Bilder: Matthias Bauer (1998)

Hubert Georg Werner Harald von Meyerinck

 

Deutscher Film- und Theaterschauspieler; der Sohn eines Offiziers gab sein Theaterdebüt 1917 am Deutschen Schauspielhaus in Berlin. Er filmte bereits zu Stummfilmzeiten, trat in Kabaretts und Revuen auf. Er schlüpfte häufig in die Rolle übereifriger oder zackiger Militärs oder verschrobener Adliger, wobei er mit entsprechend schnarrender Stimme sprach. Ab 1966 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Ensemble des Thalia-Theaters in Hamburg.

Filme u.a.: Endstation (1935), Nanu, Sie kennen Korff noch nicht (1938), Bel Ami (1939), Stern von Rio (1940), Das Wirtshaus im Spessart (1957), Das Mädchen Rosemarie (1958), Ein Mann geht durch die Wand (1959), Der Mann mit dem Glasauge (1969).

Auszeichnungen u.a.: Preis der deutschen Filmkritik (1960, 1961), Bambi (1967), Deutscher Filmpreis (1968).

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Schladen b. Goslar

Henny Frieda Ulrike Porten

1922         

Deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin; die Tochter des Opernsängers und Schauspielers Franz Porten stand das erste Mal mit elf Jahren vor der Kamera. Als gefeierter Star des Stummfilms folgte ein Reihe von Filmen u.a. Irrungen (1919), Kohlhiesels Töchter (1920), Anna Boleyn (1920), Die Geierwally (1921), 24 Stunden aus dem Leben einer Frau (1931). Neben Asta Nielsen zählte sie zu den ersten Filmstars in Deutschland. Ihr Tonfilmdebüt gab sie 1930 mit dem Streifen Skandal um Eva. Als sie sich nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten trotz deren Drucks weigerte, sich von1920er Jahre ihrem halbjüdischen Mann Wilhelm von Kaufmann, mit dem sie seit 1921 in zweiter Ehe verheiratet war, zu trennen, wurde sie boykottiert, drehte aber zwischen 1933 und 1943 noch acht, allerdings künstlerisch eher unbedeutende Filme. Nach dem Ende des Krieges gelang ihr in der Bundesrepublik Deutschland kein Comeback; sie drehte jedoch einige Filme für die DEFA in der DDR u.a. Absender unbekannt (1950) und Das Fräulein von Scuderi (1959).

Auszeichnungen u.a.: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1960).

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Berlin-Charlottenburg, Ev. Kaiser-Wilhelm-Gedächnis Kirchengemeinde

Bilder: Matthias Bauer (1995)

Baden Baden, Hauptfriedhof (Grab eingeebnet)

Bild: Matthias Bauer (1997)

Konstanz, Hauptfriedhof (Grab eingeebnet)

Eugen Johannes Riemann

 Photo Nicola Perscheidt

Deutscher Schauspieler; wirkte bereits während des Ersten Weltkriegs in Stummfilme wie Gelöste Ketten (1916) oder 1918 in Veritas vincit - Die Wahrheit siegt mit. Der Übergang zum Tonfilm in den Dreißiger Jahren stellte für ihn kein Problem dar. Er wirkte in zahlreichen Filmen mit, führte aber auch Regie z.B. in den Streifen Ich heirate meine Frau (1934), in Eva (1935) oder in Gauner im Frack (1937). In den 1940er Jahren nahmen die Rollenangebote ab, er spielte nur noch in wenigen Filmen, darunter 1941 in Friedemann Bach oder 1943 in Ein Mann für meine Frau. Auch in den 1950 Jahren kamen kaum noch Angebote; zu den wenigen Filmen in denen er noch einmal in Erscheinung trat, gehörten Der schräge Otto (1956) und Zwei Bayern im Harem (1957).

Filme u.a.: Die Faust des Riesen (1917), Die Rache des Titanen (1919), Anna Karenina (1920), Wilhelm Tell (1923), Lumpen und Seide (1924), Das Panzergewölbe (1926), Der falsche Ehemann (1931), Moral und Liebe (1933), Lauter Lügen (1938), Bel Ami (1939), Kleine Residenz (1942).

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Günther Ungeheuer

 

Deutscher Schauspieler; Sohn eines Ingenieurs, absolvierte nach Beendigung der Schule eine Schauspielausbildung an den Städtischen Bühnen in Köln, die durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde. Nach der Entlassung aus amerikanische Kriegsgefangenschaft spielte er ab 1945 zunächst in Köln Theater, dann in Bonn, wo er bis 1951 engagiert war. Nach weiteren Stationen kam er zu Heinz Hilpert nach Göttingen und wirkte ab 1964 auf Bühnen in Hamburg, Berlin und München. Sein Filmdebüt gab er in einer Nebenrolle in Hunde, wollt ihr ewig leben? (1958). Der - von wenigen Ausnahmen abgesehen - als Bösewicht eingesetzte Ungeheuer spielte 1964 einen KZ-Aufseher in dem Film Mensch und Bestie. 1966 spielte er in dem spannenden Film von Jürgen Roland Vier Schlüssel und wirkte in zahlreichen Fernsehserienkrimis wie Der Kommissar, Derrick, Der Alte, Kriminalmuseum oder der ARD-Krimiserie Tatort mit.

Filme u.a.: Polizeirevier Davidswache (1964), Harry Brent (1987), Sigi, der Straßenfeger (1984), Didi auf vollen Touren (1986), Didi–Der Experte (1988).

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Emmelshausen, OT Schwall (Rheinland-Pfalz), Friedhof

Hans Paetsch

 

Deutscher Schauspieler; seine Theaterlaufbahn begann in Saarbrücken und führte ihn über viele Stationen in seine Wahlheimat Hamburg, in der er bis 1991 auf der Bühne stand. Sein Filmdebüt gab er 1940 in Mein Mann darf es nicht wissen. Bekannt war seine markante Stimme, die auf vielen Tonträgern und in Hörspielen zu hören ist, vor allem in Märchen und als Synchronsprecher. In dem 1998 von dem Regisseur Tom Tykwer erfolgreich mit Franka Potente (*1974) produzierten Kinofilm Lola rennt spielte er einen Erzähler.

Filme u.a.: Hunde, wollt ihr ewig leben? (1958), Natürlich die Autofahrer (1959), Die toten Augen von London (1961), Das Gasthaus an der Themse (1962).

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Bild: Holger Redieske

Hamburg-Volksdorf, Waldfriedhof

Bilder: Matthias Bauer (08/2006)

Hinweis: Das nebenstehende Grab ist eine Ehrengrab ohne Inhalt; die Urne befindet sich im Familiengrab der Familie von Kaufmann (u.).

Bilder: Matthias Bauer (04/2007)

Arno Paulsen eigentl. Gustav Zubke

 

Deutscher Schauspieler; begann seine Theaterlaufbahn 1917 in seiner Heimatstadt und wirkte dann an Bühnen in Osnabrück, Zwickau, in Hannover oder Hamburg. Zurückgekehrt aus dem Zweiten Weltkrieg, gab er 1946 sein Filmdebüt in der DEFA-Produktion Die Mörder sind unter uns, war dann 1948 zu sehen in Grube Morgenrot und Affäre Blum. In den 1950er Jahren spiele er in der Bundesrepublik Deutschland in Produktionen wie Der 20. Juli (1955), Liane, das Mädchen aus dem Urwald (1956) oder Der Stern von Afrika (1956/57). Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme Oliver Hardy, dem “Dicken” von Dick und Doof.

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Francesca Bertini eigent. Elena Seracini Vitiello

 

 

Italienische Filmschauspielerin; Tochter einer Schauspielerin - adoptiert von dem neapolitanischen Volkssängers Arthur Vitiello und der Schauspielerin Florentine Prosa Adelaide Frataglioni, - verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Neapel, wo sie bereits als 11-Jährige ihren ersten Bühnenauftritt hatte und auch danach immer wieder in neapolitanischen Komödien mitwirkte. Als 21-Jährige kam sie nach Rom, wo sie den Namen annahm, unter dem sie dann bekannt wurde, und trat dort weiterhin in Theatern auf, bis sie von der Filmfirma d’Arte Italiano Pathé entdeckt wurde und in der Folge in zahlreichen, jeweils nur wenige Minuten dauernden Verfilmungen von klassischen Theaterstücke auftrat. Ihr erster längerer Film war der 1910 gedrehte Film Il Trovatore.. Ihr erster, wirklich wichtiger Film war der 1913 unter der Regie von Baldassarre Negroni gedrehte Streifen L'Histoire d'un Pierrot. Erwähnenswert sind auch ihre Filme La donna nuda (1918), I sette peccati capitali (1919). In den 1920er Jahren, nachdem sie 1921 den Schweizer Adligen Paul Cartier geheiratet hatte, zog sie sich weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück, wirkte aber sporadisch bis 1979 in Filmen von Bernardo Bertoluccis mit, so in seinem Streifen Novecento (dt. 1900). Zudem war sie und ihr Leben 1982 Gegenstand des Dokumentarfilms L'Ultima Diva (dt. Die letzte Diva).

Die meisten der Filme mit Francesca Bertini, die erste italienische Schauspielerin, die auch außerhalb Italiens bekannt wurde, gingen verloren; ihr eigener beeindruckender, 1915 gedrehte Film Assunta Spina überlebte jedoch die Zeiten.

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Rom, Cimitero di Prima Porta (auch Cimitero Flaminio)

Gustav Rudolf Sellner

 

 

Deutscher Schauspieler, Dramaturg, Regisseur und Theaterleiter; begann seine Karriere an Theatern in Mannheim (1925–27), in Gotha (1928/29) und Coburg (1929–31) und wurde während dieser Zeit von Arbeiten der Regisseure Otto Falckenberg, Leopold Jessner und Erwin Piscator nachhaltig beeinflußt. Zwischen 1932 und 1937 war er als Oberspielleiter, Dramaturg und Schauspieler am Landestheater Oldenburg tätig, an dem er 1937 aufgrund mehrerer im Sinne der nationalsozialistischen Kulturpolitik erfolgter Inszenierungen zum Schauspieldirektor ernannt wurde. Danach war er von 1940 bis 1943 Intendant am Stadttheater Göttingen und schließlich 1943/44 Intendant der Städtischen Bühnen Hannovers. Im April 1944 erfolgte durch Hitler seine Ernennung zum Generalintendanten der Städtischen Bühnen Hannover. Zum Oktober 1944 wurde Sellner nach langjähriger Freistellung vom Kriegsdienst als Kraftfahrer in die Wehrmacht eingezogen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde erst 1947 aus einem Internierungslager entlassen. 1949 wurde er von einer deutschen Spruchkammer als “Mitläufer“ eingestuft und 1950 in einem Revisionsverfahren ”entlastet“. Von 1948 bis 1951 arbeitete er als Regisseur in Kiel, Essen und Hamburg. In den 1950er Jahren trat er als Vertreter eines formal radikal modernisierten, ”instrumentalen Theaters“ hervor. Sellner gilt als einer der wichtigsten Persönlichkeiten vor allem auf dem Gebiet der Operninszenierung (z. B. Deutsche Oper Berlin).

Sellner war aber auch für Film und Fernsehen tätig, meist als Regisseur, aber auch schon einmal als Schauspieler wie z.B. in der Rolle des Heinz Alfred Giese in dem deutsch-Schweizer Film von Maximilian Schell aus dem Jahr 1973 mit dem Titel Der Fußgänger

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07/1935)

Königsfeld-Burgberg (Schwarzwald-Baar-Kreis), Gemeindefriedhof

Ralf Reitel

 

 

Deutscher Theaterschauspieler; älterer Bruder des Autoren Axel Reitel; studierte ab 1974 an der Schauspielschule Rostock und schloß das Studium 1977 mit dem Diplom (FH) ab. Erste Rollen als Theaterschauspieler spielte er an den Bühnen Eisleben, Magdeburg und Stendal. 1978 wurde er an das Theater im thüringischen Rudolstadt verpflichtet, wo er von 1979 bis 1984 zumeist Hauptrollen spielte; verschiedene Gastspiele führten ihn nach Weimar. Weil er 1983/84 zu einem Kreis Ausreisewilliger DDR-Bürger gehörte und sich mit Regimegegnern traf, wurde er von der Stasi verhaftet. Nach achtmonatiger Untersuchungshaft wurde er von der Bundesrepublik freigekauft.

Im Westen setzte Ralf Reitel seine Theaterkarriere fort. Unter bis heute nicht geklärten Umständen starb er am 5. Juni 1987 bei einem mysteriösen Verkehrsunfall, als er auf dem Weg zu einem Engagement in Regensburg war; Indizien deuten allerdings auf einen vom Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) arrangierten Mord hin.

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Berlin, Friedhof d. Dorotheenstädtischen u. Friedrichwerderschen Gemeinden

Bilder: Hajo Rackel (12/2016)
Bild: Matthias Bauer 04/2002)

Hinweis: Am 5.10.2009 wurden Ralf Reitels sterbliche Überreste vom Regensburger Dreifaltigkeitsfriedhof nach Derlin umgebettet.

Regensburg, Dreifaltigkeitsfriedhof

Leopoldine Eugenie Amelie Konstantin

Als Buhlschaft im Jedermann (1912)Bild: Bundesarchiv (BArch) 

 

Österreichische Film- ujnd Thealerschauspielerin; nahm Schauspielunterricht bei dem Theaterschauspieler und Rezitator Alexander Strakosch den sie kurz darauf heiratete, und debütierte 1907 bei Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin und war dort dort noch im selben Jahr die Schülerin Thea in Frank Wedekinds Frühlings Erwachen (1907), der Pagen in William Shakespeares Romeo und Julia gefolgt 1908 als Perdita in dessen Ein Wintermärchen und 1910 als Puck in Ein Sommernachtstraum. 1916 wechselte sie nach einem Rechtsstreit mit Max Reinhardt nach Wien, und spielte dort während der nächsten drei Jahre am Stadttheater Wien, am Theater in der Josefstadt und am Deutschen Volkstheater, wo sie in der Rolle der Maria Stuart in Schillers gleichnamigen Trauerspiel glänzte. Bereits ab 1912 wirkte sie erstmals auch in Stummfilme mit. Als sie zunehmend in Nebenrollen besetzt wurde, wandte sie sich ab Anfang der 1920er Jahre wieder der Bühne zu; erst 1933 kehrte sie zum Film zurück. 1935 kehrte sie mit ihrem zweiten Mann, dem ungarischen Ministerialrat und Autor Géza Herczeg nach Österreich zurück und drehte dort unter der Regie von Marc Allegret 1937 den Film Andere Welt an der Seite von Käthe Gold und Karl Ludwig Diehl. Nach ihrer Scheidung von ihrem Mann ging sie 1938 über London in die Vereinigten Staaten, wo sie zunächst - auch wegen ihrer stark deutsch gefärbten Aussprache des Englischen - weder auf der Bühne noch beim Film Fuß fassen konnte, sondern gezwungen war, in einer Fabrik zu arbeiten. Schließlich gelangen ihr nur einige wenige Bühnen- und Filmengagements. Alfred Hitchcock, der in den 1920er Jahre auch in Deutschland gedreht hatte, engagierte sie für die Rolle der Anna Sebastian in seinem Thriller Notorious (1946 dt. Berüchtigt). Zwei Jahre später kehrte sie nach Wien zurück, konnte jedoch nicht mehr an frühere Erfolge anknüfen, trat aber gelegentlich an deutschen Theatern auf oder beteiligte sich an Lesungen für den Rundfunk.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Gebannt und erlöst (1912), Schuldig (1913) Die Tänzerin (1915) Der Radiumraub (1916), Der Onyxknopf (1917) Eine Nacht in der Stahlkammer (1917) Lola Montez (1918) Der Shawl der Kaiserin Katharina II (20) Können Gedanken töten? (1920), Saison in Kairo (1933), Prinzessin Turandot (1934), Der Alte und der junge König (1935), Mädchenpensionat (1936) Und Du, mein Schatz, fährst mit (1936) The American (TV, 1950) The Swan (TV, 1950)

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Bild: Matthias Bauer (05/2008)

Wien, Evangelischer Friedhof Simmering

Theater / TV / Film / Show XLIX

Omnibus salutem!