Alexandra Karen Kluge

 

 

Deutsche Schauspielerin und Ärztin; Tochter des Arztes Ernst Kluge; jüngere Schwester des Filmemachers Alexander Kluge. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde das Haus der Familie während der Angriffe alliierter Bomber auf die Garnisonsstadt und das dortige Zweigwerk der Junkers-Flugzeugwerke dem Erdboden gleichgemacht; . Während ihre Mutter mit ihrem Bruder nach dem Ende des Krieges nach Berlin-Charlottenburg zog, blieb Alexandra in der DDR zurück und besuchte dort die Schule. Nach dem Abitur studierte sie zunächst in Ost-Berlin Medizin an der Humboldt-Universität , wechselte dann an die Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie nach München, wo sie zum Dr. med. promoviert wurde. Danach arbeitete sie als Assistenzärztin in Berlin, als Krankenhausärztin in Frankfurt am Main und von 1991 bis 2002 als Assistenzärztin in einer onkologischen Schwerpunktpraxis in Berlin; seit 2002 war sie freie Mitarbeiterin bei den Kulturprogrammen der Kairos Film bei der 1987 gegründeten dctp GmbH, einer Plattform für unabhängige Anbieter im deutschen Privatfernsehen.

Direkt zum Film aber kam sie durch ihren Bruder, der sie als Regieassistentin einsetzte und sie für das Drehbuch zu seinem Kurz-Dokumentarfilm Lehrer im Wandel (1962/63) zur Mitarbeit heranzog. . Einem breiteren Publikum wurde sie aber erst 1966 als Hauptdarstellerin für seinem Film Abschied von gestern bekannt - seine erst Produktion in Kinolänge, in dem sie die Tochter eines jüdischer KZ-Überlebender verkörperte. Der Film wurde 1966 bei der Premiere der Filmfestspiele von Venedig mehrfach preisgekrönt, und erhielt außerdem Filmbänder in Gold für die Beste Produktion, die Beste Regie und die Beste männliche Nebenrolle, nachdem ihm schon bei den Filmfestspielen 1966 in Venedig u.a. der Silberne Löwe verliehen worden war. 1967 wurde Alexandra Kluge mit dem Bundesfilmpreis als Beste Hauptdarstellerin und den Medienpreis Bambi ausgezeichnet.

Obwohl erfolgreich und hoch gelobt, setzte sie ihre aussichtsreiche Karriere nicht fort; sondern arbeitete hauptberuflich weiterhin als Ärztin . Nur noch gelegentlich trat sie als Darstellerin in Filmen ihres Bruders Erscheinung, manchmal auch als Off-Sprechein, so in dem mehrfach preisgekrönten Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos (1968) mit Hannelore Hoger in der Hauptrolle und in der Kurzdokumentation über ihren Vater Ein Arzt aus Halberstadt (1970)

Filme u.a.: Feuerlöscher E. A. Winterstein (1968), Gelegenheitsarbeit einer Sklavin (1973), Die Macht der Gefühle (1983).

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Bilder: Klaus Meinert (02/2019)

Berlin, Friedhof d. Dorotheenstädt. u. Friedrichswerderschen Gemeinde

Dietrich Körner

 

 

Deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler; kam nach Engagements an Theatern in Annaberg und Dresden 1963 an das Deutsche Theater nach Ostberlin, dessen Ensemble er bis zu seinem Tode angehören wird. Daneben gab es ab 1957 umfangreiche Film- und Fernsehtätigkeit für die Deutsche Film AG (DEFA) und das Fernsehen der DDR. In besonderer Erinnerung ist seine Mitwirkung in der Wolfgang Luderers Effi Briest-Verfilmung aus dem Jahr 1969 neben Angelica Domröse, sowie die Fernsehfilme Minna von Barnhelm und Die Weihnachtsgans Auguste. Seine wohl berühmteste Rolle im Fernsehen der DDR war allerdings die des Sachsenkönigs August der Starke in dem Mehrteiler Sachsens Glanz und Preußens Gloria. Einen seiner letzten Auftritte hatte Körner in der Fernsehserie Der letzte Zeuge.

Körner war seit 1968 bis zu seinem Tode mit der Schauspielkollegin Lissy Tempelhof verheiratet, mit der auch gelegentlich vor der Kamera stand, wie 1985 in Es steht der Wald so schweigend.

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Lissy Tempelhof

 

 

Deutsche Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin; Tochter eines Arbeiters; arbeitete nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unter anderem als Sekretärin und Straßenbahnschaffnerin. In Berlin-Prenzlauer Berg war sie Mitglied bei einer Laienspielgruppe und wirkte bei einem Kabarett im Haus der Gesellschaft der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft mit. 1947 begann ihre berufliche Karriere als Schauspielerin, als sie in ein Engagement am Landestheater Anklam kam Von 1950 bis 1953 besuchte sie die Schauspielschule Ernst Busch in Berlin, bevor sie 1953 am Theater Senftenberg zunächst als Souffleuse, dann auch als Schauspielerin tätig war. Es folgten Engagements am Theater der Freundschaft (heute Theater an der Parkaue), von 1958 bis 1962 am Staatstheater Dresden, 1962/63 am Maxim-Gorki-Theater sowie anschließend am Deutsche Theater Berlin, dem sie mehr als 35 Jahre angehören wird. Lissy Tempelhof verkörperte auf der Bühnen zahlreiche Rollen in klassischen Theaterstücken, u.a. 1958 Grusche in Bert Brechts Der kaukasische Kreidekreis, Jokaste in Sophokles’ König Ödipus, 1961 die Titelrolle der Johanna Dark in Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe und Sophie in Goethes Trauerspiel Clavigo.

Ihre Karriere beim Film hatte zwar bereits 1954 begonnen, aber erst 1961 spielte sie in dem nach der Vorlage des Theaterstücks Doktor Mamlocks Ausweg aus dem Jahre 1934 von Friedrich Wolf von dessen Sohn Konrad Wolf gedrehten DEFA-Films Professor Mamlock, ihre erste Hauptrolle.. Ein Höhepunkt ihrer Karriere war der 1964 gedrehte StreifenDie besten Jahre mit Horst Drinda von Günther Rücker, der auch das Drehbuch schrieb. Es folgten zahlreiche Kino-, später auch Fernsehfilme für das Fernsehen der DDR. in Leo und Rosa - Eine nichtalltägliche Liebesgeschichte (1983) von Helmut Baierl verkörperte sie Rosa Luxemburg in einer fiktiven Geschichte einer letzten Begegnung zwischen Rosa Luxemburg und Leo Jogiches, des sozialistischen Politikers und Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).

Sie hatte auch immer wieder Gastauftritte in Fernsehproduktionen, insbesondere in Kriminalserien wie Polizeiruf 110 und Rächer, Retter und Rapiere; nach der “Wende” war sie u.a. in TV-Serien wie Für alle Fälle Stefani, Ärzte und Letzte Spur Berlin sowie einigen TV-Spielfilmen zu sehen. Außerdem trat sie als Chansonsängerin und Rezitatorin auf und unterrichtete an einer Berliner Musikspezialschule Gesang.

Verheiratet war Lissy Tempelhof seit 1968 bis zu dessen Tod mit dem Schauspielkollegen Dietrich Körner.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Emilia Galotti (1958), Freispruch mangels Beweises (1962), Tiefe Furchen (1965),

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Bilder: Klaus Meinert (02/2019)

Berlin, Friedhof d. Dorotheenstädt. u. Friedrichswerderschen Gemeinde

Gunnar Thor Karl Möller

 

 

Deutscher Schauspieler; Sohn eines Optikermeisters; wirkte bereits als 12-Jähriger in Märchenfilmen mit, u.a. in dem Märchenfilm Hänsel und Gretel (1940) von Hubert Schonger an der Seite von Elsa Wagner in der Rolle der Hexe. In den 1940er Jahren war er in Nebenrollen in NS-Propagandafilmen zu sehen, u.a. in Die Degenhardts (1944) und Junge Adler (1944), in dem auch der junge Hardy Krüger mitwirkte. Insbesondere in den 1950er und den 1960er Jahren war er ein vielbeschäftigter Filmschauspieler Dem älteren Filmpublikum bleibt der Liebesfilm Heidelberger Romanze (1951), in dem er einen verliebten Studenten verkörperte, mit den Sympathieträgern der 1950er Jahren, Liselotte Pulver (*1929) und O. W. Fischer von Paul Verhoeven in Erinnerung. 1959 spielte er neben Sonja Ziemann (*1926) und Brigitte Horney in Frank Wisbars Anti-Kriegsfilm Nacht fiel über Gotenhafen über den Untergang des KdF-Kreuzfahrtschiffs Wilhelm Gustloff, das am 30.1.1945 gegen 21 Uhr von dem sowjetischen U-Boot S-13 unter dessen Kommandanten Alexander Marinesko durch Torpedos versenkt wurde. Seine berühmteste Rolle jedoch blieb die in Kurt Hoffmanns, nach dem gleichnamigen Roman von Hugo Hartung .gedrehten Lustspiel Ich denke oft an Piroschka - der Film von 1955 mit Liselotte Pulver in der Hauptrolle - wurde ein Klassiker des deutschen Nachkriegskinos. Nach seiner Entlassung aus der Haft (s.u.) konnte er seine Arbeit wieder aufnehmen.- jetzt aber vorrangig im Fernsehen. 1983 spielte er in einer Nebenrolle Im Zeichen des Kreuzes, einem deutschen Science Fiction-Fernsehfilm und Politthriller. Er war dann verstärkt Darsteller in TV-Serien wie Unser Charly und Tatort. Zuletzt stand er 2015 für Margarethe von Trottas Die abhandene Welt vor der Kamera, und 2016 war er im ARD-Film Endstation Glück zu sehen.

Auch für seine Arbeit auf der Theaterbühne konnte er große Erfolge feiern. Bereits in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts arbeitete er für eine Inszenierung der Shakespeare-Komödie Der Widerspenstigen Zähmung mit Gustaf Gründgens zusammen Viele Jahre brachte er gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Christiane HammacherLoriots dramatische Werke auf die Bühne.

In die Schlagzeilen der Medien geriet Gunnar Möller, nachdem er 1979 im Streit seine 45-jährige Frau, die Schauspielerin Brigitte Rau, in der gemeinsamen Wohnung in London getötet hatte. Im Mai 1980 wurde er wegen Totschlags zu fünf Jahren Haft verurteilt, jedoch nach guter Führung 1981 begnadigt aus der Haft, die er in Großbritannien verbüßte, entlassen.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Hans im Glück (1949), Des Lebens Überfluß (1950), Ferien vom Ich (1952), Tausend rote Rosen blühn (1952), Das Donkosakenlied (1956), Nachts im Grünen Kakadu (1957), Bomben auf Monte Carlo (1960), Der wahre Jakob (1960), Saison in Salzburg (1961), Freddy und das Lied der Südsee (1962), Liselotte von der Pfalz (1966), Die Akte Odessa (1974), Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn (1979), Oktoberfest (2005).

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Bild: Rebekka Schmidt (02/2019)

Berlin, Parkfriedhof Lichterfelde (Thunerstr.)

Heribert Sasse

 

 

Österreichischer Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant; Nachfahre des Wiener Jugendstil-Architekten Otto Wagner; absolvierte bis 1960 eine Privatschule in England, machte dann eine Ausbildung zum Elektrotechniker, bevor er ein Musikstudium am Wiener Max-Reinhardt-Seminar begann, das er jedoch abbrach, um sich dem Theater zuzuwenden. Danach arbeitetet er ab 1969 zunächst aushilfsweise als Beleuchter, Inspizient und Regieassistent am Wiener Volkstheater, wo er dann auch erste kleine Rollen übernehmen konnte, bevor er .nach einem Engagement 1969/70 als Schauspieler am Kellertheater München von Boleslaw Barlog an das Berliner Schloßpark Theater in Berlin verpflichtet wurde. 1971 spielte er am Wiener Akademie-Theater in Arthur Schnitzlers Leutnant Gustl. Danach ging er an das Düsseldorfer Schauspielhaus in Düsseldorf und in wieder in Berlin an die Staatlichen Schauspielbühnen, um dann ab 1976 zunehmend als Regisseur zu arbeiten und am Theater in der Josefstadt, am Wiener Volkstheater, an der Freien Volksbühne Berlin sowie bei den Salzburger Festspielen zu inszenieren. 1980 wurde er Intendant des Renaissance-Theaters in Berlin, an dem er als Regisseur und Hauptdarsteller tätig war. Von 1985 bis 1990 übernahm Sasse als Nachfolger von Boy Gobert die Funktion des Generalintendanten die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Nachdem 1993 in der Folge der “Wende” die Staatlichen Schauspielbühnen in ihrer bisherigen Gesellschaftsform vom Berliner Senat zwecks Subventionseinsparung “abgewickelt” worden waren, eröffnete Sasse das ehemalige kleine Haus, das Schloßpark-Theater, als Privattheater, dem er bis 2002 als Intendant vorstand, Als Regisseur und Schauspieler zugleich gab er dort mit William Shakespeares Drama Richard III. sein Comeback. Mit Beginn der Spielzeit 2005/06 wurde Sasse Mitglied des Ensembles des Wiener Volkstheaters unter der Direktion von Michael Schottenberg. Zur Spielzeit 2006/07 wechselte er an das Theater in der Josefstadt in Wien, dessen neuer Direktor Herbert Föttinger ihn sowohl mit Schauspiel- wie auch mit Regieaufgaben betraute. In der Spielzeit 2012/13 gastierte Sasse an der Seite von Helmuth Lohner, Nicole Heesters, Andrea Jonasson u. a. mit der Produktion John Gabriel Borkman am Schauspielhaus Graz. Seine letzte Rolle war die des Barons Joachim von Essenbeck im Drama Die Verdammten nach dem gleichnamigen Film von Luchino Visconti.

Neben seinen Verpflichtungen als Regisseur und Schauspieler unterrichtete Heribert Sasse am Mozarteum in Salzburg als Professor Schauspiel und Regie und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin den Studiengang “Kulturelles Management“.

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sasse_heribert1_gb

Hinterstoder (Oberösterreich), Gemeindefriedhof

Bilder_ Heinz Knisch (04/2019)

Rolf Hoppe

Bild: Siebbi (02/2009) Wikipedia.de 

 

Deutscher Schauspieler; Sohn eines Bäckermeisters; den er, als er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges eingezogen wurde, in desses seit 1929 bestehender Schwarz-Weiss & Feinbäckerei August Hoppe vertrat. Nachdem er die Volksschule abgeschlossen hatte, machte er eine Ausbildung zum Bäcker und arbeitete zwischen 1945 und 1948 auch als Kutscher. 1946/47 war Hoppe als Schauspieler und Regisseur am Laientheater Ellrich tätig. Seine erste Bühnenrolle war die Titelrolle in dem erfolgreichsten Werk des Arztes und Schriftstellers Friedrich Wolf, Professor Mamlock. Nach dem Schauspielstudium am Staatlichen Landeskonservatorium in Erfurt von 1949 bis 1951 arbeitete er aufgrund von akuten Problemen mit seiner Stimme zunächst als Tierpfleger beim Zirkus Aeros in Lepzig, bevor er in der Spielzeit 1950/51 an den Städtischen Bühnen Erfurt engagiert war. Nach Wiederherstellung seiner Stimme folgte in der Spielzeit 1952/53 ein Engagement am Theater der jungen Garde in Halle (Saale). Hoppe war seit 1977 war er Mitglied des Ensembles des Dresdner Schauspiels. Neben seiner Theatertätigkeit war Hoppe in mehr als 400 Film-, Fernseh- und Bühnenrollen zu sehen. Im Jahr 1982 erhielt der Spielfilm Mephisto (1981) von István Szabó, in der Hoppe die Rolle des Nazi-Ministerpräsidenten Hermann Göring verkörperte, den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Mit seiner Darstellung des Preußischen Ministerpräsidenten und Innenministers des “Dritten Reiches“ gelang ihm der internationalen Durchbruch. Danach galt Hoppe lange als "Bösewicht vom Dienst". In dem Film Comedian Harmonists (1997) von Joseph Vilsmaier.mit Ben Becker (*1964) als Robert Biberti sowie Heino Ferch:(*1963) als Roman Cycowski trat er in der Rolle des den NS-Gauleiters Julius Streicher in Erscheinung Auch in ARD-KriminalserieTatort war er mehrmals zu sehen.

Insgesamt wirkte Rolf Hoppe in mehr als 400 Filmen mit. Dem deutschen Publikum wurde er vor allem durch seine Rolle in dem beliebten DEFA-Märchenfilm Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973) von Václav Vorlícek bekannt.

Hoppe wirkte auch als Sprecher in Kinderhörspielen mit, so zum Beispiel als das weiße Kaninchen in Alice im Wunderland,

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Solange Leben in mir ist (1967), Spur des Falken (1968), Ich – Axel Cäsar Springer (1968-70), Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis (1971), Apachen (1973), Orpheus in der Unterwelt(1974), Beethoven – Tage aus einem Leben (1976), Unterwegs nach Atlantis (1977), Bahnwärter Thiel (1982) (1982), Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit (1986), Sachsens Glanz und Preußens Gloria (1985 u. 1987), Mario und der Zauberer (1987), Der Bruch (1989), Bronsteins Kinder (1991), Die Lok (1992), Wachtmeister Zumbühl (1994), Der Hauptmann von Köpenick (1997) (1997), Palmetto – Dumme sterben nicht aus (1998), Hans im Glück (1999), Am Ende siegt die Liebe (2000), Alles auf Zucker! (2004), Der Besuch der alten Dame (2008), Wir wollten aufs Meer (2012), Die Pfeiler der Macht (2016),

Auszeichnungen u.a.: Märchenfilmfestival-Preis für sein Lebenswerk, Orden des Dresdner SemperOpernballs.

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Bilder: Bernd Schwibbe (04/2019)

Dresden-Weißer Hisch, Waldfriedhof

Celly Seweloh de Rheidt  née Anna Cäcilie Marie Funk

 

 

Deutsche Tänzerin; Tochter eines Schiffskapitäns und dessen Ehefrau Mette Maria, née von der Reith; erlangte kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, im Jahre 1919, vor allem wegen ihrer erotischen Aufführungen in Berlin kurzzeitig Bekanntheit und wurde mit ihrem Celly-de-Rheidt-Ballett, in dem auch Anita Berber mitwirkte, die Sensation im Berliner Nachtleben. Sie gilt als eine der ersten Nackttänzerinnen der Neuzeit. Ihre freizügigen Darbietungen riefen immer wieder Sittenwächter auf den Plan, die sie vor Gericht zogen. Nach einem “Lokaltermin”, den die Achte Strafkammer des Berliner Landgerichts im Theatersaal des ehemaligen Landwehroffizierkasinos am Bahnhof Zoologischer Garten anberaumt hatte, billigte man ihr einen ”gewissen künstlerischen Wert“ zu. Allerdings wurde sie am 21.1.1922 dann doch, als sie - bekleidet mit einer Nonnentracht - diese von sich warf, zu einer Geldstrafe von 21.000 Reichsmarkt verurteilt.

In erster Ehe war Celly de Rheidt mit dem Ex-Leutnant und Kaufmann Alfred Seweloh, der auch als ihr Manager fungierte, verheiratet. 1924 heiratete sie Moritz Rosner, Direktor des Ronacher-Theaters in Wien und beendete ihre Karriere, versuchte 1927 jedoch erfolglos ein Comeback.

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Hamburg, Friedhof Ohlsdorf (Garten der Frauen)

Bild: Parsifal von Pallandt (04/2019)

Mary Frances DebbieReynolds

 

 

US-amerikanische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin; Tochter eines Mechanikers; begann ihre Karriere Ende der 1940er Jahre als Vertragsschauspielerin bei Warner Brothers, nachdem sie 1948 zur “Miss Burbank” gewählt worden war, und spielte eine Nebenrolle in der Filmkomödie June Bride an der Seite von Bette Davis und Robert Montgomery. Nach ihrem Wechsel zu Metro-Goldwyn-Mayer und drehte dort 1950 das Filmmusical Three Little Words (dt. Drei kleine Worte) mit Fred Astaire und Vera-Ellen. Bereits im Folgejahr erhielt sie ihre erste Hauptrolle in dem Musikfilm Singin’ In The Rain (dt. Du sollst mein Glücksstern sein),, obwohl Hauptdarsteller Gene Kelly, gegen diese Entscheidung opponiert hatte. Aufgrund ihrer Darstellung der Tänzerin Kathy Selden in Singin’ In The Rain und der Liebeskomödie Tammy. aus dem Jahre 1957 als Tambrey ”Tammy“ Tyree an der Seite von Leslie Nielsen wurde sie auch international, vor allem als Darstellerin in Filmmusicals, bekannt. Nach dem großen Erfolg von Tammy spielte sie unter der Regie von Blake Edwards 1958 in This Happy Feeling die Sekretärin Janet Blake, u.a. mit Curd Jürgens. Allein im Jahr 1959 kamen vier Filme mit ihr als Hauptdarstellerin in die Kinos: The Mating Game (dt. Engel unter Sündern) mit Tony Randal, Say One for Me mit Bing Crosby, It Started with a Kiss (dt. Eine tolle Nummer) sowie The Gazebo (dt. Die Nervensäge). In den 1960er Jahre drehte sie weniger Film, und in den 1970er Jahren mußte sie einen Karriereknick hinnehmen: ihre große Zeit schien vorbei zu sein, es kamen allerdings einige Alben von ihr auf den Markt. .Erst in den 1990er Jahren meldete sich der Erfolg zurück: Nach ihrem Cameo-Auftritt 1992 in Bodyguard spielte sie 1993 in einer Nebenrolle in dem Antikriegsfilm Heaven & Earth (dt. Zwischen Himmel und Hölle).

Nach einer Insolvenz - sie hatte gemeinsam mit ihrem dritten Ehemann Richard Hamlett 1991 in Las Vegas ein Hotel und Kasino erworben, wo sie in einer One-Woman-Show auch regelmäßig auftrat; wobei sich dennoch das Unternehmen als unrentabel herausstellte - trat sie wieder in Filmen und im Fernsehen in Erscheinung. Für ihre Rrolle in dem Film Mother (1996) erhielt sie einen Satellite Award und wurde für einen Golden Globe nominiert. 1997 spielte sie in der Komödie In & Out die Mutter von Kevin Kline. 1998 übernahm sie die Rolle der Großmutter der Nachwuchsdarsteller Kimberly J. Brown und Joey Zimmerman in dem Fantasyfilm Halloween Town (dt. Meine Oma ist ’ne Hexe). Auch in den Fortsetzungen der Filmreihe 2001, 2004 und 2006 verkörperte sie die Hexe Agatha Cromwell.

Verheiratete war Debbie Reynolds seit 1955 mit dem Sänger Eddie Fisher. Das erste gemeinsame Kind, Carrie Fisher, wurde 1956 geboren.

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Carrie Frances Fisher

 

 

US-amerikanische Schauspielerin, Komikerin und Autorin; Tochter der Schauspielerin Debbie Reynolds und des Sängers und Entertainers Eddie Fisher, der sich zwei Jahre nach ihrer Geburt scheiden ließ, um kurz darauf Elizabeth Taylor zu heirateten; besuchte die Beverly Hills High School und später die Central School of Speech and Drama in London. Eine erste kleinere Rolle hatte sie 1975 in der Komödie Shampoo . Bereits zwei Jahre später wurde sie durch den Science-Fiction-Film Star Wars (Krieg der Sterne) in der Rolle der Prinzessin Leia in der Episode IV – A New Hope weltbekannt, gefolgt 1978 von dem Fernsehfilm The Star Wars Holiday Special und 1980 Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back (dt. Das Imperium schlägt zurück). Daneben war sie in den 1970er Jahren in verschiedenen kleineren Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, u.a. als Gasdsarstellerin in einer Episode der US-amerikanischen Comedy-Show Saturday Night Live.. Ab der 1990er Jahren war sie häufig als Gastdarstellerin in Fernsehserien zu sehen, u.a. in Ellen, einer Sitcom mit Ellen DeGeneres, Sex and the City, Smallville, Family Guy, Catastrophe, The Big Bang Theory).

Kurz nach ihrem letzten und neunten, gerade abgedrehten Film der Star-Wars-Filmreihe, The Last Jedi (2016, dt Die letzten Jedi) erlitt sie nach einer Lesereise für ihre Memoiren The Princess Diarist über ihre Star-Wars-Jahre, für die ihr posthum ein Grammy Award verliehen wurde, auf dem Rückflug von London nach Los Angeles fünfzehn Minuten vor der Landung eine Atemstörung und einen Herzstillstand, der noch während des Anflugs notbehandel wurde. Nach der Landung wurde sie in das Ronald Reagan UCLA Medical Center gebracht, wo sie verstarb. Mitte Juni 2017 veröffentlichte der zuständige Coroner in Los Angeles ein Gutachten zur Todesursache, in dem er eine Apnoe (Atemstörung im Schlaf) in Verbindung mit anderen Faktoren als Todesursache feststellte.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Return of the Jedi (1983, dt. Die Rückkehr der Jedi-Ritter), Hannah and Her Sisters (1983, dt. Hannah und ihre Schwestern), Appointment with Death (1988, dt. Rendezvous mit einer Leiche), When Harry Met Sally … (1989, dt. Harry und Sally), The ’burbs´ (1989, dt. Meine teuflischen Nachbarn), Loverboy (1989, der Loverboy – Liebe auf Bestellung), Jay and Silent Bob Strike Back (2001), dt. Jay und Silent Bob schlagen zurück), Wonderland (2003), Charlie’s Angels: Full Throttle (dt. 2003, Drei Engel für Charlie), Sorority Row (2009, dt. Schön bis in den Tod), Star Wars: The Force Awakens (2015, dt. Star Wars: Das Erwachen der Macht)

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Bilder: Dirk Gebauer (05/2019)

Los Angeles, Forest Lawn Memorial Park (Hollywood Hills)

Friedrich Beckmann

 

Deutscher Schauspieler und Komiker; entdeckte bereits als in jugendlichen Jahren r sein Talent für das komische Fach, als er Mitglied des Theaters in seiner Geburtsstadt war. Ab 1820 wirkte er als Chorist und dann Inspizient des Breslauer Theaters, wurde er 1824 auf Heinrich Schmelkas Empfehlung für das neu errichtete Königsstädtische Theater in Berlin engagiert, wo er anfangs in Nebenrollen auf der Bühne stand, bald schon aber bedeutende Partienübernahm und zum Publikumsliebling wurde. Der Erfolg von Karl von Holteis Stück Ein Trauerspiel in Berlin ermutigte ihn, die Posse Eckensteher Nante im Verhör zu verfassen, dessen Titelfigur er sich auf den Leib schrieb. Das Werk wurde in ganz Deutschland aufgeführt und erlebte unzählige Neuauflagen und kreierte erfolgreich eine Berliner Variante des bislang von Wien dominierten deutschsprachigen Possei und festigte den Ruf dieses Theaters als Volksbühne. 1846 folgte Beckmann einem Ruf an das Hofburgtheater in Wien, an dem er bis zum Ende seiner Karriere engagiert blieb. Dort entwickelte er sich vom Lokal- zum Charakterkomiker.

1838 verheiratete war Beckmann seit 188 mit der beliebten Soubrette Adele Muzzarelli.

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Bild: Heinz Knisch (07/2018)

Wien, Matzleinsdorfer evangelischer Friedhof

Bild: Alexander Krischnik (10/2005)

Egon Leopold Christian (Ritter)von Jordan

 

 

Österreichischer Schauspieler; Sohn eines k.k. Bezirkshauptmanns; studierte vier Semester Rechtswissenschaften an der Universität Wien und nahm privaten Schauspielunterricht bei Josef Danegger, bevor er 1921 sein Debüt am Volkstheater in Wien hatte. Von 1925 bis 1930 war er am Deutschen Theater in Berlin engagiert, in den 1930er Jahren spielte er in Wien am Theater an der Wien und wieder am Volkstheater. Anfang der 1920er Jahre wirke Jordan - festgelegt auf Rollen eleganter Herren als Nebendarsteller - in Stummfilmen mit, u.a. 1926 in dem nach einem Roman Alfred de Mussets aus dem Jahre 1834 von Georg Wilhelm Pabst gedrehten Film Man spielt nicht mit der Liebe oder als Zar Alexander I. in Königin Luise (1927).

In den österreichischen Filmen der 1950er Jahre verkörperte er neben Hofräten und Baronen historische Persönlichkeiten aus der Zeit der K. u. k.-Monarchie. In Hab’ ich nur Deine Liebe verkörperte er den Komponisten Jacques Offenbach, in Sissi (1955) den Ministerpräsident Graf Arco. In späteren Jahren war er in mehreren Fernsehserien zu sehen. Seinen letzten Auftritt hatte er 1974 in dem Fernsehfilm Verurteilt 1910 als Kaiser Franz Joseph.

Egon von Jordan gastierte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an vielen Bühnen in Deutschland als auch in Österreich.

Filme u.a.: Menschen hinter Gittern (1931), Ein Stern fällt vom Himmel (1934), Wiener G’schichten (1940), Wiener Blut (1942), Wiener Mädeln (1949), An der schönen blauen Donau (1955), Sebastian Kneipp – Ein großes Leben (1958), Im Prater blüh’n wieder die Bäume (1958), Der brave Soldat Schwejk (1960), Und Jimmy ging zum Regenbogen (1971), Karl May (1974).

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Bild: Heinz Knisch (07/2018)

Wien-Floridsdorf, Stammersdorfer Zentralfriedhof

Bilder: /Parsifal von Pallandt (06/2019)

Grabplatte vor der Verlegung in den Garten der Frauen

Los Angeles, Forest Lawn Memorial Park (Hollywood Hills)

Bilder: Dirk Gebauer (05/2019)
Theater / TV / Film / Show CLXXXIII

Omnibus salutem!