Deutscher Schauspieler und Kabarettist; trat u.a. in Rudi Carrells Fernsehquizsendungen und in Hans Rosenthals TV-Ratesendung Dalli-Dalli mit Sketchen auf. Außerdem war er Mitwirkender in zahlreichen Fernsehsendungen.
Inschrift: Wir lebten so gerne.
Vaclav Nijinsky eigentl. Wazlaw Fomitsch Nischinski [russ. Вацлав Фомич Нижинский]
Russischer Tänzer und Choreograph; Bruder der Tänzerin und Tanzpädagogin Bronislawa Nijinska (*1891, †1972); er war von 1908 bis 1911 als Tänzer in Sankt Petersburg engagiert und war dann ab 1909 der Star der Ballets Russes in Paris. Nachdem er 1913 von Sergei Pawlowitsch Djagilew entlassen worden war, trat er von 1914 bis 1917 mit eigenem Ensemble auf und wirkte als Choreograph bahnbrechend für das moderne Ballett (L'Après-midi d'un faune, 1912), Le sacre du printemps, 1913). 1919 erlitt er einen Nervenzusammenbruch, und nachdem bei ihm eine schwere Schizophrenie diagnostiziert worden war, verbrachte er den Rest seines Lebens in psychiatrischen Heilanstalten und starb schließlich in geistiger Umnachtung in einem Irrenhaus.
In Marius Petipas Ballett Der Talisman, um 1910
Verheiratet war Nijinsky mit der ungarischen Tänzerin Romola de Pulszky (*1894, †1978), die er auf einer Tournee nach Südamerika 1913 kennengelernt hatte. Sie wurde, nachdem sie zunächst in einem eigenen Grab begesetzt worden war, exhumiert und dann auf dem Friedhof von Montmartre an seiner Seite erneut bestattet.
Paris, Cimetière de Montmartre
Deutscher Filmregisseur; der Sohn eines Kameramanns drehte zunächst Kurzfilme, bevor er auf Initiative von Heinz Rühmann 1939 mit dem Streifen Paradies der Junggesellen seinen ersten abendfüllenden Spielfilm drehte, in dem Rühmann zudem die Hauptrolle spielte. Hoffmann drehte v.a. vom Publikum gut aufgenommene Unterhaltungsfilme, u.a. Quax, der Bruchpilot (1941), Das fliegende Klassenzimmer (1954), Ich denke oft an Piroschka (1955), Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1957), Das Wirtshaus im Spessart (1957), Wir Wunderkinder (1958), Die Ehe des Herrn Mississippi (1961). Sein 1951 entstandener Film Fanfaren der Liebe mit Dieter Borsche und Oskar Sima in der Hauptrolle, diente später Billy Wilder als Vorlage für seinen Film Some Like it Hot (1959, dt. Manche mögen`s heiß) mit den Weltstars Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis.
Filme u.a.: Kohlhiesels Töchter (1943), Moselfahrt aus Liebeskummer (1953), Das fliegende Klassenzimmer (1954), Drei Männer im Schnee (1955), Der Engel, der seine Harfe versetzte (1959), Schloß Gripsholm (1963), Rheinsberg (1967), Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung (1968).
Brigitte Helm née Brigitte Eva Gisela Schittenhelm
Deutsche Filmschauspielerin; Tochter eines preußischen Offiziers; nachdem sie zwar bereits in der Schule Theater gespietl, aber keine Schauspielausbildung genossen hatte, trat sie zuerst in einer Doppelrolle in dem Stummfilm Metropolis (1927), hervor, für den sie Fritz Lang engagiert hatte und der sie berühmt machte. Nachdem sie 1925 mit der UFA einen Zehn-Jahres-Vertrag abgeschlossen hatte, verkörperte sie im Film der 1930er Jahre zunächst zwielichtige Frauengestalten, v.a. den Vamptyp. Da sie auf diesen Typ nicht auf Dauer festgelegt werden wollte, klagte sie erfolgreich gegen die Filmgesellschaft und konnte nach einem erzielten Vergleich auch andere Rollen übernehmen. Zwischen 1927 und 1935 wirkte sie in mehr als 30 deutschen, französischen und englischen Filmen mit, u.a. in dem in Frankreich unter der Regie von Marcel L'Herbier 1928 realisierten, auf dem Roman L'Argent (1891) von Émile Zola basierenden Film L'Argent (dt. Das Geld), der insbesondere durch seine neuartigen Aufnahmen und rasanten Schnitte auffiel. 1930 spielte sie an der Seite von Jan Kiepura in dem Melodrama Die singende Stadt, ihrem ersten Tonfilm. Mehrere ihrer Erfolgsfilme wurden nicht - wie heute üblich - synchronisiert, sondern der Film wurde - teilweise mit einheimischen Schauspielern - neu in Szene gesetzt wurde, wie z.B. der Abenteuerfilm Die Herrin von Atlantis bzw. L'Atlantide (1932), den Georg Wilhelm Pabst in drei Versionen, neben der französischen auch noch eine englische Version, drehte. Nach ihrem letzten Film Ein idealer Gatte (1935) wandte Brigitte Helm, Liebhaberin schicker und schneller Autos auch kurzzeitig nach mehreren von ihr verursachten Unfällen - so überfuhr sie einen Radfahrer - inhaftiert, dem Filmgeschäft den Rücken zu; sie konnte es sich leisten: Sie heiratete in zweiter Ehe den Industriellen Hugo Eduard Kunheim. Außerdem hatte sie in einem Interview wissen lassen, daß ihr die Karriere nicht so wichtig sei, lieber wäre sie Hausfrau. Tatsächlich erneuerte sie ihren Vertrag nicht, sondern zog sich mit ihrem Mann in die Schweiz zurück, wo sie bis zu ihrem Tode lebte.
In dem Film Metropolis als Maschinenmensch
Filme u.a.: Die Liebe der Jeanne Ney (1927), Alraune (1927/1930), Abwege (1928), Skandal in Baden-Baden (1929), Gloria /1931), Die Gräfin von Monte Christo (1932), Die schönen Tage von Aranjuez (1933), Der Läufer von Marathon (1933), Fürst Woronzeff (1934).
Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee
Deutscher Schauspieler; besuchte die Staatliche Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. 1964 spielte er den Hamlet in Chemnitz, und später folgten Theaterengagements in Berlin, wo er in Rolf Hochhuths Der Stellvertreter, William Shakespeares Richard III. in einer Inszenierung von Manfred Wekwerth oder den Leicester in Schillers Maria Stuart unter der Regie: von Thomas Langhoff spielte, und Engagements in Wien und München. Als Filmschauspieler debütierte Hentsch 1965 in dem DEFA-Spielfilm Karla an der Seite von Jutta Hoffmann, Rolf Hoppe und Fred Delmare. Durch die Kritiker hoch gelobt, wurde seine Darstellung des Physikers Werner Heisenberg in Frank Beyers Ende der Unschuld (1991). In dem dreiteiligen Fernsehfilm Die Manns - Ein Jahrhundertroman, der 2001 in einer Koproduktion unter der Regie von Heinrich Breloer entstand, verkörperte er Heinrich Mann und wurde dafür 2001 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Hentsch spielte auch in mehreren Tatort-Episoden und Fernsehserien mit.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Zeit der Störche (1971), Der Schattenmann (1994), Der Sandmann (1995), Im Schatten der Macht (2003), Der Mann aus der Pfalz (2009).
Auszeichnungen u.a.: Bayerischer Fernsehpreis (2001).
Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinde
Italienischer Schauspieler und Regisseur; Sohn eines Versicherungsinspektors; lebte - bedingt durch dessen beruflicher Tätigkeit - als Kind an wechselnden Orten, bevor er 1936 wieder nach Cremona zurückkehrte und im Alter von vierzehn Jahren zunächst Arbeiten als Hilfsarbeiter annahm. In seiner Freizeit trat er in einem Laientheater eines Arbeiterklubs auf. Während des Zweiten Weltkrieges war er Soldat und organisierte Varietéveranstaltungen für Kameraden. Als Italien am 8. September 1944 einen Waffenstillstand einging, kehrte er wieder nach Cremona zurück und arbeitete dort als Archivar, ging aber bereits 1945 nach Mailand, wo er nach einer Vorstellung im Teatro Puccini von der Theatergruppe Wanda Osiris engagiert wurde. Seinen ersten Film I cadetti di Guascogna (dt. Die Kadetten der Gascogne) drehte er an der Seite des Komikers Walter Chiari (*1924, †1991) 1950 unter der Regie von Mario Mattòli (*1898, †1980) lernte er Raimondo Vianello (*1922, † 2010) kennen, mit dem er von 1954 bis 1960 als komische Paar erfolgreich für das noch junge Fernsehen der RAI zusammenarbeitete. In den 1960er Jahren war Tognazzi ein fester Bestandteil der Commedia all’italiana geworden. Die Zusammenarbeit mit Alberto Bevilacqua (*1934) 1971 in La Califfa mit Romy Schneider, 1972 Questa specie d'amore, gefolgt von Bernardo Bertoluccis (*1940)La tragedia di un uomo ridicolo (1982, dt. Die Tragödie eines lächerlichen Mannes), führten schließlich zur Auszeichnung mit der Palme d'Or auf dem Filmfestival in Cannes als Bester Schauspieler. In Deutschland wurde Ugo Tognazzi hauptsächlich durch seine Rollen inLa grande bouffe (1973, dt. Das große Fressen) und La cage aux folles (1978, dt. Ein Käfig voller Narren) bekannt. Neben seiner Schauspielerei genoß Tognazzi - ein großer Freund seiner lombardischen Heimat - in Italien eine hohe Reputation als Gourmet und Koch.
Verheiratet Tognazzi mit der Schauspielerin Franca Bettoja (*1934).
Filme u.a.: La voglia matta (1962, dt. Lockende Unschuld),Io la conscevo bene (1965, dt. Ich habe sie gut gekannt), Barbarella (1968, dt. Barbarella), La Bambolona (1970, dt. La Bambolona - die große Puppe) ,In nome del popolo italiano (1971, dt. Abend ohne Alibi), La terrazza (1980, dt. Die Terrasse).
Velletri (Region Latium), Cimitero Monumentale
Französischer Schauspieler; ältester Sohn des Malers Pierre-Auguste Renoir; Bruder des Filmregisseur Jean Renoir; besuchte das Conservatoire national supérieur d'art dramatique und gewann 1907 den Schauspielpreis prix de tragédie. Ab 1910 trat er in Nebenrollen in Stummfilmen auf; seine spätere Ehefrau, die Schauspielerin Véra Sergine hatte ihn hierzu animiert; allerdings erst nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, in dem er seinen rechten Unterarm verlor, begann er ernsthaft mit der Schauspielerei; 1928 engagierte ihn Louis Jouvet für sein renommiertes Ensemble, und er spielte in mehreren Stücken von Jean Giraudoux. 1932 übernahm er in dem Film La nuit du carrefour als einer der ersten die Rolle des Kommissars Maigret. Zu seiner bekanntesten Filmrollen gehörte die Rolle des Jericho in dem 1945 unter der Regie von Marcel Carné entstandenen Films Les enfants du paradis (dt. Kinder des Olymp) an der Seite von Jean-Louis Barrault, der den Pantomimen Jean-Gaspard Deburau verkörperte. Neben seinen Bühnenrollen wirkte er in über 60 Spielfilmen mit. 1951 zog er sich ins Privatleben zurück.
Filme u.a.: Légions d'honneur (1938), Le Père Goriot (1944), ,
Essoyes (Dép. Aube)
Deutscher Schauspieler polnischer Herkunft; entstammte einer armen jüdischen Familie und verbrachte in Warschau eine entbehrungsreiche Jugend; so mußte er seinen Lebensunterhalt durch diverse Tätigkeiten verdienen, u.a. als Kopist, Schildermaler, Schreiber und Rezensent. Nach einer Ausbildung zum Schauspieler an der Warschauer dramatischen Schule debütierte er 1837 am dortigen Theater, erhielt bald darauf ein festes Engagement, wechselte jedoch wenig später nach Wilna (heute Vilnius, Litauen), später u.a. auch nach Minsk 1841 ging er auf Empfehlung von Julie Rettich und Ludwig Löwe, die er bei einem ihrer Gastspielauftritte kennengelernt hatte, für mehrere Jahre nach Lemberg (heute Lwiw, Ukraine), wo er erstmals auch in deutscher Sprache spielte (er die deutsche, wie auch die französische Sprache im Selbststudium erlernt),. Fünf Jahre später verließ er die Stadt wieder, um sich ganz dem deutschsprachigen Theater zuzuwenden. Vom Thalia-Theater in Hamburg kam er schließlich 1849 an das Burgtheater in Wien, wo Heinrich Laube seinen Wechsel in das Charakterfach förderte. Allerdings kam es zwischen Laube und ihm wegen seines egozentrischen Verhalten zum Bruch. Zwischen 1854 und 1864 war er in Dresden am Königlichen Hoftheater engagiert. Dort stieg er bald zum bedeutendsten Darsteller des Ensembles neben Emil Devrient auf, schied aber 1884 - ebenfalls in Unfrieden und im Streit - aus und unternahm anschließend sehr erfolgreichen Gastspielreisen, die ihn durch ganz Europa und auch in die Vereinigten Staaten führten und ihn als bedeutenden Charakterdarsteller international bekannt machten. Durch Überanstrengung körperlich und geistig geschwächt, kehrte er nach Dresden zurück. Da auch wiederholte Kuraufenthalte keine Besserung seines Zustandes erbrachten, waren Bogumil Dawison letzten Lebensjahre zunehmend von geistiger Krankheit gekennzeichnet.
Darstellung seiner Rollen als Charakterschauspieler in der Zeitschrift Die Gartenlaube.
(Von oben nach unter, jeweils von links nach rechts: Wallenstein. 2. Richard III. 3. Carlos (Clavigo). 4. Harpagon (Der Geizige). 5. Alba. 6. Mephistopheles. 7. Shylock (Kaufmann von Venedig). 8. Giorolamo (Des Malers Meisterstück). 9. Capitain Cobridge (Die Vorleserin). 10. Hans Jürge. 11. Leberecht Knabe (Im Vorzimmer). 12. Fürst Michel (Nur eine Seele). 13. Bonjour (Wiener in Paris). 14. Othello. 15. Der Königslieutenant. 16. Hippolyt Falk und 17. Charles Faucon (Die Unglücklichen).
Dresden, Alter Annenfriedhof
Deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin; nach einer dreijährigen Schauspielausbildung in Hamburg bei Carl Walter spielte sie dort an verschiedenen Theatern und und trat in Kabaretttheatern auf. Ihr Debüt bei Film hatte sie 1948 in dem Filmdrama Arche Nora in der Rolle der Frau Jansen. Es folgten Ende der 1940er Jahre und in den 1950er Jahren zahlreiche weitere Filmengagements, darunter 1953 in Der träumende Mund. neben den Kinolieblingen Maria Schell und O.W. Fischer. Am 25.12.1952 gehörte sie neben Benno Gellenbeck, Josef Sieber und Alf Pankarter zum Team des ersten deutschen Fernsehspiels, des 35-minütigen Weihnachtsfilms Stille Nacht, heilige Nacht., das der Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR, später NDR) ausstrahlte. In den Folgejahren wirkte sie in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, u.a. in Eberhard Fechners Dokumentarspiel Vier Stunden von Elbe 1 (1968), der von der ARD produzierten Kriminal-TV-SerieGestatten, mein Name ist Cox mit Günter Pfitzmann als Paul Cox,, der Familienserie Ida Rogalski mit Inge Meysel, dem Science Fiction-Film Wir (1981) sowie in Episoden der beliebten Kriminalserien Stahlnetz und Tatort. Marga Meesberg war aber auch als Synchron- v.a. aber als Hörspielsprecherin tätig, so u.a. in Fünf Freunde, Burg Schreckenstein, als Baghira im Dschungelbuch oder als die Hexe Schrumpeldei in der gleichnamigen Hörspielserie.
Filme u.a.: Paulchen unter Banditen (1949), Paulchen und die Mädchenschule (1950), Uli - der junge Seefahrer (1950), Unter tausend Laternen (/1952), Karussell der Liebe (1956), Die Bande des Schreckens (1960), Bis zum Ende aller Tage (1961), Jauche und Levkojen (1979), Ein Kapitel für sich(1979).
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Garten der Frauen
Omnibus salutem!