Dorothea Neff

 

Österreichische Schauspielerin deutscher Herkunft; ihre ersten Engagements erfolgten an deutschen Theatern als jugendliche Heldin und Liebhaberin; später übernahm sie die Rollen einer Charakterdarstellerin. Ab 1939 war sie schließlich am Deutschen Volkstheater in Wien engagiert, an dem sie 1978 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. 1957 erfolgte ein Gastspiel und von 1973 bis 1976 ein festes Engagement am Burgtheater, wo sie u.a. Elisabeth I. in Maria Stuart, Medea und Mutter Courage spielte; obwohl sie 1967 erblindete, war sie weiterhin für Theater, Film, Hörspiel und Kabarett tätig.

Inschrift: Wer einmal ein Leben rettet, rettet die ganze Welt.

Auszeichnungen u.a.: Joseph-Kainz-Medaille (1963).

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Eva Zilcher

 

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter des Pianisten und Komponisten Hermann Zilcher und der Schauspielerin Luise Henrich; debütierte 1939 in Köln. Danach hatte sie ab 1941 Auftritte an den Städtischen Bühnen in Graz. Nachdem in Deutschland die Theater wegen der Kriegseinwirkungen 1944 geschkissen wurden, holte sie Heinz Hilpert nach Wien. Dort war sie von 1951 bis 1986 Mitglied des Burgtheaters. an dem sie u.a. sie u.a. Rollen in Stücken von Bert Brecht, Franz Grillparzer, Friedrich Schiller, William Shakespeare und Freidrich Dürrenmatt übernahm, wobei sie .einen ihrer größten Erfolge als Sittah in Gotthold Ephraim Lessings Nathan der Weise feiern konnte

Sie wirkte aber auch in einigen wenigen Filmen mit, u.a. in Und Jimmy ging zum Regenbogen (1971) nach dem gleichnamigen Roman von Johannes Mario Simmel und in Via Mala (1985).

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Heinz Conrads

 

Österreichischer Schauspieler, Conférencier und Kabarettist; von Haus aus Modelltischler, trat er schon früh passioniert bei Theatervereinen auf. Im Zweiten Weltkrieg schwer erkrankt, wurde er in die Heimat versetzt und dedütierte 1942 am Wiener Stadttheater. Nach Ende des Krieges arbeitete er als Conférencier auf allerlei Veranstaltungen, bis er Ende 1945 an das Wiener Kabarett Simpl engagiert wurde, an dem er - mit einer zweijährigen Unterbrechnung - bis 1955 blieb. Daneben wirkte er in Filmen mit und arbeitete ab 1960 beim Rundfunk und dem neuen Medium, dem Fernsehen. 40 Jahre lang machte er die an jedem Sonntagmorgen live ausgestrahlte Rundfunksendung Was machen wir am Sonntag, wenn es schön ist?, die später unter den Namen Was gibt es Neues hier in Wien? und Was gibt es Neues? produziert wurde. 1957 wurde erstmals die Fernsendung Was sieht man Neues? - später in Guten Abend am Samstag umgenannt - wöchentlich am Sonnabend ausgestrahlt. Conrads war neben allen diesen Tätigkeiten ein beliebter und bekannter Interpret Wiener Gedichte und Lieder.

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Kurt Heintel

 

Österreichischer Kammerschauspieler; ursprünglich als Zeichner und Illustrator für Zeitungen tätig, wurde er an der Schauspielschule von Gustaf Gründgens in Berlin ausgebildet; das erste Engagement erfolgte am Landestheater Salzburg, gefolgte von solchen in Deutschland und der Schweiz; seit 1948 war er Ensemblemitglied - ab 1993 Ehrenmitglied - des Theaters in der Josefstadt in Wien. Er gab außerdem Auslandsgastspiele und arbeitete für Film und Fernsehen.

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Bild: Heinz Blieberger (2004)
Bild: Heinz Blieberger (8/2005)

Wien, Döblinger Friedhof

Theodor Danegger eigentl. Theodor Deutsch

 

Österreichischer Schauspieler; der aus einer Schauspielerfamilie stammende Danegger begann seine Schauspielkarriere am Theater, spielte von 1905 bis 1913 am Wiener Burgtheater, am Wiener Volkstheater, an der Neuen Wiener Bühne, am Frankfurter Schauspielhaus und war an den Münchner Kammerspielen von 1934 bis 1939 engagiert. Zum Film kam er erst mit 41 Jahren und debütierte 1932 mit So ein Mädel vergißt man nicht. In den folgenden Jahren verkörperte er bei vereinzelten Engagement Nebenrollen; erst ab der 1940er Jahre war er häufiger zu sehen. Während der Dreharbeiten zu dem Eisrevuefilm Der weiße Traum (1943) wurde er wegen homosexueller Handlungen verhaftet und vorübergehend inhaftiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte er wieder in Nebenrollen an Produktionen in Deutschland und Österreich mit.

Filme u.a.: Salto in die Seligkeit (1934), Ehestreik (1935), Weiberregiment (1936), Ein hoffnungsloser Fall, Maria Ilona (beide 1939), Königskinder (1950), Drei, von denen man spricht (1953), König der Manege (1954), Hanussen (1955), Salzburger Geschichten (1957), Der Graf von Luxemburg (1957), Der Sündenbock von Spatzenhausen (1958), Arzt aus Leidenschaft (1959).

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Bild: Heinz Blieberger (8/2004)

Ernst Marischka

 

 

Österreichischer Regisseur und Drehbuchautor; der jüngere Bruder von Hubert Marischka, führte u.a. bei den drei österreichischen, zwischen 1955 und 1958 produzierten Sissi-Filmen Regie.

Filme u.a.: Sieben Jahre Pech (1940), Saison in Salzburg (1952), Die Deutschmeister (1955), Opernball (1956), Scherben bringen Glück (1957), Das Dreimäderlhaus 1958), Der veruntreute Himmel (beide 1958), Alt Heidelberg (1959).

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Hubert Marischka

1910

Österreichischer Regisseur und Drehbuchautor; Sohn eines k.u.k. Hoflieferanten; älterer Bruder von Ernst Marischka; Vater von Georg Marischka; begann seine Karriere 1904 zunächst als Operettensänger am Stadttheater von St. Pölten und war auch als Schauspieler erfolgreich. Am Theater an der Wien wirkte er dann als Regisseur, hauptsächlich bei Operettenaufführungen. 1923 wurde er Direktor des Theaters, und im Februar des Folgejahrs brachte er die Operette Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán zur Uraufführung. Ende der 1920er Jahre sang er an der Wiener Staatsoper in Eine Nacht in Venedig. Bereits 1913 war er auch beim Film - zunächst als Schauspieler - tätig, arbeitete dann in diesem Metier aber auch als Regisseur und Drehbuchautor. Mit Hans Moser drehte er u.a. die Filme Wir bitten zum Tanz (1941) und Der Herr Kanzleirat (1948).

Verheiratet war Hubert Marischka in erster Ehe mit Lizzi Léon, der Tochter von Victor Léon.

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Bild: Heinz Blieberger (8/2004)

Wien, Hietzinger Friedhof

Wien, Zentralfriedhof

Bilder: Matthias Bauer (05/2008)

Wien, Zentralfriedhof

Wien, Hietzinger Friedhof

Wien, Hietzinger Friedhof

Arthur Maria Lothar Konrad Heinrich Friedrich Rabenalt

 

 

Österreichischer Theater- und Filmregisseur; Sohn eines Rechtsanwalts und Notars; wirkte in den 1920er Jahren als zweiter Opern- und Schauspielregisseur am Reußischen Theater in Gera, bevor er als Oberregisseur der Oper zunächst nach Würzburg und dann an das Hessische Landestheater in Darmstadt wechselte. Seine avantgardistischen Experimente u.a. an der Kroll-Oper in Berlin trugen ihm die Bezeichnung eines “Kulturbolschewisten” mit der Folge ein, daß er nach der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten für einige Jahre mit Regieverbot belegt wurde; er wandte sich daher einem Metier zu, mit dem er nur wenige Male als Volontär in Kontakt gekommen war, dem Film; so hatte er bei Alexander Korda, der 1925 den Film Der Tänzer meiner Frau gedreht hatte und bei Georg Wilhelm Pabst 1926 bei der Entstehung des Films Die freundlose Gasse mit Greta Garbo in ihrer ersten Rolle in Deutschland und 1932 bei Die Herrin von Atlantis, mit Brigitte Helm in der Hauptrolle, hospitiert. Nach einigen Unterhaltungsfilmen wirkte er ab 1940 an ideologisch-propagandistischen Spielfilmen mit, so an Leni Riefenstahls Film Tiefland mit, dessen Produktion 1940 begonnen, 1945 beendet wurde, aber erst 1954 zur Erstaufführung in die Kinos der Bundesrepublik gelangte, bzw. Achtung! Feind hört mit! (1940) oder …reitet für Deutschland (1940/41) mit Willy Birgel als strammem Rittmeister von Brenken. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete Rabenalt als kommissarischer Leiter der Städtischen Schauspiele in Baden-Baden und war zwischen 1947 und 1949 Intendant des Berliner Metropol-Theaters im sowjetischen Sektor Berlins, und er realisierte Filme für die Deutsche Film AG (DEFA), u.a.Das Mädchen Christine (1948), und später in München mit Hildegard Knef 1952 den Film Alraune. Aber sein Hauptbetätigungsfeld in den 1950er Jahren war das der Musikfilme, so schuf er u.a. Der Zigeunerbaron, Der Zarewitsch oder Der Vogelhändler. In den 1960er Jahre wandte er sich dem Fernsehen zu und schuf auch für dieses Medium vor allem Musik- und Tanzfilme. Gleichzeitig schrieb er zahlreiche Texte zu theater- und filmhistorischen Themen sowie eine Geschichte des erotischen Theaters – 1968/69 leitete er in München das Theatron Eroticon. Gegen Ende der 1970er Jahre zog sich Arthur Maria Rabenalt weitgehend aus der Filmproduktion zurück.

Filme u.a.: Flucht ins Dunkel (1939), Fronttheater (1942), Zirkus Renz (1943), Am Abend nach der Oper (1944), Chemie und Liebe (1948), Die Försterchristl (1952), Der letzte Walzer (1953), Das haut einen Seemann doch nicht um (1958), Laß mich am Sonntag nicht allein (1959), Mann im Schatten (1961).

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Bilder: Klaus Ernst (07/2008)

Rottach-Egern, Neuer Gemeindefriedhof

Maximilian Schell

Bild: Udo Grimberg

 

Österreichisch-Schweizer Schauspieler, Regisseur und Produzent; Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann Ferdinand Schell und der österreichischen Schauspielerin Margarete Noé von Nordberg sowie Bruder der Schauspielerin Maria Schell; als Hitler 1938 Österreich an das Deutsche Reich “anschloß”, gingen die Eltern mit den Kindern in die Schweiz. An der Universität in Zürich studierte er Philosophie, Kunstgeschichte sowie Musik- und Theaterwissenschaft in Basel und München und debütierte im Herbst 1952 am Theater Basel als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg. 1958 war er erstmals in einem Hollywood-Film zu sehen, an der Seite von Marlon Brando und Montgomery Clift in dem Anti-KriegsfilmThe Young Lions (1958, dt. Die jungen Löwen)

Er gewann 1962 den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle des Verteidigers in Stanley Kramers US-amerikanischer Filmproduktion Judgment at Nuremberg (1961, dt. Das Urteil von Nürnberg). 1963 stand er mit großem Erfolg als “Hamlet” in Gustaf Gründgens letzter Inszenierung am Hamburger Schauspielhaus auf der Bühne. von 1978 bis 1982 stand er als ”Jedermann“ in Hugo von Hofmansthal gleichnamigen Theaterstück bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne. Schell trat aber auch mit eigenen Produktionen in Erscheinung; so verfilmmte er in den 1970er Jahren Dürrenmatts Der Richter und sein Henker und 1983 schuf er eine eindrucksvolle Dokumentation über die inzwischen 82 Jahre alte Marlene Dietrich; er führte mit ihr ein 17-stündiges Interview - ohne die Schauspielerin ein einziges Mal im Bild zu zeigen. In München, Basel und Berlin brachte Schell als Regisseur u.a.Hamlet und La Traviata auf die Bühne; 2007 inszenierte er Johann Strauß’ Operette Wiener Blut erfolgreich im am Neusiedler See gelegenen Mörbisch auf der dortigen Seebühne. In den letzten Jahren war er in zahlreiche Fernsehproduktionen zu sehen, u.a. in dem Mehrteiler Der Fürst und das Mädchen. In der Dokumentationsreihe Terra X Imperium führte er die Fernsehzuschauer durch verschiedene Epochen der Geschichte.

Schells Privatleben gab immer wieder Anlaß zu Berichten in der Boulevardpresse. in den 1960er-Jahren geriet er durch eine drei Jahre andauernde Affaire mit Soraya, der Ex-Frau des letzten Schahs von Persien, Mohammed Resa Pahlewi, in deren Schlagzeilen. Von 1985 bis 2005 war er mit der russischen Schauspielerin Natalja Andreitschenko verheiratet. Nach der Trennung und Scheidung von ihr, heiratete er 2013 die deutsche Opernsängerin Iva Mihanovic, mit der er bereits seit 2008 liiert war.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Kinder, Mütter und ein General (1955), Der 20. Juli (1955), Topkapi (1964), The Odessa File (1974, dt. Die Akte Odessa), Cross of Iron (1944, dt. Steiner - Das Eiserne Kreuz), Peter der Große (1986), Deep Impact (1998), Wer liebt, dem wachsen Flügel (1999), Die Rückkehr des Tanzlehrers (2004).

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Bild: Claus Harmsen (stones & art, 02/2014)

Preitenegg, Friedhof

Gisela Fritsch

 

 

Deutscher Schauspielerin und Synchronsprecherin; Tochter eines Fahrers der Berliner S-Bahn; nach einer Schauspielausbildung an der Fritz-Kirchhoff-Schule trat sie in Theatern in Kassel, Hannover, Recklinghausen und Berlin auf. 1954 war sie erstmals in einem Film zu sehen: als Prinzessin Christine in dem Märchenfilm König Drosselbart. Es folgten zahlreiche Kino- und dann auch TV-Filme wie z. B. Acht Mädels im Boot (1957), Ist Mama nicht fabelhaft? (1962) und Heute kündigt mir mein Mann (1962). Als Ende der 1970er Jahre die Angebote aus den Theatern weniger wurden, arbeitete sie vorwiegend als Synchronsprecherin, so synchronisierte u.a. die noch junge Catherine Deneuve, Vanessa Redgrave, Sarah Miles oder Linda Evans in der US-amerikanischen Erfolgs-Fernsehserie Denver-Clan.

Den Kinder in der Bundesrepublik wird sie als Reporterin Karla Kolumna aus der Hörspielreihe Bibi Blocksberg in Erinnerung bleiben, deren Stimme sie seit 1977 war. Ihre Stimme war aber auch in anderen Hörspielen zu hören und in den Zeichentrickserien Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg, wobei Heinz Giese seine Stimme Benjamin Blümchen lieh.

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Walter Schmidinger

 

 

Österreichischer Schauspieler; nach einer Ausbildung zum Verkäufer und Dekorateurin einer Tuchhandlung begann er 1951 eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Nach einem ersten Engagement am Theater in der Josefstadt war er von 1954 bis 1969 Mitglied des Ensembles Städtischen Bühnen Bonn. Über die Münchner Kammerspiele, das Bayerische Staatsschauspiel und ab 1984 die Schaubühne in Berlin, kam er 1985 an das Berliner Schiller-Theater, an dem er bis zu dessen Schließung im Jahr 1993 durch den Berliner Senat aufgrund der schlechten finanziellen Situation der Stadt Mitglied des Ensembles war und auch als Regisseur wirkte; in den 1990er Jahren war er dann am Deutschen Theater in Berlin zu sehen. Neben seiner Tätigkeit auf Berliner Bühnen gastierte er auch immer wieder an vielen deutschsprachigen Bühnen, so z.B. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg oder dem Burgtheater Wien sowie bei den Salzburger Festspielen. Ab Beginn der 1970er Jahre war er Darsteller auch in Fernsehproduktionen, so u.a. in Gastrollen bei den Kriminalserie Tatort, Derrick und Der Alte. oder Fernsehspielfilmen, etwa in Fast wie im richtigen Leben, Spiel im Schloß, Kir Royal, Opernball). Nach einer kleinen Rolle in Maximilian Schells Film Der Fußgänger (1973) folgten Filme mit Ingmar Bergmann in Aus dem Leben der Marionetten (1980), Peter Schamoni, in Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit (1986), Karin Brandauer in Ein Sohn aus gutem Hause (1988) und István Szabó.in Hanussen (1988). Sehr gerne und mit großem Erfolg veranstaltete Schmidinger auch immer wieder literarische Lesungen.

Auszeichnungen u.a.: Alfred-Kerr-Darstellerpreis (2001)

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Berlin-Nikolassee, Evangelischer Friedhof

Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Bild: Claus Harmsen (stones & art, 04/2014)

Hinweis: Die Urne mit den sterblichen Überresten Maximilian Schells wurde endgültig in einem Felsbrocken auf dem Anwesen der Schells beigesetzt.

Bilder: Hajo Rackel (12/2014)
Bild: Manuel Schmidt (08/2022)
Bild: Matthias Bauer (07/2017)
Bild: Matthias Bauer (07/2017)
Theater / TV / Film / Show LXXI

Omnibus salutem!