Bild: KN (05/2000)

Irena Solska eigentl. Sarah Flora Sosnowska Poświk

 pinxit: Leon Wyczólkowski (1899, Ausschnitt)

Polnische Schauspielerin, Regisseurin und Theaterdirektorin; kurz nach ihrem Bühnendebüt am 26.2.1896 in Lodz holte sie der Regisseur Tadeusz Pawlikowski an das Städtische Theater in Krakau. 1900 ging sie zusammen mit ihrem Ehemann Ludwik Solskim nach Lwiw (Lemberg), wo sie Rollen u.a. in Stücken von William Shakespeare oder Henrik Ibsen übernahm. ab 1919 spielte sie in Warschau, wo sie 1932 ihr eigenes Theater (Zeromskiego Theater) eröffnete. Von 1948 bis 1949 war sie am Neuen Theater in Legnica engagiert. Die fortschreitende Parkinsonsche Krankheit beendete schließlich ihre Bühnenkarriere.

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Warschau, Cmentarz Powazkowski

Bild: KN (05/2000)

Dobieslaw Damiecki

 

Polnischer Schauspieler und Regisseur; einer adeligen Familie entstammend, immatrikulierte sich nach dem Abitur an der Warschauer Universität, nahm jedoch noch 1918 an Kriegshandlungen an der Front teil und war anschließend an der Integration des ehemaligen deutschen Staates Schlesien in das Nachkriegspolen beteiligt. Ab 1926 spielte er im Boguslawski Theater in Warschau und dann im Theater der Stadt Lodz sowie an anderen polnischen Theatern. Während des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens durch deutsche Truppen war er aktives Mitglied einer Widerstandsgruppe. Nach dem Krieg trat er wiederum in vielen polnischen Städten auf, am Theater in Lodz, bei der polnischen Armee sowie 1951 noch am National Theater in Warschau. Er spielte im Film und er war der Regie von Theater war aber auch im Film zu sehen und arbeitete als Regisseur.

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Bild: KN (05/2000)

Maria Przybylko-Potocka

 

Polnische Schauspielerin und Theaterregisseurin; mit breitem Repertoire (über 60 Rollen), debütierte 1893 am polnischen Theater in Posen/Poznan, ab 1897 am Theater von Lodz, benutzte auf Plakaten ab 1900 ihren Doppelnamen, von 1902 bis 1906 an verschiedenen jüdischen Theatern in Warschau, 1907 bis 1908 eigene Theatergruppe, mit der sie in Warschau, Lodz und Kielce auftrat, trat außerdem außerhalb Polens in Odessa, St. Petersburg, Moskau und Kiew auf.

Auftritte u.a.: Małgorzata Gauthier w Damie kameliowej, George Sand w Lecie, Luba w Wiśniowym.

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Adele Sandrock

      

Deutsche Schauspielerin; jüngste Tochter eines deutschen Kaufmanns und einer niederländischen Schauspielerin; bereits im Alter von 15 Jahren begann ihre Karriere am Theater; sie hatte Engagements in Meiningen, Berlin, Moskau, am Wiener Burgtheater und in Budapest. Von 1905 bis 1910 wirkte sie am Deutschen Theater in Berlin unter Max Reinhardt. Mit einer Filmrolle im Jahre 1911 begann ihre Filmkarriere, in deren Verlauf sie zu ihrer Zeit zur populärste Schauspielerin aufstieg; sie spielte überwiegend bösartige Groß- und Schwiegermütter, wie z.B. in der Komödie Die englische Heirat (1934) an der Seite von Renate Müller, Adolf Wohlbrück und Hans Richter.

Filme u.a.: Marianne, ein Weib aus dem Volk (1911), Marizza (1922), Dr. Mabuse, der Spieler (1922), Das große Los (1927, mit Heinz Rühmann), Königin Luise (1927), Der Kongreß tanzt (1931, mit Lilian Harvey, Willy Fritsch und Conrad Veidt), Morgenrot (1933), Petersburger Nächte (mit Theo Lingen und Paul Hörbiger), Amphitryon (1935), Kampf mit dem Drachen (1935).

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Helmut Qualtinger

Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar

 

 

Österreichischer Schauspieler, Kabarettist und Schriftsteller; arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Film-, Theater- und Literaturkritiker, kam 1947 zum Kabarett und prägte von da an maßgeblich das Wiener Kabarett der Nachkriegszeit. Weit über Wien hinaus bekannt wurde er durch das Ein-Personen-Stück Der Herr Karl über einen unverbesserlichen kleinbürgerlichen Mitläufer; wirkte auch in Film- und Fernsehproduktionen mit (Alpensaga, 1976/77, Geschichten aus dem Wienerwald, 1978); seine letzte Filmrolle war die des Pater Remigius in dem Spielfilm Der Name der Rose nach dem gleichnamigen Roman des italienischen Philosophen und Schriftstellers Umberto Eco (*1932).

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Wien, Zentralfriedhof

Wien, Matzleinsdorfer Friedhof

Heinz Erhardt

 Deutsche Post AG 2009

Deutscher Kabarettist, Komiker und Schauspieler; Sohn eines deutsch-baltischen Kapellmeisters; bereits während seiner Gymnasialzeit am Deutschen Gymnasium in Riga von 1924 bis 1926 war er Mitglied einer Laienspielgruppe. Von 1926 bis 1928 besuchte er das Leipziger Konservatorium, wo er die Fächer Klavier und Komposition mit dem Ziel belegte, Pianist zu werden, ein Berufswunsch, der von seinen Großeltern, bei denen er aufwuchs, nicht unterstützt wurde. Vielmehr arbeitete er bis 1938 als Musikalienhändler im Geschäft seines Großvaters, das er bereits nach dessen Tod 1929 geerbt hatte. 1935 heiratete er die Tochter des italienischen Konsuls in Sankt Petersburg, Gilda Zanetti (*1913, †1987); aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Mit seinem Vater trat er erstmals 1932 gemeinsam im Deutschen Theater in Riga in einem selbstkomponierten Lustspiel, in der Rolle eines Tunichtguts namens Birnstiel auf und war auch schon in dieser Zeit als Conférencier tätig. Obwohl er wegen des Publikumserfolgs für eine Aufführung im Herbst des selben Jahres noch einmal engagiert wurde, wollte sich in Riga kein rechter Erfolg einstellen. So ging Erhardt auf Anraten seiner Schwester nach Berlin, wo er ab 1938 im Kabarett der Komiker Berlin auftrat. Dort stellte sich nun endlich auch der lang ersehnte Erfolg ein. U.a. trat er als Pianist und Entertainer an der Seite der berühmten Tänzerin La Jana. Zweimal als wehrdienstuntauglich eingestuft, wurde Erhardt im November 1941 schließlich doch noch zur Marine eingezogen, und zwar zum Musikcorps der Marine in Stralsund, dann zur Truppenbetreuung abkommandiert und nach Kiel versetzt. Aus einer kurzen britischen Internierung entlassen, ging er nach Hamburg, wo er sich ein Haus kaufte und dauerhaft niederließ. Dort begann seine eigentliche Karriere als Komiker, als er beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) 1945 wöchentlich mit So was Dummes auf Sendung ging und die Glosse der Woche sprach. 1947 ging er wieder auf Tournee, sehr erfolgreich mit der Komödie Lieber reich, aber glücklich. Jetzt bemühte sich auch die Filmindustrie um ihn: Seine erste Filmrolle als Hauptdarsteller erhielt er 1957 in Der müde Theodor. 1960 gründete Erhardt eine eigene Produktionsfirma, die Heinz Erhardt-Produktion (HEP), und konnte damit seine eigenen Vorstellungen, die allerdings schon weitgehend in seinen Engagements verwirklicht waren, noch besser einbringen. Ab 1970 verkörperte er in vier Willi-Winzig-Filmen die von ihm geschaffene Figur eines Finanzbuchhalters, die er zuvor schon unzählige Male auf der Bühne dargestellt hatte. Sein letzte Filmrolle war die eines Fußballbesessenen in der Komödie Willi wird das Kind schon schaukeln (1972) mit Hannelore Elsner (*1942), Barbara Schöne (*1947) und Claudia Butenuth (*1945) als seine Töchter. Als sich nach Abschluß der Dreharbeiten herausstellte, daß einige Filmszenen nachsynchronisiert werden mußten, konnte Heinz Erhard diese Aufgabe nicht mehr erfüllen; er hatte kurz vor seinem 70. Geburtstag mit der Folge, nicht mehr sprechen zu können, einen Schlaganfall erlitten (die entspr. Szenen wurden daraufhin mit Klaus Havenstein nachsynchronisiert). Zeit seines Lebens trieb ihn die Furcht, als Komiker zu versagen, das Publikum nicht mehr zum Lachen zu bringen; jetzt gelang dem arbeitswütige und penible Erhardt, der sein Publikum mit Gedichten und Wortspielen begeistert hatte, Ende der 1970er Jahre die Realisierung eines Traum mit der für das Fernsehen produzierten komische Oper Noch ‘ne Oper (1978/79), die er bereits in den 1930er Jahren geschrieben hatte, bei der sein Sohn Gero als Kameramann fungierte. Die Fernsehfassung wurde einen Tag nach seinem 70. Geburtstag vom ZDF ausgestrahlt.

Filme u.a.: Witwer mit fünf Töchtern (1957), Immer die Radfahrer (1958), Der Haustyrann (1959), Natürlich die Autofahrer (1959), Der letzte Fußgänger (1960), Mein Mann das Wirtschaftswunder (1960), Drei Mann in einem Boot (1961), Willi Winzig (1961), Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962), Hotel Victoria (1965), Die Herren mit der weißen Weste (1969/70), Willi Winzig (4 Filme ab 1970), Noch ‘ne Oper (1978/79).

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Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Heinz Rühmann eigentl. Heinrich Wilhelm Rühmann

 

Deutscher Schauspieler; seit 1920 als Theaterschauspieler tätig, u.a. an den Münchner Kammerspielen, übersiedelte 1926 nach Berlin an Max Reinhardts Deutsches Theater und wechselte dann zum Film, wo er mit Die Drei von der Tankstelle (1930) an der Seite von Willy Fritsch und Lilian Harvey schlagartig bekannt wurde. In Lauter Lügen (1938) mit seiner zweiten Frau, Hertha Feiler, führte Rühmann erstmals selber Regie. Von 1938 bis 1943 war er Mitglied des Ensembles des Preußischen Staatstheaters in Berlin, 1940 wurde er, ebenso wie Gustaf Gründgens, zum Staatsschauspieler ernannt. Neben Hans Albers blieb Rühmann, der sich stets als unpolitischer Mensch verstand, auch nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten einer der populärsten Gestalten des deutschen Films der 1930er und 1940er Jahre. Nach Kriegsende durfte er auf Anweisung der Alliierten zunächst keine Filme drehen. Er tourte mit dem Theaterstück Der Mustergatte erfolgreich durch die Sowjetische Besatzungzone, da er in Westdeutschland nicht auftreten durfe, und er gründete eine eigene Filmgesellschaft, die Comedia Film, und erleidet mit dem Film Herr vom anderen Stern (1948) Schiffbruch. Erst Ende der 1940er Jahre konnte er die Filmarbeit wieder aufnehmen, nachdem er als “nicht betroffen” eingestuft worden war, und wirkte zunächst in anspruchslosen Unterhaltungsfilmen. Mit dem Film Wenn der Vater mit dem Sohne (1955) traf er dann wieder den Geschmack Nachkriegsdeutschlands und entwickelte sich zum “Rührkomiker”. Mit dem Film Der Hauptmann von Koepenick (1956), in dem die Geschichte des Schusters Wilhelm Voigt erzählt wird, gelang es ihm schließlich, endgültig ins Charakterfach zu wechseln. 1964 wagte er nach einigem Zögern in Begleitung von Hertha Feiler den Sprung nach Hollywood, um in dem Film Das Narrenschiff (1965) unter der Regie von Stanley Kramer (*1913, †2001) mitzuspielen, war aber froh, als er wieder nach Europa zurückkehren konnte; in Hollywood war er nicht wirklich bekannt, und die Atmosphäre war ihm zu “schulterklopfend”. Nach seiner Rückkehr wandte er sich dem Fernsehen zu. Der Tod von Hertha Feiler im Jahre 1970 traf ihn tief. 1974 heiratete er Hertha Droemer. Im Alter von 90 Jahren spielte er letztmalig in Wim Wenders Film In weiter Ferne, so nah! (1993) an der Seite von Bruno Ganz, Horst Buchholz, Peter Falk und Nastassja Kinski. Bis heute gehört Heinz Rühmann zu den beliebtesten deutschen Schauspielern.

Anders als Albers ließ es Rühmann an Distanz zum nationalsozialistischen Regime fehlen; häufig war er mit Goebbels u.a. Größen des Dritten Reichs zu sehen, wenn er auch immer wieder versuchte, sich öffentlichen Auftritten durch Ausflüchte zu entziehen. Allerdings drehte er zu Ehren des Geburtstags des Reichspropagandaministers Goebbels 1940 einen Film, in dem dessen Kinder in Trachtenkostümen mitwirkten. Um ihn dem Einsatz an der Front zu entziehen, wurde er auf Veranlassung vom Leiter des Amtes Ausland/Abwehr im OKW (Oberkommando der Wehrmacht), Wilhelm Caranis, in einem Kurzlehrgang zum Soldaten ausgebildet und erhielt anschließend auf dem Fliegerhorst Rechlin in Mecklenburg einen Vertrag als Kurierflieger der Abwehr. Als sein 1944 gedrehter Film Feuerzangenbowle von Goebbels wegen “so viel Heiterkeit unangemessen” beurteilt wurde und nicht in den Verleih gehen sollte, fuhr er mit dem Film zu Hitler nach Ostpreußen in die Wolfsschanze; der Film wurde daraufhin zur Vorführung freigegeben und wurde sein populärster Film. Rühmann, der mit der Jüdin Maria Bernheim verheiratet war, ließ sich 1938 scheiden, was ihm nach dem Kriege den Vorwurf einbrachte, er habe seine Karriere als Schauspieler sichern wollen; zuvor schon hatte er ihren Bruder, der sein Agent war, entlassen. Nach der Scheidung wurde er von der sogenannten “Judenliste” gestrichen. Im Juli 1939 heiratete er die Schauspielerin Hertha Feiler, obwohl diese einen jüdischen Großvater hatte. Nach deren Tod heiratete er 1974 Hertha Droemer.

Filme u.a.: Der Mann, der seinen Mörder sucht (1931), Es wird schon wieder besser (1932), Lachende Erben (1933), Wer zuletzt küßt (1936), Der Mustergatte (1937), Quax, der Bruchpilot (1941), Wir werden das Kind schon schaukeln (1952), Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (1954), Charleys Tante (1955), Der Pauker (1958), Der brave Soldat Schwejk (1960), Das schwarze Schaf (1960), Meine Tochter und ich (1963), Der Tod des Handlungsreisenden (1968).

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Berg OT Aufkirchen am Starnberger See

Bild: Dieter Georg
Bilder: Matthias Bauer (08/2007)
(05/2006)
Bilder: Alexander Krischnig (10/2005
Bild: Rebekka Schmidt (09/2009)

Warschau, Cmentarz Powazkowski

Warschau, Cmentarz Powazkowski

Jules Berry eigentl.Marie Louis Jules Paufichet

 

 

Französischer Schauspieler; Sohn eines Eisenwarenhändlers; studierte zunächst Architektur an der Ecole des Beaux-Arts, entdeckte aber schon bald seine Leidenschaft für das Theater. Nach einem erfolgreichen Vorsprechen am Théâtre Antoine erhielt er eine Rolle in den Stücken La Mort du duc d'Enghien des Schriftstellers Léon Hennique und Arthur Schnitzlers Groteske Der grüne Kakadu, und mit Georges Feydeaus Stück La duchesse des Folies-Bergères konnte er 1907 in Lyon seinenersten großen Erfolg feiern. Anschließend war er einige Jahre am Théâtre des Galeries Saint-Hubert in Brüssel tätig, bevor er 1908 und 1911 kurze Auftritte in Stummfilmen hatte. Während des Ersten Weltkrieges war er von 1914 bis 1918 Soldat. Nach dem Ende des Krieges kehrte er ans Theater zurück, wandte sich ab Ende der 1920er Jahre hauptsächlich dem Film zu. Insgesamt war Berry, bevor er seine Karriere 1951 beendete, in mehr als 80 Filmen zu sehen. Zu seinen besten Filmen zählen die Streifen Les Visiteurs du soir (1942, dt. Die Nacht mit dem Teufel) des Regisseurs Marcel Carné oder Le crime de Monsieur Lange (1936, dt. Das Verbrechen des Herrn Lange), von Jean Renoir in Szene gesetzt.

Filme u.a.: L’argent (1928, dt. Das Geld), Étoile sans lumière (1945, dt. Edith Piaf – Chanson der Liebe), Rêves d’amour (1946, dt. Liebesträume)

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Bilder: Kay (10/2012)

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Hinweis: Die Besetzung erfolgte gemäß einer Verfügung der Verstorbenen gemeinsam mit den sterblichen Überreste ihrer Eltern und ihrer Tante, die zuvor exhumiert worden waren. .

Harry Baur eigentl. Henri-Marie Baur

 

 

Französischer Schauspieler; Sohn eines aus dem Elsaß stammenden Juweliers und einer aus Lothringen zugezogenen Mutter; verließ früh das Elternhaus, um der streng religiösen Erziehung zu entgehen, und ließ sich in Marseille nieder. Dort gründete er 1898 gemeinsam mit einigen anderen Sportenthusiasten die “Olympique de Marseille”, den Fußballverein von Marseille. Ebenfalls dort nahm er aber auch privaten Schauspielunterricht und begann dort seine Theaterlaufbahn noch vor dem Ersten Weltkrieg. Sein erstes Filmengagement hatte er 1908 in einem Stummfilm Beethoven,. Seine spätere Karriere verdankte er der Begegnung mit dem Autor und Regisseur Julien Duvivier (*1896, †1967) im Jahre 1930 - dieser drehte mit Baur mehrer Filme, u.a. seinen ersten Tonfilm. In den Folgejahren und bis 1942 spielte Harry Baur in 30 Filmen und war einer der führenden Filmschauspieler in Frankreich. U.a. verkörperte er den Jean Valjean in Les Misérables (1934, dt. Die Verdammten), wofür er als bester Schauspieler des Jahres 1934 bezeichnet wurde. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs wurde er auch von deutschen Filmgesellschaften engagiert. 1942 erhielt er die männliche Hauptrolle in dem Spielfilm Symphonie eines Lebens von Hans Bertram, in dem Henny Porten und Gisela Uhlen seine Partnerinnen waren. Als der Film im September 1942 fertiggestellt war, wurde Reichsminister Joseph Goebbels aus Paris zugetragen, daß Harry Baur Jude sei. Goebbels, der dessen Darstellung zuvor noch sehr gelobt hatte, ließ ihn und seine Frau Rika Radifé am 30.5.1942 verhaften. Zwar kam er vier Monate später wieder frei, war jedoch so schwer erkrankt, daß er sich von den Folgen der Haft nicht mehr erholte; Harry Baur starb im Alter von nur 62 Jahren.

Harry Baur war zweimal verheiratete: Ab 1910 mit der Schauspielerin Rose Cremer, bekannt als Rose Gran, mit der er drei Kinder hatte. Sie starb während einer Reise durch Algerien. 1936 heiratete er die Theaterschauspielerin Rika Radifé (*1902, †1983).

Filme u.a.: La Tête d'un homme (1931), Poil de carott (1932, dt. Karottenkopf), Les Trois Mousquetaires (1933, dt. Die drei Mousketiere), Cette vieille canaille (1935, dt. Der seltsame Alte), Un grand amour de Beethoven (1936), Un carnet de bal (1937, dt. Spiel der Erinnerung), Volpone (1940), 1940: Péchés de jeunesse (1940), L'Assassinat du Père Noël (1941).

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Bild: Hans-Christian Seidel (09/2013)
Bild: Kay (2013)

Paris, Cimetière Saint Vincent

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Bilder: Matthias Bauer (12/2016)
Theater / TV / Film / Show V

Omnibus salutem!