Werner Gottfried Lieven

 

Deutscher Schauspieler und Synchronsprecher; studierte Theologie und arbeitete von 1933 bis 1939 als evangelischer Pfarrer, anschließend zur Finanzierung seines Schauspielunterrichts als Transportarbeiter. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte er Theater in Dresden, Berlin und München, wirkte aber auch in einigen Filmen mit. Bekannter aber war seine Stimme, denn er gehörte über einen Zeitraum von 20 Jahren zu den am häufigsten beschäftigten deutschen Synchronsprechern; dabei lieh er seine Stimme u.a. Gino Cervi, James Cagney, Alec Guinness, Oliver Hardy.

Filme u.a.: Sterne über Colombo / Die Gefangene des Maharadscha (1953), Parole: Heimat (1955), Kennwort Reiher (1963), Am grünen Strand der Spree (1960).

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Ullrich Haupt

 

Deutscher Schauspieler; der Sohn eines aus Pommern in die Vereinigten Staaten ausgewanderten Schauspielerehepaars studierte ab 1931, da er Maler werden wollte, an der Berliner Kunstakademie, änderte jedoch seine Meinung, nachdem er seinen späteren Lehrer Gustaf Gründgens auf der Bühne bewundert hatte. 1936 hatte er sein Theaterdebüt in Danzig, wechselte im Folgejahr an das Bayerische Staatsschauspiel und 1940 nach Berlin an das dortige Staatstheater zu Gründgens. Nach dem Krieg ging er zunächst für mehrere Jahre in die USA, kehrte jedoch 1951 nach Deutschland zurück, wo er in Düsseldorf wiederum unter Gründgens spielte. Weitere Bühnenstationen wären Zürich und Hamburg und die Teilnahme an den Ruhrfestspielen in Recklinghausen, bei denen er u.a. auch Regie führte, wie er auch mit vielbeachtetem Erfolg 1972 Samuel Becketts Warten auf Godot am Hamburger Thalia Theater inszenierte. Er wirkte seit 1941 auch in Film- und später in Fernsehproduktionen mit, sowie in Krimiserien wie Tatort, Derrick oder Der Alte.

Fernseh- und Kinofilme u.a.: Der Engel, der seine Harfe versetzte (1959), Heimweh nach St. Pauli (1963), Der Schwarze Freitag (1966), Mister Dynamit – morgen küßt Euch der Tod (1967), Salon Kitty (1976), Die Abenteuer des David Balfour (1978), Das Spinnennetz (1989).

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Grünwald (Lkrs. München), Waldfriedhof

Ilse Werner eigentl. Ilse Charlotte Still

 

Deutsche Filmschauspielerin; die Tochter eines holländischen Kaufmanns und einer Deutschen kam erst im Alter von 10 Jahren nach Deutschland. Dort ging sie in die Frankfurter Schiller-Schule, beendete diese jedoch nicht; vielmehr ging sie 1936 nach Wien und erhielt bei Max Reinhardt eine schauspielerischen Ausbildung. Er war es auch, der ihr den Rat gab, den Mädchennamen ihrer Mutter, einer Frankfurterin, anzunehmen. Ilse Werner, deren Talent von dem bekannten Komponisten Werner Bochmann entdeckt wurde, wirkte in rund 30 Filmen mit, darunter in Helmut Käutners Große Freiheit Nr.7 und Münchhausen an der Seite von Hans Albers. Sie gehörte zu den beliebtesten Filmschauspielerinnen während des Zweiten Weltkriegs und zählte zu den Stars der UFA in Babelsberg. Mit ihrem virtuosen Kunstpfeifen und mit Titeln wie Sing ein Lied, wenn du mal traurig bist, Du und ich im Mondenschein und Wir machen Musik ließ sie sich in die nationalsozialistische Propagandamaschinerie einspannen, z.B. für den Propagandafilm U-Boote westwärts!, was sie nach Ende des Krieges mit einem zeitweiligen Berufsverbot bezahlte. Ihre Versuche, wieder im Showgeschäft Fuß zu fassen, verlaufen wenig befriedigend. Ilse Werner, die zwischen 1948 und 1953 mit dem amerikanischen Journalisten John de Forest verheiratet war und in Los Angeles lebte, heiratete nach ihrer Rückkehr 1954 den Komponisten und Orchesterchef des Bayrischen Rundfunks Josef Niessen, nahm 1955 die deutsche Staatsbürgerschaft an und zog sich nach der Heirat mehrere Jahre in das Privatleben zurück. Erst 1960 gelang ihr mit dem Schlager Baciare ein Comeback. Jetzt folgten auch wieder Fernsehauftritte, und sie trat mit der eigenen TV-Show Eine Frau mit Pfiff in die Öffentlichkeit - ohne allerdings wieder ihre große Beliebtheit aus der Vor- und Kriegszeit erreichen zu können.

Autobiographie: So wird's nie wieder sein. Eine Frau mit Pfiff (1981).

Inschrift: Wir machen Musik!

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Potsdam OT Babelsberg, Goethefriedhof

Kurt Böwe

 

Deutscher Schauspieler; einer Bauernfamilie entstammend; studierte nach dem Abitur von 1950 bis 1954 Germanistik und Theaterwissenschaften am Institut für Theaterwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, da er eigentlich eine akademische Laufbahn einschlagen wollte, wandte sich dann aber der Schauspielei zu und hatte sein erstes Engagement 1961 am Maxim-Gorki-Theater in Ost-Berlin. Nach Engagements an der Volksbühne Berlin und am Landestheater Halle wirkte er ab 1973 im ebenfalls im Ostteil der geteilten Stadt liegenden Deutschen Theater, dem er bis 1997 angehörte, spielte aber auch im Fernsehen und in Filmen (Jadup und Boel, 1988); bekannt geworden vor allen Dingen auch als Kommissar in der Fernsehserie Polizeiruf 110.

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Krumbeck, Waldfriedhof

Richard Eybner

 

Österreichischer Kammer- und Filmschauspieler; zunächst im Bankfach tätig, begann er seine Laufbahn an diversen Kabaretts und absolvierte 1929/30 das Reinhardt-Seminar, bis er 1931 schließlich an das Burgtheater in Wien verpflichtet wurde und dort Jahrzehnte arbeitete. Beim Film debütierte er 1931 inPurpur und Waschblau und wirkte in den folgenden Jahren in namhaften Produktionen wie z.B. Lumpacivagabundus (1936) oder 13 Stühle (1938) mit. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang ihm der Wiedereinstieg in das Filmgeschäft mit Streifen wie Hallo Dienstmann (1952), Drei Männer im Schnee und Sissi (beide 1955). Er betätigte sich auch als Vortragskünster, z.B. von J. Weinhebers Wien wörtlich; daher auch die Wahl des Textes auf dem Grabstein.

Filme u.a.: Es flüstert die Liebe (1935), Premiere (1936), Wen die Götter lieben (1942), Die kluge Marianne (1943), Der weisse Traum (1943), Wie ein Dieb in der Nacht (1945), Die Deutschmeister (1955), Scherben bringen Glück (1957), Gustav Adolfs Page (1960).

Inschrift: Die Zeit ist fort, und das Blut geht leis und rauscht eine lang verklungene Weis. J. Weinheber

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Bild: Alexander Krischnig (8/2005)

Wien, Döblinger Friedhof

Bild: Werner Farwick 03/2006)
Bilder: Matthias Bauer (05/2006)
Bilder: Matthias Bauer (03/2007)

Ernst Hugo Correll

 

 

Deutscher Filmproduzent; nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums und dem Ableisten des im Wilhelminischen Deutschland obligatorischen Militärdienstes, den er im Rang eines Leutnants verließ, war er am Ministerium für Justiz und Kultus in Elsaß-Lothringen und anschließend als Amtsanwalt tätig. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Oberleutnant der Landwehr an der Westfront, wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet und als Rittmeister(entspr. dem Rang eines Hauptmanns) entlassen. Nach dem Ende des Krieges gründete er 1919 gemeinsam mit dem italienischen Schauspieler Luciano Albertini die Berliner Albertini-Film GmbH und beteiligte sich an der Capitol-Film GmbH, die in dieser Zeit mit der Phoebus-Film AG fusionierte. Die Phoebus, der Correll von Juni 1926 an als geschäftsführender Direktor vorstand, machte er zu einem der führenden Unternehmen der Filmbranche. Im Februar 1928 wechselte er in das Management der Universum Film AG (UFA) und war maßgeblich an der Umstrukturierung der Filmgesellschaft, die im Jahr zuvor von der Hugenberggruppe übernommen worden war, sowie der Lösung der durch die Umstellung vom Stumm- auf den Tonfilm entstandenen finanziellen und technischen Herausforderung beteiligt. Danach übernahm er die künstlerische Leitung der UFA und konnte seine Position auch nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten und die sukzessive Gleichschaltung der Medien zunächst behalten. Am 17.4.1934 wurde er vom Reichsjustizkommissar zum Mitglied der Akademie für Deutsches Recht ernannt; später, 1938, erhielt er einen Lehrauftrag an der neugegründeten Deutschen Filmakademie Babelsberg. Allerdings änderte sich die Situation für ihn, als das von Joseph Goebbels geleitete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda Vorkehrungen traf, um Corrells Einfluß innerhalb der UFA zurückzudrängen; ab Mai 1937 war ein von Goebbels eingesetzter und von ihm gesteuerter ”Kunstausschuß“ für die Programmplanung der UFA zuständig, und nachdem Correll sich weigerte, der NSDAP beizutreten, wurde er im Februar 1939 als Vorstandsmitglied und Produktionsleiter entlassen.

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Bilder: Heiko Bückstiegel (1994)

Garmisch-Partenkirchen, Friedhof Garmisch

Jens Scheiblich

 

 

Deutscher Schauspieler; nach dem Abitur und anschließendem Dienst in der Bundeswehr, die er im Rang eines Leutnants verließ, besuchte er bis 1967 die Schauspielschule von Hildburg Frese in Hamburg und gab 1965 sein Bühnendebüt am dortige Thalia Theater. Danach gehörte er u.a. von 1974 bis 1983 und seit 1996 erneut zum festen Ensemble des Ohnsorg-Theaters. Zwischenzeitlich war er als freier Schauspieler tätig. Außerdem war er häufiger Gast in vielen Fernsehserien, u.a. in Großstadtrevier, Geschichten aus der Heimat, Der Nelkenkönig, Immenhof, Hallo, Onkel Doc!, Sonntag & Partner, Krabbenfischer und Für alle Fälle Stefanie. Über 15 Jahre lang verkörperte er die Rolle des Dorfpolizisten Heitmann in der Fernsehserie Der Landarzt,. die zwischen 1986 und 2013 vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ausgestrahlt wurde.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Deutschfieber - Der 2. Teil des Willi-Busch-Report (1992), Das Geld liegt auf der Bank (2004), .

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Bild: Dirk Gebauer (07/2013)

Hamburg-Volksdorf, Waldfriedhof

Franz Xaver Sebastian Ritter von Jauner (ab 1880)

                  1870

 

Österreichischer Schauspieler; Theaterdirektor; Sohn eines Hofgraveurs, dessen Geschäft er nicht übernehmen wollte; statt dessen wandte er sich zunächst der Musik zu. Bereits seit seinen Kindertagen hatte er Klavierunterricht erhalten und wurde von dem Komponisten Simon Sechter gefördert und studierte bei Gottfried von Preyer und J. von Seyfried Musiktheorie, wandte sich dann aber der Schauspielerei zu und debütierte am 16.12.1848 am bis 1862 bestehenden und von Freifrau Pasqualati geführten Liebhabertheaters, dem Pasqualatitheater (ab 1865 wurde es unter dem Namen Harmonietheater an selber Stelle weitergeführt), dem er lange Zeit angehörte. 1854/1855 engagierte ihn Heinrich Laube für kleinere Rollen ans Hoftheater (heute Burgtheater). 1855 begleitete er die Schauspielerin Amalie Haizinger und deren Tochter Luise Neumann auf deren Gastspielreise an das Großherzogliche Hoftheater Karlsruhe und das Stadttheater in Mainz. Von dort aus reiste er alleine weiter nach Paris, wo er am Théâtre-français und einige kleine Gastrollen übernahm. Nach der Rückkehr aus Paris spielte er von 1856 bis 1858 in Hamburg, anschließend war er in Dresden. 1871 holte ihn Theaterdirektor Anton Ascher von dort an das Carltheater in seiner Geburtsstadt Wien und wurde bereits zum 1. Juli dessen Nachfolger. Er führte in der Folge das Theater zu großen künstlerischen Erfolgen. Am 9. April 1875 erfolgte seine Berufung als provisorischer Leiter des Wiener Hofoperntheaters (heute Wiener Staatsoper), 1875 übernahm er die Leitung des Theaters in vollem Umfang. Gleich zu Beginn dieser Aufgabe gelang es ihm, Richard Wagners Zyklus Ring des Nibelungen, als erste gemeinsame Aufführung außerhalb von Bayreuth auf die Bühne zu bringen. Es folgten die Erstaufführung der Carmen unter der Leitung von Geoges Bizet, und Giuseppe Verdi dirigierte dort sein Requiem.. Trotz der glanzvollen künstlerischen Erfolge, ließ der wirtschaftliche zu wünschen übrig. Auch gelang es ihm nicht, die aufgelaufene Verschuldung des Theater zurückzuführen; 1880 verließ er sein Amt. Kaiser Franz Joseph I. verlieh ihm jedoch aufgrund seiner Leistungen den Orden der Eisernen Krone, der zugleich mit der Erhebung in den Ritterstand verbunden war. Nachdem er wieder als Schauspieler in Erscheinung getreten war, übernahm er ab 1.6.1881 die Leitung des Ringtheaters und verpflichtete Ludwig Ganghofer als Dramaturg; auch jetzt war er von Zeit zu Zeit wieder auf der Bühne zu sehen, u. a. als Graf Almaviva. Kurz vor der Aufführung von Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen kam es hinter der Bühne zum einem Brand, der sich rasch auf die Bühne und dann in den Zuschauerraum ausbreitete und 386 Menschen das Leben kostete1. Als Verantwortlichem für das Theater wurde er wegen Fahrlässigkeit angeklagt und zu drei Jahren Kerkerstrafe verurteilt, jedoch nach wenigen Wochen durch einen kaiserlichen Gnadenakt .wieder auf freien Fuß gesetzt; allerdings war ihm jedwede Bühnentätigkeit vorerst untersagt. 1884 übernahm er gemeinsam mit Camillo Walzel und Alexandrine von Schönerer, Schwester des Poltikers Georg von Schoenerer, die Leitung des Theaters an der Wien, gab das Amt aber bereits nach kurzer Zeit wieder auf. 1892 war er an einigen Inszenierungen anläßlich der “Internationalen Theater- und Musikausstellung Wien“ beteiligt und während des Winterspielplans 1894 gab er als Schauspieler ein erfolgreiches Gastspiel in Hamburg. Nach seiner Rückkehr übernahm er in seiner Geburtsstadt wieder die Leitung des Carltheaters und brachte noch im selben Jahr mit großem Erfolg Franz von Suppés Operette Das Model in der Erstaufführung auf die Bühne. Wieder konnte er beachtlichen künstlerisch Erfolg, wieder bleiben jedoch die Einnahmen hinter den Erwartungen zurück und wieder war er als Schauspieler tätig: er unternahm eine Tournee ins zaristische Rußland nach Moskau und Sankt Petersburg, außerdem versuchte er auch als Dirigent Geld zu beschaffen. Aber die Schulden verringerten sich nicht, und nachdem bei einer Kassenrevision die faktische Pleite des Theaters festgestellt worden war, erschoß er sich noch am selben Tag mit einer Pistole.

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Nach dem Brand des Ringtheaters wurde zwischen 1882 und 1885 an dessen Stelle aus privaten Mitteln Kaisers Franz Josephs das sogenannte Sühnhaus errichtet.

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Da es in der Republik Österreich ab 1919 aufgrund des Adelsaufhebungsgesetzes untersagt war, weiterhin Adelsprädikate im Famiennamen zu führen, hat auch Jauner dieses abgelegt.

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Wien, Friedhof Ober-St.Veit

Bild: Heinz Knisch (09/2007)

Elisabeth “Betty” Ruth Grable

 

 

US-amerikanische Schauspielerin, Pin-up-Girl, Tänzerin und Sängerin; kam 1929 im Alter von 12 Jahren mit ihrer Mutter Lillian nach Hollywood, wo diese energisch die Karriere ihrer Tochter voranzutreiben versuchte; so gab sie das Alter von Betty gegenüber Filmproduzenten und Filmscouts mit 15 Jahren an. Als der Betrug aufflog, wurde ein bereits unterzeichneter Vertag unmittelbar wieder aufgehoben. Im selben Jahr gab sie jedoch - ungenannt - ihr Filmdebüt als Chormädchen in der all-star revue Happy Days (1929) der Fox Studios. In der Folge hatte sie einige Auftritte als Chormitglied in Let's Go Places (1930) und New Movietone Follies of 1930 (1930); es blieb jedoch zunächst bei kleinen Rollen.

 

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Bild: Arthur Dark (06/2014) Wikipedia.en

Inglewood (CA), Inglewood Park, Mausoleum of the Golden West

Grünwald (Lkrs. München), Waldfriedhof

Franck Fernandel Franck Gérard Ignace Contandin

 

 

Französischer Schauspieler, Sänger und Songwriter; Sohn des Filmschauspielers und Sängers Fernandel;

 

 

 

 

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Bild: Herbert Herterich (08/2018)

Paris, Cimetière du Père Lachaise, Columbarium

Theater / TV / Film / Show LVIII

Omnibus salutem!