Deutsche Schauspielerin; besuchte von 1955 bis 1961 die Mittel- und Handelsschule in Eisenach und unmittelbar danach . bis 1964 die Deutsche Hochschule für Filmkunst in Babelsberg. Anschließend hatte sie ihr Bühnendebüt am Staatstheater Schwerin. Es folgten im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Nebenrollen in Spiel- und Fernsehfilmen; bekannt aber wurde sie 1967 für ihre Rolle als das Siedlermädchen Judith Hutter unter Regisseur Richard Groschopps in dem von der DEFA produzierten Indianerfilm Chingachgook, die große Schlange der nach dem Roman von James Fenimore Cooper. Weitere Rollen verkörperte sie u.a. die Stanislaw-Lem-Verfilmung Der getreue Roboter (1977) als Mrs. Donnel, in der Historienkomödie Hauptmann Florian von der Mühle (1967) neben Manfred Krug als Resi, im Drama Januskopf von Kurt Maetzig mit Armin Mueller-Stahl (*1930) sowie mehrere Filme aus der DDR-Fernsehkriminalserie Polizeiruf 110. Neben ihrer Tätigkeit bei Film und Fernsehen arbeitete Lilo Grahn aber auch als Synchronsprecherin; so lieh sie ihre Stimme u.a. Jana Stepanková in der tschechoslowakischen Fernsehserie Nemocnice na kraji města (dt. Das Krankenhaus am Rande der Stadt) Francesca Colluzzi im Mehrteiler Die letzten Tage von Pompeji und Delores Hall in der US-Fernsehserie Diagnosis Murder (dt. Diagnose: Mord). Außerdem wirkte sie bei zahlreichen Hörspielproduktionen mit, u.a. Der Mantel (1976) und Der verschollene Krieger (1974).
Verheiratet war Lilo Grahn seit 1981 mit Herbert Sandberg.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Hochzeitsnacht im Regen (1967), Hauptmann Florian von der Mühle (1967), Wie heiratet man einen König (1969), Husaren in Berlin (1971), Der Hasenhüter (1974), Die Erbschaft (1981), Für Sie tun wir alles (1984).
Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Frierichswerdersche Gemeinde
Deutscher Artist, Domteur und Zirkusdirektor; eines von acht Kindern aus der berühmten Althoff-Zirkusdynastie. Dominik Althoff (*1882, †1974), des Gründers des gleichnamigen Zirkus’ und bekannter Pferdedresseur; Bruder von Carola Williams; verlebte seine Kindheit überwiegend auf Reisen mit dem Schaustellerbetrieb seiner Eltern durch ganz Europa. Im Alter von 17 Jahren übertrug ihm sein Vater zunächst die Aufsicht über sämtliche Reparaturarbeiten; dann war er Fahrmeister, Schlosser und Elektriker des Betriebes und führte die Werkstatt. Mit 22 Jahren übernahm er dann den Zirkus seines Vaters. Nach dem Tod von Adolf Althoff erlebte der von dessen Sohn Franz geleitete Circus Williams Althoff einen massiven Niedergang. 1996 wurde der Zirkus von Franz Althoff, der kinderlos geblieben ist, verkauft.
Für die Rettung der jüdischen Artistenfamilie um Irene Danner (* 1922) – einschließlich Mutter Alice Danner, née Lorch, – während der Zeit des Nationalsozialismus wurden ihm und seiner Frau Maria im Jahr 1995 der Ehrentitel Gerechter unter den Völkern verliehen.
Verheiratet war Adolf Althoff seit 1939 mit Maria, née von der Gathen, die ebenfalls einer Zirkusfamilie entstammte. Der Ehe entstammte neben dem bereits erwähnten Franz (*1943) die 1946 geborene Tochter Helene.
Stolberg OT Breining (Rheinland), Friedhof
Deutscher Schauspieler; konnte ein begonnenes Architekturstudium wegen seiner Einberüfung zur Wehrmacht nicht zu Ende führen. Nach der Entlassung aus Kriegsgefangenschaft wandte er sich der Malerei zu, begann 1950 dann aber ein Schauspielstudium in Leipzig. 1953 folgte dann sein erstes Engagement an den Städtischen Bühnen in Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz). 1957 holt ihn Helene Weigel an das Berliner Ensemble, wo er bis 1970 in zahlreichen Inszenierungen Charakterrollen verkörperte. In dieser Zeit begann auch seine Tätigkeit beim Film. 1960 spielte er in dem von der DEFA unter der Regie von Frank Beyer produzierten Film Fünf Patronenhülsen den bulgarischen Freiheitskämpfer Dimitri. 1970 wurde Naumann dann Mitglied des Schauspielerensemble des Fernsehen der DDR und wurde dort insbesondere durch die Fernsehserien Zur See (1976) und Treffpunkt Flughafen (1985) bekannt. Ende der 1980er Jahre war er als Hauptmann Beck in elf Folgen der Kriminalfernsehserie Polizeiruf 110 auf dem Bildschirm präsent. Auch nach der “Wende” war er weiterhin in dieser Rolle bis 1997, aber auch in TV-Serien wie Marienhof, Der Landarzt, Wolffs Revier und In aller Freundschaft, zu sehen.
Film- und Fernsehproduktionen: Steinzeitballade (1961), Geheimnis der 17 (1963), Die arge Legende vom gerissenen Galgenstrick (1977), Die Insel der Silberreiher (1977), Scharnhorst (1978),
Auszeichnungen u.a.: Kunstpreis der DDR (1977), Nationalpreis der DDR (1982).
Berlin-Mahlsdorf, Waldkirchhof
Wolfgang Zilzer Pseudonyme Paul Andor und John Voight
Deutsch-amerikanischer Schauspieler; Sohn des deutsch-jüdischen Schauspielers Max Zilzer, der in den USA an einem Theater engagiert war; die Mutter starb kurz nach Wolfgangs Geburt. Im Alter von vier Jahren kam er mit seinem Vater nach Deutschland und machte dort bald als Kinderdarsteller Karriere auf der Bühne. Mit 14 Jahren drehte er seinen ersten Film. Es folgten Haupt- und Nebenrollen in zahlreichen Stummfilmen, mit denen sich Zilzer als Darsteller zurückhaltend-schüchterner Charaktere etablieren konnte. Der Versuch, sich in den 1930er Jahren auch in den Vereinigten Staaten zu bewähren, scheiterte, so daß er wieder nach Deutschland zurückkehrte, mußte jedoch nach der “Machtergreifung” das Land wieder verlassen und floh nach Paris, wo er an den französischsprachigen Fassungen einiger Hollywood-Produktionen mitwirkte. Bereits 1935 kehrte er abermals nach Deutschland zurück, wo er sich für den Jüdischen Kulturbund engagierte. 1937 verließ er Deutschland endgültig und konnte in Hollywood in einigen Filmen von Ernst Lubitsch mitwirken. Um seinen noch in Berlin lebenden Vater nicht in Gefahr zu bringen, verwendete er in Anti-Nazifilmen das Pseudonym John Voight, bzw. Voigt. Dennoch wurde sein Vater 1943 bei einem Verhör durch die Gestapo mit Photos seines Sohnes aus dem Anti-Nazi-Film Confessions of a Nazi Spy (1939), in dem Edward G. Robinson die Hauptrolle spielte, konfrontiert und starb kurz darauf unter ungeklärten Umständen in einem Krankenhaus. Während der Dreharbeiten zu dem Film lernte er die Schauspielerin Lotte Palfi kennen; 1942 hatten die beiden kleine Rollen in Michael Curtiz' legendärem Melodram Casablanca. Als mit dem Ende des Krieges Hollywoods Bedarf an deutschen Charakterdarstellern zurückging, wurden Filmrollen für das Paar, das 1943 geheiratet hatte (die Ehe wurde 1991 geschieden), seltener; sie fanden jedoch Arbeit auf der Theaterbühne, so u.a. z.B. im Juni 1945 ein Auftritt in Bertolt Brechts The Private Life of the Master Race (Furcht und Elend des Dritten Reiches). Außerdem hatte er auch wieder Engagements in Deutschland, und nachdem seine Frau 1976 einige Aufmerksamkeit in dem Thriller Marathon Man (dt. Der Marathon-Mann) mit Dustin Hoffman und Laurence Olivier) erregt hatte, kamen die beiden im hohen Alter auch wieder an kleine Filmrollen in Hollywood. Ende der 1980e -Jahre erkrankte Wolfgang Zilzer an der Parkinson-Krankheit und kehrte nach Deutschland zurück,
Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee
Deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Sänger; absolvierte zwischen 1955 und 1958 eine Schauspielausbildung an der Theaterhochschule in Leipzigund arbeitete anschließend als Schauspieler für Sprech- und Musiktheater an Bühnen in Leipzig, Weimar, Dresden und Berlin (Komische Oper). Seit Ende der 1960er Jahre arbeitete Dehler dann auch für Film- und Fernsehproduktionen. So wirkte er in Literaturverfilmungen mit, (Die Gerechten von Kummerow (1982) nach einem Roman von Ehm Welk), in Historienfilmen (Lützower, 1972), Science-Fiction-Filmen (Besuch bei Van Gogh, 1984/85), Dramen (Ärztinnen, 1984) mit sowie und zahlreichen TV-Krimis aus den Reihen Der Staatsanwalt hat das Wort und Polizeiruf 110. für letztere schrieb er einige Drehbücher. 1987 war er der Hauptdarsteller der in sechs vom Fernsehen der DDR Folgen ausgestrahlten Unterhaltungsserie Mensch, Hermann!. Zudem war ver die Stimme des Erzählers in den Rübezahl-Verfilmungen der DEFA.
Nach der Wende war er seltener in Film und Fernsehen zu sehen. er wirkte in eiigenKrimis aus der ARD-Serie Tatort mit und in Roland Suso Richters Thriller Nichts als die Wahrheit (1999) mit Götz George in der Rolle des Josef Mengele. In den Jahren 1996 und 1997 sowie von 1999 bis 2001 wirkte er bei den Störtebeker-Festspielen in Ralswiek auf der Insel Rügen mit. Dehler arbeitete auch als Synchrosprecher.
Dresden-Tolkewitz Urnenhain
Deutscher Schauspieler; Sohn eines Zahnarztes begann zunächst ein Medizinstudium sowie ein Praktikum als Dentist, bevor er die Max Reinhardt-Schauspielschule in Berlin absolvierte. Dabei erhielt er Schauspielunterricht von Lucie Höflich und Hilde Körber. 1955 gab er in Bremen sein Theaterdebüt. Es folgten Engagements in Leipzig, Meiningen und Berlin.
Jurichs wirkte aber auch als Synchronsprecher und Synchronregisseur.
Berlin, Zehlendorf, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee
Deutscher Schauspieler und Regisseur; studierte von 1958 bis 1961 an der Leipziger Theaterhochschule und war von 1961 bis 1967 am Theater Junge Generation in Dresden engagiert, bevor er wieder nach Leipzig zurückkehrte und dort 30 Jahre lang bis 1997 am Schauspielhaus auch als Regisseur tätig war. In der 1960er Jahren begann dann auch seine Karriere beim Film, als er bei Kinder- und Märchenproduktionen der DEFA Regie führte, nachdem er zuvor auch schon als Synchronsprecher gearbeitete bzw. an Hörspielen mitgewirkt hatte. In den 1970er und 1980er Jahren stand er bei Produktionen des Deutschen Fernsehfunks (DFF) bzw. das Fernsehen der DDR in vielen Episoden des Polizeiruf 110 vor der Kamera. Von 1998 bis Ende 2014 spielte Dieter Bellmann den Klinikdirektor der fiktiven Sachsenklinik in Leipzig, Professor Gernot Simoni, in der ARD-Serie In aller Freundschaft und hatte auch später noch vereinzelte Gastauftritte in dieser Reihe sowie 2015 einen Gastauftritt in der Fernsehserie In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte. In den Folgen 38 und 45 der Jugendserie Endlich Samstag verkörperte Bellmann den Bauer Lindemann.
Außerdem führte Dieter Bellmann bei mehreren Märchenfilmen Regie, so bei Dornröschen (1980) Hase und Igel (1982) und zuletzt bei Die verzauberten Brüder (1988).
Leipzig, Südfriedhof
Chico Marx eigentl. Leonard Marx
US-amerikanischer Schauspieler und Entertainer; der älteste der Marx Brothers (Harpo Marx [Arthur, *1893, †1964], Groucho Marx [Julius Henry] und Zeppo Marx [Herbert, *1901, †1979]); der Sohn des aus dem Elsaß stammenden Simon Samuel Marx wuchs mit seinen Brüdern in der Upper East Side New Yorks auf. Die Karriere der Brüder begann Anfang des 20. Jahrhunderts in sogenannten Vaudeville-Shows, nachdem sie eine Musikausbildung durchlaufen waren. Bei seinen Bühnenauftritten und im Film mimte Chico, der ein talentierter Klavierspieler war, immer wieder einen Italiener. Fast immer trat er bekleidet mit einer karierten Hose und einem Tirolerhut auf dem Kof auf. ‘Häufig traten sie später gemeinsam in Filmen auf, aber es gab auch vereinzelt Einzelauftritte. Zwischen 1932 und 1933 entstanden insgesamt 26 Folgen der Radioshow Flywheel, Shyster & Flywheel.
Bis zu ihrem Tode im Jahre 1929 leitete seine aus dem Dorf Dornum in Ostfriesland stammende Mutter Minnie Marx (née Miene Schönberg) die Truppe der Marx Brothers; danach übernahm Chico deren Leitung.. Chico arbeitete bis ins hohe Alter, um seiner Spielleidenschaft zu frönen, die ihn viel Geld kostete.
Die Marx Brothers mit ihren Eltern (~1915)
Von links nach rechts: Groucho, Gummo, Mutter Minnie, Zeppo, Vater Sam, Chico und Harpo.
Glendale (CA), Forest Lawn Memorial Park
Deutscher Film- und Theaterschauspieler; war seit 1900 als Bühnenschauspieler tätig, zunächst in der Provinz, nach dem Ersten Weltkrieg schließlich in Berlin, wo er von 1919 bis 1944 zum Ensemble des Preußischen Staatstheaters gehörte. Ab 1921 wirkte der Charakterdarsteller in Stummfilmen mit und avancierte mit Aufkommen des Tonfilms zu einem beliebten Nebendarsteller. Zu seinen über siebzig Filmen zählen UFA-Klassiker wie Der Mann, der Sherlock Holmes war und Tanz auf dem Vulkan, allerdings auch NS-Propagandawerke wie Jud Süß und Ohm Krüger.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg war Werner zunächst am Deutschen Theater Berlin beschäftigt. 1951 wechselte er ans Schiller- und Schlossparktheater; außerdem gastierte er an der Tribüne und am Theater am Kurfürstendamm. Darüber hinaus war Walter Werner auch als Synchronsprecher tätig. Von den über 60 Filmen, an denen er in dieser Funktion mitwirkte, dürften die bekanntesten wohl Gone With The Wind (1952, dt Vom Winde verweht); und der Zeichentrickfilm Pinocchio (dt. 1951 sein.
Berlin, Städt. Friedhof Dahlem
Hans Cossy eigentl. Hans Cosiolkofsky
Deutscher Schauspieler; nahm von 1927 bis 1929 Schauspielunterricht bei O. Kaiser in Köln und gab sein Theaterdebüt als Valentin in Goethes Faust in Bad Godesberg; es folgten Bühnenengagements in Bonn, Wuppertal, Köln und München. Ab Mitte der 1940er Jahre nahm er auch Rollen in Spielfilmen an. 1952 war er in einer Nebenrolle in dem Horrorfilm Alraune an der Seite von Hildegard Knef zu sehen. 1955 verkörperte er in dem Film Es geschah am 20. Juli den General der Nachrichtentruppe Erich Fellgiebel, der maßgeblich an der Vorbereitung des Unternehmens Walküre beteiligt war und eng mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg, dargestellt von Bernhard Wicki, Bekannt wurde Cossy vor allem durch seine Rolle des stellvertretenden Oberkommandierenden der Raumstreitkräfte, Marschall Kublai Krim, in dem erfolgreichen Science Fiction-Serie Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion (1966). und dem Straßenfeger Die Gentlemen bitten zur Kasse als der Posträuber Patrick Kinsey (1966). Cossy wirkte auch inverschiedenen Fernsehseriemit, arbeitete aber auch als Synchron- und Hörspielsprecher
1937 heiratete Hans Cossy Vera, née Kohlen, die 1961/62 in einem aufsehenerregenden Kriminalprozeß beschuldigt wurde, den Münchner Arzt Otto Praun und dessen Geliebte Elfriede Kloo ermordet zu haben. Nach ihrer Scheidung heiratete sie den Filmkomponisten Lothar Brühne heiratete und Von 1965 bis 1969 war er mit seiner Kollegin Emely Reuer verheiratet.
Film- und Fernsehproduktionen: Der Herr vom andern Stern (1948), Der Engel, der seine Harfe versetzte (1959), Schwarzer Kies (1961), Die Zeit der Schuldlosen (1964), Das haut den stärksten Zwilling um (1971).
München-Solln, Waldfriedhof
Hinweis: Vera Brühne wurde im Grab von Hans Cossy, Vater ihrer Tochter Sylvia, beigesetzt. Ihr Name ist auf dem Grabstein nicht erwähnt.
Omnibus salutem!