Max Grießer

 

Deutscher Volksschauspieler und Sänger; spielte Hauptrollen in zahlreichen Fernsehspielen und -serien und hatte sich als Sänger volkstümlicher Lieder einen Namen gemacht. Zuletzt stand er in dem Carl-Orff-Stück Die Bernauerin im Kloster Andechs auf der Bühne. Seine komödiantische Seite kam beim alljährlichen stattfindenden Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München zum tragen, wo er über 27 Jahre hinweg bayrische, aber auch Politiker von außerhalb Bayerns parodierte. Nach der Ermordung Walter Sedlmayrs trat er 1992 in dessen Fußstapfen in der Rolle des “Bruder Barnabas“. An der Seite Sedlmayr hatte er zuvor in der TV-Serie Polizeiinspektion 1., die von 1977 bis 1988 im Vorabendprogramm der ARD weit über 100 Mal ausgestrahlt wurde, den Kommissar “Bertl Moosgruber” dargestellt.

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Bild: Alexander Krischnig (2004)

Söll b. Wörgl (Tirol)

Constanze Engelbrecht

 

Deutsche Fernseh- und Filmschauspielerin; Tochter der Schauspielerin Alice Franz und des Bildhauers Gen Golch; synchronisierte bereits als 6-Jährige Kinderrollen u.a. Tommy Rettig, der zwischen 1954 und 1957 Jeff Miller in der erfolgreichen US-Fernsehserie Lassie darstellte. Nach dem Abitur studierte sie zunächst klassischen Gesang am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium, am Salzburger Mozarteum und an der Londoner Guildhall School, nahm dann jedoch Schauspielunterricht bei Rosemarie Fendel. Im Fernsehen wurde sie durch eine Reihe von TV-Filmen bekannt und durch die zwischen 1983 und 1994 vom ZDF produzierten Serie Diese Drombuschs, in der sie die Rolle der Brigitte Sanders verkörperte. Ihre letzte größere Rolle spielte sie zusammen mit Gérard Depardieu (*1948) in dem Fernsehmehrteiler Der Graf von Monte Christo.

Filme u.a.: Tiefe Wasser (1982), Der Eindringling (1990), Der Mann auf der Bettkante (1994), Die Beischlafdiebin (1997).

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München, Nordfriedhof

La Jana eigentl. Henriette (Henny) Margarethe Hiebel

 (Ausschnitt)      Bild: Berkovich (~1928)no_copyright

 

Österreichische Schauspielerin und Tänzerin; 1907 zogen ihre Eltern - ihr Vater war Handwerker - nach Frankfurt am Main, wo La Jana in der Altstadt der Main-Metropole aufwuchs; an der dortigen Oper begann sie mit acht Jahren zu tanzen, im Alter von sechzehn Jahren erfolgte die Aufnahme ins Corps de Ballet der Oper. Entdeckt wurde sie während eines Aufenthalts in Paris von Geza von Cziffra, der sie nach Berlin holte und zum Film brachte. Hier entwickelte sie sich auch zu d e m Revuegirl der 1930er Jahre; sie trat als Tänzerin in den großen Metropolen Europas auf, so in Paris, Berlin, Stockholm (1933) und 1934/35 in London auf. Zum Tagesgespräch in der deutschen Hauptstadt wurde sie, als sie in der Revue Casanova halbnackt auf einem silbernen Tablett auf die Bühne getragen wurde. In den 1920er Jahren hatte sie bereits in Stummfilmen mitgewirkt: U.a. 1925 zusammen mit Leni Riefenstahl und Mary Wigman in Wilhelm Pragers Kulturfilm Wege zu Kraft und Schönheit oder an der Seite von Hans Albers in dem schwedischen Stummfilm En perfekt gentleman (1927, dt. Um seine Ehre). Ihren - auch internationalen - Durchbruch hatte La Jana u.a. mit dem Zirkusfilm Truxa (1936) an der Seite von Ernst Fritz Fürbringer. Kassenschlager wurden u.a. der Revuefilm Es leuchten die Sterne (1938), für den man die Crème de la Crème des damaligen deutsch-österreichischen Films und andere Prominente wie z.B. die Rennfahrer Rudolf Caracciola, Hans Lang und Manfred von Brauchitsch sowie Boxliebling Max Schmeling mit seiner Frau Anny Ondra - meist als Staffage - zusammengeholt hatte, und der Abenteuerfilm Stern von Rio (1940, posthum). Die Uraufführung dieses, ihres letzten Filmes erlebte sie nicht mehr: Sie starb an einer doppelseitigen Lungenentzündung, die sie sich vermutlich während der angeordneten Truppenbetreuung im außergewöhnlich strengen Winter 1939/40 zugezogen hatte.

Filme u.a.: Tiger von Eschnapur, Das indische Grabmal (beide 1938), Menschen im Variete (1939).

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Berlin-Dahlem, Städtischer Waldfriedhof

Therese Giehse eigentl. Gift

 

Deutsche Schauspielerin; kam vom Kabarett 1925 an die Münchner Kammerspiele, an denen sie bis 1933 spielte und dann wieder ab 1953; sie gründete 1933 in München mit Erika und Klaus Mann das literarische Kabarett Die Pfeffermühle, mit dem sie noch im selben Jahr nach Zürich emigrierte; dort war sie seit 1937 Mitglied des dortigen Schauspielhauses, in dem sie die erste Mutter Courage in der Uraufführung Bert Brechts Stückes wurde. Großen Erfolg hatte sie auch in den Uraufführungen von Friedrich Dürrenmatts Besuch der alten Dame und der Physiker und als Mutter Wolffen in Gerhart Hauptmanns Biberpelz und Frau John in Die Ratten. Sie wirkte auch in Filmen mit.

Autobiographie: Ich hab nichts zum Sagen (1973).

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Bilder: Dieter Georg (2004)

Zürich, Friedhof Fluntern

Eleonora Duse

              1896              ~1910

Italienische Schauspielerin; deren venetianischen Eltern Mitglieder einer Wanderbühne waren, in der sie erste Auftritte hatte. 1873 spielte sie in Verona die Julia in Shakespeares Drama Romeo und Julia, das Arrigo Boito, der von 1887 bis 1898 eine Beziehung zu ihr hatte, neben anderen Dramen übersetzte, mit großem Erfolg. Der Durchbruch erfolgte jedoch erst 1878 in Neapel in dem StückLes Fourchambault von Émile Augier. Als Cesare Rossi, der Leiter einer Schauspieltruppe, sie 1880 engagierte, reiste sie mit dessen Truppe durch die Schauspielhäuser Italiens, aber auch durch Südamerika, wo sie sich in ihren Partner Flavio Andò verliebte und sich von ihrem Ehemann Tebaldo Checchi, trennte, mit dem sie seit September 1881 verheiratet war. Nachdem sie Ende 1886 Rossis Truppe verlassen hatte, gründete sie mit ihrem Geliebten Andò die “Compagnia della Città di Roma”. Ihre internationale Karriere begann 1889/90 mit Tourneen u.a. nach Alexandria, Kairo, Barcelona und Madrid. 1891 trat sie in Sankt Petersburg auf, wo sie Anton Tschechow so sehr begeisterte, daß er seiner Schwester berichtete: “Welch eine wunderbare Schauspielerin! Ich habe noch nie zuvor etwas Gleichartiges gesehen.” Außer auf europäischen Bühnen trat sie 1893 auch in den USA in New York, Chicago, Boston sowie Philadelphia auf. Als Bühnenstar erlangte sie internationale Anerkennung u.a. durch Rollen in Stücken von Alexandre Dumas, Henrik Ibsen, Maurice Maeterlinck und ihrem fünfeinhalb Jahre jüngeren Freund Gabriele D'Annunzio, in den sie sich 1895 während eines Aufenthaltes in Venedig verliebt und sich 1904 von ihm getrennt hatte.1907 machte Isadora Duncan sie mit dem englischen Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner Edward Gordon Craig (*1872, †1966) bekannt, der zu jener Zeit mit Duncan liiert war. 1908/09 ging sie auf eine .Welttournee. Nach einer Aufführung von Ibsens Rosmersholm in Berlin am 25.1.1909 verließ sie die Bühne und zog sich auf ihr Anwesen nach Asolo zurück. In dieser Zeit hatte sie eine zwei Jahre währende lesbische Beziehung zu der italienischen Feministin und Schriftstellerin Lina Poletti (*1885, †1971); auch zu Isadora Duncan wird ihr eine solche Beziehung nachgesagt. 1916 machte sie einen nicht erfolgreichen Ausflug in das Filmgeschäft: Sie übernahm die Hauptrolle in dem nach einem Roman von Grazia Deledda gedrehten Stummfilm Cenere (dt. Asche). Nach dem Endes des Ersten Weltkrieges trat sie wieder in Theatern auf, spielte am 5.5.1921 am Teatro Balco in Turin Henrik Ibsens Schauspiel Fruen fra havet (1888, dt. Die Frau vom Meer) mit großem Erfolg. Nach Gastspielen in Europa reiste sie im Oktober 1923 erneut in die Vereinigten Staaten, wo sie in New York und danach in Baltimore, Philadelphia, Washington, Boston, Chicago, New Orleans, Los Angeles, San Francisco und Detroit auftrat, bevor sie, erkrankt an einer Lungenentzündung, nach ihrem Eintreffen in Pittsburgh körperlich entkräftet starb.

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Asolo, Cimitero di Santa Anna

Bild: Josef Aschenbrenner (08/2005)
Bild: Hanns-Eckard Sternberg

Hinweis: Die Grabstelle wurde eingeebnet, an ihrer Stelle steht heute ein Gedenkstein, allerdings mit dem Bronzeportrait des ersten Grabsteins.

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Bilder: Klaus Paap (08/2013)

Louis Armand Aristide Bruant

 

Französischer Komödiant, Kabarettsänger und Schriftsteller; aus “gutbürgerlicher” Familie entstammend; als er das lycée Impérial von Sens, auf das ihn seine Eltern geschickt hatten, verlassen mußte, als sein alkoholkranker Vater das Schulgeld nicht mehr aufbringen konnte, begann er Ende 1867 eine Ausbildung zum Juwelier, die er aber abbrach, und wurde 1870 Scharfschütze in der Armee Napoléons III.. Als er nach der Niederlage der französischen Armee im Deutsch-Französischen Krieg 1871 demobilisiert wurde, trat er in den Dienst der Eisenbahngesellschaft. Im Umgang mit den einfachen Leuten lernte er deren Sprache kennen, die er ab ca. 1873 in seinen Liedern verwandte, die er in Gasthäusern und Tavernen, u.a. in einem Musik-Cafe in Nogent-sur-Marne mit zunehmendem Erfolg vortrug. Schließlich ließ er sich im Pariser Künstlerviertel Montmartre nieder, in dem er sich in Künstler- und Arbeiterkreisen bewegte. Er begann auch hier mit Gesang und komödiantischen Einlagen in Erscheinung zu treten, so in den angesagten cafés-concerts la Scala und l'Horloge; schließlich wurde er für das berühmte Kabarett Le Chat Noir engagiert. Dort trat er in einem roten Pullover, einer schwarze Samtjacke, hohen Stiefel und einem langen roten Schal auf und wurde ein Star auf dem Montmartre. Henri de Toulouse-Lautrec, ein eifriger Besucher der dortigen Lokale und Freund Bruants, machte diesen durch seine Plakate, die Bruant mit roten Schal und schwarzen Mantel abgebildet zeigen, populär. 1885 eröffnete Bruant unter dem Namen Le Mirliton sein eigenes Etablissement auf dem Montmartre. Auch dort trat der “chansonnier à la Belle Époque” auch selber auf, beschäftigte aber auch andere Künstler. Berüchtigt waren seine “Publikumsbeschimpfungen”, die ihm sein meist bourgoises Publikum aber nicht krumm nahm. Im Jahr 1895 gab er sein Kabarett auf und tourte durch Frankreich und durch andere Länder, u.a. durch Nordafrika. Allmählich zog er sich aus dem Tagesgeschäft zurück und widmete sich dem Schreiben, nicht aber ohne ab und zu wieder mit Erfolg aufzutreten.

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Subligny (Dép.Yonne), Cimetière municipal

Bilder: Bernd Wolter (08/2013)

Karl Heinz Martin

 

 

Deutscher Theater- und Filmregisseur und Drehbuchautor; nach seinem Debüt als Schauspieler im Jahre 1904 in Kassel, spielte er in Naumburg, Hannover und Mannheim. Im Sommertheater im sächsischen Bad Schandau führte er 1909 erstmals auch Regie. Anschließend ging er an das Komödienhaus in Frankfurt am Main, das er für drei Jahrer leitete, bevor er an das Schauspielhaus wechselte. Dort inszenierte er u.a. Stücke vom Molière und Willam Shakespeare und verhalf mit seinen Aufführungen wie 1915 diejenige des Dramas Bürger Schipp von Carl Sternheim dem Bühnen-Expressionismus zum Durchbruch. In Berlin war er 1919 Mitbegründer des avantgardistischen Theaters Die Tribüne, wo er mit großem Erfolg Ernst Tollers Stück Die Wandlung inszenierte. Martin wirkte auch am Kleinen Schauspielhaus in Berlin, am Wiener Volkstheater und Raimundtheater, am Deutschen Künstlertheater Berlin, am Theater am Nollendorfplatz, an der Volksbühne am Bülowplatz , an dem er 1928 Direktor war, sowie den Kammerspielen des Deutschen Theaters, Berlin. Wenige Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - am 15. August 1945 - eröffnete er das Berliner Hebbel-Theater mit Brechts Dreigroschenoper wieder, um danach einige Uraufführungen herauszubringen: die deutsche Erstaufführung von Friedrich Wolfs Professor Mamlock, die Uraufführung von Günther Weisenborns Illegalen und die Uraufführung von Georg Kaisers Soldat Tanaka. Außerdem inszenierte er am Renaissance-Theater. Von 1919 bis 1939 war Martin auch als Filmregisseur und Drehbuchautor tätig. Sein bedeutendste Beitrag wurde der expressionistische Film Von morgens bis mitternachts (1920) nach dem gleichnamigen Theaterstück von Georg Kaiser. 1931 verfaßte er gemeinsam mit Alfred Döblin das Drehbuch zu Phil Jutzis Berlin – Alexanderplatz (1931).

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Ita Maximowna eigentl. Margarita Maximowna Schnakenburg

 

 

Deutsche Bühnen- und Kostümbildnerin und Illustratorin; Tochter eines Zahnarztehepaars; 1919 floh ihre Mutter nach dem Tod ihres Mannes vor den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in Rußland über die Schweiz nach Deutschland. 1920 verließ sie Berlin, um in Paris als Russischlehrerin zu arbeiten, lernte dort die Graphikerin und Bühnenbildnerin Marie Laurencin kennen und studierte bei ihr bis Mitte der 1920- Jahre Graphik und Malerei. In den 1930er und 1940er Jahren entwarf sie Verpackungsdesigns und Graphiken für die Werbung von Maizena-Produkten und illustrierte zudem zahlreiche Bücher, darunter ein recht erfolgreiches und mehrfach aufgelegtes Buch über stilvolle Damenbekleidung. Nach der Trennung von ihrem Mann, einem ehemaligen Direktor und Syndikus der Maizena-Werken, lernte sie Mitte der 1940er Jahre ihren zukünftigen Lebensgefährten Karlheinz Martin, seinerzeit Intendant des Berliner Hebbel-Theaters, kennen. Später schuf sie für viele Theaterbühnen in Deutschland und internationale Opernhäuser Bühnenausstattungen. In den 1960er und 1970er Jahren gestaltete sie zudem Bauten und Kostüme für Filmprojekte.

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Bild: Heiko Bockstiegel (07/2012)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr.

Bild: Heiko Bockstiegel (07/2012)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr.

Bild: Robert Dittel (09/2014)
Bild: Helmut O. Fischer
Bild: Robert Dittel (09/2014)

Eduard Marks

 

 

Deutscher Schauspieler, Schauspiellehrer und Hörspielsprecher; Sohn eines Goldschmieds; arbeitete zunächst als Akkordkalkulator in einem Stahlwerk. 1925 erhielt er sein erstes Engagement als Schauspieler. Es folgten Bühnenstationen von 1937 bis 1945 am Schauspielhaus Hamburg, danach bis 1953 an den Hamburger Kammerspielen, zugleich von 1951 bis 1953 bei Helmuth Gmelin am Theater im Zimmer. Danach war er in der Theatersaison 1954/55 am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden engagiert, bevor ihn Gustaf Gründgens 1955 erneut an das Hamburger Schauspielhaus verpflichtete. Mit seiner Frau Annemarie, née Rocke, mit der er seit 1929 verheiratet war, gründete Marks im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel eine private Schauspielschule, aus der 1950 die heutige Hochschule für Musik und Theater hervorging.

Bundesweit bekannt wurde Eduard Marks, der bereits seit 1946 für den Hörfunk des NWDR als Synchronsprecher tätig war, vor allem durch den Rundfunk und seine Tätigkeit im Kinderfunk des NDR, wo er über zwölf Jahre hinweg als "Onkel Eduard" an den Sonntagen regelmäßig ab 14:00 Uhr die Kinder mit Geschichten und Märchen erfreute, die er auch auf zahlreichen Schallplatten veröffentlichte, u.a. solche der Brüdern Grimm und des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Eduard Marks galt in den 1950er und 1960er Jahren als d e r Märchenerzähler schlechthin.

Marks wirkte aber auch in einer Reihe von Spielfilmen mit. Sein erster Auftritt erfolgte in einer kleinen Rolle in dem Film der Universum-Film AG (UFA) Zwischen Hamburg und Haiti (1940) mit Gisela Uhlen und Gustav Knuth in den Hauptrollen. 1951 folgte der Film Unsterbliche Geliebte von Veit Harlan mit Kristina Söderbaum.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Toteninsel (1955), Einer von Sieben (1959), Schau heimwärts, Engel (1961), Die Ballade von Peckham Rye (1965), Der Raub der Sabinerinnen (1965), Einer muß der Dumme sein (1971).

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Bilder: Dirk Gebauer (04/2021)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Sergej Apollinarijewitsch Gerassimow [russ. Сергей Аполлинариевич Герасимов]

 

 

Sowjetischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler; studierte an der Leningrader Kunstschule und beendete sein Studium am Leningrader Institut für Bühnenkunst 1928. Sein Filmdebüt hatte Gerassimow 1926 und er trat bis Anfang der 1930er Jahre bei Sowkino in sieben Filmen als Schauspieler auf. Bis auf Обломок империи (1929, Oblomok imperii, dt. Der Mann, der sein Gedächtnis verlor) von Friedrich Ermler entstanden alle diese Stummfilme – darunter Der Mantel (1926), Das neue Babylon (1929) und Odna – Allein (1931) – mit dem Regieduo Grigori Kosinzew und Leonid Trauberg und dem Kameramann Andrei Moskwin, mit denen er bereits 1922 das avantgardistische Künstlerkollektiv FEKS (Fabrik der exzentrischen Schauspieler) gegründet hatte. Ab 1930 führte Gerassimow auch selbst Regie und schrieb Drehbücher, und ab Mitte des Jahrzehnts lehrte Gerassimow Schauspiel für die Lenfilm Studios und setzte die jungen Schauspieler auch in seinen Filmen ein. Eine seiner Studentinnen, Tamara Makarowa, wurde später seine Ehefrau und Mitarbeiterin, weitere bedeutende Schüler Gerassimows waren Sergej Bondartschuk, dessen Frau Inna Makarowa, Sergej Gurso, Ljudmila Schagalowa, Nonna Mordjukowa, Galina Polskich und Wjatscheslaw Tichonow. Gerassimows bedeutendstes Filmwerk ist der Dreiteiler Тихий Дон (Tichij Don, dt. Der stille Don) aus dem Jahr 1957 nach dem gleichnamigen Roman von Michail Scholochow, der die Geschichte der Donkosaken in den von Krieg und Bürgerkrieg gezeichneten Jahren 1912 bis 1922 erzählt. Im Jahr 1984 gelang Gerassimow mit der Biographieverfilmung Лев Толстой (dt. Lew Tolstoi) ein weiterer Erfolg, der Regisseur selbst übernahm die Titelrolle des berühmten russischen Schriftstellers.

Das Moskauer Institut für Kinematographie ist nach Sergej Gerassimow benannt.

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Tamara Fjodorowna Markarowa   [russ. Тамара Фёдоровна Макарова]

 

 

Sowjetische Schauspielerin;

Sie schrieb sich 1924 für das MASTFOR-Theaterprogramm ein, wo sie Sergej Gerassimow zum ersten Mal traf. Im Jahr 1927 erschien Makarova in ihrem ersten Film Чужой пиджак (Der Mantel eines Anderen) , der vom von der Sowjetregierung gesponserten Sovkino-Filmstudio produziert wurde. In diesem Film kreuzte sich ihr Weg mit dem von Gerassimow erneut; die beiden begannen eine romantische Beziehung und heirateten sehr bald. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre drehte sie eine Reihe von Filmen, darunter Комсомольск (Komsomol) und Маскарад (Masquerade). Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen sie nach Moskau, wo Makarowa an der Russischen Staatlichen Universität für Kinematographie zu unterrichten begann, die später nach ihrem Ehemann benannt wurde.

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Bild: SerSem (09/2014) Wikipedia.ru

Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Bild: SerSem (09/2014) Wikipedia.ru
Theater / TV / Film / Show XXVIII

Omnibus salutem!