Sinaida Nikolajewna Hippius (von Gippius)

~1910

Russische Lyrikerin deutsche Abstammung; war seit 1888 mit dem Philosophen Dmitrij Sergejewitsch Mereschkowskij verheiratet. Beide waren Befürworter der Russischen Revolution, von der sie sich mehr Freiheit für Rußland erhoffte; als aber die Bolschewiki ,die Herrschaft in Rußland übernahmen, kehrte das Ehepaar, das in Sankt Petersburg einen literarischen Salon unterhalten hatte, ihrer Heimat den Rücken und emigrierten im Dezember 1919 zunächst nach Polen und 1920 dann weiter nach Paris.

 pinxit Léon Bakst (1906)

Eine Sammlung von Kurzgeschichten erschien unter dem Titel Nebesnie slowa 1921 in Paris, ein Band mit Gedichten Gedichte: Tagebuch 1911-1912 1922 in Berlin, und in München erschien ein Band der vier Autoren (Mereschkowski, Hippius, Filosofow und Slobin) Tsarstwo Antichrista, Das Königreich des Antichristen), in dem die beiden ersten Teile der Petersburger Tagebücher zum ersten Mal veröffentlicht wurden, und mit einem einführenden Artikel von Hippius Die Geschichte meines Tagebuchs erschienen

Gippius, die Freimaurerin war, veröffentlichte Werke auch unter dem Pseudonym Anton Krainy.

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Bild: Uliana (07/2009)

Sainte-Geneviève-des-Bois, Russischer Friedhof

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Iwan Sergejewitsch Schmeljow

Russischer Schriftsteller; aus einer Kaufmannsfamilie entstammend; studierte nach Abschluß des Gymnasiums im Jahre 1894 Rechtswissenschaften an der Moskauer Universität. 1895 veröffentlichte er seine ersten Erzählungen. Ein Besuch des Walaam Klosters regte ihn zu seinem ersten Roman На скалах Валаама (Na skalakh Valaama, 1897, dt. Auf den Klippen von Walaam) an. Nach Ableistung des Militärdienstes war er Zivilangestellter in der Provinz, wo er weiterhin schriftstellerisch tätig war. Die frühen Erzählungen wurden in Maxim Gorkis Verlag Znanije veröffentlicht. Nach der Russischen Revolution von 1905 stieg seine Popularität, besonders sein Roman Человек из ресторана (Chelovek iz restorana, 1911, dt. Der Mann aus dem Restaurant) entwickelte sich zu einem bemerkenswerten Verkaufserfolg. 1912 war er einer der Gründer des Книгоиздательство писателей в Москве, des Moskauer Verlagshauses, in dem Werke u.a. von Iwan Bunin und Boris Saitsjew erschienen, Er begrüßte zwar den in der Folge der Februarrevolution erfolgten Zusammenbruch der Autokratie in Rußland und unternahm eine Reihe von Reisen, um einen Eindruck von den Veränderung in Rußland zu gewinnen. Er war dann aber ein Gegner der Oktoberrevolution und ging auf die von den “Weißen” gehaltenen Krim. Als sein Sohn Sergeij, Offizier in der Freiwilligenarmee, sich weigerte Wrangel 1920 in das Exil zu folgen und durch Béla Kun (*1886, †1939) gefangengenommen und ohne Gerichtsverfahren erschossen worden war, folgte er dem Rat Bunins und folgte diesem ins französische Exil. 

Schmeljow schildert das Leben im alten Rußland und von russischen Emigranten

Werke u.a.: Der Kellner (1911), Der nie geleerte Kelch (1921), Vorfrühling (1929), Dunkel ist unser Glück (2 Bde. 1937-48).

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Bilder: un_chien_andalou (04/2009) flickr.com

Sainte-Geneviève-des-Bois, Russischer Friedhof

Hinweis: Die sterblichen Überreste Schmeljows wurden im Jahre 2000 auf den Friedhof des Donkoi Klosters überführt.

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Jules Romains eigentl. Louis Farigoule

 Bild: Collection Carl Van Vechten

Französischer Schriftsteller; Sohn eines Lehrers; studierte nach dem Besuch des lycée Condorcet Naturwissenschaften und Philosophie an der École Normale Supérieure in Paris. 1906 schloß er sich dem von Charles und Georges Duhamel Vildrac gegründeten Künstlerkreis Abbaye in Créteil an. Hier entwickelte er die dichterisch-philosophische Idee des Unanimismus, deren Hauptvertreter er wurde und die sich in seiner Lyrik und seinen Romanen niederschlug, z.B. in La vie unanime (1908) und den Roman Mort de quelqu'un (1911, dt. Jemand stirbt), v.a. aber in seinem aus 27 Bänden bestehenden Hauptwerk Les hommes de bonne volonté (1932-46, dt. Die guten Willens sind). Ganz dem Schreiben widmete er sich ab 1919, nachdem er zuvor seit 1909 Philosophie in Brest, Nizza und Paris gelehrt hatte. Zwischen den beiden Weltkriegen stand er den radikalen Sozialisten nahe und war mit deren Führer Edouard Daladier befreundet. Im Jahr 1927 war er einer der Unterzeichner der Petition gegen das Gesetz über die allgemeine Organisation der Nation in Zeiten des Krieges, die jegliche geistige Unabhängigkeit und Freiheit des Gewissens ersetzt. In der Volksfront warb er für den Pazifismus und die deutsch-französische Freundschaft, und - obwohl Antifaschist - auch noch nachdem Hitler an die Macht gekommen war. Erst Ende der 1930er Jahre wandte er sich von dem Deutschen Reich ab. Während des Zweiten Weltkrieges hielt er sich zunächst in den Vereinigten Staaten auf, ab 1941 dann in Mexiko, wo er gemeinsam mit franzöischen Flüchtlingen das Institut Français d'Amérique Latine gründete. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte er seine politische Einstellung; er wurde konservativ und unterstützte gegen Charles de Gaulle Französisch-Algerischen Konflikt. Zwischen 1953 und 1971 verfaßte er Kommentare für die Wochenzeitung L'Aurore. .

Romains, der annähernd 100 Titel, darunter auch Theaterstücke, veröffentlichte, wurde 1946 in die Académie française aufgenommen. Er übersetzte u.a. das Theaterstück Volpone von Stefan Zweig, den er schätzte; als den Großen Europäer Stefans Zweig bezeichnete er diesen anläßlich dessen 60. Geburtstag in einer Rede.

Werke u.a.: Knock ou le triomphe de la médicine (1923, Knock oder der Triumph der Medizin), Le dictateur (1926, dt. Der Diktator), Mort de quelqu'un (1911, dt. Jemand stirbt).

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Bilder: Hartmut Riehm (01/2011)

Paris, Cimetière du Pére Lachaise

Ayot Saint Lawrence, Asche im Garten seines Anwesens verstreut

Adam Gottlob Oehlenschläger

 

Dänischer Nationaldichter; Sohn eines Organisten an der Frederiksberg Kirke; Oehlenschläger gilt als Dänemarks erster großer romantischer Schriftsteller. Zunächst hatte Oehlenschläger sich in den Jahren zwischen 1797 und 1799 ohne Erfolg als Schauspieler versucht. Er setzte daraufhin seine Ausbildung fort, bestand 1800 die Aufnahmeprüfung an der Universität Kopenhagen und begann ein Jura-Studium, das allerdings von Tode seiner Mutter und der Schlacht von Kopenhagen überschattet war. Im Sommer des Jahres 1802 hatte er ein entscheidendes Erlebnis: Durch eine Vorlesung an der Universität durch den Philosophen Henrik Steffens, der gerade aus Deutschland zurückgekommen war, wo er u.a. Schelling kennengelernt hatte, wurde er mit Werken Goethes und Schillers konfrontiert. Kurz darauf verfaßte Oehlenschläger das Gedicht Guldhornene - in einer völlig, für die dänische Literatur neuen Weise. Im Frühjahr 1806 reiste er selber nach Weimar, wo er mehrere Monate verbrachte und täglichen Umgang mit Goethe pflegte. Im Herbst desselben Jahres besuchte er Ludwig Tieck in Dresden1. Nach einem Aufenthalt in Paris reiste er in die Schweiz und besuchte dort u.a. in Coppet am Genfer See Madame de Staël; im Frühjahr 1809 ging er nach Rom, um Bertel Thorvaldsen zu besuchen und schrieb dort in dessen Haus seine Tragödie Correggio. Im Frühjahr des folgenden Jahres kehrte er dann nach Kopenhagen zurück und übernahm den Lehrstuhl für Ästhetik an der Universität und wandte sich jetzt intensiv dem Schreiben zu. 1811 veröffentlichte er das orientalische Märchen Ali og Gulhyndi und im Jahre 1812 die letzte seiner großen Tragödien, Stærkodder.  Als letztes Werk Oehlenschlägers, der im August 1844 in den preußischen Orden Pour le merite für Wissenschaft und Künste als ausländisches Mitglied aufgenommen.worden war, erschien 1847 Kiartan og Gudrun.

Seine berühmtesten Werke sind Dänemarks Folk-Hymne und das Gedicht Guldhornene. Letzteres stammt aus der Gedichtsammlung Digte, die eigentlich zu Weihnachten 1802 veröffentlicht werden sollte, dann aber erst 1803 erschien.

Auszeichnung Oehlenschlaegers zum ”Nordischen Dichterfürsten” durch den schwedischen Gräzisten Esaias Tegnér.

Werke u.a.: Erik Abel (1820), Væringerne i Miklagaard (1826), Hrolf Krake (1829), Tordenskjold (1833), Dronning Margrethe (1833), Sokrates (1835), Olaf Den Hellige (1836), Knud Den Store (1838), Dina (1842), Erik Glipping (1843)._______________________________________________________________

1 Mit der Hinwendung zur deutschen Klassik begann Oehlenschläger, seine dänischsprachigen literarischen Werke regelmäßig auch ins Deutsche zu übersetzen bzw. sie in deutscher Sprache zu verfassen. So existiert neben dem dänischen Werk Oehlenschlägers ein komplettes deutsches Werk, das er selbst später für zwei Werkausgaben noch einmal redigierte.

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Frederiksberg Kommune (Insel Seeland), Ældre Kirkegård

Harry Clemens Ulrich Keßler (seit 1879 von, seit 1881 Graf)

                      1917

 

Deutscher Schriftsteller und Diplomat; Sohn vermögender deutscher Kaufleute; studierte zwischen 1888 und 1891 Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte in Bonn und Leipzig. 1895 gründete Keßler gemeinsam mit Otto Julius Bierbaum und Alfred Walter Heymel die in München erscheinende Kunstzeitschrift Pan (1895-1900) und war dessen Herausgeber, 1913 in Weimar die Cranach-Presse, auf der mustergültige Handpressendrucke hergestellt wurden, u.a. für Aristides Maillols illustrierte Ausgabe der Eklogen (Hirtengedichte) Vergils. In Weimar war er auch von 1902 bis 1906 Leiter des Großherzoglichen Museums für Kunst und Kunstgewerbe und unterstützte die neuen Stilrichtungen des Impressionismus und des Jugendstils. Im Ersten Weltkrieg war er ab 1916 als Diplomat in der Schweiz, betreute nach dem Ende des Krieges als Botschafter in Polen die Rückführung der deutschen Truppen; außerdem war Keßler langjähriger Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft. Er war Walter Rathenau persönlich und auch dessen Politik eng verbunden, begleitete den Außenminister als Berater zu den Konferenzen von Genua im Jahr 1922 und Genf zwei Jahre später. 1928 verfaßte Keßler seine Biographie Walter Rathenau. 1933 emigrierte er nach Frankreich.

Werke u.a.: Gesichter und Zeiten (1935), Tagebücher 1918-37 (herausgegeben 1961).

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Bilder: Kay (03/2011)

Paris, Cimetière du Pére Lachaise

Bild: Heiko Bockstiegel (2011)

Marcellus Schiffer eigentl. Hans Schiffer

 

Deutscher Kabarettautor und Librettist; Sohn eines jüdischen Holzhändlers; absolvierte zunächst bei Emil Orlik an der königlich-preußischen Lehranstalt des Kunstgewerbemuseum eine Ausbildung zum Maler, Illustrator und Grafiker, erkannte jedoch, daß seine Stärke eher im Verfassen von Texten lag. Er schrieb satirische Texte für die Weltbühne, Plakate entwarf und schuf Chansons und Couplets. 1923 verfaßte er den Text zu dem von Mischa Spoliansky (*1898, †1985) vertonten Chanson Die Linie der Mode, das von der aus Frankreich stammenden Diseuse Margo Lion, die 1921 nach Berlin gekommen war und die er 1928 heiratete, auf Trude Hesterbergs Wilde Bühne vorgetragen wurde. Das Lied wurde berühmt und Schiffer rasch zu einem gefragten Textdichter. Seine vertonten Chansontexte gerieten zu Gassenhauern und erfreuen sich heute noch großer Beliebtheit. Lion trug auch später immer wieder Lieder mit seinen Texte vor: 1928 sang sie gemeinsam mit der noch jungen Marlene Dietrich in der Revue Es liegt in der Luft seine Schöpfung Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin. Schiffer arbeitete als Chansontexter u.a. für Friedrich Hollaender, Rudolf Nelson, Werner Richard Heymann und als Librettist für Paul Hindemith, mit dem er die Zeitoper Neues vom Tage entwarf. Er hat aber auch gezeichnet oder Erzählungen, zum Beispiel für die Weltbühne, verfaßt. 1932 wählte Marcellus Schiffer den Freitod durch die Einnahme von Gift.

Texte u.a.: Es liegt in der Luft was Idiotisches, Sex-Appeal, Die Minderwertige, Tempo-Tempo, Die Perverse, Die Intelligenzbrille, Ich hab mir jarnischt bei jedacht!, Daffke, Die Linie der Mode, Die Braut.

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Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.

George Berhard Shaw

 

Irischer Dramatiker; folgte 1876 nach einer Lehrzeit in einem Dubliner Maklerbüro seiner Mutter, die ihren alkoholkranken Ehemann verließ und mit ihrem Gesangslehrer nach London ging, dorthin. Sein Versuch in der Themse-Metropole als Schriftsteller Fuß zu fassen scheiterte zunächst, obwohl er sich mit fünf Romanen, u.a. Cashel Byron's Profession (1886, dt. Cashel Byrons Beruf), einen solchen erhofft hatte; so lebte er dort in großer finanzieller Not. Er begann sich im Selbststudium mit den Schriften Karl Marx’ zu beschäftigen und setzte sich u.a. für die Rechte der Frauen, die Reform des Wahlrechts sowie die Abschaffung des Privateigentums ein. 1884 schloß er sich der Fabian Society, einer sozialistische intellektuelle Bewegung, an. 1895 wurde Shaw Literatur-, Musik- und Theaterkritiker bei der Saturday Review. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurde er nachhaltig von den Werken Henrik Ibsens und Richard Wagners beeindruckt; er begann gesellschaftskritisch-provozierende Dramen zu schreiben, u.a Widowers' houses (1893, dt. Die Häuser des Herrn Sartorius) über Mietwucher und Spekulation und Mrs Warren's Profession (1898, dt. Frau Warrens Beruf) über Prostitution. 1913 erschien das Werk, das ihn einem breiten Publikum bekannt machte und das später unter dem Titel My Fair Lady zu einem Musical verarbeitet wurde und die Grundlage zu einem sehr erfolgreichen Film (1964) mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle als das Blumenmädchen Eliza Doolittle bildete. Shaw trug mit den über 50 aus seiner Feder stammenden Dramen zur Erneuerung des europäischen Theaters um die Jahrhundertwende bei.

Shaw war aber direkt politisch aktiv: 1897 wurde er Ratsmitglied im Londoner Bezirk St. Pancras und gehörte zu denjenigen, die das Gründungsprogramm der britischen Labourpartei von 1900 aus der Taufe hob. Als Pazifist veröffentlichte er zu Beginn des Ersten Weltkriegs einen Artikel, in dem er England und Deutschland zu Verhandlungen aufrief und den beidseitigen blinden Patriotismus kritisierte; auch während des und nach dem Krieg blieb er ein entschiedener Kriegsgegner. Er kritisierte aber auch die Hegemoniebestrebungen des japanischen Kaisereichs im asiatischen Raum in einem im März 1933 persönlich in Tokio mit dem Heeresminster geführten Gespräch. Zugleich rechtfertigte er - in Verkennung der tatsächlichen Vorgänge dort - die in den 1930er Jahren in der Sowjetunion durchgeführte Zwangskollektivierung.

Werke u.a.: Fabian Essays in Socialism (1889, gemeinsam mit anderen), Der Teufelsschüler (1897), Arms and the Man (1898, dt. Helden), Captain Brassbound's Conversion (1900, dt. Captain Brassbound's Bekehrung), Man and Superman (1902, dt. Mensch und Übermensch), Cäsar and Cleopatra (1901), Major Barbara (1905), Androcles and the Lion (1912, dt. Androkolus und der Löwe), Back to Methuselah (1921, dt. Zurück zu Methusalem), The Intelligent Woman's Guide to Socialism and Capitalism (1928, dt. Wegweiser für die intelligente Frau zu Socialismus und Kapitalismus).

Auszeichnungen u.a.: Nobelpreis für Literatur (1925), Oscar für das beste adaptierte Drehbuch zu Pygmalion: Der Roman eines Blumenmädchens (1939).

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Bild: Finn Larsen (09/2014)
Bild: Finn Larsen (2011)
Bilder: Finn Larsen (09/2014)

Gedenktafel innerhalb der Kirche

John Anthony Burgess Wilson

 

Englischer Schriftsteller; Sohn eines Buchhalters und einer Tänzerin; die, wie seine Schwester drei Jahre nach seiner Geburt an der damals grassierenden Spanischen Grippe starb; studierte in seiner Geburtsstadt Literatur und Philologie. Zwischen 1940 und 1946 diente er beim Militär und wurde nach Kriegsende Dozent an der Universität von Birmingham. Ab 1948 war er für das Bildungsministerium tätig und versah von 1954 bis 1959 das Amt eines Education Officers in Brunei. In dieser Zeit entstanden seine ersten Romane Time for a Tiger (1956), The Enemy in the Blanket (1958) und Beds in the East (1959), die später noch einmal unter dem Titel The Malayan Trilogy (1972, dt. Malaiische Trilogie) zusammengefaßt veröffentlicht wurden. Bekannt geworden ist Anthnoy Burgess, der auch unter dem Pseudonym Joseph Kell veröffentlichte, aufgrund seines Romans A Clockwork Orange, der nach seiner Verfilmung durch Stanley Kubrick 1972 zum Kultbuch avancierte. Der Roman, der sich kritisch mit der Gewalt - auch solcher der Gesellschaft und ihes Rechtssystems - auseinandersetzt, blieb nicht unumstritten. Da diese Tendenzen in der Filmversion noch stärker zum Ausdruck kamen, stoppte Burgess die öffentlich Vorführung des Streifens nach gewalttätigen Ausschreitung - angeblich durch den Film initiiert - in Großbritannien.

Burgess verfaßte vor allem in den 1960er und 1970er Jahren ein umfangreiches erzählerisches Werk, mit einem Hang zur Satire. In späteren Jahren entstanden Romane von epischer Breite. Außerden verfaßte er auch kritische Schrften und schrieb Biographien über James Joyce, D. H. Lawrence und Ernest Hemingway. und wirkte zudem an einigen Drehbüchern mit. Moses the Lawgiver (1975) mit Burt Lancaster in der Titelrolle, Jesus of Nazareth (1977), Cyrano de Bergerac (1985) und A. D. (1985) mit Ava Gardner als Protagonistin.

Werke u.a.: Inside Mr. Enderby (1963), Enderby Outside (1968), The Clockwork Testament (1974, dt. Das Uhrwerk-Testament), Earthly Powers (1980, dt. Der Fürst der Phantome), Enderby's Dark Lady or No End to Enderby (1984), Kingdom of the Wicked (1985, dt. Das Reich der Verderbnis), A Dead Man in Deptford (1993),

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Monaco, Cimetière de Monaco

Wolfgang Menzel

 

Deutscher Schriftsteller und Literaturkritiker, Sohn eines Arztes, kämpfte in den Befreiungskriegen gegen Napoléon mit. 1817 legte er in Breslau das Abitur ab und studierte anschließend von 1818 bis 1820 Geschichtswissenschaften, Philosophie und Literatur an den Universitäten in Jena und Bonn. Während seines Studiums wurde er 1818/19 Mitglied der Urburschenschaft und war 1819 Mitgründer der Alten Bonner Burschenschaft. Menzel, der mit Karl Ludwig Sand und Heinrich Heine befreundet war, floh 1820 in die Schweiz, da er in der Heimat wegen seiner Aktivitäten in der Burschenschaftsbewegung in das Visier der Behören geraten war und verfolgt wurde. in der Schweiz wirkte er in Aargau als Lehrer, bevor er 1824 schlielich nach Deutschland zurückkehrte und in Heidelberg niederließ.Menzel gab zwischen 1825 und 1848 die einflußreiche Beilage Literaturblatt zum cottasche Morgenblatt und von 1852 bis 1869 selbstständig ein Literaturblatt heraus und polemisierte u.a. gegen die ”Goethesche Schule” in: Die deutsche Literatur ( 4 Bde., 1836) und im Literaturblatt sowie gegen das Junge Deutschland und den französichen Einfluß auf die deutsche Literatur. Seine Kritik an den Autoren des Jungen Deutschland veranlaßte deren Verfolgung durch den Deutschen Bund.

Menzel wird der berühmte Spruch von den ”Dichtern und Denkern”, den er 1828 veröffentlicht hat, zugeschrieben (diese Zueignung ist nicht unumstritten)..

Werke u.a.: Geschichte der Deutschen (3 Bde.,1872-73), Geschichte der deutschen Dichtung (3 Bde., 1875), Geschichte der Neuzeit (1877 fg.), Denkwürdigkeiten (1877), Furore (1851).

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Bild: Thomoesch (09/2010) Wikiupedia.de
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Stuttgart, Hoppenlaufriedhof

Klaus Jürgen “NicolasBorn 

 

 

Deutscher Schriftsteller; Sohn eines Polizisten; der 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde, in französische Kriegsgefangenschaft geriet und erst in die Heimat zurückkehrte. Aufgrund der dienstlichen Versetzungen seines Vater wuchs er mit seiner jüngeren Schwester am Niederrhein in Praest in der Nähe von Emmerich und in Essen auf, wo er eine Lehre als Chemigraph absolvierte, zugleich aber schon mit dem Schreiben begann.

 

 

 

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Damnatz (Ldkrs. Lüchow-Dannenberg), Friedhof

Bilder: Claus Harmsen (stones&art, 06/2017)

Hinweis: Der Stein ist ein Werk des Bildhauers Klaus Müller-Klug.

Schriftsteller CXXXVIII

Omnibus salutem!