Paris, Cimetière du Père Lachaise

Guillaume Apollinaire eigentl. Wilhelm Apollinaris de Kostrowitsky

Französischer Dichter und Kunstkritiker italienisch-polnischer kleinadeliger Abstammung; besuchte nach seiner Kindheit in Rom das Lycée Saint-Charles in Monaco und später ein Gymnasium in Nizza. 1899 ließ er sich in Paris nieder. Dort gab er einige kleinere Zeitschriften heraus, u.a. Les Soirées de Paris (1913-18), verkehrte in avantgardistischen Künstlerkreisen und freundete sich u.a. mit Pablo Picasso und Georges Braque an. Er übte auf die Verbreitung zahlreicher Strömungen der Moderne großen Einfluß aus. Geschwächt von einer Lungenentzündung erlag Apollinaire der Spanischen Grippe, die sich zu einer Pandemie entwickelte, der zwischen 1918 und 1920 weltweit mehrere Millionen Menschen erlagen.

Werke u.a.: Les mamelles de Tirésias (1903, dt. Die Brüste des Tirésias), Alcools (1913, dt. Alkohol), Le poète assassiné (1916, dt. Der gemordete Dichter), Calligrammes (1918, dt. Kalligramme).

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Bild: L. Palitha Mendis (04/2008)

Sir Arthur Charles Clarke (seit 2000)

 Bild: Mamyjomarash (03/2005)

Britischer Schriftsteller; war während des Zweiten Weltkrieges Radarspezialist in der Royal Air Force. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst studierte Clarke, der vor dem Krieges als Bilanzbuchhalter gearbeitet hatte, am King’s College in London Physik und Mathematik. Ab 1951 war Clarke als freischaffender Schriftsteller tätig. Da er sich für die Unterwasserforschung und -photographie interessierte - er verfaßte über diese Gebiete später mehrere Sachbücher -, ging er ab Mitte der 1950er Jahre nach Australien und Sri Lanka, wo er sich in Colombo dauerhaft niederließ. Seine ersten Geschichten erschienen Ende der 1940er Jahre, gefolgt von mehreren Romane, die vor allem den technischen Fortschritt verteidigen. 1953 veröffentlichte er unter dem Titel Expedition to Earth eine Sammlung von Kurzgeschichten, die u.a. die Erzählung The Sentinel (1951, dt. Der Wachposten), enthielt, die Stanley Kubrick zur Grundlage seines erfolgreichen Films 2001: A Space Odyssey (1968, dt. 2001, Odyssee im Weltraum) machte. Dieser Film machte Clarke schlagartig berühmt und zum führenden Vertreter der Science-Fiction-Literatur. Zur Thema “Odyssee” verfaßte er in den 1970 und 1980er Jahren noch weitere Romane. Eine 1988 diagnostizierte Kinderlähmung führte dazu, daß Clarke in seinem späten Leben an einen Rollstuhl gefesselt war.

Werke u.a.: Rendezvous with Rama (1973, dt. Rendezvous mit 31/439), Imperial Earth (1975, dt. Makenzie kehrt zur Erde heim), The Fountains of Paradise (1979, dt. Fahrstuhl zu den Sternen), 2010: Odyssey Two (1982, dt. 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen), The Songs of Distant Earth (1986, dt. Das Lied der fernen Erde), A Meeting with Medusa (1988).

Autobiographie: Astounding Days – a Science Fictional Autobiography (1989).

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Colombo (Sri Lanka), Kanatte General Cemetery

Bild: Gertraude Clemenz-Kirsch (07/2003)
Bild: L. Palitha Mendis (03/2008)

Denis Diderot

                                      

Französischer Schriftsteller, Philosoph, Enzyklopädist und Literatur- und Kunsttheoretiker; ältester Sohn eines wohlhabenden, jansenistisch-frommen Messerschmiedemeisters wurde von 1723 bis 1728 an einer Jesuitenschule in seiner Heimatstadt erzogen - ein vorgesehenes Studium der Theologie trat er nicht an- , bevor er sich 1734 in Paris niederließ, wo er humanistische und juristische Studien betrieb und sich mit Sprachen und Literatur, Philosophie und Mathematik beschäftigte, sowie Übersetzungen anfertigte, mit denen er sein Lebensunterhalt bestritt. 1747 wurde er mit der Bearbeitung einer französischen Übersetzung der englischen Cyclopaedia von Ephraim Chambers beauftragt. Aus dieser Aufgabe entwickelte sich die aus 28 Bänden bestehende Enzyklopädie, die Diderot und der Mathematiker, Physiker und Philosoph Jean Baptiste de Rond d’Alembert (*1717, †1783) zwischen 1751 und 1772 u.a. unter Mitarbeit von  Voltaire und Rousseau herausgaben und die zunächst verboten war, weil sie eine Zusammenfassung aller autoritäts-, staats- und kirchenkritischen Erkenntnisse der Zeit der Aufklärung zusammenfaßte. Seit 1763 stand er mit der aus Deutschland stammenden Zarin Katharina II., der Großen, in brieflicher Verbindung; sie unterstütze Diderot, indem sie 1765 seine Bibliothek pro forma kaufte, ihn als Bibliothekar beschäftigte und ihn mit finanziellen Mitteln ausstattet, die es ihm erlaubten, seine Bibliothek weiter aufzustocken. 1773/74 verbrachte er einige Monate am Hof in Sankt Petersburg. Nach Diderots Tod wurde seine Bibliothek in die der Nationalbibliothek in Sankt Petersburg integriert. Diderot gilt als Wegbereiter der ästhetischen Kritik, und als solcher gründete er 1759 die Zeitschrift Les Salons, in der er Kritiken zu Pariser Kunstausstellungen publizierte. In De la poésie dramatique (1759) beschäftigte sich Diderot mit der Theorie der Dramen. Diderots Werke übten einen großen Einfluß auf die Philosophie des Zeitalters der Aufklärung aus.

Deckblatt der Erstausgabe von 1751

 

 

 

Werke u.a.: La religieuse (1796, dt. Die Nonne), Le neveu de Rameau (1774, dt. Rameaus Neffe), Jacques le fataliste et son maître (1796, dt. Jacques, der Fatalist und sein Herr), Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient (1749, dt. Brief über die Blinden zum Gebrauch der Sehenden), Le rêve de d’Alembert (1769, dt. Der Traum d’Alemberts).

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Bild: Wally Gobetz (09/2007)

Paris, Panthéon

Hinweis: Diderot wurde in der Kirche Saint-Roch in Paris beigesetzt; allerdings wurde die Kirche während der Französischen Revolution stark beschädigt, wobei sein wie auch die Gräber anderer zerstört wurde. Die Figurengruppe im Panthéon stellt lediglich eine Gedenkstätte dar.

Bilder: Kay (05/2008)

Maurice Genevoix

 

Französischer Schriftsteller; studierte an der École normale supérieure, der französischen Elitehochschule für Lehrende im gymnasialen und universitären Bereich. Seine Erlebnisse als Soldat im Ersten Weltkrieg, in dem er 1915 bei Kampfhandlungen bei Éparges (Meuse/Maas) schwer verwundet wurde, reflektieren viele seine Werke. In anderen Werken befaßte er sich mit den Landschaften, Tieren und Menschen der Loire-Region, aus der er stammte. Außerdem veröffentlichte er Erzählungen von seinen Aufenthalten in Kanada und in Afrika. 1925 wurde er mit dem Prix Goncourt für seinen Roman Raboliot ausgezeichnet.

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Paris, Cimetière de Passy

Bilder: Martin Günther (05/2008)

Lene (Helene) Voigt

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Deutsche Schriftstellerin und Mundartdichterin; nach Absolvierung der Volksschule machte die Tochter eines Schriftsetzers eine Ausbildung zur Kindergärtnerin, bevor sie im Insel Verlag in Leipzig als Angestellte arbeitete, und nach der Scheidung von ihrem Mann Otto im Jahre 1921 war sie als freie Schriftstellerin tätig, schrieb bis in die 1930er Jahren hinein zahlreiche Beiträge für verschiedene,

meist “linke” Zeitungen und Zeitschriften, u.a. für Der Leipziger, Die Rote Fahne, Bayrische Arbeiter-Zeitung, Der lustige Sachse oder Neue Leipziger Zeitung. Mehrere Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken hemmten ihre Schaffenskraft nicht - sie schrieb auch in den Anstalten weiter -, aber sie und ihre Werke gerieten in Vergessenheit. Erst in den 1980er Jahren wurde Voigt durch Kabarettisten wiederentdeckt, so daß ihr Name heute wieder in ihrer sächsischen Heimat einem größerem Publikum geläufig ist.

Werke u.a.: Säk'sche Balladen, Säk'sche Glassigger, Mally der Familienschreck, Die sächsische Odyssee.

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Leipzig, Südfriedhof

Bild: Jan O'Leary (05/2008)

Douglas Noël Adams

 Bild: Carcharoth (2007)

Britischer Schriftsteller; schon zur Schulzeit schrieb der v.a. an Naturwissenschaften interessierte Adams, der später in Cambridge allerdings Englisch studierte, kleinere Geschichten. Seine erste veröffentlichte Erzählung handelt von einem Mann der sein Gedächtnis in der tube (Londoner U-Bahn) verlor und sich im Fundbüro erkundigte, ob es dort vielleicht abgegeben worden sei. Während der Studienzeit trat er immer wieder mit Komödiantengruppen auf. Adams entwickelte v.a. von subtilem, doppelbödigem Humor gekennzeichnete, scharfsinnige Science-Fiction- und Kriminalromane. International bekannt wurde Adams mit der Hörspielreihe Hitchhiker's Guide to the Galaxy (1978, dt. Per Anhalter durch die Galaxis), die erstmals 1978 vom britischen Radiosender BBC Radio 4 ausgestrahlt wurde und die - umgearbeitet in eine “Trilogie” - ab 1979 in fünf Büchern erschien. dann auch als Serie im Fernsehen lief, als Comic strip auf dem Markt kam und für ein Computerspiel adaptiert wurde, das allerdings erst nach Adams Tod erschien. Außerdem war er Mitverfasser von drei Episoden der Science-Fiction-Fernsehserie Doctor Who.

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London, Highgate North Land Cemetery

Bilder: © Pim de Bie-Holland

Stéphane Mallarmé eigentl. Étienne Mallarmé

Französischer Schriftsteller; der aus einer Beamtenfamilie stammende Mallarmé wuchs nach dem frühen Tode seiner Mutter bei seinen Großeltern auf und lebte ab 1850 in Internaten, wurde 1855 wegen schlechten Betragens entlassen und besuchte ab 1856 eine Internatsschule in Sens. Als ausgebildeter Gymnasiallehrer unterrichtete er bis 1893 Englisch am Lycée Fontanes in Paris. Nebenbei übersetzte er Gedichte Edgar Allan Poe. In Paris gab er die Zeitschrift “La dernière mode” (1874/75) heraus, die nicht reüssierte. Berühmt waren seine berühmten Dienstagabendempfänge, Mardis, literarische Zirkel, die er ab 1880 abhielt und an denen die geistige Elite seiner Zeit teilnahm, u.a. von Stefan George, André Gide, Frédéric Mistral, Paul Valéry, Émile Verhaeren und Paul Verlaine, mit denen ihn eine enge Freundschaft verband; auch mit Édouard Manet, Joris-Karl Huysmans und Villiers de l’Isle-Adam war er gut bekannt. Unter dem Eindruck der Gedichte Charles Baudelaires entstanden das poetische Werk und die Ästhetik, die wegweisend für die Moderne wurden. Zu Mallarmés bekanntesten Gedichten zählen Après-midi d’un faune (1876, dt. Der Nachmittag eines Fauns), das Claude Debussy vertonte, sowie Hérodiade (1869, dt. Herodias), eine Bearbeitung des biblischen Salome-Stoffs. Pierre Boulez (*1925) setzte Mallarmé, der eine zentrale Gestalt des französischen Symbolismus war, mit seinem Liederzyklus für Singstimme und Orchester Pli selon pli – Portrait de Mallarmé (Falte an Falte – Portrait von Mallarmé, 1957-1962) ein musikalisches Denkmal.

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Samoreau (Dép. Seine-et-Marne)

Peter Kurzeck

 

 

Deutscher Schriftsteller; zog nach der Vertreibung aus dem Sudentenland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als knapp über 3,2 Millionen Sudetendeutschen ihre Heimat verlassen mußten, mit seiner Mutter und Schwester nach Staufenberg bei Gießen, wo er seine Jugend verbrachte; seinen Vater, der in Kriegsgefangenschaft geraten war, lernte er erst im Alter von 5 Jahren kennen. Nach der Volksschule, die er in Staufenberg besuchte, machte er eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann in einem Bürobedarfsgeschäft, bevor er im Alter von 18 Jahren bei den in Gießen stationierten Einheiten der US-Army eine Anstellung bekam. Dort brachte er es bis zum Personalchef für die 900 deutschen Angestellten. 1971 wagte er den Sprung in Selbständigkeit; er kündigte seine sichere Position bei der US-Army, um als freiberuflicher Schriftsteller zu arbeiten. Nach dem Tode seiner Mutter im Jahr 1971 blieb er zunächst in der Wohnung, die seiner Mutter nach der Flucht in Staufenberg zugeteilt worden war. Erst 1977 zog er nach Frankfurt am Main, wo er sich zunächst immer wieder mit Gelegenheitsarbeiten durchschlug und sich ansonsten dem Schreiben widmete. Ende der 1980er Jahre verlor er seine Halbtagsstelle in einem Antiquariat.

Peter Kurzeck, der Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland war und wie Walter Kempowski als einer der großen Chronisten des bundesdeutschen Alltags der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt, verfaßte stark autobiographisch geprägte Romane und Erzählungen, in denen er das Leben in der hessischen Provinz und in Frankfurt am Main sowie die bundesrepublikanische Gesellschaft detailliert schildert. Seit Mitte der 1990er Jahre arbeitete Kurzeck an einem mehrbändigen autobiographischen Romanprojekt mit dem Titel Das alte Jahrhundert, wobei der Rahmen des Romans im Jahr 1984 in Frankfurt am Main angesiedelt ist. Die Romane seit Übers Eis (1997) und die folgenden 6 Romane sind Teile dieser Chronik eines einzigen Jahres im Leben eines Schriftstellers. Sein Roman Ein Sommer, der bleibt, der 2007 erschien, in dem er vom Dorf seiner Kindheit erzählt, brachte ihm schließlich eine überregionale Aufmerksamkeit. Einen Namen hat sich Kurzeck ferner durch seine Lesungen sowie durch seine Hörbuch-Produktionen gemacht, wobei er die Hörbücher selber las,

Seit 1975 lebte er mit seiner Freundin Sibylle, zunächst in Staufenberg, dann in Franklfurt am Main, zusammen, wo 1980 die gemeinsame Tochter Carina geboren wurde. 1984 erfolgte die Trennung von seiner Freundin. Seit 1993 lebte er überwiegend in Uzès/Südfrankreich.

Auszeichnungen u.a.: Alfred-Döblin-Preis (1991).

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Bilder: dieter Georg (10/2020)

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Helmuth Manuel Backhaus

 

 

Deutscher Schriftsteller, Hörspiel- und Drehbuchautor, Filmregisseur, Conférencier und Schauspieler; der Sohn eines Rechtsanwaltes kam in den 1930er Jahren mit seiner Mutter und Schwester nach München, wo er 1939 sein Abitur ablegte. Danach wurde er zum obligatorischen Arbeitsdienst herangezogen und anschließend zum Militärdienst bei den Luftnachrichten (während des Zweiten Weltkriegs die Bezeichnung für eine Abteilung der Nachrichtentruppe der deutschen Luftwaffe) eingezogen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann er Rechts- und Theaterwissenschaften in Frankfurt am Main zu studieren, beendete das Jurastudium jedoch nicht.

1945 wurde sein erstes Theaterstück Wir unter uns in München aufgeführt. Er wurde bei Radio München als Sprecher ausgebildet und begann ab Januar 1946 eine Kabarettabteilung für kabarettistische Sendungen gemeinsam mit dem US-amerikanischen Kontrolloffizier Walter Kohner aufzubauen, die er bis 1947 leitete. Dort war er unter anderem mit Kleines Gedeck, Zehnerkabarett, Nachtwindmühle, Schlaue Stunde und Blauer Samstag zu hören. Er verfaßte Sketche, Hörspiele, Features und Dokumentarsendungen, in denen er oft selbst Regie führte. Außerdem schrieb er Gedichte, Theaterstücke und Sachbücher, meist mit humoristischer Note. Bekannt wurde er durch Unterhaltungsfilme wie Im weißen Rössl (1960). Er stand aber auch immer wieder auf der Bühne; so war er an der Lore-Bronner-Bühne in München war er als Higgins in Shaws Pygmalion zu sehen. Backhaus, dessen Hörspiele auf authetische Unterlagen basierten, verfaßte u.a. das Hörspiel Der Fall Dr. Crippen oder das 2-teilige Kriminalhörspiel über die Entstehung der Londoner Polizei mit Heinz Drache. Backhaus wirkte zuweilen unter dem Pseudonym Gregor Trass, an mehreren Unterhaltungsfilmen der 1950er und 1960er Jahre mit. In der Sendereihe Mitternachtskrimi strahlte der Bayerischen Rundfunk 1981 sein Stück Der Fall Cartouche, u.a. mit Charles Brauer und Peter Lühr, aus.

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Bild: Matthias Bauer (1989)

Gauting (Ldkrs. Starnberg), Waldfriedhof

Elke Erb

 

 

Deutsche Lyrikerin und Übersetzerin; eine von drei Töchtern des in Essen-Bredeney geborenen, späteren marxistischen Literaturhistorikers Ewald Erb, der 1947 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde und seine Familie 1949 aus dem Rheinland nach Halle an der Saale in die gerade gegründete Deutsche Demokratische Republik (DDR) nachkommen ließ.

Von 1958 bis 1959 arbeitete Elke Erb als Landarbeiterin. Anschließend studierte sie Germanistik, Slawistik, Geschichte und Pädagogik in Halle. 1963 machte sie ihr Lehrerexamen und arbeitete bis 1965 als Lektorin beim Mitteldeutschen Verlag.

Ab 1966 lebte sie als freie Schriftstellerin im Prenzlauer Berg in Ost-Berlin. 1969 unternahm sie eine Reise nach Georgien. Als ihre erste umfangreiche Übersetzung erschienen 1974 Texte der russischen Dichterin und Schriftstellerin Marina Zwetajewa.

Spätestens mit Erscheinen ihres Bandes Kastanienallee und der Verleihung des Peter-Huchel-Preises (1988) gelang Elke Erb der Durchbruch zu einem größeren Lesepublikum auch außerhalb der DDR.

Elke Erbs Werk umfaßt Lyrik, Kurzprosa sowie Übersetzungen. Ihre ersten Bücher waren Gutachten, Poesie und Prosa (1975) und Der Faden der Geduld (1978), ausgewählte Texte erschienen auch im Westen. Sie war für ihre herausfordernden Sprachexperimente, ihren poetischen Eigensinn und ihre kritische Haltung zu den Verhältnissen in der DDR bekannt. Im Jahr 2020 wurde sie mit renommierten Georg-Büchner-Preis. ausgezeichnet

Elke Erb wurde im Laufe ihrer Karriere mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille (1994), dem Preis der Literaturhäuser (2011) und 2018 mit dem Mörike-Preis der Stadt Fellbach. 2019 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

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Bild: Günter Bihn (04/2024)

Berlin, Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden

Hinweis: Das Bild wurde unmittelbar nach heftigen Regenfällen aufgenommen)

Schriftsteller CIX

Omnibus salutem!