Deutsche Schauspielerin; spielte seit 1909 - aus Wien kommend - an Bühnen in Heidelberg, Bonn, Königsberg und seit 1916 in Berlin, wo sie ab 1935 das Agnes-Straub-Theater leitete. U.a. stellte sie Lady Milford in Schillers Kabale und Liebe, Königin Elisabeth in Schillers Maria Stuart und Penthesilea in Kleists gleichnamigen Drama dar. Ab Ende der 1910er Jahre wirkte sie dann auch in Filmen mit, zunächst in zahlreichen Stumm-, später dann ein einigen Tonfilmen. Ihr eigentliches Metier blieb jedoch das Theater. Aufgrund der Folgen eines Autounfalls mußte sie ihren Beruf aufgeben und verstarb drei Jahre später
Filme u.a.: Alraune (1930), Weiße Sklaven (1936), Fridericus (1937), Nanu, Sie kennen Korff noch nicht? (1938).
Taxenbach-Gries (Salzburg)
Die Aufnahmen auf dem Privatgelände entstanden mit freundlicher Genehmigung der Familie.
Deutscher Schauspieler; bevor er Anfang der 1930er Jahre Schauspielunterricht am Deutschen Theater nahm, hatte er Kunstgeschichte und Literatur studiert. Nach Engagements an Theatern in Nürnberg und Dresden kam er schließlich nach Berlin, wo er 1933 in dem Film Marion, das gehört sich nicht debütierte. In den folgenden Jahren wirkte er in zahlreichen Filmproduktionen in Nebenrollen mit u.a. 1935 in Der Student von Prag, 1936 in Intermezzo. Im Nachkriegsdeutschland gelang ihm in den 1950er Jahren der Anschluß an seine Filmkarriere in den vergangenen Vorkriegs- und Kriegsjahren; die bekanntesten Streifen in dieser Zeit waren Königin einer Nacht (1951), Der tolle Bomberg (1957) und Der Jugendrichter (1960).
Filme u.a.: Der Page vom Dalmasse-Hotel, Die Herren vom Maxim (beide 1933), Savoy-Hotel 217 (1936), Der Fall Deruga (1938), Sensationsprozess Casilla (1939), Kora Terry (1940), Frauen sind doch bessere Diplomaten (1941), Der grosse Schatten (1942), Mein Vater, der Schauspieler (1956), Herrliche Zeiten im Spessart (1967), Die Herren mit der weißen Weste (1970).
Deutscher Schauspieler; war nach einer Schauspielausbildung von 1899 bis 1905 am Preußischen Hoftheater engagiert. Ab 1915 arbeitete er am Wiener Burgtheater und ab 1927 als Mitglied der Max-Reinhardt-Bühne. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam er auch zum Film: 1914 trat er neben Paul Wegener in dem nach der Vorlage des österreichischen Schriftstellers Gustav Meyrink gedrehten Stummfilm Der Golem in Erscheinung. Unter der Regie von Ernst Lubitsch spielte er in Filmen wie Kohlhiesels Töchter (1920) und Die Flamme (1922). Nach zahlreichen Filmen in den 1930er Jahren drehte er unter dem Regisseur Veit Harlan auch Nazi-Propagandafilme wie Jud Süß (1940), Der große König (1941) und den Durchhaltefilm Kolberg (1945). In der Bundesrepublik Deutschland wirkte er u.a. noch in Keine Angst vor großen Tieren (1953), Damenwahl (1953) Der Raub der Sabinerinnen (1954), Emil und die Detektive (1954) mit, bevor er sich 1955 ins Privatleben zurückzog.
Auszeichnungen u.a.: Bundesverdienstkreuz (1955).
Filme u.a.: Die Puppe (1919), Romeo und Julia im Schnee, Sumurun (beide 1920), Ein Walzertraum (1925), Die Mühle von Sanssouci (1926), Unter Ausschluß der Öffentlichkeit (1927).
Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.
Österreichischer Schauspieler und Kabarettist; besuchte die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien und debütierte in Olmütz (Mähren). Nach Engagements in Mähren und in der österreichischen Provinz kehrte er 1921 nach Wien zurück und wurde für das dortige Kabarett Simpl engagiert, wo er sich als sogenannter Blitzdichter "Die Zecke" hervortat. Nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 verließ er seine Heimat mit Hilfe seiner tschechischen Frau über Paris nach New York City, wo er zusammen mit Paul Hörbiger und Oskar Karlweis u.a. an der Carnegie Hall für die deutschsprachigen Emigranten Vorstellungen gab. Nach Ende des Krieges kehrte er nach Wien und 1950 auch wieder in das Simpl zurück, das er bis zu seinem Tod leitete. Einem breiteren Publikum wurde er ab 1957 durch seine regelmäßigen Auftritte im Rundfunk und schließlich im Fernsehen bekannt, besonders durch seine “Bilanzen” (Bilanz des Jahres, Bilanz des Monats, Bilanz der Saison).
Wien, Zentralfriedhof
Max Colpet eigentl. Max Kolpenitzky, Pseudonym Max Kolpé
US-amerikanischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Schlagertexter deutsch-russischer Herkunft; im ehemaligen Ostpreußen als russischer Jude geboren und staatenlos, mußte er mit seiner Familie bei Kriegsausbruch 1914 nach Deutschland fliehen. 1928 gründete er zusammen mit Erik Ode in Berlin das Kabarett Anti. Während es ihm nach der Machtübernahme der Nazis gelang, nach Paris zu fliehen, kamen seine Eltern in einem Konzentrationslager um. Er nahm später die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an, kam aber 1958 zurück nach Deutschland und ließ sich in München nieder, wo er u.a. als Texter für die Münchner Lach- und Schießgesellschaft arbeitete. Später verfaßte er, der eng mit Billy Wilder befreundet war, Drehbücher und schrieb Texte für Lieder. Eines seiner bekanntesten Lieder war das für Marlene Dietrich verfaßte Antikriegslied Sag mir, wo die Blumen sind, für das Pete Seeger die Melodie schrieb.
München, Nordfriedhof
Bruck an der Glocknerstraße, Pfarrfriedhof St. Georgen
Hinweis: Der Unterschied zwischen dem Geburtsjahr auf dem Grab (1918) und der allgemeinen Angabe (1890) konnte nicht geklärt werden.
Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.
Bild: KN (1964)
Deutscher Entertainer, Schauspieler und Autor; der Sohn eines Drogisten und einer Tänzerin trat bereits im Alter von zehn Jahren erstmals mit einer Büttenrede im Mainzer Karneval in Erscheinung. Er absolvierte im Wiebadener Kaufhauses Krüger & Brandt eine Ausbildung, nahm aber parallel dazu Schauspielunterricht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er beim Zirkus und in Varietés als Conférencier tätig u.a.auf der Kleinkunstbühne Zum Elefanten in Worms, bevor er beim Hessischen Rundfunk (hr) in den 1950er Jahren im Radio eine Schlagersendung moderierte, in die er eigene Sketche einflocht. Einem breiten Publikum wurde Schenk durch die legendäre Radiosendung Frankfurter Wecker bekannt, die der hr ab 6 Uhr früh ausstrahlte. 21 Jahre lang moderierte er als Oberkellner und Äppelwoi-Wirt mit der “Wirtin” Lia Wöhr und “Oberkellner” Reno Nonsens (*1919, †2001) an seiner Seite die legendäre, vom Hessischen Rundfunk produzierte Fernsehsendung Zum Blauen Bock, die bis zu 21 Millionen Zuschauer regelmäßig einschalteten. Die Sendung hatte Schenk von dem ebenfalls in Mainz geborenen Conférencier Otto Höpfner, der zuvor auch schon mit dem Frankfurter Wecker die Hessen in den Tag geführt hatte, übernommen, den sie seit 1957 moderiert hatte. Zu Gast im Blauen Bock war, was im deutschsprachigen Film- und Fernsehgeschäft Rang und Namen hatte. Und jedem seiner prominenten Gästen wurde, nachdem er ein Beispiel seiner Kunst abgeliefert hatte, ein “Bembel” zueignete. Die Idee für die jeweiligen Showeinlagen kamen von dem mit außerordentlicher Vitualität ausgestatteten Schenk, und er schrieb auch die Texte selber und Lieder, zu denen Franz Grothe, der auch die musikalische Leitung der Sendung hatte, bis zu seinem Tode im Jahre 1982 jeweils die Musik komponierte. Die Sendung, die ab 1966 insgesamt 134 Mal über die Sender der ARD - bis 1982 jeweils an Samstagnachmittagen, dann auf dem Premiumsendeplatz an den Samstagabenden ab 20 Uhr 15 - live ausgestrahlt wurde, gehörte zu den beliebtesten Sendungen im Nachkriegsdeutschland der Bundesrepublik. 1987 verabschiedete sich Schenk von dieser Sendung aus der Festhalle in Frankfurt am Main, blieb aber auch weiterhin aktiv; so widmete er sich wieder verstärkt der Bühne, trat am Frankfurter Volkstheater auf, wo er insbesondere in dem Stück De Geizhals, die hessische Version von Molières Der Geizige glänzte. 1992 spielte er in Harpe Kerkelings Film Kein Pardon einen alternden intriganten Showmaster, der seinen Assistentinnen nachstellt. Im Februar 1993 kam Schenk dann wieder auf die Bildschirme zurück; bis November 1996 übertrug der hr seine Sendung Fröhlich eingeschenkt, in der es jetzt allerdings keine ”Bembel“ mehr gab. Erst als er sein 80. Lebensjahr überschritten hatte, zog er sich vollständig in das Privatleben zurück. 2007 feierte ihn der Hessische Rundfunk noch einmal in einer eigens ihm gewidmeten Sendung. Ein Großteil seines hinterlassenen Vermögens fließt in die nach seinem Tode gegründete Heinz-Schenk-Stiftung, die das Ziel hat, junge Musiker und andere Bühnenkünstler zu Beginn ihrer Karriere finanziell unter die Arme zu greifen.
Verheiratet war Heinz Schenk seit 1951 mit Gerti, née Kraus († 2013), einer aus Berchtesgaden stammenden Friseuse, die er dort bei einer Tanzveranstaltung kennengelernt hatte.
Wiesbaden OT Naurod, Friedhof
Richard Franz Georg Romanowsky
Österreichischer Theater- und Filmschauspieler; Sohn eines Bahnbeamten; arbeitete zunächst als Schlosser und Holzbildhauer, bevor er nach eine Schauspielausbildung sein erstes Engagement im Jahre 1905 am Deutschen Volkstheater in Wien erhielt, dem solche in Czernowitz, 1906 am Stadttheater Znaim, in Linz, Graz und 1912 in Prag am Deutschen Theater folgten. 1924 wurde er vonMax-Reinhardt verpflichtet, spielte zunächst in Wien und ab 1925 in Berlin an verschiedenen Bühnen, darunter auch am Deutschen Theater. In den 1930er Jahren kehrte Romanowsky dann nach Wien zurück, wo er von Max Reinhardt an das Theater in der Josefstadt engagiert wurde und 1925/26 und 1930/31 Mitglied des Ensembles war. Bekannt aber wurde Romanowsky durch seine vorwiegend komischen Filmrollen; zwischen 1931 und 1961 wirkte er in über 40 deutschen und österreichischen Spielfilmen mit. 1931 debütierte er als Komiker in dem Streifen Zwei in einem Auto, in dem mit Magda Schneider eine Hauptrolle spielte. Zu den bekanntesten Filmen Romanowskys. der häufig in Nebenrollen an der Seite von Hans Moser zu sehen war, waren Maske in Blau (1942), Die heimliche Gräfin (1942) und Frauen sind keine Engel (1943). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges litt Romanowsky an einer Augenkrankheit das ihn immer wieder zwang, seine Arbeit zu unterbrechen. 1954 verlor er sein Augenlicht ganz; es konnte jedoch durch eine Operation wieder hergestellt werden.
Filme u.a.: Abschiedswalzer. Zwei Frauen um Chopin (1934), Konfetti (1936), Liebling der Matrosen (1937), Dir gehört mein Herz (1938), Seitensprünge (1939), Casanova heiratet (1940), Wie ein Dieb in der Nacht (1945), Saison in Salzburg (1952), Der Feldherrnhügel (1953), Fuhrmann Henschel (1956), Salzburger Geschichten (1956), Die fröhliche Wallfahrt (1956), Sieben Jahre Pech / Scherben bringen Glück (1957), Wien, du Stadt meiner Träume (1957), Das Dreimäderlhaus (1958), Man müßte noch mal 20 sein (1958).
Steyr (Oberösterreich), Ortsfriedhof
Festival von Cannes 2007, Bild Georges Biard, Wikipedia.fr
Französische Theater- und Filmschauspielerin; Tochter eines Apothekers aus einer streng protestantischen Familie stammend; begann ihre Karriere als Tänzerin, bevor sie zu Beginn der Nouvelle Vague für den französischen Film entdeckt wurde. Sie gab ihr Debüt beim Film im Jahr 1958 gemeinsam mit dem Schauspieler Gérard Blain (*1930, †2000), den sie 1957 geheiratet hatte, in François Truffauts Film Les Mistons (dt. Die Unverschämten). Es folgten Filme u.a. unter der Regie von Claude Chabrol, Bal de nuit (1959, dt. Die Hölle der Jungfrauen) oder Les bonnes femmes (1959, dt. Die Unbefriedigten). Aufsehen erregte ihr Auftritt in Jean Eustaches Film La maman et la putain (1973, dt. Die Mama und die Hure), der 1973 in Cannes zunächst auf erbitterten Widerstand stieß, dann jedoch den Großen Preis der Jury gewann. 1986 gewann sie den César als Beste Nebendarstellerin in dem Film L’Effrontée (1985, dt. Das freche Mädchen). Für ihre Darstellung in Chabrols schwarzer Komödie Masques (1986, dt. Masken) wurde sie in dieser Kategorie für den César nominiert. In ihrem letzten Film, der Kriminalkomödie Paulette (2013), spielte sie eine Oma, die sich mit dem Backen und Verkauf von Haschkeksen Geld verdient. Insgesamt konnte sie auf Mitwirkung in über 170 Film- und Fernsehproduktionen zurückblicken.
1959 heiratete sie nach der Scheidung von Gérard Blain den ungarische Bildhauer Diourka Medveczky, Aus dieser Ehe gingen der Sohn David, sowie die Schauspielerinnen Élisabeth (*1960) und Pauline Lafont (*1963), hervor. Ihre Tochter war 1988 von einer Wanderung nicht zurückgekehrt. Die Suche nach ihr blieb lange erfolglos. Sogar Präsident Mitterand hatte sich für die Auffindung der jungen Frau eingesetzt.- Erst nach 2 Jahren fand man in einer Felsspalte ihre skelettierte Leiche. Vermutlich war sie dort hineingestürzt und konnte sich schwer verletzt nicht mehr befreien. Das war die große Tragik in den letzten 20 Lebensjahren von Bernadette Lafont.
Zu ihrer Beisetzung fanden sich zum Bedauerns des Regisseurs Jean-Pierre Mocky (*1933), der mit ihr einige Filme realisert hatte, u.a. 1988 Les Saisons du plaisir, weder Berufskollegen, noch Personen aus der Politik ein; lediglich mittels einer kurzen Mitteilung aus dem Élysée würdigte Staatspräsident François Hollande die Verstorbene.
Filme u.a.: Compartiment tueurs (1965, dt. Mord im Fahrpreis inbegriffen), Une belle fille comme moi (1972, dt. Ein schönes Mädchen wie ich), Violette Nozière (1978), Canicule (1984, dt. Dog Day – Ein Mann rennt um sein Leben), Généalogies d’un crime (1997, dt. Genealogien eines Verbrechens), Mes amis, mes amours (2008, dt. Wenn wir zusammen sind). .
Autobiographie: La Fiancée du cinéma.(1999).
Auszeichnungen u.a.: Ehren-César für ihr Lebenswerk (2003), Offizier der Ehrenlegion (2009).
Saint-André-de-Valborgne (Dép. Gard), Auf familieneigenem Grundstück
Hinweis: Gemäß der protestantischen Tradition in den Cevennen, als Konsequenz aus einem lange bestehenden Verbot, die Nichtkatholiken auf den öffentlichen Friedhöfen zu begraben, wurde die Schauspielerin auf dem familieneigenen Privatgelände an der Seite ihrer Tochter Pauline, die durch einen Unfall 1988 mit 25 Jahren ums Leben kam, ihrer Eltern und Großeltern beigesetzt.
Deutsche Schauspielerin, wurde im damals überwiegend deutschsprachigen Všeruby u Plzně in eine tschechisch-deutsche Familie hineingeboren, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vertrieben wurde und sich in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), der späteren Deutschen Demokratischen Republik (DDR), niederließ Dort studierte die 23-jährige Carola von 1947 bis 1949 an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und war ab 1949 Mitglied der Theaterensembles des Deutschen Theaters in Berlin, des Berliner Ensembles und der Volksbühne. Seit 1951 erhielt sie auch Rollen in Film und Fernsehen. 1951 gelang ihr dann der berufliche Durchbruch in der Literaturverfilmung der DEFA von Heinrich Manns Roman Der Untertan des Regisseurs Wolfgang Staudte in der Rolle der Emmi Heßling an der Seite von Werner Peters.
Bekannt wurde Carola Braunbock jedoch an der Seite der tschechischen Schauspielerin Libuše Šafránková durch die Rolle der bösen Stiefmutter in dem verfilmten Märchen Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973), zumal dieser bislang regelmäßig zu Weihnachten im Fernsehen läuft. Diese Rolle machte sie auch in ihrem Geburtsland in der vom Regisseur Václav Vorlíček bearbeiteten Version in tschechischer Sprache, gesprochen von Jaroslava Adamová bekannt. Bis zu ihrem Tod wirkte die Schauspielerin in fast 80 Film- und Fernsehproduktionen der DEFA und des DFF mit, darunter auch einigen Episoden aus der Kriminalreihe Polizeiruf 110, wobei sie wegen ihrer fülligen Statur immer wieder Nebenrollen wie Mütter, Bäuerinnen oder Witwen verkörperte. Sie arbeitete aber auch als Sprecherin für das Radio sowie für Hörspielproduktionen. Ihr letzter Film war der im Auftrag des Fernsehens der DDR von der DEFA unter der Regie von Georgi Kissimov gedreht Film Hochzeit in Welzow, in dem sie die Frau Dickkopf verkörperte; Carola Braunbock starb kurz nach Beendigung der Dreharbeiten im Alter von nur 54 Jahren.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Modell Bianka (1951), Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte (1956), Das Lied der Matrosen (1958), Kein Ärger mit Cleopatra (1960), Mutter Courage und ihre Kinder (Theateraufzeichnung, 1961), Ohne Paß in fremden Betten (1965), Auf der Sonnenseite (1961), He, Du! (1970), Leichensache Zernik (1972), Die große Reise der Agathe Schweigert (1972), Steckbrief eines Unerwünschten (1975), Jede Woche Hochzeitstag (1976), Sieben Sommersprossen (1978), Addio, piccola mia (1979).
Berlin, Französischer Friedhof I (Chausseestr.)
US-amerikanische Tänzerin; Tochter eines Arztes; erhielt frühzeitig Tanzunterricht und trat als Teenager in mehreren Amateurtheatern auf. Als junge Frau begann sie, sich in ihrer Erscheinung und Körpersprache an der Broadway-Schauspielerin Bessie McCoy zu orientieren.
In einem Nachmittagskostüm für den Winter (vor 1917)
Aufgrund ihrer zunehmenden Bekanntheit avancierte Irene Castle Mitte der zweiten Dekade mit Kurzhaarfrisur und kürzeren Röcken für viele Frauen zum modischen Vorbild, zehn Jahre vor dem eigentlichen Modetrend. Auch das haarbandähnliche Tragen einer Perlenschnur, das heute mit dem Erscheinungsbild der Flapper der zwanziger Jahre verbunden wird, geht auf Irene Castle zurück.
Vernon Castle eigentl. William Vernon Blyth
Englischer Tänzer; Sohn eines englischen Gastwirts; absolvierte an der Universität von Birmingham ein Bauingenieurs-Studium und trat nebenher in privaten Klubs und bei Familienfeiern als Zauberer auf, bevor er sich nach Abschluß seines Studiums dem Show-Business zuwandte und den Künstlernamen Castle annahm.
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Ihre gemeinsame Karriere fand ihren Anfang, als sie sich 1910 im Rowing Club in New Rochelle (New York), einem beliebten Treff für Leute aus der Unterhaltungsbranche, kennenlernten und sie mit Vernons Vermittlung für ihren ersten professionellen Job engagiert wurde, eine kleine Tanzrolle in The Summer Widowers. Am 28.5.1911 heiratete das Paar.
Das Paar ca.1912
Erste größere Popularität als Tanzpaar erlangten die Castles in Paris, wo sie 1912 ein Engagement als Showtänzer im Cabaret Café de Paris annehmen mußten. Sie führten dort die neuen amerikanischen Tänze wie zum Beispiel die neuesten American Ragtime Tänze auf wie den Turkey Trot und den Grizzly Bear auf, womit sie einen enormen Erfolg erzielten. In die USA zurückgekehrt, konnten sie diesen Erfolg nicht nur wiederholen, sondern entscheidend steigern. Es folgte eine große Zahl von Auftritten in Varietés und in Filmen.
In dem US-amerikanischen Filmmusical The Story of Vernon and Irene Castle mit Fred Astaire und Ginger Rogers aus dem Jahr 1937, wird das Leben des Tanzpaars Vernon und Irene Castle nacherzählt.
New York City, Bronx, Woodlawn Cemetery
Omnibus salutem!