Ellen Wood gen. Mrs Henry Wood

 

Englische Schriftstellerin; die älteste Tochter eines Handschuhfabrikanten wurde von ihren Großeltern aufgezogen, kehrte allerdings im Alter von sieben Jahren nach dem Todes ihres Großvaters in ihr Elternhaus zurück, wo sie zwar erste Werke verfaßte, später aber vernichtete. Im Alter von 22 Jahren heiratete sie Henry Wood, einen Bankdirektor und Schiffseigentümer. Die ersten 20 Jahre ihrer Ehe verbrachten beide in Frankreich. Dort schrieb sie auch die ersten Kurzgeschichten für das New Monthly Magazine. Sie hatte mit dem Schreiben aus Spaß begonnen; als ihr Mann jedoch in eine finanzielle Krise geriet und das Ehepaar nach England zurückkehren mußte, begann sie auf Anregung ihres Verlegers Romane zu schreiben. Erstmals Aufmerksamkeit erregte sie mit ihrem Roman East Lynne (1861), der sich zu einem der erfolgreichsten Romane der 1860er Jahre entwickelte. Insgesamt erschienen im Laufe der Jahre über 30 Romane. Außerdem arbeitete sie ab 1867 bis zu ihrem Tode als Herausgeberin für die sehr erfolgreiche Zeitschrift Argosy. Wood, die seit ihrem 13. Lebensjahr unter einer schmerzhaften Rückgratverkrümmung litt, eine Körpergröße von nur knapp 1,50 Meter erreichte und zunehmend an Kurzatmigkeit litt, sie verstarb nach einer Erkältung, die sie sich am Weihnachtsabend 1886 zugezogen hatte.

Werke u.a.: Danesbury House, Oswald Cray, Mrs. Halliburton's Troubles, The Channings, Lord Oakburn's Daughters, A Foggy Night at Offord (1863), The Shadow of Ashlydyat (1863), A Life's Secret (1864), Mildred Arkell (1865), St. Martin's Eve (1866), The Red Court Farm (1868).

Inschrift: The Lord Giveth Wisdom (Prov. II.6)

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Bild aus: Memorials (1894)

London, Highgate Cemetery

Bild: Jon (05/2007) flickr.com
Bilder: Mike Fournier (11/2007)

Robert Traill Spence Lowell jr.

 

US-amerikanischer Lyriker; einer der ältesten Familien Bostons entstammend, studierte er nach dem Besuch von Privatschulen in seiner Heimatstadt an der renommierten Harvard Universität. Während des Zweiten Weltkrieges saß er als Kriegsdienstverweigerer mehrere Monate im Gefängnis. Mehrere Anfälle akuter Schizophrenie machten zeitweilige Unterbringungen in Nervenheilanstalten notwendig. Heute gilt er als einer der bedeutendsten modernen amerikanischen Dichter, der in seinem Frühwerk eine formbewußte und symbolreiche Sprache verwendete und später Werke von stärkerer politischer Färbung verfaßte. Außerdem fertigte er Übersetzungen aus dem Französischen und Übersetzungen und Neubearbeitungen altgriechischer Dramen z.B. Phaedra (1963) und Prometheus Bound (1969), an.

Werke u.a.: Land of Unlikeness (1944), Mills of the Kavanaughs (1951), Life Studies (1959, For the Union Dead (1964), The Old Glory (1965), Near the Ocean (1967), Imitations (1961). 

Auszeichnungen u.a.: Pulitzerpreis 1946 für Lord Weary’s Castle und 1973 für The Dolphin.

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Dunbarton (New Hamshire), Stark Cemetery

William Makepeace Thackeray

1845     1853      

Englischer Schriftsteller; der Sohn eines Kolonialbeamten wurde nach dessen Tode (1815) zum Schulbesuch auf Internate 1817 nach England geschickt. Dort studierte er 1829/30 am Trinity College in Cambridge, verließ es aber ohne Abschluß. Im Jahr darauf unternahm er eine Reise auf den europäischen Kontinent und besucht dabei in Deutschland u.a. Johann Wolfgang von Goethe. Nach seiner Rückkehr begann er 1831 ein Studium der Rechtswissenschaft in London, mußte es aber abrechen, als er 1833 sein Familienvermögens verlustig ging. Danach lebte er als Zeichner und Korrespondent in Paris, wo er 1836 Irin Isabella Shawe heiratete, die nach einem Nervenzusammenbruch später in einer Heilanstalt endete. Ab 1837 lebte er wieder in London, war als Journalist, Autor von Fortsetzungsromanen und Karikaturist tätig und arbeitete u.a. für das Satire-Magazin Punch und die literarische Zeitschrift Fraser's Magazine for Town and Country, in dem der Fortsetzungsroman Catherine zwischen 1839 und 1840 und 1844 The luck of Barry Lyndon (dt. Die Memoiren des Junkers Barry Lyndon) erschienen. 1844 unternahm er eine Reise ans Mittelmeer und in den Nahen Osten. Nach seiner Rückkehr nach England erschien 1847/48 sein heute noch bekanntestes Werk Vanity Fair (dt. Jahrmarkt der Eitelkeit), in dem er die viktorianische Gesellschaft ironisierend darstellte und das ihn berühmt machte. Thackeray, der neben Charles Dickens als der bedeutendste Romanautor der mittelviktorianischen Zeit gilt, verfaßte aber auch Gedichte, Erzählungen, u.a. The Rose and the Ring (1855, dt. Die Rose und der Ring), Essays, u.a. The English Humorists of the Eighteenth Century (1853, dt. England's Humoristen), sowie Reiseskizzen. Von 1860 bis 1862 war er Herausgeber der Literaturzeitschrift Cornhill Magazine, das 1860 von dem Verleger George Murray Smith in London gegründet worden war und in dem Werke, teilweise Erstlingswerke, u.a. von Elizabeth Gaskell, Arthur Conan Doyle, Robert Browning, Alfred Tennyson, Henry James, George Eliot, Thomas Hardy, John Ruskin und Wilkie Collins publiziert wurden.

Werke u.a.: The Yellowplush Correspondence (1837-38, dt. Die Memoiren des Mr. C. J. Yellowplush), The Book of Snobs (1846-47, dt. Snobs), The History of Pendennis (2 Bde., 1849-50, dt. Geschichte von Pendennis), Rebecca and Rowena (1850, dt. Rebecca und Rowena), The History of Henry Esmond (3 Bde., 1852, dt. Die Geschichte des Henry Esmond), The Newcomes (2 Bde. 1854-55, dt. Die Newcomes), The Virginians (2 Bde., 1858-59, dt. Die Virginier).

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London, Kensal Green Cemetery

William Wilkie Collins

1850                             1871

Englischer Schriftsteller; der älteste Sohn des Landschaftsmalers William Collins (*1788, †1847) verbrachte seine Kindheit in Hampstead sowie von 1836 bis 1838 in Italien und arbeitete zunächst bei einem Teehändler. 1843 erschien als erste Publikation unter eigenem Namen The Last Stage Coachman im Illuminated Magazine. Seit 1851 betätigte er sich auch als Schauspieler und begründete im gleichen Jahr eine enge Freundschaft mitCharles Dickens; gemeinsam verfaßten sie 1856 das Theaterstück The Frozen Deep, bei dem Dickens die Schauspielerin Ellen Ternan (*1839, †1914) kennenlernte. Collins gilt neben Arthur Conan Doyle als Begründer bzw. erster erfolgreicher Vertreter des Detektivromans innerhalb der englischen Literatur. In Deutschland wurde Collins hauptsächlich durch seine in den 1970er Jahren für das Fernsehen adaptierte Romane The Woman in White (1860, dt. Die Frau in Weiß) mit Heidelinde Weis (*1940) in der Hauptrolle und The Moonstone (1868, dt. Der Monddiamant) mit Paul Dahlke und Theo Lingen bekannt.

Werke u.a.: Antonina, or the Fall of Rome (1850, dt. Antonia, oder der Untergang von Rom), Basil (1852), The Haunted Hotel (1878).

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Bild: Loz Pycock (07/2006)

Oriana Fallaci

 

Italienische Schriftstellerin und Journalistin; geprägt durch ihren liberalen Vater einerseits und andererseits ihre Erfahrungen mit dem Faschismus unter Benito Mussolini, wurde sie Journalistin und schrieb Artikel für internationale Zeitungen und Zeitschriften wie die New York Times oder Life und Bücher über die Brennpunkte in der Welt, die sie aufsuchte so z.B. 1956 den Ungarn-Aufstand, Vietnam, wobei ihre kritischen und bewußt provozierenden Reportagen sie auch schon einmal in das Gefängnis brachten oder sie kurzzeitig mit Berufsverbot belegt wurde. Im Rahmen ihrer Arbeit interviewte sie zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur und Politik, u.a. Jasir Arafat, Willy Brandt, Deng Xiaoping, Fidel Castro, Henry Kissinger und 1979 als erste Frau den iranischen Religionsführer Ajatollah Khomeini, zu dem sie gesagt haben soll: "Ich nehme den Tschador ab, der für mich ein dummer Lumpen aus dem Mittelalter ist” (zitiert nach SPIEGEL, 15.9.2006) und die Kopfverhüllung abgelegte. Überhaupt geriet die Atheistin in das Fadenkreuz der Islamisten: im Mai 2005 rief der italienische Islamist Adel Smith zur Gewalt gegen sie auf: sie müsse "dem Gesetz Allahs vorgeführt" werden. In ihrem 2004 erschienenen Buch La forza della ragione (dt. Die Kraft der Vernunft) vertrat sie die Meinung, daß Europa schleichend, und zwar durch das starke demographische Wachstums der bereits in Europa lebenden Moslems, islamisiert würde, gab aber auch der Hoffnung auf die “Kraft der Vernunft” - Zeichen der Aufklärung Europas - Ausdruck. Nach Veröffentlichung des Buch wurde sie von islamischen Organisationen kritisiert und erhielt wiederum Morddrohungen. Als sie schon bekannt war, interviewte sie 1973 den nach fünf Jahren Einzelhaft gerade entlassenen griechischen Dichter und Widerstandskämpfer Alexandros Panagoulis, in den sie sich verliebte und der 1979 bei einem Mordanschlag, getarnt als Verkehrsunfall, ums Leben kam. Fallaci enttarnte den Unfall als einen Mordanschlag der europaweit agierenden neofaschistischen Organisation “Die Spinne”. Ausfluß dieser Erlebnisse ist ihr Buch Un uomo (1979, dt. Ein Mann).

Werke u.a.: Lettera a un bambino mai nato (1975, dt. Brief an ein nie geborenes Kind), Insciallah (1990, dt. Inschallah), La Rabbia e L'Orgoglio (2001. dt. Die Wut und der Stolz),

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Florenz, Cimitero Evangelico degli Allori

Bild: Andraski (09/2007)
Bild: Nick (10/2006)

Ugo (Niccolò)Foscolo

Italienischer Dichter und Literaturhistoriker; der Sohn eines Arztes aus Venedig und einer Griechin studierte an der Universität von Padua. 1793 zog er nach Venedig, wo er 1797 seine an Vittorio Alfieri angelehnte Tragödie Tieste veröffentlichte, die ihn schlagartig bekannt machte. Als Patriot war er zunächst von Napoléon I. angetan, da er sich von ihm eine Befreiung Italiens von der österreichischen Vorherrschaft erhoffte - 1799 kämpfte Foscolo mit den Franzosen gegen die Österreicher in Italien -, und er pries ihn sogar in einigen seiner Oden; später wandelte er sich zu einem entschiedenen Gegner. 1806 aus dem Militärdienst, während dessen er Übersetzungen aus dem Lateinischen und Griechischen vornahm, nach Mailand, wohin er zuvor aus Venedig zugezogen war, zurückgekehrt, schrieb er das in Blankversen abgefaßte Gedicht I sepolcri (~1820, dt. Gedicht von den Gräbern), in dem er gegen einen der Erlasse Napoléons protestierte. Dessen patriotischer Inhalt vergrößerte Foscolos literarischen Ruhm noch weiter. Sein von Goethes Werther inspirierter Briefroman Ultime lettere di Jacopo Ortis (1798-1802, dt. Die letzten Briefe des Jacopo Ortis) war das erfolgreichstes Buch Foscolos, der ein Vorläufer des Risorgimento war. Von Florenz, wo er Ricarda (1812/13) schrieb, Repressalien ausgesetzt, ging er zurück nach Mailand. Als die Österreicher es besetzten, emigrierte er zunächst in die Schweiz und floh 1815 dann weiter nach England ins Exil. In London schrieb er für diverse Zeitungen und Zeitschriften, fertigte eine vielbeachtete Bearbeitung der Divina Commedia Dantes an und hielt ab 1823 Vorlesungen über die italienische Sprache und Literatur. Aufgrund seiner Leidenschaft für das Kartenspiel starb Foscolo einsam und verarmt.

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Florenz, Basilica Santa Croce

Hinweis: Foscolo wurde zunächst auf dem Friedhof von London-Chiswick beigesetzt; 1871 wurden seine sterblichen Überreste jedoch nach Florenz transferiert.

Guiseppe Tomasi Herzog von Palma di Montechiaro Principe di Lampedusa

     

 

Italienischer Schriftsteller; Herzog von Palma di Montechiaro; einer der ältesten und einflußreichsten Familien der sizilianischen Aristokratie entstammend, verbrachte Giuseppe Tomasi seine Kindheit in Palermo oder im Landhaus Santa Margherita Bélice. Kurz nach der Immatrikulation an der juristischen Fakultät der Universität von Rom wurde er 1915 zur Armee eingezogen und diente auf dem Balkan als Artillerist. 1917 geriet er in Ungarn in Kriegsgefangenschaft, konnteno copyright jedoch nach einem zunächst gescheiterten Fluchtversuch 1918 in seine Heimat zurückkehren. Nach einem Zwischenaufenthalt in Rom begann er ein Studium in Genua, schloß dieses aber nicht ab. Es folgten zahlreiche Auslandsreisen. Im August 1932 heiratete er in Riga ohne das Wissen der Familien nach orthodoxem Ritus die deutsch-baltische Psychoanalytikerin Alexandra Wolff-Stomersee, gen. Licy., die er bereits 1925 in London kennengelernt hatte, als er sich auf einer Bildungsreise befand. Das Paar wohnte zumeist auf dem Familiengut im Palazzo Lampedusa in Palermo, aber auch im lettischen Stomersee oder in Rom. 1934, mit dem Tod seines Vaters, wurde er zum Fürsten von Lampedusa etc.. Während des Zweiten Weltkrieges verlor die Familie einen Großteil ihres Vermögens, u.a. wurden Immobilien, u.a. auch der Palazzo Lampedusa, der Stadtpalast der Tomasi di Lampedusa in Palermo (via Lampedusa 17), durch Bombenangriffe der US-Air Force im Jahre 1943 zerstört. Erst seit 1949 lebten sie in Palermo, wo er seine letzten Jahre gemeinsam mit seiner Frau verbrachte.

Mit seiner Frau in Palermo (30er Jahre)

Sein einziger Roman Il Gattopardo (dt. Der Leopard), der im Sizilien der Garibaldizeit angesiedelt ist und den Niedergangs der sizilianischen Aristokratie zum Inhalt hat, wurde 1958 posthum im Mailänder Verlag Feltrinelli veröffentlicht, nachdem das Manuskript in einer Schublade unter Giuseppe Tomasis Nachlaß gefunden worden war. Das Werk wurde schlagartig bekannt und 1963 mit Burt Lancaster in der Hauptrolle sowie Alain Delon (*1935) und Claudia Cardinale (*1938) in weiteren Rollen vom Regisseur Luchino Visconti verfilmt und im gleichen Jahr auf dem Festival de Cannes mit der “Palme d'Or” ausgezeichnet.

Werke u.a.: I Racconti (1961, dt. Die Sirene, Erzählungen).

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Palermo, Cimitero dei Cappuccini

Marcel Pagnol

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Französischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur; der Sohn eines Grundschullehrers studierte nach dem Besuch des Gynmasiums an der Universität Aix-en-Provence und arbeitete zunächst als Englischlehrer. Nachdem 1926 in Paris sein Debütwerk Les Marchands de gloire (dt. Schieber des Ruhms), eine im Ersten Weltkrieg angesiedelte Satire, erschienen war, gab er diese Tätigkeit jedoch auf. In rascher Folge publizierte er weitere Werke: Jazz (1927), Topaze (1928, dt. Das große ABC), Marius (1929, dt. Zum goldenen Anker) und Fanny (1931). Nachdem sich der große Erfolg als Schriftsteller und Romanen und Theaterstücken eingestellt hatte, schuf er auch Filme, für die er seine Werke teilweise adaptierte, so z.B. Marius (1931) mit Jean Gabin und Pierre Fresnay, César (1936), La Femme du boulanger (1938, dt. Madame Aurélie) und die vom französischen Publikum freundlich recipiert wurden, da sie eine ihren vertraute Welt realistisch darstellten. Seine Filme hatten in den 1930 Jahren großen Einfluß auf das französische Filmschaffen. 1946 wurde Pagnol in die Académie française gewählt.

Werke u.a.: Le Château de ma mère (1957, dt. Das Schloß meiner Mutter), Le Temps des secrets (1959, dt. Die Zeit der Geheimnisse), L'Eau des collines (2 Bde., 1963, dt. Die Wasser der Hügel), Le masque de fer (1964).

Autobiographie: Marcel. Eine Kindheit in der Provence (2 Bde., 1957/58).

Auszeichnungen u.a.: Grand Officier de Légion d’honneur, Commandeur des Palmes Académiques, Commandeur des Arts et des Lettres.

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Bild: Claudine Dedoncker (2001)
Bild: Renaud Camus (08/2007)

London-Chiswick, St. Nichola’s Churchyard

Bilder: Cyberuly (12/2008) wikipedia.it

Marseille, Cimetière La Treille

London, Kensal Green Cemetery

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Dan Turèll

 

 

Dänischer Schriftsteller und Journalist; ältestes von fünf Kindern eines einer französischenen Familie entstammenden Elektrikers; er hatte keinen festen Beruf, sondern nahm die verschiedensten Arbeiten an, so war er u.a. als Milchmann, Briefträger, Journalist und Betonbauer sowie als Discjockey, Fensterreiniger und Korrekturleser tätig. Sene ersten Veröffentlichung beschäftigten sich mit dem Thema Jazz,- eine Musik, die in der Zeit einen großen Anteil am Musikgeschehen hatte. In den frühen 1970er Jahren unterrichtete er an der Biblioteksskole, der königlichen Bibliotheksschule,. hielt Vorlesung zum Thema Science-Fiction. 1975 erschien sein Buch Vangede Billeder (dt. Bilder von Vangede) mit dem er seinen Durchbruch als Schriftsteller hatte, Darin beschrieb er seine Kindheit und Jugend in dem heute zu Kopenhagen gehörenden Ort, der während der Zeit seiner Kindheit und Jugendzeit noch von Feldern ümgeben war. Zwischen 1981 und 1990 verfaßte Turèll die sogenannte Mord-serie, die 12 jeweils abgeschlossene Kriminalromane umfaßt; die Geschichten sind alle alle in dem Kopenhagener Stadtteil Vesterbro angesiedel, dessen Menschen und deren Geschichten Turèll teilweise romantisierte und sie in kleinen Geschichten festhielt.. Aber er entwickelte auch ein Auge für die ästhetischen Dimensionen des Verfalls und der Degeneration der Großstadt. Turèlls erste Werke waren beeinflußt von der Literatur der amerikanischen Beat Generation, unter anderen von Allen Ginsberg, Jack Kerouac und William S. Burroughs.

Der sehr imagebewußte Turèll, der sich die Fingernägel schwarz lackierte und dies zu seinem Markenzeichen machte, war Fan sowohl von Donald Duck als auch von aller Arten von Vampiren.und schrieb ein Sachbuch mit dem Titel Alverdens vampyrer. Außerdem war er Ehrenmitglied des Dansk Vampyr Selskab, der dänischen Vampirgesellschaft.

 1983 wirkte er in einer Nebenrolle in der 5. Episode (En fremmed fugl) der dänischen TV-Serie Een stor familie (dt. Eine große Familie) mit - eine Geschichte um eine Bürogemeinschaft in den frühen 1980er Jahren. .

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Bilder: Finn Halling Larsen (08/2015)

Kopenhagen, Assistens-Friedhof

Viggo Stuckenberg

1905

 

Dänischer Dichter; Sohn eines Lehrer am staatlichen Gefängnis in Vridsløselille; kam mit seiner Familie, nachdem dieser in Kopenhagen 1872 eine Anstellung gefunden hatte, nach Nørrebro, einem Stadtteil der dänischen Hauptstadt. Nach Beendigung der Schulausbildung am Det von Westenske Institut studierte er an der Universität Kopenhagen, zuerst Theologie, danach Naturwissenschaften, verließ aber 1886 die Universität und wurde Lehrer an der Slomanns Skole in Frederiksberg- eine Stellung, die er für den Rest seines Lebens bekleiden wird.

Stuckenberg, der lyrische und gefühlvolle Gedichte verfaßte, versammelte einen Kreis von gleichgesinnten Dichtern um sich,. die sich häufig in seinem Haus zusammenfanden, u.a. Sophus Claussen und Johannes Jørgensen. Ingeborg Pamperin, mit der er sich 1884 verlobt und die er 1887 geheiratet hatte, bezauberte die Besucher. Die Ehe, aus der zwei Söhne hervorgingen, zerbrach, als seine Frau 1903 nach einigen Spannungen ihren Mann und Kinder verließ und mit dem Gärtner Hans Madsen nach Neuseeland auswanderte; als dieser sie verließ. kehrte sie nach Dänemark zurück und wählte 1904 den Freitod. Im selben Jahr vermählte sich Viggo Stuckenberg mit Hans Madsens ehemaliger Gattin, Clara Holbøll.

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Bilder: Finn Halling Larsen (08/2015)

Kopenhagen, Assistens-Friedhof

Bilder: Parsifal von Pallandt (09/2019)
Schriftsteller C

Omnibus salutem!