Literaturwissenschaft, dann Jura und Pharmazie. Ab 1953 schrieb er für die Filmzeitschrift Cahiers du cinéma Artikel. Ende der 1950er Jahre brach er das Studium schließlich ab und drehte 1958 seinen ersten Film Le beau Serge (dt. Die Enttäuschten), 1959 gefolgt von Les Cousins (dt. Schrei, wenn du kannst), mit dem er 1959 den Goldenen Bären bei der Berlinale errang. In beiden Filmen spielten Gérard Blain und Jean-Claude Brialy die Hauptrollen. 1958 gründete er auch seine eigene Film-Produktionsfirma AJYM. Seine bevorzugte Charakterdarstellerin war Isabelle Huppert (*1953), die in sieben seiner Filme in Erscheinung trat. Seinen letzten Film, Kommissar Bellamy, drehte er 2009 mit Gérard Depardieu. Chabrol, der auch Drehbücher verfaßte, Filme produzierte und als Schauspieler, so als Landru in dem gleichnamigen Film (1962, dt. Der Frauenmörder von Paris) agierte und Mitbegründer der "Nouvelle Vague" war, gehörte mit mehr als 60 Kinofilmen zu den bedeutendsten Filmemachern Frankreichs. Neben François Truffaut und Éric Rohmer wandte er sich gegen das etablierte Kino der Bourgoisie, vielmehr ging es ihm um die Decouvierung der hinter bürgerlichen Fassaden verborgenen Verlorenheit und des ausgeprägten Egoismus.

Chabrol, der dreimal verheiratet war, war in zweiter Ehe von 1964 bis 1980 mit der Schauspielerin Stéphane Audran (*1932) verheiratet.

Filme u.a.: Les Biches (1967, dt. Zwei Freundinnen), La femme infidèle (1968, dt. Die untreue Frau), Le boucher (1970, dt. Der Schlachter), Les innocents aux mains sales (1975, dt. Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen), Les fantômes du chapelier (1982, dt. Die Fantome des Hutmachers), Le sang des autres (1984, dt. Das Blut der Anderen), Le cri du hibou (1987, dt. Der Schrei der Eule), Rien ne va plus (1997, Das Leben ist ein Spiel).

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Bild: Katharina Wolter (10/2010)

Paris, Cimetière du Pére Lachaise

Olga Leonardowna Knipper verh. Olga Tschechowa

          

Russische Schauspielerin; Tochter deutschstämmiger Eltern; die Familie zog nach der Geburt Olgas von Glasow, wo Olgas Vater Leonhard eine Fabrik eines Moskauer Unternehmens leitete, nach Moskau. Als der Vater 1894 überraschend verstarb, ließ er sie und ihre Mutter mit Schulden zurück, so daß beide gezwungen waren,1912 nicht nur ihre fünf Bediensteten zu entlassen und in eine kleinere Wohnung zuziehen, sondern sich mit Gesangsunterricht und eigenen Gesangsvorträgen über Wasser zu halten. Außerdem schrieb sich die 25jährige Olga in einer Schauspielschule ein, wechselte aber wenig später an die 1878 gegründete Schauspielschule der Moskauer Philharmonischen Gesellschaft (heute Russische Akademie für Theaterkunst). Dort unterrichtete sie Wladimir Nemirowitsch-Dantschenko (*1858, †1943), und er machte sie mit Konstantin Stanislawskij bekannt. Nachdem dieser 1898 das Moskauer Künstlertheaters (heute Tschechow-Theaters) gegründet hatte, gehörte sie zu dem ursprünglich aus 39 Schauspielern bestehenden Ensemble. Als sie dort als erste die Rolle der Arkadina in dessen Komödie Чайка/Tschaika (1898, dt. Die Möwe) spielte, lernte sie Anton Tschechow, den sie knapp drei Jahre später, am 25.5.knipper_tschechow_bd1901 heiraten wird, kennen. Auch nach der Heirat blieb sie dem Theater aktiv verbunden und spielte in den Werke ihres Mannes: u.a. die Mascha in Три сестры/Tri Sjestri (1901, dt. Die Drei Schwestern) und Madame Ranewskaja in Вишнёвый сад/Wischnjowij Sad (1904, dt. Der Kirschgarten (1904), die sie letztmalig noch einmal anläßlich der 300. Aufführung im Jahre 1943 verkörperte. Olga Tschechowa war die Schwester von Ada Tschechowa, der Mutter der deutschen Schauspielerin Olga Tschechowa.

 

Szene in Tschechows Onkel Wanja (Stanislawskij stehend, Olga neben ihm)

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Albert Romolo Broccoli

 

 

US-amerikanischer Filmproduzent; Sohn eines aus Kalabrien (Italien) stammenden Einwanderers; wuchs auf einer in Smithtown auf Long Island gelegenen Farm auf; erstmals mit dem Film professionell kam er in Berührung, als ihm Anfang der 1940er Jahre 20th Century-Fox einen Job als Produktionsassistent für die Dreharbeiten zu Howard Hughes The Outlaw (dt. Geächtet) anbot. Zum Assistant Director befördert, war er mitverantwortlich für Spielfilme wie The Black Swan (1942, dt Der Seeräuber) und The Song of Bernadette (1943, dt. Das Lied von Bernadette). Seine Tätigkeit bei 20th Century-Fox wurde dann durch seine Einberufung zur U.S. Navy während des Zweiten Weltkrieges unterbrochen. Nach dem Ende des Krieges war er unter der Regie von Irving Allen als Production Manager für den Film Avalanche (1946) tätig, der wenig Resonanz beim Publikum fand; er nahm daraufhin verschiedene Jobs an, arbeitete in Kalifornien als Christbaumverkäufer oder als Agent u.a. für Robert Wagner und Lana Turner. Nach mehreren vorausgegangenen Aufenthalten in England kam er Anfang der 1950er Jahre nach London, wo die britische Regierung Beihilfen für die Produktion britischer Filme mit britischen Darstellern und Personal bereitstellte. Dort gründete er 1952 gemeinsam mit dem aus Österreich-Ungarn stammenden Filmregisseur Irving Allen die Firma Warwick Films, die für die US-amerikanische Filmgesellschaft Columbia Pictures eine Reihe von sehr erfolgreichen Filmen realisierte, u.a. den Kriegsfilm The Red Beret (1953) mit Alan Ladd in der Hauptrolle. Hier arbeitete er auch erstmals mit dem Regisseur Terence Young, den späteren Regisseur von James-Bond-Filmen, zusammen. 1960 stellte das Unternehmen jedoch seine Tätigkeit ein. Im Folgejahr begann er sich für die Jame-Bond-Romane des Briten Ian Flemming zu interessieren, dessen Filmrechte bei dem kanadischen Produzenten Harry Saltzman (*1915, †1994), der bereits einige Bühnenstücke und Filme mit wenig Erfolg realisiert hatte, lagen. Dieser stimmte einer Zusammenarbeit mit Broccoli als Co-Produzent zu. Dies führte zur Gründung der Produktionsfirma EON Productions.als Tochter der Danjaq, LLC. 1962 entstand der erste James-Bond-Film unter dem Titel Dr. No (dt. James Bond – 007 jagt Dr. No) mit Sean Connery (*1930) und Ursula Andress (*1936) in den Hauptrollen. Bereits der zweite Film From Russia With Love (1963, dt. James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau) mit der italienischen Schauspielerin Daniela Bianchi (*1942) an der Seite von Connery brachte durch seine neuartigen Actionszenen den großen Durchbruch weltweit. Danach produzierte er eine Reihe weiterer James-Bond-Filme, die alle weltweit zu Kassenschlagern wurden. Nach Meinungsverschiedenheiten mit Saltzman wegen dessen anderweitigen Verpflichtungen, kam es nach neun Jahren zum Bruch zwischen den beiden Produzenten; Saltzman verkaufte seine Eon/Danjaq-Anteile an United Artists. Broccolis behielt dank seines Ansehens weitgehend seine Unabhängigkeit und war nun alleiniger Produzent der Bond-Filme. Broccolis letzte Film war 1989 Licence to Kill (dt. James Bond 007 - Lizenz zum Töten).

Im Jahr 1966 entging Broccoli knapp dem Tode: Er hielt sich mit weiteren Produzenten in Japan auf, um geeignete Drehorte für seinen nächsten James-Bond-Film You Only Live Twice (1967, dt. Man lebt nur zweimal) zu suchen. Für den Rückflug von dort hatte er den BOAC Flug 911 gebucht, sagte diesen jedoch ab, um sich an diesem Tag ein Ninja Demo anzuschauen; das Flugzeug stürzte aufgrund von Clear Air Turbulence ab. Seine letzten Jahre verbrachte Arthur R. Broccoli herzkrank in seinem Haus in Beverly Hills

Broccoli war dreimal verheiratet, u.a. von 1931 bis 1949 mit Gloria Blondell, die Schwester von Joan Blondell.

Filme u.a.: Goldfinger (1964), Chitty Chitty Bang Bang (1968, dt.Tschitti Tschitti Bäng Bäng), Live and Let Die (1973, dt. James Bond 007 – Leben und sterben lassen), The Spy Who Loved Me 1976-77, dt. James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte), Octopussy (1983, dt. James Bond 007 – Octopussy), The Living Daylights (1987, dt. James Bond 007 – Der Hauch des Todes).

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Bilder: Norbert Seydinovic (09/2015)

Los Angeles, Forest Lawn Memorial Park (Hollywood Hills)

Edith Hancke

 

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter eines Bankangestellten; nachdem sie im Alter von 20 Jahren eine Schauspielschule an der Wilmersdorfer Wilhelmsaue, wo ihr "Talentlosigkeit" bescheinigt wurde, besucht hatte, hatte sie ihre ersten Engagements in Filmen der DEFA in Babelsberg u.a. in der Verfilmung von Gerhart Hauptmanns Der Biberpelz unter der Regie von Erich Engel, ging aber nach Mitwirkung in drei weiteren Filmproduktionen nach Westberlin, wo sie 1949 am Renaissance-Theater in dem Schauspiel Die Wildente von Henrik Ipsen debütierte. Es folgten Auftritte in der Tribüne und am Hansatheater, am Deutschen Theater, am Schiller- und Schloßparktheater und gastierte im Kabarett Die Stachelschweine. In der beliebten Fernsehserie Die Familie Hesselbach des Hessischen Rundfunks verkörperte sie in einer Reihe von Episoden Trudi Plischke, Mitglied des Stadtrates der fiktiven Stadt Steintal. Legendär ist auch ihre Rolle als Fahranfängerin in dem Heinz-Erhardt-Film Natürlich die Autofahrer (1959). Zu den Glanzpunkten ihrer Theaterlaufbahn wurden die Stücke Mutter Gräbert macht Theater und Das Fenster zum Flur von Curth Flatow. Außerdem war sie in vielen Fernsehfilmen zu sehen, so in der Komödie Der Hauptmann von Köpenick (1956) mit Heinz Rühmann oder 2009 in der TV-Filmkomödie Schaumküsse an der Seite von Christine Neubauer (*1962). Edith Hancke war außerdem als Synchronsprecherin tätig und löste 1981 nach dessen Tode Ewald Wenck, der bis zu diesem Zeitpunkt in der RIAS-Hörspielreihe Damals war’s – Geschichten aus dem alten Berlin der Erzähler war. Diese Tätigkeit gab sie 1987 auf.

Verheiratet war die Volksschauspielerin mit “Herz und Schnauze" und der kratzigen Stimme mit dem Schauspieler Klaus Sonnenschein; mit ihm stand sie viele Jahre im TheaterTribüne auf der Bühne, wo sie ihn 1970 kennen gelernt hatte.

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Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee

Flockina von Platen

 

 

Deutsche Schauspielerin; nahm nach dem Besuch eines Lyzeums Schauspielunterricht bei Ilka Grüning und Lucie Höflich und hatte ihr Debüt auf der Theaterbühne 1927 mit dem Stück Theo an den Berliner Barnowsky-Bühnen, wo sie auch ihr erstes Engagement erhielt. Es folgten Engagements an anderen Berliner Theatern (Tribüne, Volksbühne) sowie mehrere Südamerika-Tourneen zwischen 1927 und 1933.

Bereits 1919 gab Flockina von Platen in dem tendenziösen Kriminalfilm Der Dolch der Malayen ihr Spielfilmdebüt. Ihre eigentliche Filmkarriere begann jedoch erst zwölf Jahre später mit Hans Steinhoffs Spionagefilm Die Pranke.(1931), Sie spielte neben Heinz Rühmann in der Komödie Strich durch die Rechnung, neben Lilian Harvey in Robert Siodmaks Komödie Quick, in Douglas Sirks Romanze Das Hofkonzert, im Historienfilm Der große König (1942) sowie in Hans Steinhoffs nationalsozialistischem Propagandafilm Ohm Krüger. 1945 endete ihre insgesamt 26 Jahre und 17 Produktionen umfassende Filmkarriere. Letztmalig war sie in dem Film Erzieherin gesucht (1945) zu sehen. In diesem Jahr beendete sie auch ihre Karriere.

Filme u.a.: Was wissen denn Männer (1933), Das Hofkonzert (1936), Die kleine und die große Liebe (1938), Heimatland (1939), Kora Terry (1940), Nanette (1940), Ohm Krüger (1941).

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Edyth Edwards

 

 

Deutsche Schauspielerin; nachdem sie 1924 am Renaissance-Theater in Charlottenburg debütiert hatte, wurde sie 1926 Mitglied des Ensembles vom Komödienhaus am Schiffbauerdamm. Von 1932 bis 1934 trat sie am Deutschen Künstlertheater in der Nürnberger Straße auf. Danach wirkte Edwards von 1936 bis 1944 an der Berliner Volksbühne und am Theater der Jugend in Wien. Während der Weimarer Republik galt sie als eine der begabtesten Bühnenschauspielerinnen in Berlin. Sie glänzte in Rollen sowohl der klassischen Theaterliteratur als auch der Moderne auf vielen Bühnen der Reichshauptstadt, darunter das Theater an der Königgrätzer Str. unter Victor Barnowsky und unter Max Reinhardt am Staatstheater. In dieser Zeit wirkte sie auch in einigen wenigen Filmen mit. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte sie ihre Theaterkarriere erfolgreich fort, so überzeugte sie u.a. in Jean Giraudoux’ Stück Der trojanische Krieg findet nicht statt, das im April 1947 am Hebbel-Theater seine Uraufführung hatte, sowie im März 1948 in Lessings Minna von Barnhelm im Schloßparktheater

Filme u.a.: Der verlorene Schuh (1923), Mater dolorosa (1924), Pietro, der Korsar (1925), Die Frau, nach der man sich sehnt (1929), Das gestohlene Gesicht (1930).

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Bilder: Ulrich Farwick (09/2015)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

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Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03/2017)
Bilder: Günter Bihn (05/2020)
Theater / TV / Film / Show CLXXI

Omnibus salutem!