Österreichischer Schauspieler; nach einer Ausbildung ab 1943 am Max-Reinhardt-Seminar in Wien hatte er sein Bühnendebüt am Salzburger Landestheater, war von 1949 bis 1987 Ensemblemitglied des Burgtheaters in Wien und spielte zugleich auf vielen Bühnen in Deutschland und Österreich sowie bei den Salzburger Festspielen. 1968 wurde er zum Kammerschauspieler ernannt. Einem breiteren Publikum wurde er als Inspektor Fichtl neben Fritz Eckhardt in dem vom ORF produzierten österreichischen Beitrag zur Fernsehkriminalserie Tatort bekannt. 1989 trat er die “Nachfolge” Eckharts als Oberinspektor an.
Auszeichnungen u.a.: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Wien, Südwestfriedhof
Til Kiwe eigentl. Tilman Kiver
Deutscher Schauspieler; nahm bereits vor seinem Abitur 1934 Gesangsunterricht am Konservatorium Aachen. Von 1934 bis 1937 studierte er in Köln Ethnologie und erhielt in Mainz eine Schauspielausbildung. Unter seinem später abgelegten Namen Eduard Kiefer erhielt er 1943 als Hauptmann das Ritterkreuz. 1946 begann er am Experimentiertheater “Der Spieler” in München und gehörte bis 1972 den Kammerspielen und dem Bayerischen Staatstheater an. 1953 war er an den deutschen Kammerspielen in Santiago de Chile verpflichtet. Ab 1972 arbeitet er als Regisseur für das Theater und schrieb zahlreiche Drehbücher für Fernsehen und Film. Er wirkte in 40 Spielfilmen mit und lieh seine Stimme als Synchronsprecher u. a. Errol Flynn, David Niven und Jean Marais.
Filme u. a.: Eva und der Frauenarzt, Wer fuhr den grauen Ford? (beide 1950), Stern von Afrika, Der Arzt von Stalingrad (beide 1957), Gesprengte Ketten (1962), Der Adler ist gelandet (1976), Die Anstalt (1978).
München, Neuer Südfriedhof (Hochäckerstr.)
St. Marein (NÖ)
Deutscher Schauspieler; war von 1938 bis 1939 an der Schauspielschule des preußischen Staatstheaters in Berlin unter der Leitung Gustaf Gründgens, von 1940 bis 1949 am Burgtheater Wien, sodann in Bonn, Hamburg und am Theater am Kurfürstendamm in Berlin engagiert. Seit 1953 arbeitete er am Theater am Schiffbauerdamm. Bedeutend war seine Darstellung des Georgi Dimitroff in der Verfilmung des Schauspiels Der Teufelskreis, das den Reichstagsbrandprozeß im Jahre 1933 zum Inhalt hat. 1958 ging er nach Wien, wo er Mitglied des Theaters in der Josefstadt Wien wurde, dennoch wirkte er zugleich an verschiedenen Bühnen in Deutschland und Österreich wirkte. Immer wieder auch hat er für Film und Fernsehen gearbeitet.
Filme u.a.: Auf Wiedersehen, Franziska! (1957), Die Frühreifen (1957), Der Mann im Strom, Tatort Berlin (beide 1958), Der Hexer (1964), Jimmy ging zum Regenbogen (1971).
Auszeichnungen u.a.: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Agnes Sorma eigentl. Agnes Maria Caroline Zaremba
Deutsche Schauspielerin; debütierte als jugendliche Liebhaberin in Breslau und kam nach weiteren Auftritten in der Provinz 1883 an das Deutsche Theater in Berlin, war von 1890 bis 1894 am Berliner Theater und erneut bis 1898 am Deutschen Theater engagiert. Sie trat auf ausgedehnten Gastspielreisen auch in New York, Paris, in zahlreichen europäischen Ländern und dem Orient auf. Zwischen 1903 und 1907 arbeitete sie ausschließlich in Berlin unter Max Reinhardt und war der Star am Deutschen Theater, wo sie v.a. als Minna von Barnhelm und Norma überzeugte. Einer ihrer berühmten Bühnenpartner war der für sein nervöses Spiel bekannte Josef Kainz. 1908 zog sie sich von der Bühne zurück. Während des Ersten Weltkrieges war sie als Krankenschwester tätig und spielte Theater in einem Fronttheater. Nach dem Ende des Krieges ließ sie sich in den Vereinigten Staaten nieder. Verheiratet war sie seit 1890 mit dem italienischen Grafen Minotto.
Berlin, Neuer Friedhof Wannsee
Leon Askin eigentl. Leo Aschkenasy
Österreichischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor; seinen ersten Bühnenauftritt hatte er 1926, war dann 1927 am Theater in der Josefstadt unter der Leitung von Max Reinhardt engagiert. Im Januar 1928 wechselte er nach Düsseldorf an die Städtischen Bühnen und wurde dort vom Louise Dumonts Düsseldorfer Schauspielhaus übernommen, um nach dessen Auflösung nach deren Tod im Jahre 1932 an das Städtische Schauspielhaus zurückzukehren. Als Jude wurde ihm im März 1933 eine weitere Tätigkeit an dem Theater zunächst untersagt, dann wurde er verhaftet und in der Haft mißhandelt. Nach seiner Freilassung verließ er Deutschland mit dem Ziel Paris, wo er einige Jahre politisches Kabarett machte. Nach Arbeiten als Regisseur in Linz kehrte er nach Wien zurück und spielte unter der Regie von Otto Preminger am Theater und der Josefstadt. Nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich emigrierte er 1938 erneut nach Paris und arbeitete als Regierassistent Erwin Piscators, bis er in ein Internierungslager kam. Nach der Entlassung folgte er 1940 dem Ehepaar Piscator nach New York. 1941 wurde er zur US-Luftwaffe eingezogen. 1952 erhielt er eine erste Rolle in einem Hollywoodfilm. Nach Tourneen durch Europa und Aufenthalten u.a. in Hamburg und München kehrte er 1994 endgültig in seine Heimatstadt zurück.
Wien, Zentralfriedhof
Deutsche Filmschauspielerin; die Tochter eines Kaufmanns studierte Kunstgeschichte in Berlin und absolvierte zwei Jahre lang bei Hilde Körber an der Reinhardt-Schule eine Schauspielausbildung. Ihr erstes Engagement erhielt sie am Theater Lübeck im Jahr 1957. In den 1960er Jahren wirkte u.a. in zahlreichen Edgar-Wallace-Filmen mit. Verheiratet war sie seit 1964 mit dem Autohändler Ernst Henne jr., Sohn des Rennfahrers Ernst Henne (*1904, †2005) .
Filme u.a.: Liebe kann wie Gift sein (1958), U 47-Kapitänleutnant Prien (beide 1958), Kriegsgericht (1959), Der Herr mit der schwarzen Melone (1960), Ein Sarg aus Hongkong (1964).
Tutzing, Waldfriedhof
Bild von der urspr. Grabgestaltung
Österreichischer Textdichter, Kabarettist und Sänger; begann seine berufliche Karriere als freier Mitarbeiter bei Radio München. Bekannt wurde er v.a.als Hörfunkmoderator des Bayerischen Rundfunks, aber er moderierte auch für andere Sender, so für den österreichischen Rundfunksender ORF oder den italienischen Sender RAI, Studio Bozen. Als Moderator des wöchentlichen Wunschkonzerts, mit dessen Ausstrahlung 1947 begonnen wurde, wurde er weit über Bayern hinaus bekannt und beliebt. Er verfaßte aber auch Texte für die Münchner Kabarettszene, u.a. für Werner Fincks Mausefalle oder das Zehnerlkabarett, sowie Liedtexte, darunter in den 1950er Jahre für so bekannte Schlager wie Zwei Spuren im Schnee, den Vico Torriani sang, Grüß’ mir die Franzi aus Tirol, mit dem er 1956 in dem Heimatfilm Pulverschnee nach Übersee auftrat, die deutsche Version von dem US-Amerikanischen Schlager Answer me Glaube mir (1953), gesungen von Wolfgang Sauer (*1928) oder später den Erfolgsschlager von Roy Black Du bist nicht allein.. Als sein erfolgreicher Schlager gilt der gerne in Bierzelten angestimmte Hit Schützenliesel aus dem Jahr 1953.
Gmund am Tegernsee, Bergfriedhof
Deutscher Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant; Sohn eines Prokuristen; begann nach Abschluß der Realschule ein Studium der Musik, das er sich finanzierte, indem er als Mitglied einer Kaffeehauskapelle verschiedene Instrumente spielte. Drei Jahre später bewarb er sich am Theater in Frankfurt am Main um die Stelle eines Schauspielers und wurde, ohne eine entsprechende Ausbildung vorweisen zu können, angenommen. Anschließend stand er auf Bühnen in Görlitz, Kiel, Lübeck und in Wiesbaden, von wo aus er in den 1930er Jahren nach Düsseldorf ging und Mitglied des Ensemble am dortigen Schauspielhaus wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm er seine Schauspielkarriere wieder auf und wirkte an verschiedenen Bühnen in Hamburg. In der Hansestadt arbeitete er auch als Sprecher für den Rundfunk; so wirkte er u.a. in der Rolle des Mr. Cox in der 1963 produzierten populären Kriminalhörspielserie Gestatten, mein Name ist Cox mit. 1948 kam er durch Helmut Käutner schließlich zum Film, als dieser ihn für den Spielfilm Der Apfel ist ab verpflichtete. Danach folgten in rascher Folge weitere Filme, darunter 1949 Hafenmelodie, 1949 Die Freunde meiner Frau oder 1950 Gabriela neben Zarah Leander, die wieder in Deutschland Fuß zu fassen suchte, nachdem sie nach 1945 mit Auftrittsverbot belegt worden war. Bereits ab 1950 arbeitete er auch für das Fernsehen, wirkte an einigen Fernsehserien mit, z.B. in der vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) Anfang der 1970er Jahre nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada produzierten Mehrteiler Bauern, Bonzen und Bomben. oder der 1975 von Rolf Hädrich ebenfalls für den NDR nach Motiven aus dem Roman Der Stechlin von Theodor Fontane produzierten Sittenbild. Assmann spielte aber auch immer wieder Theater, u.a. in Frankfurt am Main und 1955 in München an den dortigen Kammerspielen, bevor er 1959 Intendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz wurde und 1964 als Generalintendant an die Städtischen Bühnen Köln wechselte. Ab 1968 arbeitete er dann als freier Schauspieler und Regisseur. Zuletzt stand er als Major von Briest in Fontanes Effi Briest auf der Bühne.
Arno Assmann nahm sich das Leben mit einer Überdosis an Schlaftabletten - wenige Tage, nachdem sein zweite Frau aus dem Leben geschieden war.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Csardasfürstin (1951), Decision Before Dawn (1951, dt. Entscheidung vor Morgengrauen), Rosen-Resli (1954), Max, der Taschendieb (1962), Die Deutschstunde (1971), Der Stoff, aus dem die Träume sind (1972), Jauche und Levkojen (1978).
München, Waldfriedhof, Neuer Teil 451 (anonym)
Ove Sprogøe eigentl. Ove Wendelboe Sprogøe Petersen
Dänischer Schauspieler; Sohn des Buchdruckers Hans Arthur Sprogøe Petersen und dessen Frau Inger Marie, née Lund, die mit dem kleinen Ove Ende der 1920er Jahre nach Kopenhagen zogen; wo er parallel zu seine Arbeit als Büroangestellter private Schauspielstunden nahm. Zweimal versuchte Sprogøe vergeblich, an der Schauspielschule des Königlichen Theaters in Kopenhagen angenommen zu werden. Erst im Jahre 1944 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule des Folketeatret, einem Kopenhagener Privattheater, und begann dort seine Ausbildung. 1945 debütierte er auf der Bühne und 1946 im Film. Neben zahlreichen großen Theaterrollen wurde Ove Sprogøe beim Film bis in die 1970er Jahre vor allem als Komödiendarsteller bekannt. Auch international wurde er durch die vierzehn Olsenbandenfilme (1968–1981 und 1998) bekannt durch seine Rolle des Egon Olsen an der Seite von Poul Bundgaard und Morten Grunwald. Aus der Serie zog er sich aus gesundheitlichen Gründen 1998 mit dem 14. und letzten Olsenbandenfilm aus dem Filmgeschäft zurück.
Ove Sprogøe war in 166 Kino- und Fernsehfilmen zu sehen und gilt damit als der produktivste dänische Filmschauspieler. Viermal wurde er mit dem dänischen Bodilprisen, dem ältesten dänischen Filmpreis, geehrt (1956 als bester Darsteller in På tro og love (1972, Über Glaube und Gesetze) als bester Hauptdarsteller, in Den forsvundne fuldmægtig (1975, Der vermisste Angestellte) als bester Hauptdarsteller im letzten Streich der Olsenbande, sowie 1999 für sein Lebenswerk). Zudem war er ein angesehener Theaterschauspieler, der in etwa 150 Rollen zu sehen und etwa fünfzig Jahre lang am Folketeatret engagiert war sowie auf vielen anderen Kopenhagener Bühnen Gastrollen spielte. Gelegentlich trat er auch als Sänger auf; 1966 hatte er in Dänemark einen Hit mit dem Titel Fandens oldemor. Als seine “einzige seriöse Schallplatte“ bezeichnete er Det er så sundt (1982). Für das DDR-Fernsehen fungierte er 1982 im Rahmen der Wiederholung aller bis dato erschienenen Olsenbande-Filme als Ansager, in dem er mit dänischem Akzent auf Deutsch sprach.
Sprogøe wirkte aber auch in zahlreichen Fernsehserien, u.a. Oh, diese Mieter, Matador, Privatdetektiv Anthonsen, synchronisierte Zeichentrickfilme (u.a. Pinocchio, Cinderella, Susi und Strolch) und arbeitete als Hörspiele sprecher, u.a. Der Hobbit).
Frederiksberg, Søndermark Kirkegård
Bild: Udo Grimberg (04/2012)
Deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur, Country- und Schlagersänger; Sohn eines Angestellter bei der Deutschen Shell, der während des Zweiten Weltkriegs nach Cranz in Ostpreußen versetzt wurde, wo Volker geboren wurde, aber in Bremen und Hamburg aufwuchs, wo er als 8-Jähriger als Sprecher beim Kinderfunk des NDR mitwirkte. 10 Jahre alt war er, als er erstmals in einem Weihnachtsmärchen auf einer Theaterbühne stand. Bekannt, auch international bekannt, wurde er - und so wird er uns auch in Erinnerung bleiben -, als er mit 14 Jahren in Bernhard Wickis Antikriegsfilm Die Brücke (1959) die Rolle des 16- jährigen Soldaten Klaus Hager verkörperte. Es folgten kleinere Rollen in mehreren Film- und Fernsehproduktionen, so spielte er Ulli, den Sohn seiner Fernseheltern Gustav Knuth und Tilly Lauenstein, in allen neun Folgen der beliebten, von der ARD von 1962 bis 1963 ausgestrahlten Serie Alle meine Tiere. Nach der Mittleren Reife machte er eine Schauspielausbildung an der Hamburger Staatlichen Hochschule für Bildende Künste sowie bei dem privaten Hamburger Schauspielstudio Freese; an der Landesbühne Hannover konnte er dann sein Theaterdebüt feiern. Es folgten Engagements an den Bühnen der Stadt Köln und am Bayerischen Staatsschauspiel München. Von 1969 bis 1983 war er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg verpflichtet, wo an dem er zugleich Regie führte. Von 1995 bis 1997 war Lechtenbrink Intendant der Bad Hersfelder Festspiele und von August 2004 bis Juli 2006 am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater, an dem er auch als Regisseur wirkte. Immer wieder wandte er sich auch dem Fernsehen zu; so war in den vielen populären Kriminalserien zu sehen, u.a. in Tatort, Mordkommission, Derrick, Der Alte, Der Kommissar, Die Männer vom K3, Die Drei, SOKO Leipzig, Ein Fall für zwei (7 Episoden) jeweils als Gastdarsteller zu sehen, ebenso wie in den Liebesfilmen der ZDF-Fernsehreihen Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström.
Auch als Sänger machte Lechtenbrink Karriere, u.a. mit dem Ohrwurm Ich mag Dich. 1976 brachte er sein erstes Album unter dem Titel Der Macher heraus, dem elf Langspielplatten und zwanzig Singles folgten, darunter der Rock’n’Roll-Titel Leben, so wie ich es mag, das auch Peter Maffay (*1949), für den er auch andere Texte schrieb, sang.
Volker Lechtenbrink war mehrmals verheiratet, zunächst mit der Tänzerin Yvonne van Meervelt, dann u.a. mit der österreichischen Schauspielerin Anja Topf und der Schauspielerin und Regisseurin Jeannette Arndt.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Bei Pichler stimmt die Kasse nicht (1961), Eines schönen Tages (1964), Wahn oder Der Teufel in Boston (1965), Der Sommer des Samurai (1986), Der eiserne Gustav, 7 Episoden), Glückliche Reise – Venedig (1989), Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel (2011), Viele Kühe und ein schwarzes Schaf (2020).
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Ruhewald am Pöckelmoor
Omnibus salutem!