Melina Mercouri [griech. Μελίνα Μερκούρη}

Stockholm 1982, GFDL (Quelle: http://bild.admin.kth.se/)

 

 

 

 

 

Griechische Schauspielerin, Sängerin und Politikerin; entstammt einer angesehenen Athener Familie (ihr Großvater war 30 Jahre lang Bürgermeister Athens, ihr Vater Abgeordneter und Innenminister), studierte am griechischen National Theater Drama, engagierte sich in der Politik, wurde nach dem Militärputsch im April 1967 ausgebürgert (“I was born Greek, I will die Greek”), kam nach Beendigung der Diktatur 1974 nach Griechenland zurück und schloß sich Papadreous Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK - Panhellenische Sozialistische Bewegung) an, war von 1982 bis 1989 Kulturministerin. Als solche forderte sie - mit Unterstützung ihres Mannes, dem Regisseur Jules Dassin, mit dem sie seit 1966 verheiratet war - als erste die Rückgabe der Elgin-Marbles, eine Sammlung griechischer Marmorskulpturen, die der damalige britische Botschafter von Konstantinopel, Thomas Bruce Earl of Elgin (*1766, †1841), im Jahr 1806 von Athen nach London brachte, von den Briten forderte (allerdings wurdeelgin_marbles_parthenon_bild dieser Forderung bis heute nicht nachgekommen, auch wenn sie stets von jeder griechischen Regierung wiederholt wurde).

Statuengruppe vom östlichen Giebel des Parthenons no_copyright

1993/94 war Mercouri erneut Ministerin für Kultur, Jugend und Sport.

Filme u.a.: Stella (1955), Sonntags... nie! (1959/60), Topkapi (1963), Nasty Habits (1977, dt. Eine beispiellose Affäre), A Dream of Passion (1978, dt. Traum einer Leidenschaft).

Lieder u.a.: Weiße Rosen aus Athen, Ein Schiff wird kommen.

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Athen, Erster Friedhof

Greta Garbo eigentl. Greta Lovisa Gustafsson

Bild: Arnold Genthe (1925, Library of Congress no_copyright

Schwedische Schauspielerin; die Tochter eines Hilfsarbeiters war zunächst Friseuse und Fotomodell, danach erfolgte eine Ausbildung an der Königlichen Schauspielakademie. 1923 wurde sie durch Mauritz Stiller für den Film entdeckt, und nach ihren hervorragenden schauspielerischen Leistungen in einer Nebenrolle in dem Stummfilm Gösta Berling saga (1923/24) und in Georg Wilhelm Pabsts Streifen Die Freudlose Gasse (1925) nahm MGM sie 1926 unter Vertrag. Bereits ihr erster Hollywoodfilm The Torrent (1926, dt. Fluten der Leidenschaft) wurde zu einem großen Erfolg und Garbo stieg zu einem der populärsten Stars der Stummfilmzeit auf. Aber auch nach Aufkommen des Tonfilms, bei dem viele Schauspieler scheiterten, so u.a. auch ihr langjähriger Filmpartner John Gilbert, konnte sie ihre Karriere erfolgreich fortsetzen. In Ernst Lubitschs Film Ninotschka (1939) konnte sie auch ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen. 1951 erlangte sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. 1954 wurde sie mit einem Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die zweite Hälfte ihres Lebens verbrachte sie völlig zurückgezogen in New York. “Greta Garbo gehört noch zu jenem Augenblick in der Geschichte des Films, da das Erfassen des menschlichen Gesichts die Massen in die größte Verwirrung stürzte, da man sich buchstäblich in einem menschlichen Abbild verlor wie in einem Liebestrank, da das Gesicht eine Art von absolutem Zustand des Fleisches bildete, den man nicht erreichen und von dem man sich nicht lösen konnte” so Roland Barthes in seinen Mythologies.

Filme u.a.: Love (1927), Mata Hari (1931), Grand Hotel (1932, Menschen im Hotel, Queen Christina (1933, Königin Christine), Anna Karenina (1935).

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Rita Hayworth eigentl. Margarita Carmen Cansino

1942                  

US-amerikanische Filmschauspielerin; Tochter eines aus Sevilla eingewanderten spanischen Tänzerehepaares; 1926 zogen ihre Eltern mit ihr nach Hollywood, da sie sich dort bessere Berufschancen als Tänzer erhofften. Während ihre beiden jüngeren Brüder dort die Schule besuchten, erhielt sie eine Tanzausbildung auch durch ihren Vater, und im Alter von 13 Jahren trat sie mit ihm in Tijuana, in sog. Dancing Cansinos, später als professionelle Tänzerin auf sog. Gambling Boats (schwimmenden Spielkasinos) vor der Küste von Long Beach auf. 1934 unterschieb sie ihren ersten Filmvertrag bei Fox. Arrangiert hatten diesen der aus Los Angeles stammenden Autoverkäufer Edward C. Judson, der Verbindungen zur Filmindustrie hatte und sie managte (1937 heiratete die 18-Jährige den 40-Jährigen aus großer Dankbarkeit). Ab 1934 wirkte sie in zahlreichen Spielfilmen - zunächst unter ihrem eigentlichen Namen Rita Cansino - in Nebenrollen mit. Obwohl sie diese Zeit später als eine wenig glückliche bezeichnete, trug sie mit ihrer Arbeit ganz wesentlich dazu bei, daß der Familienclan die Große Depression einigermaßen gut überstehen konnte. Bekannt wurde sie durch die KomödieThe Strawberry Blonde (1941, dt. Rotblond ist Trumpf/Die Tizianblonde/Die Schönste der Stadt) als Partnerin von James Cagney und Olivia de Havilland und entwickelte sich rasch zu einem Sexsymbol der 1940er Jahre mit dem Spitznamen “Love Goddess”. You’ll Never Get Rich (1941, dt. Reich wirst du nie) war der erste von zwei gemeinsamen Filmen mit Fred Astaire; 1942 folgte mit You Were Never Lovelier (dt. Du warst nie berückender) Hayworths zweites Musical mit Astaire.Cover Girl (1944. dt. Es tanzt die Göttin) mit Gene Kelly. 1945 folgte Tonight and Every Night (dt. Music Box Girls), ebenso erfolgreich, wie die anderen Musikfilme. Einer ihrer bekanntesten Filme war der 1946 gedrehte Film Gilda mit Glenn Ford. Ihre letzte Rolle spielte Rita Hayworth 1972 in dem Western The Wrath of God (dt. Zum Teufel mit Hosianna) als Partnerin von Robert Mitchum. Eigentlich hatte sie nicht mehr filmen wollen, benötigte jedoch Geld. In den 1970er Jahren geriet sie wiederholt in die Schlagzeilen, als sie sich bei öffentlichen Auftritten auffällig vergesslich zeigte und merkwürdig verhielt, was seinerzeit auf übertriebenen Alkoholkonsum zurückgeführt wurde. Es entwickelte sich ein Desaster: Sie konnte sich nicht mehr auf den Text konzentrieren, so daß die Szenen Satz für Satz einzeln gedreht werden mußten, Die Teilnahme an einem weiteren, für 1973 geplanten Film, Tales That Witness Madness, mußte sie absagen; ihre Rolle wurde kurz vor Drehbeginn von Kim Novak (*1933) übernommen. 1981 wurde bei Hayworth die damals noch wenig bekannte Alzheimer-Krankheit als eigentliche Ursache ihrer geistigen Verwirrung diagnostiziert, was der Krankheit vor allem in den Vereinigten Staaten eine größere Aufmerksamkeit verschaffte. Schließlich wurde sie 1981 entmündigt und Yasmin, ihre Tochter aus ihrer Ehe mit Prinz Ali Khan, übernahm die Vormundschaft und pflegte sie bis zu ihrem Tod .

Verheiratet war Rita Hayworth fünfmal, u.a. von 1943 bis 1948 mit Orson Welles, worauf die Presse diese Heirat als eine Verbindung zwischen den beiden als “The beauty and the brain” bezeichnete; mit ihm hatte sie die gemeinsame Tochter Rebecca Welles (*1944, †2004). Von 1949 bis 1951 war sie mit Prinz Ali Khan, dem Sohn des Aga Khan III..verheiratet.

Filme u.a.: Human Cargo, (1936, dt. Gefährliche Fracht), Only Angels Have Wings ( 1939, dt. S.O.S. Feuer an Bord), Blood and Sand (1941, dt. König der Toreros (1941), The Lady from Shanghai (1947, dt. Die Lady von Shanghai), Affair in Trinidad (1952, dt. Affäre in Trinidad), Salome (1953), Fire Down Below (1957, dt. Das Spiel mit dem Feuer), Separate Tables (1958, dt. Getrennt von Tisch und Bett), The Poppy Is Also a Flower (1966, dt. Mohn ist auch eine Blume), The Naked Zoo (1971).

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Liesl Karlstadt eigentl. Elisabeth Wellano

 (GNU-FDL)

Bayrische Volksschauspielerin und Soubrette; Tochter eines aus Italien zugewanderten Schwabinger Bäckermeisters; war zunächst als Verkäuferin im von Hermann Tietz auch in München gegründeten Kaufhaus tätig, wandte sich jedoch dem Theater und der Musik zu . Im Alter von 17 Jahren kam sie zu den Münchner Volkssängern, dann an die Volksbühne und zum Kabarett. 1911 lernte sie Karl Valentin bei einem seiner Auftritte im “Frankfurter Hof“ kennen, an dem sie als Soubrette mit ihrem Damentrio im Vorprogramm auftrat. Sie wurde seine Partnerin und arbeitete mit ihm in 400 Sketchen, von denen viele von ihr geschrieben wurden, Komödien und vielen Filmen z.B. in Buchbinder Wanninger, zusammen, bis sie 1939 durch Valentins neue Bühnenpartnerin und Geliebte Annemarie Fischer ersetzt wurde.

Liesl Karlstadt-Brunnen auf dem Viktualienmarkt (Bild: Klaus Paap, 08/2014)

Ihren Künstlernamen “Liesl Karlstadt“ ist eine Akronym des Namens des seinerzeit sehr bekannten Münchner Gesangshumoristen Karl Maxstadt, der Valentins Idol war.

An sie und ihren langjährigen Karl Valentin erinnern Brunnen auf dem Münchner Viktualienmarkt.

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Filme u.a.: Der Weibertausch (1952), Wir Wunderkinder (1958).

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München, Bogenhausener Friedhof

Richard Burton eigentl. Richard Walter Jenkins

Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar

 

 

 

Englischer Bühnen- und Filmschauspieler; der Sohn eines Bergmanns studierte vorübergehend am Exeter College in Oxford. Nach ersten Bühnenerfahrungen im Jahre 1943 stand er von 1944 bis 1947 im Dienst der Royal Airforce in Kanada. Ab 1948 bewies er seine schauspielerischen Fähigkeiten als Darsteller von Shakespeare-Rollen im Old Vic Theatre in London. Sein Filmdebüt hatte Burton in der Dorfgeschichte The Last Days of Dolwyn (1949). Während der Dreharbeiten lernte er seine erste Frau, Sybil Williams, kennen. Angelockt von den hohen in den Vereinigten Staaten gezahlten Gagen, drehte er nun dort Filme und begründete mit dem nach dem Roman von Daphne du Maurier gedrehten Film My Cousin Rachel (1952, Meine Cousine Rachel), der ihm die erste von insgesamt sieben Oscar-Nominierungen einbrachte (einen Oscar selbst erhielt er niemals), seinen internationalen Ruhm und gehörte bald zu den höchstdotierten Stars des internationalen Films. Während der Dreharbeiten zu dem Film Cleopatra (1963), in dem er Mark Anton verkörperte, lernte er Elizabeth Taylor kennen, mit der er zwei turbulente Ehen führte. 1976 kehrte er mit dem Theaterstück Equus an den Broadway zurück. Seine letzte Rolle hatte er 1984 in dem Film 1984 nach dem gleichnamigen Roman von George Orwell. Bei der Beerdigung legte man ein Buch des von ihm sehr geschätzen, aus seiner Heimat stammenden Schriftstellers Dylan Thomas auf den Sarg.

Filme u.a.: Das Gewand (1953), Blick zurück im Zorn (1959), Der Spion, der aus der Kälte kam (1965), Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (1966), Der Widerspenstigen Zähmung (1967), Die Ermordung Trotzkis (1972).

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Celigny (CH), Protestantischer Friedhof

Stockholm, Skogskyrkogarda

Errol Flynn

Australischer Schauspieler; der Sohn eines Meeresbiologen besuchte mehrere höhere Schulen in England und Australien, die er jedoch alle wegen schlechter Leistungen nicht beendete. Ab seinem 16. Lebensjahr führte er ein abenteuerliches Leben, u.a. als Schiffskoch, Perlenfischer, Goldsucher, Journalist und Vorarbeiter auf einer Tabakplantage. Sein Leinwanddebüt hatte er in der Rolle des Fletcher Christian in dem halbdokumentarischen australischen Spielfilm In the Wake of the Bounty (1933). Nach Nebenrollen in zwei unbedeutenden Filmen erhielt er 1935 die Hauptrolle in Captain Blood (dt. Unter Piratenflagge), mit der ebenfalls damals noch unbekannten Olivia de Havilland (*1916) an seiner Seite. Schon bald galt er als Prototyp eines verwegenen Draufgängers und spielte vornehmlich in Abenteuer- und Piratenfilmen. 1943 wurde der Frauenheld wegen Verführung Minderjähriger angeklagt, aber freigesprochen, wie sich seine zahlreichen Skandale überhaupt nicht negativ auf seine Karriere auswirkten. Sein letzter wirklich großer Erfolg war der selbstironische Film The Adventures of Don Juan (dt.: Die Liebesabenteuer des Don Juan), der 1948 unter der Regie von Vincent Sherman entstand. In den 1950er Jahren sank sein Stern aufgrund seiner Alkohol- und Drogenprobleme allmählich, obwohl er noch einmal in The Sun Also Rises (1957), und in der Rolle seines Idols John Barrymore in dem Streifen Too Much Too Soon (1958, dt. Ihr Leben war ein Skandal) zu sehen war. Anläßlich einer seiner privaten Touren hielt er sich zusammen mit seinem Freund Victor Pahlen in Kuba auf, als dort unter Fidel Castros (*1926) Führung die Revolution ihren Ausgang nahm. Statt wie die meisten Amerikaner, die Insel stante pede zu verlassen, drehten die beiden den Dokumentarfilm Cuban Story (1958, dt. Die Wahrheit über Fidel Castros Revolution), der allerdings in den Archiven Hollywoods verschwand, bis er nach Jahrzehnten im Fernsehen gezeigt wurde.

Flynn starb - gezeichnet von jahrelangem Raubbau an seinem Körper, seiner chronischen Malaria sowie weiteren organischen Problemen -  nach einem Herzinfarkt und wurde nicht - wie von ihm ausdrücklich gewünscht - in Jamaika beigesetzt, sondern auf Veranlassung seiner dritten Noch-Ehefrau im von ihm wenig geliebten Hollywood zur letzten Ruhe gebettet. Verheiratet war Errol Lili DamitaFlynn 1935 mit der aus Frankreich stammenden Schauspielerin Lili Damita; aus dieser Ehe ging der Sohn Sean Flynn (*1941, vermißt 1970 in Kambodscha) hervor. Nach der Scheidung im Jahre 1942 war er noch zweimal verheiratet: Von 1943 bis 1949 mit Nora Eddington und mit der Schauspielerin Patrice Wymore von 1950 bis zu seinem Tode. 1957 lernte er am Setdes Films Marjorie Morningstar (dt. Die Liebe der Marjorie Morningstar) die 15-jährige Beverly Aadland kennen. Sie wurde seine Geliebte und letzte Lebensgefährtin, und er ließ sich mit ihr in Jamaika nieder, wo er beim Spiel ein Haus gewonnen hatte. Sie spielte an seiner Seite in seinem letztem Film Cuban Rebel Girls (1959) mit.

Filme u.a.: The Charge of the Light Brigade (1936, dt. Der Verrat des Surra Khan), The Adventures of Robin Hood (1938, dt. Robin Hood, der König der Vagabunden), The Private Life of Elizabeth and Essex (1939, dt. Günstling einer Königin), The Sea Hawk (1940, dt. Der Herr der sieben Meere), Against All Flags (1952, dt. Gegen alle Flaggen), The Master of Ballantrae (1953, dt. Der Freibeuter).

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Bild: KN (2000)

Culver City, (CA), Holy Cross Cemetery

Glendale (CA), Glendale Forest Lawn

Bild: Helmut O. Fischer
Bildr: Helmut O. Fischer
Bild: Ukemi 42 (05/2007) flickr.com
Bild: Dorian (07/2007) flickr.com
Bild: Matt (05/2002) flickr.com
Bild: Kent Kanouse (08/2007)
Bild: Alexander Krischnig (10/2007)
Bild: Alexander Krischnig (10/2007)
Bild: Nanda Prado (11/2007)
Bild: Karie (09/2006)
Bild: Lisa Burks (04/2008)
Bilder: Georg Stein (02/2009)

Hinweis: Ihr Mann Jule Dassin wurde 2008 neben ihr beigesetzt.

Bild: Heiko Bockstiegel (1995)

Karl Löb

 

 

Deutscher Kameramann; Sohn eines Kinoeigentümers; kam 1927 nach Berlin, wo er ab 1928 Kameraassistent bei Charles Stumar war. Ab 1930 assistierte er Willy Winterstein, gelegentlich fungierte er auch als Co-Kameramann. Unter der Regie des Kameramanns Carl Hoffmann arbeitete Löb 1936 erstmals als Chefkameramann. Während des Zweiten Weltkrieges war Löb ab Anfang 1940 Kriegsteilnehmer und beteiligte sich im Dienste der Propagandakompanie der Wehrmacht als Kameramann an regimekonformen Dokumentationen wie Deutschtum in der Slowakei (1943). Auch einige Filmberichte in der Deutschen Wochenschau über den Krieg gegen die Sowjetunion stammen von ihm. Nach Kriegsende gründete er in Berlin mit dem Photografen Leo Weisse das Photoatelier Löb & Weisse, welches vornehmlich Passfotos von Besatzungssoldaten anfertigte. Daneben arbeitete er als Photograf für das Schloßpark-Theater. 1950 konnte er als Co-Kameramann bei Fritz Arno Wagner zum Film zurückkehren.

Seine große Zeit kam in den 1960er Jahren, als er durch seine Kameraführung erheblichen Anteil am Erfolg der Edgar-Wallace-Filme hatte. Daneben war er auch an einigen Karl-May- und Dr. Mabuse-Filmen beteiligt.

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Berlin-Steglitz, Friedhof Lichterfelde

Bild: Matthias Bauer (07/2017)

Merle Oberon eigentl. Estelle Merle O'Brien Thompson

 

 

Anglo-amerikanische Schauspielerin; Tochter einer indischen Mutter und des in Indien stationierten englischen Offiziers Arthur Thompson1; besuchte, bevor sie im Alter von 17 Jahren nach London kam, in Kalkutta das La Martinère College; dort hatte sie auch schon in einer Amateurtheatergruppe mitgewirkt. In London begann ihre Schauspielkarriere zu Beginn der 1930er Jahre zunächst auf der Theaterbühne und mit kleinen Rollen beim Film, bis sie von dem Produzenten Alexander Korda entdeckt wurde, dessen Schützling und Ehefrau sie wurde. Mit dem Historienfilm The Private Life of Henry VIII. (1933, dt. Das Privatleben Heinrichs VIII.) gelang der exotischen und glamourösen Merle Oberon als Anna Boleyn an der Seite von Charles Laughton dann sehr schnell der Durchbruch. Sie erhielt dann weitere Hauptrollen wie z.B. in dem ebenfalls von Korda produzierten Film The Scarlet Pimpernel  (1934, dt. Die scharlachrote Blume) an der Seite von Leslie Howard, der eine Zeitlang ihr Liebhaber war. Dann wurde Hollywood auf sie aufmerksam und sie machte einen Studiovertrag mit Samuel Goldwyn, ging 1934 in die USA und übernahm in dem Filmdrama The Dark Angel (1935, dt. Der Weg im Dunkeln) die Rolle der Kitty Vane mit Frederic March als ihr Partner. Für ihre Darstellung wurde sie als “Best Actress in a Leading Role” für den Oscar nominiert. Für den nach der Romanvorlage Ich, Claudius, Kaiser und Gott von Robert Graves, gedrehten Film I Claudius (1937) bei dem Josef von Sternberg Regie führte, war sie als Messalina besetzt; da sie aber am 16.3.1937 bei einem Autounfall Gesichtsverletzungen und leichte Gehirnerschütterung erlitten hatte, wurden die Arbeiten an dem Film eingestellt. 1939 verkörperte sie in dem vielgelobten, von William Wyler realisierten und von Samuel Goldwyn produzierten, nach dem 1847 entstandenem gleichnamigen Roman von Emily Brontës gedrehten Film Wuthering Heights (dt. Sturmhöhe) Catherine Earnshaw an der Seite von Laurence Olivier und David Niven (der Film wurde in acht Kategorien für den Oscar nominiert). 1945 war sie in der rolle der als George Sand in dem Film A Song to Remember zu sehen. Bis zum Ende der 1940er Jahre war Merle Oberon eine vielbeschäftigte Filmschauspielerin; dann wurden die Angebote seltener, aber sie war ab der 1950er Jahren dann auch in einigen Fernsehserien zu sehen.

Merle Oberon war viermal verheiratet: von 1939 bis 1945 mit Alexander Korda, anschließend bis 1949 mit dem Kameramann Lucien Ballard, soiwe von 1957 bis 1973. den ilalienstämmigen Industriellen Bruno Pagliai 1975 ging sie die Ehe mit dem 25 Jahre jüngeren Schauspieler Robert Wolders ein, den sie 1973 bei den Dreharbeiten ihres letzten Films Interval kennengelernt hatte.

Filme u.a.: The Private Life of Don Juan (1934, dt. Das Privatleben des Don Juan); Folies Bergère de Paris (1935), These Three (1936, dt. Infame Lügen), Forever and a Day (1943, dt. Auf ewig und drei Tage), The Lodger (1944, dt. Scotland Yard greift ein), This Love of Ours (1945, dt. Die Liebe unseres Lebens), A Song to Remember (1945, dt. Polonaise), Berlin Express (1948), Désirée (1954), Of Love and Desire (1963, dt. Ohne Moral), The Oscar (1965, dt. . … denn keiner ist ohne Schuld).

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1  Zu Beginn ihrer Karriere erschuf sie eine fiktive Autobiographie, in der sie behauptete, sie sei in Tasmanien geboren worden, irisch-französisch-niederländischer Abstammung und mit dem Namen Estelle Merle O'Brien Thompson getauft worden.

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Bild: Kayla Nossaman (10/2016)

Glendale (CA), Forest Lawn Memorial Park

Sebastian Droste  eigentl.Willy Knobloch

 

 

Deutscher Tänzer, Lyriker und Schauspieler; einer reichen jüdische Patrizierfamilie entstammend; Sohn eines Kaufmanns; begann seine Karriere als Mitglied des Ensembles der Tänzerin Celly de Rheidt; danach hatte er einige Soloprojekte. Anfang der 1920er Jahre lernte er in Budapest Anita Berber kennen und heiratete sie dort 1923. Mit ihr erarbeitete er ein Bühnenkonzept mit dem Titel Die Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase, das auch die Performance von Gedichten und Tanzszenen beinhaltete, und traten u.a. in Berlin, Wien, Prag und Budapest auf. Da sie leicht bekleidet oder oder auch völlig nackt auftraten, geriet ihre Show zum Skandal, den die Presse aufgriff; so wurden sie schnell berühmt und gehörten bald zu den skandalreichsten Persönlichkeiten der Weimarer Republik. Es folgte ein Bildband der bekannten Photographin Madame d’Ora, die die beiden Tänzer während der Show photographiert hatte. Nachdem die erfolgreichen Tourneen beendet waren, kriselte es immer wieder in der Ehe, so daß sich das Paar schließlich scheiden ließ1. Droste verließ seine Frau unter Mitnahme ihres Schmuckes, ging nach New York, wo er wohlwollend aufgenommen und ihm sofort eine Rolle in dem Film The Way (posthum 1929, dt. Der Weg) angeboten wurde. Der von dem für seine Experimente mit Doppelbelichtung berühmten Photographen Frances Brügge konzipierte Film konnte jedoch wegen des frühen Todes Drostes nicht fertiggestellt werden (Photos vor und während der Dreharbeiten vermitteln jedoch einen guten Eindruck von der künstlerischen Arbeit).

Droste, bis zu seinem Tode einer der bedeutendsten Tänzer, geriet trotz seines Erfolgs in den Vereinigten Staaten immer wieder in Phasen tiefer Depressionen und litt außerdem unter gesundheitlichen Problemen. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg starb der kokainsüchtige und homosexuelle Künstler, erst 28-jährig, im selben Alter wie seine Ex-Frau Anita Berber dort im Hause seiner Eltern.

Filme u.a.: Algol - Tragödie der Macht (1920)

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1  Nach seiner Scheidung von Anita Berber war Droste kurzzeitig mit Pola Negri verheiratet.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (05/2014)

Hamburg-Ohlsdorf, Jüdischer Friedhof Ilandkoppel

Jules Dassin  eigentl. Julius Dassin

 

 

US-amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler; Vater des Musikers  Joe Dassin; wuchs mit seinen sieben Geschwistern m New Yorker Stadtteil Harlem auf. Er schloss sich der politisch linken, jiddischen Theatergruppe Arbeter Theatre Farband (ARTEF) an, in der er sich erst als Darsteller, später als Regisseur betätigte, und dem Group Theater In den 1930er Jahren wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei der USA, aus der er 1939, enttäuscht über den Hitler-Stalin-Pakt, wieder austrat. 1940 führte Dassin erstmals Regie am Broadway und schrieb Beiträge für Radiosendungen. Dassin ging nach ersten Erfolgen seit 1941 in Hollywood während der McCarthy-Ära 1953 ins Exil nach Europa, wo er seine Karriere fortsetzte. 1955 lernte er in Cannes die griechische Schauspielerin Melina Mercouri kennen, die er im Jahr 1966 heiratete. Mit ihr drehte er 1957 seinen Film Celui qui doit mourir (dt. Der Mann, der sterben muß) nach Nikos Kazantzakis’ Roman Ο Χριστός ξανασταυρώνεται (dt. Griechische Passion) und seine großen internationalen Erfolge Du rififi chez les hommes (1955, dt. Rififi), Ποτέ Την Κυριακή (1960, dt. Sontags nie) und Topkapi (1964). Nach dem Militärputsch in Griechenland gingen beide ins Exil nach Paris. Dassins späteren Filmen war weder kommerzieller noch künstlerischer Erfolg beschieden. 1968 kehrte er für Black Power in die USA zurück. Im selben Jahr arbeitete er auch am Broadway und wurde als Regisseur und Drehbuchautor der Musicalversion von Sonntags… nie! für zwei Tony Awards nominiert. Vom Jahr 1974 an, nach Ende der Militärdiktatur, lebten Dassin und Mercouri wieder in Griechenland. 1992 wurde ihm ehrenhalber die griechische Staatsbürgerschaft verliehen. Nach dem Tod seiner Frau 1994 gründete er die Melina-Mercouri-Stiftung und setzte sich für die bis heute nicht erfolgte Rückgabe des Parthenon-Frieses aus London nach Athen ein, die ein oberstes Anliegen Mercouris insbesondere in ihrer Zeit als griechische Kulturministerin gewesen war. Das von Dassin mit initiierte neue Akropolismuseum wurde 2009 eröffnet.] Die Eröffnung erlebte Dassin jedoch nicht mehr: Er starb 96-jährig im Athener Hygeia-Krankenhaus.

Filme u.a.: The Canterville Ghost (1944, dt. Das Gespenst von Canterville), The Rehearsal (1974, dt. Die Probe).

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Bild: KN (2000)
Bild: Ukemi 42 (05/2007) flickr.com
Bild: Parsifal von Pallandt (06/2013)
Bild: Parsifal von Pallandt (06/2013)

Athen, Erster Friedhof

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Bild. Dirk Gebauer (05/2023)
Theater / TV / Film / Show III

Omnibus salutem!