Deutscher Schauspieler; Hörspiel- und Hörbuchsprecher; der Sohn eines Kaufmanns begann ein Studium der Rechtswissenschaften, das er jedoch nach vier Semestern abbrach, um sich dem Theater zuzuwenden. Seine Karriere begann am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, das Gustaf Gründgens seit 1955 leitete. Danach wirkte er an verschiedenen Theatern in Deutschland u.a. unter de Intendanz von August Everding am Münchner Residenztheater, auch auf den Salzburger Festspielen stand er auf der Bühne.
Mitte der 1970er Jahre konzentrierte Baltus, der seine erste größere Filmrolle als Leutnant Beckerath in Wälsungenblut (1965) von Rolf Thiele verkörpert und 1965 den Bundesfilmpreis als bester Nachwuchsdarsteller erhalten hatte, sich ganz auf das Fernsehen. Zuvor hatte er in einer kleinen Rolle in dem belgisch-deutscher Spielfilm Le Banquet des fraudeurs (1952, dt. Das Bankett der Schmuggler) gewirkt..
Der beliebte und vielbeschäftigte Schauspieler; der meist Außenseiter darstellte, wirkte in zahlreichen Fernsehproduktionen mit; vor allem als Seriendarsteller war er in den 1970er und 1980er Jahren gefragt. So trat er immer wieder in den Fernsehkriminalfilmen Tatort, Der Alte, Derrick, Ein Fall für zwei, Dem Täter auf der Spur von Jürgen Roland in Erscheinung; nach dem Ende der DDR auch in der im geeinten Deutschland fortgeführten DDR-Kriminalserie Polizeiruf 110.
1967 verkörperte er Harry Brenton in dem spannenden ZDF-Mehrteiler Der Tod läuft hinterher, 1969 war als Oberleutnant Kurt Vogel in dem Dokumentarspiel Der Fall Liebknecht-Luxemburg zu sehen. In 16 Episoden der zwischen 1995 und 2004 produzierten Fernsehserie Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben war er als Werner Weissmanns zu sehen.
Umfangreich war auch seine Tätigkeit als Hörbuchsprecher; so sprach er zum Beispiel 1968 eine der Hauptfiguren im letztenPaul-Temple-Mehrteiler, den der WDR unter der Regie von Otto Düben produzierte, nämlich in Paul Temple und der Fall Alex.
Verheiratet war Gerd Baltus in zweiter Ehe mit der Medienjournalistin und Rundfunkmoderatorin beim NDR, der Schauspielerin Brigitte Rohkohl; er hinterläßt eine Tochter und einen Sohn, den Schauspieler Philipp Baltus.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Schatten der Helden (1960), Die Chinesische Mauer (1965), Ich suche einen Mann (1966), Madame Legros (1968), Nicht nur zur Weihnachtszeit (1970), Graf Luckner (TV-Serie, 1971-73), Der Hausmeister (1973), 1974: Ein ganz perfektes Ehepaar (1974), Die Einsteiger (1985), Käthe Kollwitz – Bilder eines Lebens (1987), Jetzt erst recht! (2005)
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf (Ruhewald am Pöckelmoor)
Deutscher Fernsehredakteur, Regisseur und Produzent; studierte Theater- und Zeitungswissenschaften und arbeitete anschließend als Regieassistent für das Fernsehen des Norddeutschen Rundfunks (NDR), bevor er 1962 zu Radio Bremen wechselte. Dort produzierte er ab Herbst 1965 den Beat-Club, die erste Sendung, die das deutsche Fernsehen für die anglo-amerikanischen Popmusik öffnete. Dort traten vor einem jugendlichen Publikum viele der bislang nur aus dem Radio bekannten Musiker auf. Von 1965 bis 1972 und erneut von 1980 bis 1981 moderierte Uschi Nerke (*1944)1 mit wechselnden Partners die beim jugendlichen Publikum beliebte Beatsendung. 1976 wurde er zusammen mit Alfred Mensack mit dem Adolf-Grimme-Preis in Bronze ausgezeichnet. Mit dem Musikladen gelang Leckebusch 1972 übergangslos ein Anschlußerfolg; bis 1984 wurde die Sendung in insgesamt in 90 Folgen ausgestrahlt. Leckebusch war außerdem für die Entwicklung der Sendungen Extratour (1985 bis 1989) und der Talkshow III nach Neun (heute 3 nach 9) ab 1974 verantwortlich. 1984 hatte er sich selbständig gemacht und die Produktionsfirma LAV, gegründet, blieb aber nicht nur seinem Sender Radio Bremen, sondern weiteren ARD-Sendern treu; er produzierte nunmehr in seinen eigenen Studios in Auftrag gegebene Video-Clips und Werbetrailer, aber auch die Dokumentarreihe 50 Jahre Rock-Musik für ARTE. Außerdem drehte Mike Leckebusch u.a. für Modern Talking You’re My Heart, You’re My Soul (1984), für Jennifer Rush The Power of Love (1985), für deutsch-französische Popsängerin Sandra I’ll Never Be Maria Magdalena (1985), für die britische Popgruppe Sailor La Cumbia (1991) sowie für Die Fantastischen Vier, Mikrofonprofessor (1991).
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1 Von 1972 bis 1979 stand sie im Musikladen mit Manfred Sexauer vor der Fernsehkamera.
Osterholz-Scharmbeck (Niedersachsen), Friedhof Osterholz
Bild: Udo Grimberg (12/2022)
Britisch-französische Schauspielerin und Sängerin; zweites von drei Kindern des Lieutenant Commander der Royal Navy David Birkin und der Schauspielerin Judy Campbell, née Judith Mary Gamble; wuchs im wohlhabenden Londoner Ortsteil Chelsea als Kind der Swinging London-Szene der 1960er Jahre auf. Sie besuchte die Miss Ironside's School in Kensington sowie die Upper China School, eine koedukative, unabhängige Tages- und Internatsschule in Ryde auf der Isle of Wight.
1964 gab sie ihr Kinodebüt in England in dem symbolträchtigen Film vom “Swinging London” Le Knack. von Richard Lester (*1932) der u.a. auch Regisseur der Beatles-Filme Yeah! Yeah! Yeah! und Hi-Hi-Help! war. In dem Film debütierten weitere zukünftigen Schauspielerinnen: Jacqueline Bisset (*1944) und Charlotte Rampling (*1946). 1968 reiste sie nach Paris, um in dem Film Slogan von Pierre Grimblat. mitzuwirken. Dort traf sie den 18 Jahre älteren französischen Chanson-Sänger Serge Gainsbourg, der ihr Lebensgefährte wurde; zwischen ihnen entstand eine fruchtbare musikalische Zusammenarbeit. Er schrieb für sie das Lied je t'aime… moi non plus, das im selben Jahr ein internationaler Hit wurde. Die turbulente Beziehung zwischen Gainsbourg und Birkin endete 1981, aber die beiden verstanden sich nach ihrer Trennung weiterhin gut und arbeiteten weiterhin an künstlerischen Projekten zusammen.
Ihren internationalen Durchbruch als Schauspielerin hatte Jane Birkin in der Rolle eines Photomodells an der Seite von David Hemmings und Vanessa Redgrave in Michelangelo Antonionis Film Blow Up, der 1967 bei den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeiochnet wurde.. 1968 spielte sie an der Seite von Romy Schneider und Alain Delon (*1935) eine Nebenrolle in La Piscine (1969, dt. Der Swimmingpool) von Jacques Deray.
Birkin entwickelte sich zu einem Liebling des französischen Kinos, trat in über 70 Filmen auf und arbeitete mit einigen der angesehensten Regisseure Frankreichs zusammen, darunter Jean-Luc Godard († 2022), , Agnes Varda und Bertrand Tavernier (†2021). Ihre erste Cesar-Nominierung, das französische Pendant zu den Oscars, erhielt Birkin 1985 für ihre Leistung in dem Film La Pirate unter der Regie des französischen Regisseurs Jacques Doillon.
Sie veröffentlichte mehrere Schallplatten in französischer Sprache In ihrem jüngsten Album Oh! Pardon tu dormais, das 2020 veröffentlicht wurde, befaßte sich mit einer der größten Tragödien ihres Lebens - dem Tod ihrer Tochter Kate Barry.
Ab Ende der 1960er Jahre lebte sie in Frankreich, unter anderem in Paris und der Bretagne (in der Nähe von Saint-Pabu).
Verheiratet war Jane Birkin von 1965 bis 1968 mit dem prominenten Filmkomponisten John Barry; aus dieser Ehe ging ihre Tochter Kate Barry, hervor; bis in die 1990er Jahre war sie mit dem Regisseur Jacques Doillon liierte; aus dieser Beziehung stammt die Schauspielerin Lou Doillon (*1982); ihre Tochter Charlotte Gainsbourg (*1971) ist die Tochter Serge Gainsbourgs, mit dem sie bis 1980 zusammenlebte.
Filme u.a.: Cannabis – Engel der Gewalt (1970), Le mouton enragé (1974, dt. Das wilde Schaf), La moutarde me monte au nez (1974, dt. Der lange Blonde mit den roten Haaren, Tod auf dem Nil (1978), Evil Under the Sun (1982, dt. Das Böse unter der Sonne), Je t’aime moi non plus (1976, dt. Je t’aime,1987, Kung-Fu Master (1987, dt. Die Zeit mit Julien ), La Belle Noiseuse 1991, dt. Die schöne Querulantin), On connaît la chanson (1997, dt. Das Leben ist ein Chanson)
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Auszeichnungen u.a.: Order of the British Empire (OBE), Order of the Rising Sun (2018)
Paris, Cimetière du Montparnasse
Hinweis: Ihre Asche wurde in der Grabstätte ihrer Tochter Kate Barry beigesetzt.
Deutscher Schauspieler und Regisseur; Sohn des Schauspielers Will Quadflieg und dessen erster Ehefrau, Benita von Vegesack; verbrachte seine Schulzeit in Hamburg, wo er die Rudolf-Steiner-Schule besuchte. Danach absolvierte er zwischen 1965 und 1968 eine Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum (heute Schauspielschule Bochum).
1975 verkörperte er die männliche Hauptrolle in der in London in englischer Sprache produzierten Science-Fiction-Fernsehserie Starmaidens (dt. Die Mädchen aus dem Weltraum) mit Christiane Krüger (*1945) und Pierre Brice. 1977 schrieb er Fernsehgeschichte in der Episode Reifezeugnis der der ARD-TV-Kriminalreihe Tatort von Wolfgang Petersen (†2022), in der er den Lehrer Helmut Fichte verkörperte, der mit der Schülerin Sina Wolf (dargestellt von Nastassja Kinski, *1961) ein intimes Verhältnis unterhielt. Einem breiten Publikum wurde er durch die aus 40 Folgen bestehende Serie Der Landarzt (1987-92) bekannt, in der er die Hauptrolle spielte. Quadflieg wirkte auch in zahlreichen TV-Serien mit, u.a. in Polizeiinspektion 1, Derrick, Der Alte, Ein Fall für Zwei oder Das Traumschiff.
In seinen späten Lebensjahren wirkte er überwiegend als Rezitator, trat u.a. im Wiener Burgtheater, dem Zürcher Schauspielhaus und der Komödie in Berlin vor einem interessierte Publikum auf und las aus Werken u.a. deutschsprachiger Klassiker wie Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Eduard Mörike aber auch Erich Kästner. Im Jahr 2008 gründete Quadflieg sein eigenes CD-Label c.q.orpheu.
Verheiratet war Christian Quadflieg seit 1974 mit seiner Kollegin Renate Reger.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit (Fernsehreihe, 1974), Der Winter, der ein Sommer war 1976, (Fernsehspiel, drei Teile), Elisabeth von England (1983), Die Frau mit den Karfunkelsteinen (1985), Der Preis der Schönheit (2000), Eine öffentliche Affäre (2001).
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Ruhewald, Hainbuche Baum Nr. 30
Österreichische Schauspielerin;
studierte sie nach der 1942 am Gymnasium Wenzgasse abgelegten Matura (Abitur) Publizistik, dann auch Theaterwissenschaft, um Kulturkritikerin zu werden. Gleichzeitig nahm sie jedoch auch Schauspielunterricht am Prayner Konservatorium bei Leopold Rudolf und Wolfgang Heinz, wobei sie ihre Ausbildung mit Mitwirkungen an Kasperltheaten an diversen Schulen finanzierte.
Sie war über 60 Jahre lang am Wiener Volkstheater tätig und zuletzt die Doyenne des Hauses.
Klosterneuburg OT Weidling, Friedhof
Mary Kid eigentl. Agnes Erna Gertrud Keul
Deutsche Schauspielerin; Tochter des Arbeiters Bernhard Keul und dessen Frau Agnes, née Hilbrecht; nahm in Hamburg Schauspielunterricht, um ein Karriere auf der Theaterbühne einzuschlagen, wurde aber, bevor sie diesen Plan realisieren konnte, von dem österreichischen Produzenten Sascha Graf Kolowrat nach Wien verpflichtet und dort unter dem Künstlernamen Mary Kid zum Star aufgebaut. 1924 kehrte sie nach Deutschland zurück und konnte in Berlin, ihre Filmkarriere erfolgreich fortsetzen. Vier Jahre später ging sie wieder nach Österreich und blieb dort bis zum Anbruch des Tonfilm-Zeitalters.
Ab Mitte der 1920er Jahre bis Anfang der 1930er Jahre drehte sie zahlreiche Stummfilme. Die in Italien entstandenen Filme Kennst du das Land (1930) und Rubacuori (1931) waren ihre einzigen Auftritte im Tonfilm. 1934 stand sie letztmals vor der Kamera, als sie in Wien unter der Regie des Regisseurs Heinz Hanus, einem der Pioniere des österreichischen Films, Testaufnahmen für ein neues Farbfilmverfahren machte.
Verheiratet war Mary Kid ab 1955 mit dem Theaterleiter Werner Jaeger.
Filme u.a.: Die Lawine (1923), Namenlos (1923), Wenn du noch eine Mutter hast (1923), Harun al Raschid (1924), Lumpen und Seide (1924), Sumpf und Mora (1925), Eifersucht (1925), Halbseide (1925), Liebe und Trompetenblasen (1925), Zirkus Renz (1926), Das Gasthaus zur Ehe (1926), Mädchenhandel – Eine internationale Gefahr, Wir sind vom K. u. K. Infanterie-Regiment (1926), Heimliche Sünder (1926), Gauner im Frack (1926), Der falsche Prinz (1927), Ich war zu Heidelberg Student (1927), Lützows wilde verwegene Jagd (1927), Kaiserjäger (1928), Schmutziges Geld (1928, mit Anna May Wong), Die Herrin und ihr Knecht (1929, mit Henny Porten), Der Onkel aus Sumatra (1930), Ratten der Großstadt (1930).
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Anonymer Urnenhain bei Kapelle 8
Deutsche Schauspielerin; trat nach einer Ballettausbildung unter ihrem Geburtsnamen bereits 1907 als Tänzerin an der Deutschen Oper in Berlin und am Königlichen Schauspiel in Wiesbaden auf, wo sie bis 1912 tätig war, bevor sie Solotänzerin am Stadttheater Essen wurde. Danach kehrte sie 1914 nach Berlin zurück und wandelte sich, nachdem sie Auftritte an der Komischen Oper, am Metropoltheater und an der Komödie hatte, zur Schauspielerin. In den 1920er Jahren arbeitete Else Reval immer häufiger als vielbeschäftigte Schauspielerin zunächst beim Stummfilm. Ihre Karriere konnte sie auch mit Beginn des Tonfilmzeitalters problemlos fortsetzen, allerdings überwiegend in Filmkomödien und Unterhaltungsfilmen, in denen sie meist in kleineren Rollen Blumenfrauen, Garderobieren, Würstchenverkäuferinnen und besonders oft Köchinnen zu sehen war. Dennoch wurde Else Reval 1944 in die Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda aufgenommen wurde.
1955 wechselte sie nach Karlsruhe, wo sie ein Engagement am Badischen Staatstheater annahm. Dort blieb sie bis 1963 und kehrte erneut nach Berlin zurück, wo sie unter anderem am Hansa-Theater ihre letzten Vorstellungen gab. Sie arbeitete auch für den Hörfunk und das Fernsehen.
Filme u.a.: Krieg im Frieden (1925), Eine Dubarry von heute (1927), Das Frauenhaus von Rio (1927),. Das Girl von der Revue (1928), Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht (1929), Liebelei (1933), Skandal in Budapest (1933), Ein Mann will nach Deutschland (1934), Petersburger Nächte. Walzer an der Newa (1935), Sein bester Freund (1937), Eine Nacht im Mai (1938), Altes Herz geht auf die Reise (1938), Im Namen des Volkes (1939), Das Mädchen Juanita (1945), Vor uns liegt das Leben (1948), Man spielt nicht mit der Liebe (1949), Es geschehen noch Wunder (1951), Grün ist die Heide (1951), Am Brunnen vor dem Tore (1952), Briefträger Müller (1953), Emil und die Detektive (1954), Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (1954), Der Greifer (1958), Das Millionending (1966).
Berlin-Wilmersdorf, Städtischer Friedhof
Deutscher Schauspieler und Synchronsprecher: ließ sich in seiner Geburtsstadt zum Schauspieler ausbilden und erhielt dortan der Landesbühne auch sein erstes Engagement, denen weitere folgten u.a. Theater Schleswig, Theater Baden-Baden, Theater Augsburg, Köln und das Kleine Theater im Zoo in Frankfurt am Main. Dort wirkte er auch zwischen von 1959 und 1965 wirkte er am Schauspiel Frankfurt; anschlißen gehörte er zum Bayerischen Staatsschauspiel in München, wo er unter anderem 1971 den Zettel in William Shakespeares Ein Sommernachtstraum verkörperte. Dazu kamen Gastauftritte, besonders am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Hier war er 1976 als Robespierre in Dantons Tod und 1979 in der Titelrolle in Molières Der eingebildete Kranke zu sehen; zudem wirkte er auch in einigen Filmen und vielen beim Publikum beliebten Fernsehproduktionen- und Serien mit, darunter Spaß beiseite - Herbert kommt!, Dem Täter auf der Spur von Jürgen Roland, Der Kommissar, Tatort, Derrick, Sonderdezernat K1.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Woyzeck (1962), Professor Columbus (1968), Mord im Pfarrhaus (1970), Der Herr Schmidt. Ein deutsches Spektakel mit Polizei und Musik (1971), Der Stoff aus dem die Träume sind (1972), Der Fußgänger (1973), Das ganz große Ding (1975), Hoffmanns Höllenfahrt (1975), Mittags auf dem Roten Platz (1977), Als wär's ein Stück von mir. Aus dem Leben des Carl Zuckmayer (1976),
Hamburg-Niendorf, Alter Friedhof
Bild: Udo Grimberg
Deutscher Satiriker, Liedermacher und Kabarettist: Sohn eines Speditionsunternehmers; verbrachte die Kriegsjahre zunächst in Hamburg, floh aber, als die Alliierten mit der großflächigen Bombardierung der Hansestadt begannen, nach Ostpreußen von wo er 1944, als die Rote Armee dort einmarschierte, nach Hamburg zurück und besuchte dort, als der Schulbetrieb wieder fortgesetzt werden konnte, die Volksschule, anschließend das Gymnasium Niendorf/Sootbörn; nach der Mittleren Reife besuchte er die Handelsschule, wo er 1953 den Kaufmannsgehilfenbrief erwarb und beim Hamburger Fremdenblatt. anheuerte und nach der Lehre dort zunächst als Redakteur arbeitete, bevor er ab 1959 als kaufmännischer Korrespondent in einer Lackfabrik tätig wurde. Noch während seiner Zeit als Voluntär schloß Scheibner, der sich mittels autodidaktischer Studien der Klassischen Literatur mit auf Aristophes liegendem Schwerpunkt. sowie Gotthold Ephraim Lessing, Heinrich von Kleist und Sören Kierkegaard ein "humanistisches Menschenbild" angeeignet habe, sich dem Theater-Team des von Uwe Friedrichsen, Markus Scholz und Karl-Ulrich Meves 1953 gegründeten theater 53 an; dort stand er gemeinsam mit Friedrichsen in einem vielbeachteten Wolfgang-Borchert-Abend, bei dem auch Ida Ehre zu Gast war; mit Markus Scholz zusammen schrieb er auch seine erste Komödie Die Laufmaschen. 1968 trat er zum ersten Mal mit satirisch-lyrischen Texten und Gedichten auf und wurde zunehmend durch seine Auftritte in der Kleinkunst- und Kneipenszene in Hamburg zunehmend bekannt; so inDie Wendeltreppe und 1966 erstmals bei Dichter auf dem Markt zusammen mit Fritz Grasshoff mit bislang unveröffentlichten Gedichten.
In den 1980er Jahren wurde Scheibner mit der satirischen Fernsehsendung … scheibnerweise des NDR Fernsehens bundesweit bekannt; allerdings gerät er wegen der kritischen Inhalte der Sendung immer mehr unter Beschuß, bis es schließlich 1985 zu einem Eklat kam, als er in der NDR-Sendung anläßlich des 30-jährigen Bestehen der Bundeswehr in seiner Ballade über Lysistrata in Abwandlung eines Tucholsky-Zitats sang: ”Die Frauen (von heute) sind ja selbst nicht zu retten. Ihre Söhne schicken sie noch immer in den Krieg / und mit Mördern teilen sie die Betten!“; scheibnerweise wurde daraufhin abgesetzt, und Das Hamburger Abendblatt trennte sich öffentlich von ihm als Kolumnisten. Danach tourte er mit immer neuen Programmen über die bundesdeutschen Kabarettbühnen, schrieb 5 Jahre lang täglich eine satirische Kolumne für die Hamburger Morgenpost; beim Verlag Rasch&Röhring erschienen vier Bücher mit satirischen Szenen und Geschichten. Er verfaßte viele Liedtexte, u.a. den Text zu Schmidtchen Schleicher, den der niederländische Schlagersänger und Entertainer Nico Haak (*1939, †1990) 1976 bekannt machte und der bis auf Platz 4 der deutschen Single-Charts stieg. Das Titellied seiner LP Achterndiek wurde u.a. in Brokdorf zum Hit der Anti-Atomkraft-Bewegung. 1979 erschien seine erste Solo-LP mit dem Hit: Das macht doch nichts, das merkt doch keiner!
Verheiratet war Hans Scheibner in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Petra Verena Milchert.
Werke u.a.: Wer nimmt Oma? (2003), Bevor ich abkratz, lach ich mich tot (2009),...alles so schön beknackt hier (2012), Die Kuh, die kräht (2013),
Autobiographie: In den Himmel will ich nicht!" (2016, anläßlich seines 80. Geburtstages).
Auszeichnungen u.a.: Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg
Hamburg-Wohldorf-Ohlstedt (Bez. Wandsbek), Waldfriedhof
Deutscher Volksschauspieler und Regisseur; spielte in zahlreichen Serien mit. Als Peter Steiner 1983 seinen Theaterstadl (Peter Steiners Theaterstadl) eröffnete, war Biscan von Anfang an dabei. Auch von 1993 bis 1997 stand er mit Steiner für die Serie Zum Stanglwirt vor der Kamera. Nebenbei spielte er beim Chiemgauer Volkstheater mit. Außerdem ist er bei einigen Pumuckl-Folgen zu sehen; hier spielte er einen der Stammtischbrüder.
Seit Ende der Sitcom Zum Stanglwirt war Egon Biscan fast nur noch beim Chiemgauer Volkstheater zu sehen und führte dort auch Regie. In einer Folge der Erfolgsserie Um Himmels Willen war Biscan in einer Nebenrolle zu sehen.
Neufarn bei Freising, Friedhof
Österreichische Schauspielerin: absolvierte nach dem Gymnasium eine Schauspielausbildung am heutigen Franz Schubert Konservatorium. Am 7.2.1948 trat sie im Volksbildungshaus Margareten in Hans Weigels Barabbas erstmal auf. Als sie im Mai 1948 im Studio junger Schauspieler gastierte, urteilte die Presse: ”Vom Ensemble fiel hier lediglich Bibiana Zeller in einer ausgezeichneten Studie auf.“ 1951 begann sie ihre schauspielerische Laufbahn mit einem Engagement am Theater in der Josefstadt. Ab 1952 arbeitete sie in einigen Großstädten der Bundesrepublik Deutschland, kehrte aber immer wieder zu Gastspielen nach Wien in die Josefstadt zurück. Ab 1956 wirkte Zeller-Stark fünfzehn jahrelang als freie Schauspielerin, war im Ensemble von Herbert Wochinz im Theater am Fleischmarkt und bei den Komödienspielen in Spittal an der Drau zu sehen
Sie spielte außerdem am dem Theater am Kurfürstendamm in Berlin, der Komödie in Stuttgart und war dem Theater Bonn eng verbunden. 1972 folgte dann ihr Wechsel ins Ensemble des Wiener Burgtheaters, dem sie bis zu ihrer Pensionierung 1999 angehörte; bis 2012 spielte sie jedoch noch einige Rollen am Burgtheater. Einem breiteren Publikum wurde sie dort in der Rolle der Ilse Kottan in der satirischen Krimiserie Kottan ermittelt bekannt.
Überregional aber wurde sie bekannt, als sie ab Anfang der 1950er Jahre in zahlreichen Filmen, Fernsehspielen, Verfilmungen von Theaterstoff und in Fernsehserien mitwirkte, darunter in Carl Merz’ Passion eines Politikers (Regie Otto Anton Eder), in der sie die weibliche Hauptrolle Melanie, Gattin des Nationalrats Bröschl verkörpert von Helmut Qualtinger, spielte und in Helmut Zenkers Kult-Krimiserie in Kottan ermittelt als Ilse Kottan brillierte.
Bibiane Zeller-Stark wirkte auch in zahlreichen Fernsehserien mit. In Julia – Eine ungewöhnliche Frau mit Christiane Hörbiger als die Juristin Dr. Julia Laubach verkörperte sie 1999 und 2000 die Rolle der Hertha Mähr und von 2008 bis 2011 die Hilde Horrowitz in der Fernsehserie Oben ohne, in der ARD Kriminalserie Tatort.
Bei den Salzburger Festspielen stand Bibiane Zeller-Stark 2005 als Jedermanns Mutter auf der Bühne am Domplatz. Sie beeindruckte in vielen Rollenfächern, vor allem aber als Darstellerin von leicht skurrilen Frauentypen. Im Jahr 2000 wurde sie von der Ö1-Hörspieljury mit dem ORF-Hörspielpreis als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet.
Verheiratet war Bibiane Zeller in ersten Ehe mit dem Regisseur Otto Anton Eder und in zweiter Ehe bis zu dessen Tode im Jahre 2021 mit dem Schauspielerkollegen Eugen Stark (*1936).
Film- und Fernsehproduktionren u.a.: Abenteuer im Schloß (1952), Die Hexe (1954), Der fidele Bauer (1962), Die verhängnisvolle Faschingsnacht (1965), Ein Sommernachtstraum (1968), Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (vier Episoden), Elisabeth Kaiserin von Österreich (1972), Ein junger Mann aus dem Innviertel (1973), Den Tüchtigen gehört die Welt (1981), Der Unfisch (1996), 2Wanted (1999), Ene mene muh – und tot bist du (2001), Wie man leben soll (2011), Das Pferd auf dem Balkon (2012), Obendrüber, da schneit es (2012), Gespensterjäger – Auf eisiger Spur (2015), Die Blumen von gestern (2016).
Wien, Zentralfriedhof
Omnibus salutem!