Deutsche Theater- und Filmschauspielerin; Tochter eines Oberlandwirtschaftsrates; besuchte in Königsberg das Lyzeum und und erhielt nach dem Abitur im Jahre 1939 eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule des Preußischen Staatstheater Berlin, die sie 1941 beendte. Bereits während dieser Ausbildung konnte sie erste Rollen auf der Bühne übernehmen. Zur großen Darstellerin entwickelte sie sich unter dem Regisseur und Theaterleiter Gustaf Gründgens, der sie 1939 an die Schauspielschule des Preußischen Staatstheaters nach Berlin geholt hatte; 1942 war sie in Berlin engagiert, von 1951 bis 1955 in Düsseldorf, ab 1955 in Hamburg u.a. als “Gretchen” in Goethes Faust. Von 1943 bis 1945 spielte sie am Burgtheater und von 1946 bis 1950 am Deutschen Theater Berlin; sie trat auch im Film auf, wenn auch relativ selten; so verkörperte sie in der Verfilmung des Roman von Erich Kästner Das doppelte Lottchen (1950) verkörperte sie die Mutter der getrennten Zwillingen, die von Isa und Jutta Günther (*1938) dargestellt wurden. Später kamen Rollen im Fernsehen hinzu, z.B. in der TV-Serien Der Landarzt (1986-98) und Das Traumschiff. oder in der Serie Unser Lehrer Dr. Specht.
Verheiratet war sie seit 1944 mit dem Theaterschauspieler Horst Caspar. Nach dessen Tod war sie von 1958 bis 1968 mit Reinhard Schilling verheiratet und von 1970 bis 1979 mit Oskar Werner liiert.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Zwei Welten (1940), Rittmeister Wronski (1954), Bel Ami (1955), Heidemelodie (1956), Der Mann, der sich verkaufte (1959), Lampenfieber (1960), Der Ölprinz (1965), Schmetterlinge weinen nicht (1970), Der Strick um den Hals (1975).
Berlin, Städt. Friedhof Dahlem
Hans Clarin eigentl. Hans-Joachim Schmid
Deutscher Hörfunksprecher, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler; seine Liebe zur klassischen Musik und Literatur erhielt er auf dem 1939 gegründeten Musischen Gymnasium in Niederrad, einem Stadtteil von Frankfurt am Main; wohin sein Vater als Beamter versetzt worden war. So wollte Clarin ursprünglich auch Musiker werden, entdeckte jedoch, daß sein Talent hierzu nicht ausreichen könnte, und wurde, obwohl er zweimal die Aufnahmeprüfung zur Schauspielschule nicht bestanden hatte, Schauspieler. Sein Schauspieldebüt erfolgte 1950 in München, wo er an den Kammerspielen und am Bayerischen Staatsschauspiel engagiert war; sein Debüt als Filmschauspieler gab er 1952 in Titelrolle des Märchenfilms Zwerg Nase. Berühmt wurde er, als er seine kieksenden Stimme als Synchronsprecher dem Kriminalassistenten Cookie in der US-amerikanischen Fernsehserie 77 Sunset Strip lieh. In seiner 50 Jahre währenden Karriere spielte er in mehr als 100 Filmen mit, darunter zahlreichen Kinderfilmen u.a. nach Geschichten des Kinderbuchautors James Krüss. Einem Millionenpublikum wurde er als die Stimme des Kobolds "Pumuckl" bekannt, den er über mehr mehr als vier Jahrzehnte lang seine Stimme lieh.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Geliebtes Fräulein Doktor (1954); Das Wirtshaus im Spessart (1957), Das Spukschloß im Spessart (1960), Max der Taschendieb (1962), Engelchen oder Die Jungfrau von Bamberg (1968), Pepe, der Paukerschreck (1969), Die Jugendstreiche des Knaben Karl (1977), Das verräterische Herz (1979), Der Weg ins Freie (1983), Eine fast perfekte Hochzeit (1999)
Autobiographie: Durchgeblättert (1995).
Aschau im Chiemgau
Bild: Herbert Greite
Österreichischer Schauspieler; war Darsteller derber bayerischer Typen im Film und wirkte auch in krachledernen Sexfilmen mit (Mutzenbacher etc.)
Filme u.a.: Weiße Schatten (1951), Hanussen, Drei Männer im Schnee (beide 1955), Die Trapp-Familie (1956), Münchhausen in Afrika (1958), Der brave Soldat Schwejk (1960), Sein bester Freund (1962).
Salzburg, Kommunalfriedhof
Österreichischer Theater- und Filmschauspieler; nach einer Ausbildung am Konservatorium in Wien war er seit 1903 als Charakterdarsteller an diversen Theatern engagiert u.a. in Wien und Berlin - unterbrochen durch den Kriegsdienst während des Ersten Weltkrieges. Anschließend hatte er erste Auftritte in Stummfilmen. Der erste Tonfilm, in dem er mitwirkte, war der 1931 unter der Regie von Georg Wilhelm Papst entstandene Streifen Dreigroschenoper, gefolgt 1932 von Der träumende Mund. Es folgten bis 1969 zahlreiche Filme, darunter in den 1960er Jahren auch Edgar-Wallace-Kriminalfilme.
Filme u.a.: Liane, das Mädchen aus dem Urwald (1956), Die unentschuldigte Stunde (1957), Der liebe Augustin (1959), Das Glas Wasser (1960), Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961), Wälsungenblut (1964).
Autobiographie: Das Spiel meines Lebens (1967).
Bild: Mario Nutsch
Deutscher Filmschauspieler; Sohn eines Musikpädagogen; studierte zunächst an der Bergakademie in Clausthal-Zellerfeld und an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg und besuchte Vorlesungen in Germanistik und Theaterwissenschaft. Er wandte sich dann aber der Schauspielerei zu und absolvierte ab 1927 eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Berlin. Es folgten ab 1929 Theaterengagements an Berliner Bühnen und in München. Zu seinen zahlreichen Rollen im Theater zählten u.a. die Titelrolle in Carl Zuckmayers Des Teufels General und die Rolle des Professor Higgins in George Bernard Shaws Pygmalion. 1954 war er in der Neuverfilmung des nach dem Roman von Erich Kästner entstandenen Films Das fliegende Klassenzimmer zu sehen und zwei Jahre später in der Komödie Drei Männer im Schnee (1955), die Kurt Hoffmann auf die Leinwand brachte. In den 1970er Jahren wurde er vor allem durch zahlreiche Fernsehrollen bekannt, so spielte er einen Rheinschiffer auf der MS Franziska in der gleichnamigen Serie, die zwischen 1978 und 1979 von der ARD produziert und ausgestrahlt wurde.
Filme u.a.: Der zerbrochene Krug (1937), Fridericus (1937), Drillinge an Bord (1959), Das Haus in Montevideo (1963), Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche (1967), Oh Jonathan, oh Jonathan (1973).
Inschrift: Für Paul! Alles, was ich gesucht, begriff und mit Dir teilte, schenkt dem Leben Sinn. Aus Saat wird endlich Reife, bis ich selber Ernte bin. Elfe
Bad Aussee (A); Friedhof
Grundlsee (A), Gemeindefriedhof
Marvelli jr. eigentl. Olof Becher
Deutscher Zauberkünstler; als sich der Zauberkünstler Fredo Marvelli ins Privatleben nach Benidor zurückzog, trat Marvelli jr. mit dessen Zustimmung die Nachfolge an. Er übernahm jedoch nicht nur dessen Tricks und Showas, sondern erweiterte das bestehende Repertoire um Großillusionen, bei denen er zeitweise bis zu 55 Personen einsetzte. Wie schon zuvor der legendären Kalanag (*1903, †1963) ließ er Elefanten auf der Bühne verschwinden. Seine Shows würzte er mit humorvollen Einlagen, die geprägt waren vom Humor des mit ihm befreundeten Heinz Erhardt. Tourneen führten ihn in über 100 Länder. Marvelli trat vorzugsweise in hervorragenden Etablissements auf, so z.B. im Deutschen Theater in München, dem Friedrichstadtpalast in Berlin und dem Frankfurter Opernhaus bzw. der Festhalle. In den 1980er Jahren arbeitete er nur mit seiner Partnerin Brigitte, die auch seine Ehefrau war. Er arbeitete aber auch im Auftrag, so trat er häufig in Werbeveranstaltungen großer Unternehmen auf und reiste im Auftrag des Goethe-Instituts durch afrikanische Länder. Ferner wirkte er beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) in Unterhaltungssendungen mit und bei anderen Großereignissen wie z.B beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der Pause; im Süddeutschen Rundfunk war er Gastgeber seiner eigenen Fernsehshow, und er wirkte zweimal bei der Comedy-Serie Klimbim mit.
Inschrift: und so will ich hoffen, dass ich Ihnen eine himmlische Freude mit meinen höllischen Künsten bereitet habe.
Dresden, Alter Kath. Friedhof
Österreichische Schauspielerin; begann ihre Karriere als Schauspielerin und Sängerin (Sopranistin) am Wiener Lustspieltheaterwo sie sich auf das Fach einer Soubrette in Operetten und Musicals spezialisierte Später war sie dann auch am Theater an der Wien und am Gärtnerplatztheater in München tätig. In den Jahren zwischen 1948 und 1950 sowie zwischen 1952- und 1957 war sie am Raimund-Theater in Wien engagiert. Erste Filmrollen in Nebenrollen übernahm sie ab Ende der 1930er Jahre in Operettenfilmen.
Filme u.a.: 13 Stühle (1938), Kind der Donau (1950), Anton, der Letzte (1939), Der Postmeister (1940), Reisebekanntschaft (1943), Die Fledermaus (1946), Vagabunden (1949), Marika (1950), An der schönen blauen Donau (1954), Die große Starparade (1954).
Wien, Baumgartner Friedhof
Dänischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmschauspieler; Sohn eines Möbelfabrikanten; wuchs in Paris auf, wohin er noch als Kind mit seinen Eltern gekommen war. Als die Firma seines Vater Konkurs anmelden mußte, schickte dieser ihn und seine drei Geschwister 1935 nach Dänemark zurück. In Kopenhagen machte er zunächst eine Ausbildung zum Möbeltischler, bevor er im Jahr 1943 an Det kongelige Teater zugelassen wurde. Nach der Ausbildung zum Schauspieler kehrte er 1946 nach Paris zurück, wirkte dort .bei Louis Jouvet in Theaterstücken mit, kehrte dann aber in den frühen 1950er Jahren erneut nach Dänemark zurück, um dort selbst Filme und Bühnenstücke zu inszenieren. Zunächst arbeitete er als Regisseur für das Fernsehen und Theater. Erstmals trat er im Riddersalen, einem kleinen Theater in Frederiksberg auf und bekam bald seine erste Filmrolle. Im Jahr 1955 debütierte er auch als Filmregisseur. des Films Altid ballade (dt. Heute und alle Tage). Bereits sein dritter Film Guld og grønne skove (dt. Goldene Berge), lief 1958 im Wettbewerb der Berlinale. Seine Komödie Familien Gyldenkål (1975) mit Axel Strøbye in der Hauptrolle fand ein Jahr später in Familien Gyldenkål sprænger banken seine Fortsetzung. In den 1970er Jahren wandte sich Axel wieder Frankreich zu und konnte großen Erfolg als Regisseur von Spielfilmen und Fernsehserien verzeichnen. Obwohl in Dänemark bereits seit Ende der 1950er Jahre als einer der bedeutendsten Regisseure bekannt, gelang ihm der internationale Durchbruch erst 1987, nachdem er bereits über 40 Filme gedreht hatte. Mit Babettes Fest, einer Verfilmung einer Novelle von Karen Blixen, gewann einen Oscar in der Kategorie “Bester fremdsprachiger Film”. 1996 war er einer von 41 Regisseuren, die anläßlich des 100-jährigen Jubiläums der Erfindung des Cinématographen durch die Brüder Lumière das Projekt Lumière et compagnie kreiert hatten
Verheiratet war er seit 1948 mit Französin Lucie Juliette.
Die Journalistin Karin Morch verfaßte eine Biographie über ihren Vater mit dem Titel Porträt eines Filmemachers - Gabriel Axel Leben und Karriere.
Kopenhagen, Garnisons Kirkegård
Deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor; der gelernte Starkstrom-Monteurs - bereits seit seiner Jugend beim Mitteldeutschen Rundfunk in Dresden als Redakteur und Kabarettist tätig - holte sein Abitur nach, studierte ab 1953 Regie am Gerassimow-Institut für Kinematographie (WGIK) in Moskau und arbeitete bereits während des Studiums beim Moskauer Rundfunk als Journalist und Regisseur von Hörspielen. 1958 drehte er für das sowjetische Staatsfernsehen unter dem Titel Из пепла (dt. Aus der Asche) seinen ersten Film nach dem Schauspiel Die letzte Station von Erich Maria Remarque. Nach dem Abschluß seines Studiums kehrte er 1962 in die Deutsche Demokratische Republik (DDR) zurück, wo er mit einem Vertrag bei der DEFA als Regieassistent unterkam und unter dem Regisseur Frank Beyer bei dessen Filmkomödie Karbid und Sauerampfer und 1965 unter Günter Reisch bei der Karl Liebknecht-Filmbiographie Solange Leben in mir ist mitarbeitete. Ab 1968 realisierte er als Regisseur verschiedene eigene Projekte, v.a. Kinder- und Jugendfilme nach Vorlagen von Klassikern der DDR-Kinderliteratur. In einigen seiner Filme setzte er sich mit der deutschen Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auseinander, andere beleuchteten kritisch den Zustand in der DDR. Sein 1984 gedrehter Film Erscheinen Pflicht entging nur knapp einem Verbot durch die DDR-Zensur. Für seinen ersten nach der “Wende” gedrehten Film Jana und Jan erhielt er 1992 den Bayerischen Filmpreis.
Filme u.a.: Mohr und die Raben von London (1969), Laut und leise ist die Liebe (1972), Der Untergang der Emma (1974), Rotschlipse (1978), Chiffriert an Chef - Ausfall Nr. 5 (1979), Sabine Kleist, 7 Jahre...(1982), Verbotene Liebe (1989),
Auszeichnungen u.a.: Heinrich-Greif-Preis (1982), Kunstpreis der DDR (1986), Deutscher Filmpreis (2004).
Berlin-Treptow-Köpenick OT Friedrichshagen, Ev.Friedhof
Norbert Christian eigentl. Christian Hengst
Deutscher Schauspieler; besuchte 1943 die Schauspielschule von Helene Lackner. Anschließend gab er seiner Debüt am Stadttheater Greifswald und wirkte zwischen 1949 und 1952 am Theater der Hansestadt Rostock, an dem er auch Regie führte. 1952 kam er auf Veranlassung von Bertolt Brecht an dessen Berliner Ensemble und gehörte diesem bis 1971 an. Zwischendurch führten ihn Gastspiele an die Volksbühne und an das Deutsche Theater. Neben seiner umfangreichen Theaterarbeit wirkte er in Nebenrollen ab 1971 als Ensemblemitglied des Deutschen Fernsehfunks (DFF) der DDR in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen und in Hörspielen mit.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Unbesiegbaren (1953), Einmal ist keinmal (1955), 1961: Mutter Courage und ihre Kinder (1961), Die Abenteuer des Werner Holt (1965), Junge Frau von 1914 (1970), Trotz alledem! (1972), Unterm Birnbaum (1973), 1975: Lotte in Weimar (1975).
Berlin, Zentralfriedhof Friedrichsfelde
Omnibus salutem!