Maurice Leblanc

Französischer Schriftsteller; der Sohn eines Reeders wuchs ohne Mutter auf, ging gegen den Willen seines Vaters nach Paris, um seiner Leidenschaft, dem Schreiben, nachzugehen. Anfangs betätigte er sich als Journalist, begann dann aber auch Romane zu schreiben. Er verfaßte in Frankreich populäre Kriminal- und Abenteuerromane, Theaterstücke und Kurzgeschichten; seine international bekannteste Figur ist die des Meisterdiebes Arsène Lupin, zu der er sich durch das Leben und die Taten des Anarchisten Marius Jacob, der wegen mehr als 150 Einbrüche zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, inspirieren ließ. Zwischen 1907 und 1935 erschienen zahlreiche Romane, zwei Theaterstücke und etliche Kurzgeschichten um seinen Helden Arsène Lupin. Zu seinen bekanntesten Romanen zählt L’Île aux trente cercueils (1919, dt. Die Insel der 30 Särge).

Werke u.a.: Arsène Lupin gentleman cambrioleur (1907), Arsène Lupin contre Herlock Sholmès (1908, dt. Arsène Lupin gegen Sherlock Holmes), Le Bouchon de cristal (1912, dt. Der Kristallstöpsel oder die Mißgeschicke des Arsène Lupin), Les Huit Coups de l'horloge (1923, dt. Die Uhr schlägt achtmal), La Comtesse de Cagliostro (1924, dt. die Gräfin Cagliostro oder die Jugend des Arsène Lupin).

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Bilder: Amy (02/2006)

Paris, Cimetière Montparnasse

Pierre Drieu la Rochelle

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Französischer Schriftsteller; einer angesehenen Architektenfamilie entstammend, begann er 1910 an der École Libre des Sciences Politiques Studien in den Fächern Geschichte, Anglistik und der Rechtswissenschaften, fiel bei den Examina jedoch durch. Gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 wurde er zum Militärdienst einberufen und kam an die Front. Aufgrund dreimaliger Verwundung kehrte er traumatisiert in das Zivilleben zurück. Er arbeitete an André Gides Literaturzeitschrift Nouvelle Revue Française (NRF) mit und näherte sich der literarischen Avantgarde und dem Surrealismus, war mit Louis Aragon und besuchte den Zirkel um André Breton, beendete aber 1925 den Kontakt. In den 1930er Jahren ergriff er Partei für den französischen Faschismus und kollaborierte später mit der deutschen Besatzung; im September 1935 reiste er nach Deutschland und war Zeuge des Nürnberger Parteitags. In seinem 1939 erschienener Roman Gilles (dt. Die Unzulänglichen) beschuldigt er die Dritte Republik, daß sie nichts gegen den ausufernden Kapitalismus, Korruption, die Komplotte und die - angebliche - Überfremdung Frankreichs, den Geburtenrückgang und Zerfall der "altnordischen Rasse" unternehme. Nach der Befreiung Frankreichs wurde er wegen seiner Nähe zu den Besatzern heftig angegriffen und beschuldigt; trotz Protektion durch seinen Freund André Malraux sah er keinen Ausweg, einem bevorstehenden Prozeß zu entkommen; nach einem ersten gescheiterten Versuch, sich das Leben zu nehmen, gelang ihm der Suizid beim zweiten Mal mittel einer Dosis Gardenal und geöffneten Gashähnen.

Drieu la Rochelle schrieb Romane mit innerlich zerrissenen, haltlosen Gestalten, aber auch Essays. Sein Roman Le feu follet (1930, dt. Das Irrlicht) wurde 1965 von Louis Malle (*1932, †1995), Une femme à sa fenêtre (1930, dt. Die Frau am Fenster) unter der Regie von Pierre Granier-Deferre 1976 verfilmt. Drieu la Rochelles Werk zählt in Frankreich - trotz seiner Kollaboration mit Faschismus und seiner antisemitischen Einstellung - zum nationalen kulturellen Gut, zum "patrimoine"

Pierre Drieu la Rochelle war zweimal verheiratet und geschieden. Er hatte zugleich diverse Affairen; 1930 wurde er der Liebhaber von Christiane Renault, der Frau des Industriellen Louis Renault

Werke u.a.: Rêveuse bourgoisie (1937, dt. Verträumte Borgeoisie), Gilles (1939, dt. Die Unzulänglichen), L'Homme à cheval (1943, dt. Der bolivianischer Traum), Le Français d'Europe (1944).

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Neuilly-sur-Seine, Alter Friedhof (Ancien Cimetière)

Anatole France eigentl. Jacques-François-Anatole Thibault

                          

Französischer Schriftsteller und Literaturkritiker; der Sohn eines Buchhändlers besuchte das Collège Stanislas in Paris, bildete sich aber größtenteils autodidaktisch weiter. Später war er Lektor, dann Bibliothekar; wie Émile Zola engagierte er sich in der skandalösen Dreyfusaffäre, die die französische Öffentlichkeit aufwühlte, für die Wiederaufnahme des Verfahrens. Er propagierte den Rationalismus, die humanistische und antiklerikale Tradition der französischen Aufklärung und war in diesem Sinne auch Gegner des Symbolismus. Seine ersten, von den Parnassiens, einem französischen Dichterkreis, dessen bedeutendster Vertreter der Dichter Charles-Marie-René Leconte de Lisle war, geprägten Werke waren der Gedichtband Les Poèmes dorés (1873) und das Versdrama Les noces corinthiennes (1876); zu seinem eigenen Stil fand er erst in den Romanen und Erzählungen. Er verstand es, sich geistreich und ironisch, skeptisch, humorvoll und undogmatisch mit ungewöhnlicher Fähigkeit mit historischen Verhältnissen auseinander zusetzten. In seinen späteren Werken wurde seine Zeitkritik konkreter und schärfer; so ergriff er in seiner bekanntesten Erzählung Crainquebille (1903) Partei für die sozial Schwachen gegen den Staatsapparat. In dem Roman L'isle des pingouins (1907, dt. Die Insel der Pinguine) kleidete er seinen Skeptizismus in satirische Allegorien. In seinem Roman Les dieux ont soif (1912, dt. Die Götter dürsten) behandelte er die Geschichte eines doktrinären Revolutionärs und dessen Mitwirken an der blutigen Schreckensherrschaft von 1793/94 während der Französischen Revolution. Eine Demythologisierung der französischen Nationalheiligen Jean d’Arc unternahm er in der Biographie La vie de Jeanne d'Arc (1908, 2 Bde., dt. Das Leben der heiligen Johanna). France schrieb auch Dramen, Essays, Aphorismen und literaturkritische Abhandlungen. 1896 wurde er in die Académie française gewählt.

Werke u.a.: Le crime de Sylvestre Bonnard (1881, dt. Die Schuld des Professors Bonnard), La Vie littéraire (4 Bde., 1888-92), Thaïs (1890), La rôtisserie de la reine Pédauque (1893, dt. Die Bratküche der Königin Pedauque), Le Lys rouge (1894, dt. Die rote Lilie), L’Histoire contemporaine (1896-1901, dt. Die Romane der Gegenwart), Sur la pierre blanche (1903, dt. Auf dem weißen Felsen), La révolte des anges (1914; dt. Der Aufruhr der Engel).

Auszeichnungen u.a.: Literaturnobelpreis (1921).

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Bilder: Hartmut Riehm (03/2007)

Herman Melville

US-amerikanischer Schriftsteller; wuchs, nachdem sein Vater, ein Importkaufmann mit schottisch-holländischen Wurzeln, 1830 in Konkurs gegangen war, in ärmlichen Verhältnissen auf. Er ging wechselnden Beschäftigungen nach, bevor er als Matrose auf Kriegsschiffen und Walfängern bis in die Südsee (1841-44) fuhr. Die auf der Reise gesammelten Erfahrungen bilden die Grundlage für viele seiner Werke. Mit seinem ersten Buch Typee (1846, dt. Taipi) wurde Melville als Autor exotischer Reisebücher rasch populär; zugleich fand er Zugang zu literarischen Kreisen in New York und Boston. Melville war mit dem Schriftsteller Nathaniel Hawthorne befreundet. 1851 erschien sein bekanntester, Hawthorne gewidmete Roman, Moby-Dick or The Whale (dt. Moby Dick oder Der weiße Wal), in dem er am Beispiel des Kampfes des Kapitäns Ahab gegen den Wal symbolhaft die Auflehnung des Menschen gegen Natur und Schicksal darstellt (verfilmt 1956 mit Gregory Peck als Kapitän Ahab). Angeregt, diesen Roman zu schreiben, hatte ihn ein Bericht über den Untergang des Walfängers Essex nach einem Angriff durch einen Pottwal. In den bedeutenden Erzählungen The Piazza Tales (1856, dt. Piazza-Erzählungen, darin Bartleby the Scrivener und Benito Cereno) tritt eine pessimistische Lebenssicht in den Vordergrund. Melville schrieb aber auch Gedichte (Battle-pieces, 1866, über den Sezessionskrieg oder Clarel, 2 Bde., 1876, über seine Reise ins Heilige Land). Ab 1866 war er gezwungen, seinen Lebensunterhalt als Zollinspektor zu verdienen. Kurz vor seinem Tod entstand die ethische und existenzielle Fragen auslotende tragische Erzählung Billy Budd (herausgegeben 1924; auch als Oper (1951) von dem englischen Komponisten Benjamin Britten). In den 1920er Jahren fanden Melvilles Werke wieder wachsendes Interesse; heute gilt er als einer der Klassiker der amerikanischen Literatur.

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New York, Bronx, Woodlawn Cemetery

Nathaniel Hawthorne

                       

US-amerikanischer Schriftsteller; entstammte einer der ältesten Familien Neuenglands; sein Urgroßvater war einer der Richter bei den berüchtigten Hexenprozessen von Salem im Jahre 1692. Sein Vater, der zur See fuhr, starb 1808 auf einer seiner Reisen an Gelbfieber; Hawthorne wurde daher von seiner Mutter und Verwandten aufgezogen. Nach Absolvierung einer Privatschule studierte er von 1821 bis 1824 am Bowdoin College in Brunswick (Maine), wo er sich mit Henry Wadsworth Longfellow und dem späteren Präsidenten Franklin Pierce anfreundete. Nach anfänglicher Tätigkeit als Journalist war es ihm bald möglich, seinen Lebensunterhalt von schriftstellerischen Arbeiten zu bestreiten. 1840 lernte er Henry David Thoreau und den Philosophen und Unitarier Ralph Waldo Emerson kennen, konnte sich jedoch mit deren philosophischen Gedanken (Transzendentalismus) nicht anfreunden. Ein kurzer Aufenthalt (1841) in der utopisch-sozialistischen Kommune Brook Farm verarbeitete er später in seinem Roman The Blithedale Romance. 1842 heiratete er die ebenfalls dem Transcendentalist Club angehörenden Malerin Sophia Peabody. 1850 schloß er eine, wenngleich nicht langwährende Freundschaft mit Herman Melville, der seinen Roman Moby Dick Hawthorne widmete. 1853 ging er als amerikanischer Konsul für vier Jahre nach Liverpool - sein Schulfreund der Präsident Franklin Pierce hatte ihm den Posten verschafft - und verbrachte anschließend weitere vier Jahre mit seiner Frau und seinen Kindern in Italien, bis er schließlich in seine Heimat zurückkehrte.

Werke u.a.: Fanshawe (1828), The Scarlet Letter (1850, dt. Der scharlachrote Buchstabe), The House of the Seven Gables (1851, dt. Das Haus mit den sieben Giebeln), The Blithedale Romance (1852, dt. Die Blithedale-Maskerade - auch Ein tragischer Sommer), The Marble Fawn (1860, dt. Der Marmorfaun).

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Concord (Massachusetts), Sleepy Hollow Cemetery

Henry David Thoreau

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US-amerikanischer Schriftsteller; der Sohn eines verarmten Bleistiftfabrikanten studierte von 1833 bis 1837 an der Harvard Universität, war danach zeitweise u.a. als Lehrer an der Schule seines Bruders bis zu deren Schließung und als Landvermesser tätig. Er war eng befreundet mit dem Dichter, Philosophen und Unitarier Ralph Waldo Emerson, den er 1841 kennegelernt hatte und in dessen Haus er bis 1843 wohnte. Von ihm wurde er in den Kreis der Transzendentalisten (Transcendentalist Club) eingeführt. Bekannt wurde Thoreau v.a. mit seinem Buch Walden. Or, Life in the Woods (1854, dt. Walden), das auf seinen Erfahrungen am Waldenteich bei Concord beruht, an dem er von 1845 bis 1847 in einer von ihm selbst erbauten Blockhütte lebte. Diese Schrift war ein frühes Zeugnis radikaler Zivilisationskritik und avancierte zu einem Klassiker der “Aussteigerliteratur”. 1846 war er für einen Tag im Gefängnis, weil er sich geweigert hatte, Steuern zu zahlen, weil die Regierung damit u.a. ihren Aggressionskrieg gegen Mexiko führte. Dieses Erlebnis veranlaßte ihn, den Essay Resistance to Government (1849), der später unter dem Titel Civil Disobedience (dt. Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat) bekannt wurde, zu verfassen, der zum Standardwerk für den zivilen Ungehorsams wurde und u.a. Mahatma Gandhi und auch dem Bürgerrechtler Martin Luther King als Inspirationsquelle für gerechtfertigten, aber gewaltfreien Widerstand gegen die staatliche Obrigkeit diente. Ab 1849 verdiente Thoreau sich seinen Lebensunterhalt als Gelegenheitsarbeiter, arbeitete als Landvermesser und Vortragsreisender.

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Bilder: Anna (07/2006) flickr.com
Bild: Anna (07/2006) flickr.com
Bilder: Susan Kane (04/2008)

Neuilly-sur-Seine, Alter Friedhof (Ancien Cimetière)

Concord (Massachusetts), Sleepy Hollow Cemetery

Jaroslav Seifert

 

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Tschechischer Lyriker; einer Prager Arbeiterfamilie entstammend: nach dem Besuch mehrerer Gymnasien, an denen er immer wieder wegen unentschuldigten Fehlens auffiel, brach er die schulische Ausbildung vorzeitig ab, um Journalist zu werden. Sein erster Gedichtband Mesto v slzách (dt. Stadt in Tränen) wurde 1921, in dem Jahr, in dem er Mitglied er Kommunistischen Partei wurde, veröffentlicht. Seifert, der sich in seinem Frühwerk zur proletarischen Dichtung bekannte, galt als der Kopf der tschechoslowakischen künstlerischen Avantgarde und war Mitbegründer der dem Futurismus nahestehenden avantgardistischen Künstlergruppe Devetsil und Vertreter der Dichtung des Poetismus. Seine späteren Gedichte sind von einer gefühlvollen melancholischen Stimmungslyrik geprägt, enthalten aber auch versteckte moralische Stellungnahmen wie z.B. in Kamenný most (1944, dt. Die steinerne Brücke). Er schrieb auch Reportagen, Feuilletons, Kinderbücher und war als Übersetzer tätig.

Seifert wandte sich als Mitunterzeichner des MainfestesDva tisíce slov (dt. Manifests der 2000 Worte)1968 gegen die Invasion von Truppen des Warschauer Pakts und war auch Mitunterzeichner der Charta 77. In den 1970er Jahren war er mit Publikationsverbot belegt, konnte erst ab 1979 wieder veröffentlichen.

Werke u.a.: Was einmal Liebe war (1954), Der Halleysche Komet (1967) Im Spiegel hat er das Dunkel (deutsche und tschechische Auswahl, 1982), Gewitter der Welt (1983).

Auszeichnungen u.a.: Literaturnobelpreis (1984).

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Bild: Miaow Miaow (07/2008) Wikipedia.cz

Kralupy nad Vltavou, Gemeindefriedhof

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Alexander Sergejewitsch Gribojedow [russ. Александр Сергеевич Грибоедов]

                   

Russischer Dramatiker und Dipolmat; Sproß einer wohlhabenden Adelsfamilie, die Anfang des 17. Jahrhundert aus Polen nach Rußland eingewandert war. Gribojedow studierte von 1810 bis 1812 an der Staatlichen Universität Moskau, trat anschließend in den Dienst eines Husarenregiment, quittierte diesen jedoch 1816, um in den Verwaltungsdienst zu wechseln. 1818 wurde er Sekretär der russischen Gesandtschaft in Persien, von wo er nach Tiflis in Georgien versetzt wurde. Dort faßte er schnell in der politischen Elite Fuß, wirkte an städtebaulichen Konzeptionen, der Einrichtung kultureller Institutionen und Bildungsanstalten sowie der Gründung einer russisch-georgischen Zeitung mit. Nach dem Russisch-Persischer Krieg war er 1828 Berater des Gouverneurs von Georgien und nahm an den Friedensverhandlungen mit Persien Teil. Als er mit dem unterschriftsreifen Vertrag nach Sankt Petersburg gesandt wurde, wurde ihm dort ein großer Empfang bereitet; der Vertrag ging als Friede von Turkmantschai in die Geschichte ein. Im Iran allerdings gilt der Vertrag bis dato als einer der erniedrigendsten Verträge, die das Land je unterzeichnen mußte. Neben Gebietsverlusten und hohen Reparationszahlungen verlor das Land u.a. die Schiffahrtsrechte auf dem Kaspischen Meer. Außerdem unterlagen alle rechtlichen Ansprüche an russische Staatsbürger der russischen Rechtsprechung.

Gribojedow, der bereits früh zu schreiben begann, verfaßte für eine Bühne in Sankt Petersburg 1816 die Verskomödie Молодые супруги (Molodije suprugi, dt. Die jungen Eheleute), denen weitere Stücke derselben Art folgten, die alle wenig Erfolg hatten. Bekannt geworden ist er jedoch mit seiner zwischen 1822 und und 1824 verfaßten Verskomödie Горе от ума (Gore ot uma, dt. Verstand schafft Leiden), die allerdings erst 1833 herausgegeben wurde. Die schonungslose Satire auf die höhere Moskauer Gesellschaft gehört zu den meistaufgeführten Theaterstücken in Rußland. Nach 1828 plante Gribojedow, der auch komponierte, zwei Walzer und eine Sonate geschrieben hatte, sich von nun an ganz der Literatur zu widmen. Er begann an einem romantischen Drama, Grusinskaja notsch (dt. Georgische Nacht), zu arbeiten. Am 22. April 1828 heiratete er die georgische Prinzessin Nino Tschawtschawadse, eine Tochter des Dichters Alexandre Tschawtschawadse. Sein Vorhaben konnte er jedoch nicht mehr realisieren: Gribojedow wurde Opfer eines politischen Attentats, als eine aufgebrachte Meute die russische Botschaft in Teheran stürmte. Neben ihm kamen kamen weitere 44 Personen des russischen Botschaftspersonals zu Tode; die Botschaft wurde vollständig ausgeplündert.

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Tiflis, Mtatsminda Pantheon an der Sankt David Kirche

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Maximilian Schneckenburger

 

Deutscher Dichter; Sohn eines Kaufmanns; trat nach dem Abschluß der Lateinschulen in Tuttlingen und Herrenberg als Lehrling in ein kaufmännisches Geschäft in Bern ein. Im Jahre 1841 übersiedelte er nach Burgdorf (Kt. Bern), wo er sich dauerhaft mit seiner Frau, der Tochter eines württembergische Pfarrers, niederließ und eine Eisengießerei gründete. Im November 1840 verfaßte er das patriotische LiedDie Wacht am Rhein, das Karl Wilhelm (*1815, †1873) 1854 vertonte. Das Lied blieb zunächst weitgehend unbeachtet; erst als 1870 der Deutsch-Französische Krieg ausbrach, wurde es zum Kriegslied der Deutschen., nachdem aus dem Nachlaß des jungverstorbenen Schneckenburgers eine Auswahl von Gedichten unter dem Titel Deutsche Lieder von Max Schneckenburger, dem Sänger der Wacht am Rhein herausgegeben war.

Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein,
Wer will des Stromes Hüter sein?
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein! (1.Strophe)

Max Schneckenburger-Denkmal in Tuttlingen (1892)

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Burgdorf (Kt. Bern)

Hinweis: Die sterblichen Überreste Schneckenburgers wurden im am Juli 1886 nach Talheim umgebettet.

aus: Die Gartenlaube (1870)

Bilder: Klaus Paap (06/2013)

Talheim (Ldkrs. Tuttligen), Gemeindefriedhof

Bilder: Herbert Herterich (10/2014)
Schriftsteller LXXXIII

Omnibus salutem!