Bild: Claus Harmsen (2005, stones & art)

Carl Raddatz

     Bild

raddatz_us

Deutscher Schauspieler; Sohn eines Versicherungsbeamten; noch während des Besuchs der Oberrealschule in Mannheim nahm er 1930 Schauspielunterricht bei Willy Birgel. Nach dem Abitur im Jahre 1931 hatte er sein Bühnendebüt am Nationaltheater in Mannheim. In der Saison 1933/34 war er am Stadttheater Aachen, von 1934 bis 1937 am Staatstheater Darmstadt und 1937/38 am Theater der Stadt Bremen engagiert. Sein Filmdebüt hatte er 1937 bei der Ufa in Karl Ritters propagandistischem Soldatenfilm Urlaub auf Ehrenwort. Im selben Jahr war er gemeinsam mit Willy Birgel in Viktor Tourjanskys Verklungene Melodie zu sehen. 1941 wirkte er an der Seite von Paula Wessely und Attila Hörbiger in Gustav Ucickys Film Heimkehr, mit, den die Nationalsozialisten als Rechtfertigung für ihren Überfall auf Polen inszenierten. In dem von Veit Harlan in Farbe gedrehten Melodram Opfergang (1942-44) war er der Partner von Kristina Söderbaum. Noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges entstand Helmut Käutners Film Unter den Brücken. Nach dem Ende des Krieges spielte er 1947 in Käutners In jenen Tagen, einem der sogenannten Trümmerfilme, und 1950 in Epilog. Neben seiner Filmarbeit war er immer wieder auch auf der Bühne zu sehen: Von 1951 bis 1955 am Deutschen Theater Göttingen und von 1957 bis 1986 an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin.

Raddatz bestach als impulsiver Schauspieler und hatte auf der Bühne herausragende Erfolge, u.a. am Schiller-Theater in Berlin in der Titelrolle von Carl Zuckmayers Des Teufels General (1967) sowie als Pozzo in Samuel Becketts Warten auf Godot (1975).

Filme u.a.: 12 Minuten nach 12 (1939), Wunschkonzert (1940), Stukas (1941), Immensee (1942/43), Geständnis unter vier Augen (1954), Das Mädchen Rosemarie (1958), Jeder stirbt für sich allein (1975),

Zurück zur Personenliste

Berlin, Städt. Friedhof Dahlem

Günter Neumann

 

Deutscher Kabarettist und Komponist; begann seine Laufbahn bereits im Alter von 16 Jahren am Berliner Kabarett der Komiker, war später Mitglied in Werner Fincks Katakombe und in Valeska Gerts Kohlkopp, für die er Texte und Musik schrieb. Während des Zweiten Weltkrieges spielte er verschiedentlich “Fronttheater”, in der Gefangenschaft gründete er ein Lagertheater. Nach dem Krieg gab er bis 1949 die Satire-Zeitschrift Die Insulaner heraus, deren Titel auf die besondere politische Insellage Berlins anspielte. Aus ihr entstand auf Anregung des RIAS (Radio im amerikanischen Sektor) die politische Rundfunkkabarettsendung Günter Neumann und die Insulaner (mit dem Lied Seh’n Se, das is Berlin), die die Entwicklungen und Ereignisse in Berlin, aber auch in Bonn karikierend beleuchtete. Quasi Erkennungslied, das auch bei Übertragungen im Rundfunk stets mit aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Bezug vorgetragen wurde, war das sog. Insulanerlied, dessen Refrain Der Insulaner verliert die Ruhe nicht war. 1947 komponierte Neumann die Musik für die Revuen Alles Theater und Schwarzer Jahrmarkt (letztere wurde 1948 mit Gert Fröbe als Otto Normalverbraucher unter der Regie von Carl-Heinz Schroth verfilmt). Neumann arbeitete aber auch als Drehbuchautor (u.a. Berliner Ballade (1949), Herrliche Zeiten (1950), Das Wirtshaus im Spessart (1957), Der Engel, der seine Harfe versetzte (1958), Wir Wunderkinder (1958).

Zurück zur Personenliste

Tatjana Sais

 

Deutsche Schauspielerin und Kabarettistin; sie trat in zahlreichen Filmen auf, seit sie 1937 ihren ersten Film drehte; so spielte sie u.a. in Filmen, die Günter Neumann, mit dem sie verheiratet war, geschrieben hatte z.B. Wir Wunderkinder (1958), Der Engel, der seine Harfe versetzte (1959); aber bekannt wurde sie im Nachkriegsdeutschland durch die Rundfunkkabarettsendung Günter Neumann und seine Insulaner, die in den 1950er und 1960er Jahren vom RIAS Berlin ausgestrahlt wurde. Von ihr kreiert wurde auch der Name Berlinale für die Berliner Filmfestspiele.

Filme u.a.: Robert und Bertram (1939) Meine Herren Söhne (1945), Berliner Ballade (1948), Feuerwerk (1953), Ich war ein häßliches Mädchen (1955), Dr. med. Hiob Prätorius (1965), Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden...?" (1966), Herrliche Zeiten im Spessart (1967).

Zurück zur Personenliste             

Berlin, Friedhof III der ev. Luisenkirchen-Gemeinde

Bild: Claus Harmsen (2005, stones & art)

Berlin, Städtischer Waldfriedhof Dahlem

Bild: Matthias Bauer

Martin Erich Fritz Held

 

Deutscher Bühnen- und Filmschauspieler; Sohn des Werkmeisters; machte zunächst bei Siemens in Berlin eine Ausbildung zum Feinmechaniker, bevor er 1929 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst studierte. Nach Beendigung der schauspielerischer Ausbildung im Jahre 1931, gab er sein Theaterdebüt 1932 in Königsberg; über viele Stationen kam der Charakterdarsteller nach Frankfurt am Main, wo er 1947 in der deutschen Erstaufführung des Stückes Des Teufels General von Carl Zuckmayer als General Harras auf sich aufmerksam machte. 1951 holte ihn Boleslaw Barlog an die Berliner Staatlichen Schauspielbühnen. Beim Film, zu dem er Anfang der 1950er Jahre kam, glänzte er u.a. in Filmen wie Canaris (1954), in dem er den Chef des Reichssicherheitshauptamtes, Reinhard Heydrich, darstellte.

Filme u.a.: Alibi (1955), Spion für Deutschland (1956), Vor Sonnenuntergang (1956), Banktresor 713 (1957), Nasser Asphalt (1958), Rosen für den Staatsanwalt (1959), Der letzte Zeuge (1960), Die Ehe des Herrn Mississippi (1961), Ein fast anständiges Mädchen (1963), Unordnung und frühes Leid (1976), Pfingstausflug mit Elisabeth Bergner (1978).

Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold (1954).

Zurück zur Personenliste                                   

Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee

Bild_ Matthias Bauer (2005)
Bild: Matthias Bauer (2005)
Bild: Josef Aschenbrenner (06/2005)
Bild: Josef Aschenbrenner (07/2005)
Bild: Claus Harmsen (2005, stones & art)
Bild: Josef Aschenbrenner (07/2005)

Karin Eickelbaum

 

 

Deutscher Schauspielerin; Tochter eines Kaufmanns; absolvierte in Hannover die Schauspielschule, und nach dem Besuch einer Schauspielschule in Hannover stand sie zunächst auf Theaterbühnen in Süddeutschland und in den Münchner Kammerspielen. Einem größeren Publikum wurde sie bekannt durch ihre Mitwirkung als geschiedene Ehefrau Ingrid des Kommissars Haferkamp, dargestellt von Hansjörg Felmy in Tatort-Krimis der ARD. Ab Mitte der 1980er Jahre wirkte sie in zahlreichen TV-Serien mit, z.B. Sonderdezernat K, Der Alte, Das Traumschiff, Ein Bayer auf Rügen und zuletzt in der ZDF-TV-Serie Der Landarzt. In erster Ehe war sie mit dem Schauspieler Hans Korte verheiratet.

Zurück zur Personenliste        

Max Walter Gülstorff

    Bild

 

Deutscher Schauspieler; trat ab 1900 an verschiedenen Theatern auf, bis er 1908 an das Neue Stadttheater Cottbus engagiert wurde, dort bis 1911 Ensemblemitglied blieb und dann nach Berlin an das Schillertheater wechselte. 1915 engagierte ihn Max Reinhardt an die von ihm geleitete Volksbühne am Bülowplatz, wo er in Friedrich Schillers Die Räuber sein Debüt gab. Später kam er dann an das Deutschn Theater und reüssierte dort in verschiedenen Rollen. Mitte der 1910er Jahre begann seine Filmkarriere mit dem StummfilmDas unheimliche Haus (1916), dem, nachdem er auch den Sprung in den Tonfilm, an den viele Schauspieler scheiterten, mühelos geschafft hatte, bis in die 1940er Jahre zahlreiche weitere Filme verschiedenster Genres bis zu seinem letzten Film Sag’ die Wahrheit im Jahre 1946 folgen sollten. Neben seiner Filmarbeit trat er auch immer wieder am Theater auf. 1938 wurde er zum Staatsschauspieler ernannt.

Filme u.a.: Das Haus zum Mond (1921), Lady Hamilton (1921), Lola Montez, die Tänzerin des Königs (1922), Das Glas Wasser (1923), Liebling der Götter (1930), Der Kongreß tanzt (1931), Der Hauptmann von Köpenick (1931), Charleys Tante (1934), Kirschen in Nachbars Garten (1935), Raub der Sabinerinnen (1936), Der zerbrochene Krug (1937), Napoleon ist an allem schuld (1938), Kitty und die Weltkonferenz (1939), Stern von Rio (1940), Altes Herz wird wieder jung (1943), Die Feuerzangenbowle (1944).

Zurück zur Personenliste                           

Bild: Klaus Ernst (04/2009)

Berlin-Lichtenrade, Kirchhof der ev. Kirchengemeinde

Bilder: Werner Farwick (05/2014)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Karlheinz Böhm

Bild: Manfred Werner – TsuiBild: Manfred Werner – Tsui (07/2009) Wikipedia.decc_somerightsreserved

Österreichischer Schauspieler, Stiftungsgründer; Sohn des Dirigenten Karl Böhm und der Sopranistin Thea Linhard; Vater der Schauspielerin Katharina Böhm (*1964); verbrachte seine Jugend in Darmstadt, dann in Hamburg, wo er die Volksschule und das Gymnasium besuchte, und in Dresden. Ab 1940 war er in einem Internat in Kufstein, von wo aus er 1942 mit einem ärztlichen Attest, in dem eine Lungenkrankheit vorgetäuscht wurde, in die Schweiz ausreisen konnte. Dort kam er auf ein Internat im Oberengadin; später lebte er jahrelang in Baldham im Landkreis Ebersbach in einem Haus, das seinem Vater gehörte. 1946 zogen seine Eltern nach Graz, wo er seine Matura (Abitur) ablegte. Seinen ursprünglichen Plan, Pianist zu werden, gab er auf, nachdem er erkannt hatte, daß sein Talent dazu nicht ausreichen könnte (beim Vorspielen soll ihm gesagt worden sein: “für den Sohn vom Böhm ist es ein bisschen dürftig“). Er begann ein Studium der Anglistik und Germanistik, unterbrach es jedoch und war 1948 in Wien als Regie-Assistent bei Karl Hartl tätig, der dem jungen Böhm eine erste kleine Rolle anbot: er spielte den Sohn der Selma Rösner, dargestellt von Maria Schell - in dem Film Der Engel mit der Posaune. Eine zweite Regieassistenz scheiterte, so daß Böhm sein Studium mit einem Semester Kunstgeschichte in Rom fortsetzte. Danach kehrte er wieder nach Wien zurück und nahm jetzt Schauspielunterricht bei Helmuth Krauß und Albin Skoda; wenige Monate später erhielt er ein Engagement am Burgtheater und konnte an der Seite von O.W. Fischer in dem Bühnenstück Der junge Herr von vierzig debütieren. das ihm den Zugang zu seinem Beruf öffnete; von 1949 bis 1953 war er am Theater in der Josefstadt engagiert. Jetzt interessierte sich auch der Film für ihn: Es folgte eine ganze Reihe weiterer Spielfilme, darunter in Arthur Maria Rabenalts Alraune (1952) mit Hildegard Knef, Salto mortale (1953) oder Und ewig bleibt die Liebe (1954). Aber berühmt in dem Beruf des Schauspielers wurde er besonders durch die Darstellung des Kaisers Franz Joseph in den drei Sisi-Filmen an der Seite der jungen Romy Schneider als die Kaiserin Elisabeth, gen. Sisi. Allerdings war er als Schauspieler auf ein Genre festgelegt, dem er dann zu entrinnen trachtete. So drehte er einige Filme in England, Frankreich und den Vereinigten Staaten. U.a. entstand 1959 der Psycho-Thriller Peeping Tom (dt. Augen der Angst), in dem er einen psychopathischer Voyeur mit einer Kamera verkörperte, oder der Striptease-Krimi Too Hot to Handle (1960, dt. Zu heiß zum Anfassen) von Terence Young, in dem er an der Seite von Jane Mansfield spielte. Insgesamt entstanden zwischen 1948 und 1976 etwa 45 Kinofilmen, ab 1970 arbeitete Karlheinz Böhm auch für das Fernsehen, stand aber auch immer wieder auf der Bühne.

1981 gründete Böhm die Stiftung Menschen für Menschen (in Deutschland und der Schweiz) und des gleichnamigen Vereins in Österreich. Seine Organisation hilft unter dem Motto ”Hilfe zur Selbstentwicklung“ notleidenden Menschen in Äthiopien. Auslöser für dieses Engagement war eine Wette während der im Mai 1981 vom ZDF ausgestrahlten Sendungen Wetten das?, in der Böhm die Vermutung aussprach, daß nicht einmal jeder dritte Zuschauer eine Mark bzw. sieben Schilling oder einen Franken für notleidende Menschen in der Sahelzone spenden würden, und er versprach - sollte er die Wette verlieren - persönlich nach Afrika zu reisen, um der Bevölkerung zu helfen. Er verlor die Wette nicht, aber es kamen dennoch immerhin 1,2 Millionen Mark (ca. 600.000 Euro) zusammen. Noch im Oktober desselben Jahres flog er erstmals nach Äthiopien und gründete am 13. November die Hilfsorganisation Menschen für Menschen.

Inschrift: “Es gibt keine erste, zweite oder dritte Welt! Wir leben alle auf ein und demselben Planeten, für den wir gemeinsam Verantwortung tragen.“ Karlheinz Böhm – Ehrenstaatsbürger von Äthiopien

Zurück zur Personenliste                       

Mareike Ann Carrière

Bild: Siebbi (02/2010) Wikipedia.deBild: Siebbi (02/2010) Wikipedia.de  cc_somerightsreserved

 

Deutscher Schauspielerin; Tochter eines Psychiaters; Schwester des Schauspielers Mathieu Carrière (*1950); begann eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule in Lübeck, der Stadt, in der sie ihre Jugend verbrachte. .Nach Abschluß der Ausbildung holte sie ihre Abitur nach und studierte an der Pariser Sorbonne Englisch und Französisch und beendete ihr Studium mit einem Diplom als Übersetzerin. 1977 war sie die Flora in Bernhard Sinkels von BR nach der Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts von Joseph von Eichendorff. gedrehten Spielfilm Taugenichts. 1978 folgten die Filme Un second souffle (dt. Ein Mann kommt in die Jahre) und das Nazi-Drama Flamme empor,.in dem sie die Hauptrolle verkörperte und für ihre Darstellung mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet wurde. Danach arbeitete sie überwiegend für das Fernsehen. Bekannt geworden ist sie durch die ARD-Vorabendserie Großstadtrevier, in der sie an der Seite von Jan Fedder in 62 Folgen von 1984 bis 1993 die Polizistin Ellen Wegener verkörperte. Außerdem war sie in den TV-Vorabendserien Praxis Bülowbogen (1986-95) als Ärztin an der Seite von Günter Pfitzmann und Schule am See  (1996-99) als Lehrerin und in einigen Episodenfilmen des Fernsehens, z.B. Tatort oder SOKO 5113. sehen. International fand sie Beachtung in ihrer Rolle einer Arztgattin in dem Flüchtlingsdrama Das Mädchen aus der Fremde (2001). Carrière arbeitete auch als Hörspielsprecherin; weniger bekannt allerdings war, daß sie auch als Atemtherapeutin und Coach tätig war.

Verheiratet war Mareike Carrière von 1981 bis 1994 mit dem Filmproduzenten Joachim von Vietinghoff; 1993 zog sie nach Hamburg und heiratete dort 1997 den Zahnarzt Gerd Klement.

Film- und Fersehproduktionen u.a.: Yerma (1984), Mary Ward – Zwischen Galgen und Glorie (1985), The Rose Garden (1989), Der Fall Maurizius (1981), Afrika – Wohin mein Herz mich trägt (2006), Kein Geld der Welt (2007), Meine Tochter und der Millionär (2009).

Zurück zur Personenliste                           

Salzburg, Kommunalfriedhof

Hinweis: Die Urne mit der Asche Karlheinz Böhms wurde in aus Äthiopien herbeigeschaffte Erde gebettet.

Bilder: Gregor Baxmann (05/2014)

Krefeld, Hauptfriedhof

Grete Wiesenthal

no_copyright

 

Österreichische Tänzerin, Choreographin und Schauspielerin; Tochter eines Malers und einer Pianistin; begann bereits im Alter von zehn Jahren mit einer Ausbildung im klassischen Ballett an der Wiener Hofoper (heute Staatsoper). 1908 verließ sie die Oper und gründete mit ihren beiden Schwestern Elsa (*1887, †1967), die ebenfalls Mitglied der Hofoper gewesen war, und Berta (*1892, †1953) eine eigene Tanzgruppe, mit der sie sich von den Regeln des klassischen Tanzes löste und einen neuen, Tanzstil, die sogenannten Grete-Wiesenthal-Technik, entwickelte, der sich durch besondere Schwungtechniken auszeichnete und bahnbrechend für die moderne Tanzkunst wurde. Im Cabaret-Theater "Fledermaus" feierten sie ihren ersten großen Erfolg, dem bald Gastspielreisen nach Berlin, Sankt Petersburg, Budapest und Prag folgten. 1910 löste sich das Trio auf und Grete Wiesenthal arbeitete an ihrer Solo-Karriere. In den 1920er und 1930er Jahren war Grete Wiesenthal dann auch als Schauspielerin in Stummfilmen zu sehen. Ab 1930 arbeitete sie als Tänzerin und Choreographin mit Max Reinhardt, mit dem sie befreundet war, zusammen; ihre Tätigkeit dort erstreckte sich bis in das Jahr 1957 hinein. Hugo von Hofmannsthal schrieb für sie Tanzpantomimen. Von 1937 bis 1952 war Wiesenthal, die nach dem ”Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 während der NS-Zeit verfemten Künstlern und Künstlernnen Unterkunft bei sich gewährte, Dozentin an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst und führte von 1945 bis 1956 das Grete Wiesenthal Ensemble.

Grete Wiesenthal tanzt den Frühlingsstimmenwalzer von Johann Strauss (fecit Leo Grau, 1910).

Zurück zur Personenliste                   btn_up        

Tana Schanzara eigentl. Konstanze Schwanzara

Bild: Sir James (12/2008), Wikipedia .decc_somerightsreserved

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter eines Opernsängers und einer Opernsängerin am Dortmunder Opernhaus; im Alter von zwei Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Dortmund. Dort stand sie 1931 mit dem Kinderballett als Mehlsack und als Elfe erstmals auf der Bühne des Theaters. Nach dem Abitur nahm sie Schauspielunterricht, und 1947 stand sie als "bezauberndes Fräulein" auf der Bühne des Bonner Kammerspiele. Danach folgten Engagements an den Theatern in Mannheim und Oldenburg. 1954 kam sie an das Schauspielhaus Bochum, zu dessen Ensemble sie ab 1956 fest gehörte. Ab Anfang der 1970er Jahre war sie sowohl im Fernsehen - häufig in Tatort-Krimis der ARD - als auch in Filmen zu sehen. 1997 war sie an der Seite von Hape Kerkeling in der Filmkomödie Willi und die Windzors und zwei Jahre später in der Serie Gisbert vor der Fernsehkamera, die der WDR produzierte. In ganz Deutschland wurde sie 1970 mit dem Schlager Vatter, aufstehen! als Ruhrpott-Ikone bekannt. Zuvor hatte sie bereits mit selbstverfaßten Texten und Liedern in den Soloprogrammen Solo für Tana (1985), Tana in New York (1990) sowie in der Revue Tana in Moskau (1996) auf sich aufmerksam gemacht. 1990 ließ sie sich zu einem Gastengagement am Wiener Burgtheater überreden, wo sie in dem Stück Tod und Teufel von Peter Turrini das Publikum begeisterte.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Frau in Weiß (1971), Die Zärtlichkeit der Wölfe (1973), Eine ganz gewöhnliche Geschichte (1975), Hessische Geschichten (1986), Peng! Du bist tot! (1987), Club Las Piranjas (1995) ,Oma ist tot (1997), Fußball ist unser Leben (2000).

Zurück zur Personenliste                                

Biler: KN (05/2006)

Wien, Zentralfriedhof

Bilder: Claus Harmsen (stones&art, 05/2015)
Theater / TV / Film / Show XXXVII

Omnibus salutem!