Deutscher Fernsehrmoderator, Entertainer und Regisseur; der Sohn eines Angestellten der Deutschen Bank, dem 1937 wegen seines jüdischen Glaubens gekündigt wurde, mußte von 1940 bis 1943 unter nationalsozialistischer Herrschaft als Zwangsarbeiter arbeiten - als Totengräber auf einem Berliner Friedhof. Der Vernichtung entkam er, im Gegensatz zu seiner Familie, die in den Vernichtungslagern umkam, nur, weil ihn während der Jahre 1944/45 zwei Berlinerinnen in einer Laubenkolonie versteckten. Nach Ende des Krieges begann er eine Ausbildung zum Redakteur beim Berliner Rundfunk und wechselte 1948 zum RIAS Berlin, für den er von 1953 bis 1980 auch als Regisseur von Fernsehproduktionen tätig war. Von 1962 bis 1980 leitete er die Abteilung Unterhaltung bei RIAS. Bekannt wurde Rosenthal durch Quizsendungen wie: Wer fragt, gewinnt (ab 1954), Gut gefragt ist halb gewonnen, Kleine Leute - Große Klasse, Das klingende Sonntagsrätsel. Von 1963-78 lief die sehr erfolgreiche Radiosendung Allein gegen alle. Aus der ZDF-Quizsendung Dalli, Dalli (1971-86), die 153-mal ausgestrahlt wurde und in der es um schnelle Reaktionen ging, stammt sein berühmter Sprung in die Höhe unter dem Ausruf “Das ist Spitze!”.
Autobiographie: Zwei Leben in Deutschland.
Bild: Alex Binder
Deutscher Schauspieler; seine Theaterlaufbahn begann 1914 an der Wiener Volksbühne, von dort kam er über Prag und Dresden 1916 nach Berlin, wo er bei Max Reinhardt klassische und moderne Rollen spielte und bei Leopold Jessner (*1878, †1945). Früh war Deutsch auch in Stummfilmen zu sehen; meist verkörperte er negative Charaktere. 1933 emigrierte er und spielte an Theatern in Wien und Prag, sowie Zürich und Brüssel, bevor er 1938 in die USA auswanderte, wo er auch in Hollywood unter dem Pseudonym Ernest Dorian als Schauspieler arbeitete. Nach seiner Rückkehr 1947 trat er zunächst in Gastspielen auf, z.B. in Gotthold Ephraim Lessings Nathan der Weise und Shakespeares Kaufmann von Venedig. Ab 1951 war er Mitglied des Schillertheaters in Berlin.
Filme u.a.: Apokalypse (1918), Blondes Gift (1919), Der Golem, wie er in die Welt kam (1920), Von morgens bis Mitternacht (1920), Der Kampf ums Ich (1922), Das alte Gesetz (1923), Artisten (1927), The Man I Married (1940), Nightplane from Chungking (1943), Isle of the Dead (1945), Der dritte Mann (1949), Vor Sonnenuntergang (1962).
Deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler; Vater des Schauspielers Michael Hinz; studierte an der Max-Reinhardt-Schule des Deutschen Theaters und debütierte 1922 in Frank Wedekinds Frühlings Erwachen; es folgten Engagements in Hamburg, Zürich und Berlin. Seine Liebe blieb das Theater, wenn er auch immer wieder in Filmen mitspielte u.a. in Der Biberpelz (1949), Hotel Adlon (1955), Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1957) und Buddenbrooks (1959).
Hinz war in erster Ehe ab 1926 mit der Schriftstellerin und Übersetzerin Ilona Koenig verheiratet und nach der Scheidung mit der Schauspielerin Ehmi Bessel, der Mutter von Dinah Hinz, die aus einer Liaison mit dem Generaloberst Ernst Udet stammte.
Filme u.a.: Bismarck (1940), Ohm Krüger (1941), Großstadtmelodie (1943), In jenen Tagen (1947), Der letzte Zeuge (1960), Der längste Tag (1962), Dr. med. Hiob Prätorius (1965), Rheinsberg (1967), Der Schimmelreiter (1978), Der Tod des Mario Ricci (1983).
Deutscher Regisseur, Theaterleiter und Filmschauspieler; der Sohn eines Hamburger Senators wirkte zunächst an Bühnen in Frankfurt am Main, Zürich und Wien, spielte auch in zahlreichen Filmen; war von 1969 bis 1980 Intendant des Thalia Theaters in Hamburg, ab 1980 Generalintendant in Berlin (West). Gobert, der 1981 die österreichische Staatsbürgerschaft annahm, war seit 1986 Intendant des Theaters in der Josefstadt in Wien
Filme u.a.: Monpti (1957), Peter Voss, der Millionendieb (1958), Alle lieben Peter (1959), Pension Schöller (1960), Kir Royal (1986).
Berlin, Jüdischer Friedhof, Heerstraße
Deutsche Schauspielerin; bereits im Alter von 16 Jahren begann sie, Sprechunterricht bei Lothar Müthel zu nehmen und besuchte anschließend für ein halbes Jahr die Staatliche Schauspielschule. Nach Engagements am Landestheater in Darmstadt und mehreren Berliner Theatern wirkte sie seit 1934 am Theater am Schiffbauerdamm und am Charlottenburger Renaissance Theater. Ihre Rolle des im Berliner Millieu spielenden Films Krach im Hinterhaus machte sie 1936 schlagartig bekannt und zum Prototypen der “Berliner Jöre”. Ihre Popularität stieg noch mit dem Streifen Das Veilchen vom Potsdamer Platz (1936). Da sie für weitere Filme gesperrt wurde, spielte sie während des Zweiten Weltkrieges Theater und nahm an sogenannter Truppenbetreuung teil. Nach dem Kriege spielte sie in Berlin wieder am Renaissance-Theater und am Theater am Schiffbauerdamm und wirkte 1947 in dem DEFA-Film Wozzek mit. Sie starb an den Folgen einer Blinddarmoperation im Alter von nur 32 Jahren.
Weitere Filme: Ganovenehre (1932), Hitlerjunge Quax (1933), Nur nicht weich werden, Susanne! (1934), Kirschen in Nachbars Garten (1935).
Serge Pawlowitsch Djagilew [russ. Сергей Павлович Дягилев]
Russischer Ballettimpresario; beabsichtigte ursprünglich Rechtswissenschaften zu studieren, wandte sich aber der Kunst, insbesondere dem Ballett zu. Seit 1909 begründete er seinen Weltruhm durch Aufführungen in Paris, wo er seinen Lebensmittelpunkt an 1906 hatte, und die Tourneen mit seinen Ballets Russes, mit deren Gründungen er eine Erneuerung des Balletts einläutete. Er arbeitete mit hervorragenden Künstlern zusammen u.a. mit Strawinsky, dessen Feuervogel am 25. 6.1910 Premiere hatte, mit Picasso und Matisse. Er entdeckte und förderte u.a. Nijinski, Fokin, Balanchine, Massine und Nijinska, durch die in die Gegenwart weiterwirkte.
Wien, Friedhof Neustift am Walde
Venedig, Insel San Michele
Berlin, Jüdischer Friedhof, Heerstraße
Berlin, Städt. Friedhof Dahlem
Berlin, Städt. Friedhof Dahlem
Ansicht der Grabstätte im Juli 2005
Christina “Christa” Cäcilia Maximiliana Berndl
Deutsche Schauspielerin; einer Münchner Theaterfamilie entstammen; – die Mutter im Stadttheater-Dienst, die Großtante Hofschauspielerin trat schhon im Alter von sieben Jahren im Kinderballett des Münchner Gärtnerplatztheaters. Mit 13 Jahren trat sie erstmals bei den Münchner Kammerspielen auf. Im Alter von 15 Jahren trat sie - mit ausdrücklicher Sondergenehmigung des Jugendamtes - in Goethes Faust als Gretchen auf der Bühne des Residenztheaters. Später hatte sie Engagements In der Provinz, in Stuttgart, Essen, Nürnberg und in Bochum. 1961 kam sie nach München, wo sie bis 1971 zu Ensemble der Münchner Kammerspiele gehörte und von 1994 an dort wieder auftrat. Am Hamburger Schauspielhaus verkörperte sie 1976 die Emilia in Peter Zadeks heftig diskutiertem Othello. Berndl, seit 1995 Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste. Im Theater war sie zuletzt 1997 an der Wiener Burg als Margaret in Peter Zadeks Richard III. zu sehen.
Neben ihrer Tätigkeit auf Theaterbühnen spielte Christa Berndl auch immer wieder in Kino- und Fernsehproduktionen mit; so war sie u.a. in den 1960er Jahren im Komödienstadel vielfach Partnerin von Maxl Graf. Gastauftritte hatte sie in der ARD-Fernsehserie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger, im Tatort, in Der Alte, dem Spielfilm Die wilden Fünfziger (1983) von Peter Zadek, in Peter Kerns Hab' ich nur deine Liebe, Leni (1993) von Filmemachers Leo Hiemer und in Vivian Naefes Film Leo (2005).
Christa Berndl, die seit 1995 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste war, machte sich aber auch aufgrund ihrer klassischen Gesangsausbildung einen Namen als singende Schauspielerin, u.a. in der Titelrolle in Jérôme Savarys gefeierter Inszenierung der Operette La Périchole von Jacques Offenbach am Hamburger Schauspielhaus, sowie zahlreichen eigenen Liederabenden, welche überwiegend in Zusammenarbeit mit Joachim Kuntzsch entstanden..
Verheiratet war Christa Berndl bis zu dessen Tode mit dem Regisseur Ulrich Heising.
Filme u.a.:: Auf Wiedersehen Amerika,
München-Solln, Waldfriedhof
Deutsche Schauspielerin; begann bereits im Alter von 6 Jahren mit einer Tanzausbildung (Volkstanz und Ausdruckstanz) und hatte dann erste kleine Rollen im Alter von 13 Jahren in dem in Berlin-Lichtenberg gelegenen Kinder- und Jugendtheater Theater der Freundschaft, bevor sie im dort direkt benachbarten Haus der Jungen Pioniere mit 14 Jahren eine erste große Rolle übernahm. Später absolvierte sie dann eine zweijährige Ausbildung an einer Pädagogischen Fachschule und arbeitete dann mit sprachbehinderten Menschen. Nach einem an der Abendoberschule abgelegten Abitur studierte sie in den Fächern Rehabilitationspädagogik und Kommunikationswissenschaften an der Humboldt-Universität, gab das Studium jedoch nach vier Monaten auf, um den Beruf der Schauspielerin zu ergreifen und machte ihren Abschluß an der Staatlichen Schauspielschule Berlin in Berlin-Schöneweide. Es folgten Engagements als Schauspielerin an den Theatern in Meiningen, Halle, Rostock und Eisenach. Außerdem arbeitete sie in der DDR für Film und Fernsehen, war mehrfach in Gastrollen in der Kriminalreihe Polizeiruf 110 zu sehen. 1983 verließ sie die DDR und arbeitete am Stadttheater Heidelberg, dann in Köln, bevor sie nach West-Berlin umzog, wo sie am Renaissance-Theater spielte. Ab 1986 folgten erste Film- und Fernseharbeiten in der Bundesrepublik, der viele Arbeiten an zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen folgten, von denen mehrere mit nationalen und internationalen Filmpreisen ausgezeichnet wurden. Auch in der Bundesrepublik trat sie immer wieder in TV-Kriminalserien in Erscheinung, u.a. in Episoden der Reihe Tatort.
2005 wurde sie in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für ihre Nebenrolle in dem Spielfilm Kammerflimmern nominiert.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Schussangst (2003), Der Rote Kakadu (2006), Der Tote am Strand (2008), Sommer (2008), Evet, ich will! (2008), Frischer Wind (2009), Für meine Kinder tu’ ich alles (2009), Boxhagener Platz (2010).
Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr
Bayerische Volksschauspielerin; stand seit ihrer Jugend auf den Bühnen verschiedener bayerischer Volkstheater und wurde 1980, nachdem Peter Steiner seinen Theaterstadl gegründet hatte, Mitglied des Ensembles und war im Laufe der Zeit auf der Bühne des Theaterstadls und ab 1989 dann auch bei dem Privatsender Sat.1 im Fernsehen in zahllosen Rollen zu sehen, sowie in der vom TV-Sender RTL zwischen 1993 und 1995 produzierten Episoden Zum Stanglwirt. Die Fernsehreihe Komödienstadel, die am 16.5.1959 im Bayerischen Fernsehen auf Sendung ging, bot ihr ebenfalls eine Plattform für ihr schauspielerisches Talent.
Außerhalb dieser Sendungen wurde sie dem deutschen Fernsehpublikum als Haushälterin Martha Brunnacker in der Arztserie Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen, sowie in einigen wenigen Spielfilmen.bekannt (Der schönste Tag im Leben (1996), Jagerloisl (1982), Ein Bär für alle Fälle (1998).
Gauting OT Unterbrunn, Friedhof an der St. Laurentiuskirche
Bayerischer Volksschauspieler und Bühnenautor;
wirkte seit Ende der 1970er Jahre in mehreren bekannten Fernsehserien mit, darunter Der Millionenbauer mit Walter Sedlmayr in der Hauptrolle, Die Hausmeisterin (1987–92), sowie Tatort und Der Bulle von Tölz. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als singender Hausmeister Stürzlinger (”In den Bergen wohnt die Freiheit“) in der für Kinder produzierten Serie Meister Eder und sein Pumuckl mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder. In dieser Rolle war er 1994 auch in dem Kinofilm Pumuckl und der blaue Klabauter zu sehen. Ansonster wirkte er hauptsächlin in TV-Serien mit.
Werner Zeusser war Mitglied des Komödienstadel-Ensembles und zuletzt 2006 in der erfolgreichen ARD-Serie Um Himmels Willen an der Seite von Fritz Wepper und Jutta Speidel zu sehen.
München, Ostfriedhof
Omnibus salutem!