Johanna Rosine Wagner-Geyer

Bäckerstochter, Mutter Richard Wagners, deren 9. Kind er war, verheiratet mit dem Polizeibeamten Friedrich Wagner. Nach dessen Tod (23.11.1813) heiratete sie 1814 den Dresdner Maler, Dichter und Schauspieler Ludwig Geyer (*1780, †1821).

Inschrift:

Was der Erde entspross,
Nahm sie mütterlich auf.
Was sich vom Himmel ergoss,
Schwang sich zum Himmel hinauf.

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Leipzig, Alter Johannis-Friedhof

Bild: Martina Schulz

Johann Friedrich Ladegast

Orgelbauer, trat mit 14 Jahren bei seinem Bruder Christlieb in Geringswalde in die Lehre, schuf bereits 1838 sein erstes Werk, eine einmanualige Orgel mit neun Registern für die Dorfkirche in Tanneberg, studierte während seiner Wanderjahre bei führenden sächsischen Orgelbauern Intonation und Bauweise der großen sächsischen Silbermann-Orgeln: in Leipzig bei Johann Gottlieb Mende, in Borna bei Urban Kreutzbach und in Dessau bei Zuberbier, und danach in Straßburg und in Paris, kehrte 1846 nach Deutschland zurück, ließ sich in Weißenfels nieder und gründete in einer wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeit (Hungersnot im Jahre 1847 und die Revolution von 1848) seine eigene Werkstatt. Erst 1849 erhielt er seinen ersten Auftrag in Geusa bei Merseburg. U.a. hat Ladegast an folgenden Orten gewirkt: in Merseburg (Dom, Orgel sollte zunächst reparieren werden, dieser Auftrag führte später zu einem Neubau, der am 26.9.1855 eingeweiht wurde), Leipzig (Nikolaikirche, Einweihung am 16.11.1862), Wittenberg (Stadtkirche), Schwerin (Dom). Nach seinem Tod gerieten die Werkstatt und der Ruhm der Orgeln rasch in Vergessenheit.

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Weißenfels, Friedhof

Johann Bernhard Basedow

Deutscher Pädagoge; Sohn eines Perückenmachers; Großvater des Arztes Carl Adolph von Basedow; kam im Jugendalter als Diener in die Praxis eines Landarztes, der seine Fähigkeiten erkannte und förderte, besuchte von 1741 bis 1744 das Johanneum in Hamburg, nahm anschließend ein Studium der Theologie in Leipzig (bis 1746) auf und setzte bis 1749 seine Studien in Leipzig und Hamburg autodidaktisch fort. Ab 1749 war er Erzieher bei Hofrat von Qualen, wo er seine erste Frau, Fräulein Dumas, die im Hause Qualen als Gouvernante arbeitete, kennenlernte (sie starb nach der Geburt des Sohnes). 1752 verfaßte Basedow eine Dissertation über seine Unterrichtsmethodik, wurde im folgenden Jahr Professor an der Ritterakademie in Soroe (Dänemark), wegen seiner Kritik an der Regierung jedoch 1761 an das Gymnasium Altona strafversetzt (Altona gehörte damals zu Dänemark). Er forderte u.a. öffentliche Schulen, Schulbibliotheken, Lehrerseminare und überkonfessionellen Religionsunterricht. 1771 berief der Fürst von Anhalt-Dessau Basedow nach Dessau, wo er dessen Reformbemühungen unterstützen sollte. 1774 wurde das Philanthropin (eine Erziehungsanstalt in Form einer Musterschule) gegründet, das allerdings fünfzehn Jahre nach dem aus persönlichen Differenzen als Direktor erfolgten Rücktritt Basedows wieder geschlossen wurde.

Werke u.a.: Vorstellung an Menschenfreunde(1768), Methodenbuch (1770), Elementarwerk (4 Bde., 1774).

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Magdeburg, Heilig-Geist-Friedhof

Bild: Martina Schulz

Rudolf Augstein

 

 

Journalist, schon in der Schule an Politik interessiert (in einem Aufsatz bezweifelte er z.B. in den Endsieg Deutschlands im Zweiten Weltkrieg), wurde er nach dem Abitur 1941 Volontär beim Hannoverschen Nachrichtenblatt, bevor er von 1942 bis zum Ende des Krieges eingezogen wurde und in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Als die britischen Besatzungsbehörden das Nachrichtenmagazin Die Woche in deutsche Hände übergaben, wurde er Chefredakteur und gab die erste Ausgabe der Zeitschrift unter dem neuen Namen Der Spiegel am 4. Januar 1947 in Hannover heraus. Seitdem betrieb Der Spiegel unter seiner Leitung investigativen Journalismus und deckte zahlreiche Skandal im Nachkriegsdeutschland auf. Als der Spiegel 1962 - der Sitz des Verlages war inzwischen seit 1952 in Hamburg - über die Nato-Konzeption berichtete, wurde das Verlagshaus durchsucht, Augstein unter Anklage des Landesverrat gestellt und bis 1963 inhaftiert (Spiegel-Affäre). Weitere Aufdeckungen folgten im Laufe der Jahre: u.a. Neue-Heimat-Affäre (1982), Flick-Affäre (1882/83), Barschel-Affäre (1987). 1972 wurde Augstein für die FDP in den Bundestag gewählt, verblieb dort jedoch nur wenige Wochen. 1988 stieg er in die Neuen Medien mit Spiegel-TV ein. Der meinungsmachende Spiegel erreichte im Januar 1991 beim Golf-Krieg eine Rekordauflage von 1,44 Millionen Exemplaren, 1993 bekam das wöchentlich erscheinende Magazin Konkurrenz durch Focus.

Rudolf Augstein, der als Kämpfer für die Wiedervereinigung galt, war immer gegen die Westanbindung der Bundesrepublik Deutschland, weil er der Meinung war, daß damit die deitschen Ostgebiete aufgegeben würden.

Veröffentlichungen u.a.: Preußens Friedrich und die Deutschen (1968), Jesus Menschensohn (1972), Deutschland einig Vaterland (1990), 

Auszeichnungen u.a.: Hamburger Ehrenbürger (1994), Ludwig-Börne-Preis (2001).

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Dessau, Neuer Begräbnisplatz (nur Gedenkstein)

Samuel Heinicke

                                             

Deutscher Pädagoge, einer Bauernfamilie entstammend, trat er, da er den elterlichen Hof nicht übernehmen wollte, in Dresden in den Dienst der Leibgarde des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen ein. Heinike, der sich nach seinem Schulabschluß zunächst autodidaktisch weitergebildet hatte, geriet im Siebenjährigen Krieg bei Pirna 1753 in preußische Kriegsgefangenschaft, floh nach Jena und studierte dort Philosophie, Mathematik und Naturlehre. Von dort ging er 1758 nach Hamburg, wo er Schulmeister und Kantor an der St.-Johannis-Kirche in Eppendorf (heute zu Hamburg) war und in einer Dorfschule u.a. einen tauben Jungen unterrichtete. Allmählich entwickelte er eine Methode, mittels derer er den Taubstummen Begriffe durch unmittelbare Anschauung, Bilder und Gebärden zugänglich machte. 1778 kehrte er mit seiner Familie nach Sachsen zurück und gründete im gleichen Jahr in Leipzig die erste deutsche Taubstummenschule, in der die Taubstummen in artikulierter Lautsprache (Oralsystem) unterrichtet wurden, nicht in der üblichen Gebärdensprache.

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Bild: Günter Strack

Leipzig, Südfriedhof

Keitum (Sylt), Inselkirche St. Severin

Bild: Dietmar Pothmann

Hinweis: In dem Grab ist auch Wagners Schwester, Johanna Rosalie Marbach (* 1803, 1837), beigesetzt.

Georges-Eugène Baron Haussmann (seit 1853)

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Französischer Staatsbeamter, Stadtplaner; entstammte mütterlicherseits einer angesehenen pfälzischen evangelisch-lutherischen Pfarrersfamilie; Sohn eines hohen Offiziers; studierte in Paris Rechtswissenschaften und war nach seinem Studienabschluß ab 1831 zunächst als Unterpräfekt in einer Reihe von Provinzstädten tätig, wo er u.a. für den Ausbau des Wegenetzes, die Schulverwaltung und die Wasserversorgung der Gemeinden.1853 ernannte ihn Napoléon III. zum Präfekt des französischen Départements Seine und Stadtplaner von Paris. Haussmann gab der französischen Hauptstadt Mitte des 19. Jahrhunderts ein modernes Stadtbild, das bis heute erhalten ist. Dabei legte er Wert auf großzügig angelegte geradlinige Boulevards; die sternförmig aufeinander zulaufen und schon von Ferne Aussicht auf Prachtbauten wie die Oper oder den Arc de Thriomphe bietenmit seiner Gemahlin Valentine. Bezogen wurden die an dn breiten Boulevards und Avenues gelegenen Wohnungen von den reich gewordenen Mitgliedern der Bougoisie. Die ärmere Bevölkerung dagegen zahlte einen hohen Preis; sie wurde aus ihren angestammten, allerdings engen, überfüllten und unhygienischen Quartieren, die großflächig abgerissen wurden, vertrieben. Ca. 60% der der Straßen und Platze Pvon Paris waren betroffen (18.000 Häuser wurden zwischen 1852 und 1868 abgerissen). So fiel auch ein Großteil des mitteralterlichen Paris seiner Planung zum Opfer. Er schuf aber auch Bahnhöfe für die neueste technische Errungenschaft, die Eisenbahn und Erholungszonen in Form von Parkanlagen, wie z.B. den Bois de Boulogne. Haussmanns Art der Stadtentwicklung, strahlte auf viele Architekten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in anderen Ländern aus. Insbesondere im rumänischen Bukarest ahmten Architekten diese Bauweise nach, ebenso im argentinischen Buenso Aires.

Nachdem Napoléon III. aufgrund des verlorenen Krieges gegen das Deutsche Reich abdanken mußte, verlor auch Haussmann 1870 seine Position; Politiker der Dritten Republik warfen ihm u.a. vor, sich an den Ausschreibungen und Aufträgen bereichert zu haben - Beweise für diese Vorwürf konnten sie allerdings nicht herbeibringen. Von 1877 bis 1881 war Haussmann als Deputierter Korsikas politisch aktiv..

Rue de Paris, temps de pluie (pinxit Gustave Caillebotte,1877)

Beispiel für die von Haussmann konzipierten Straßenzüge

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Bilder: Axel Haas 804/2013)

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bilder: Carsten Jonsson (05/2013)

Grabstätte vor der Renovierung anläßlich des 200. Geburtstags Richard Wagner im Jahre 2013.

Gerda Taro eigentl. Gerta Pohorylle

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Deutsche Photoreporterin; Tochter eines aus Ost-Galizien nach Reutlingen zugewanderten Kaufmanns, der dort eine Eiergroßhandlung gründete. Nach dem Umzug der Familie nach Stuttgart besuchte sie dort die Königin-Charlotte-Realschule und wurde, da sie dort wenig Lerneifer entwickelte, danach für ein Jahr auf ein Schweizer Pensionat am Genfer See geschickt. In Leipzig, wohin die Familie im Jahre 1929 zog, kam sie durch einen jungen Mann in Kontakt mit kommunistischen Ideen und verteilte nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gemeinsam mit Freunden antifaschistische Plakate, bis sie im März 1933 verhaftet und für drei Wochen in sogenannte Schutzhaft genommen wurde. Ende des Jahres floh sie gemeinsam mit ihrer Freundin Ruth Cerf nach Frankreich. In Paris kam sie in einen Kreis von Linken verschiedener Provenienz Im Folgejahr lernte sie den aus Ungarn stammenden Photographen André Friedman kennen, der sie nicht nur finanziell unterstützt, sondern ihr auch den Umgang mit einem Photoapparat beibrachte. In dieser Zeit änderten beide ihre Namen: Friedmann wurde zu Robert Capa, sie zu Gerda Taro. Als wenige Tage nach dem Militärputsch vom 18. Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, eilten beide nach Barcelona und begannen gemeinsam die Greuel des Spanischen Bürgerkrieges zu dokumentieren.

Bewaffnete der Republikanischen Truppen beim Schießraining (08/1936)

Von Madrid aus fuhr Gerda Taro, die für Ce Soir, eine linke Zeitung von Frankreich arbeitete, täglich an die nicht weit entfernte Front bei Brunete, einer Stadt, die ca. 25 Kilometer westlich von Madrid liegt, wohin sie täglich von der Hauptstadt aus fuhr, um die Schlacht zu dokumentieren; so auch am 25.7.1937. An diesem Tag photographierte sie von einem Unterstand aus einen Angriff von Flugzeugen der Legion Condor. Als sie nach dem Angriff nach Madrid zurückfahren wollte, erfolgte bei Villanueva de la Cañada erneut ein Angriff von Tieffliegern. Als der schnell fahrende LKW, auf dessen Trittbrett sie stand, bei einem Ausweichmanöver einen Panzer der Republikaner versehentlich streifte, stürzte sie auf die Straße, wurde von dem Panzer überrollt und schwer verletzt; den Ärzten eines englischen Lazarett in El Escorial, in das sie gebracht wurde, gelang es nicht mehr, ihr Leben zu retten. Kurz nach ihrem Tod erschienen ihre Photos von Front bei Brunete im US-amerikanischen Magazin Life.

Ihr Leichnam wurde nach Paris überführt und am 1.8.1937 auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Der Trauerzug, der von Pablo Neruda und Louis Aragon angeführt wurde, wurde zu einer Demonstration gegen den Faschismus.

Inschrift: Getötet am 25.7.1937 an der Front von Brunete (Spanien) in Ausübung ihres Berufes.

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Bilder: Kay (11/2013)

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Hinweis: Das von Alberto Giacometti für Gerda Taro geschaffene Grabmal ist nicht mehr erhalten; Gerda Taro geriet schnell in Vergessenheit.

Robert Capa eigentl. Endre Ernő Friedmann

Bild: Greta Taro  no_copyright

 

US-amerikanischer Photograph, Kriegsreporter; Sohn eines jüdischen Schneiders; 1931 emigrierte der linke Student, als ihm ein Gerichtsverfahren und eine Haftstrafe drohten, nach Deutschland, wo er in Berlin Journalistik an der Deutschen Hochschule für Politik studierte und als Photolaborant beim Ullstein Verlag und 1932 bis 1933 als Photoassistent beim Deutschen Photodienst. arbeitete. 1933, nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, verließ er Deutschland, ging zunächst nach Wien, dann in das noch unter französischer Hoheit stehende Saarland und schließlich nach Paris. Dort lernte er 1934 die aus Deutschland stammende Gerta Pohorylle, die später ihren Namen in Gerda Taro änderte, während er sich zugleich in Richard Capa umbenannte), kennen und befreundete sich mit ihr. Er brachte ihr den Umgang mit der Kamera bei, und 1935 gingen er, Greta Taro und David Seymour mit einem Auftrag für eine Photoreportage erstmals nach Spanien. Nach dem Beginn des Spanischen Bürgerkrieges im Juli 1936 gingen er und Taro im August nach Spanien, um den Widerstand der Republikaner gegen Francos faschistische Rebellen zu kommentieren. Er besuchte verschiedene Fronten, teils alleine, teils mit Taro, die als Photographin für die französische Zeituing Ce Soir arbeitete. In dieser Zeit entstand auch das Bild, das ihn weltberühmt machte: Ein bei Cerro Muriano von einer Kugel  getroffener republikanischer Soldat (5.9.1936). Während er sich geschäftlich in Paris aufhielt, kam sie an der westlich von Madrid gelegenen Brunete-Front ums Leben. Capa, der gehofft hatte, sie eines Tages heiraten zu können, erholte sich nie mehr von seinem tiefe Schmerz. 1938 hielt er sich in China auf und dokumentierte den Widerstand der Chinesen gegen die japanische Invasion. Zurück in Spanien war er Zeuge des Falls von Barcelona und des Ende des Bürgerkrieges. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges - jetzt bei dem US-amerikanischen Magazin Life unter Vertrag - machte er u.a. 1941 Aufnahmen von den Auswirkungen der deutsche Bombardierungen von London, den sog. Blitz, 1943 war Cara, dem es als einzigem Photographen gestattet worden, die Alliierten während des Zweiten Weltkriegs zu begleiten, in Italien und dokumentierte 1944 die Landung der Alliierten südlich von Rom bei Anzio, sowie den sogenannten D-Day, d.h. die Landung der Alliierten in der Normandie, und 1945 war er bei der Einnahme der Städte Leipzig und Nürnberg durch die Amerikaner dabei. Nach dem Krieg gründete er gemeinsam mit seinen Freunden Henri Cartier-Bresson, David Seymour, George Rodger und William Vandivert die Photoagentur Magnum, als ein unabhängiges, genossenschaftlich organisiertes Unternehmen. Im selben Jahr hielt er sich gemeinsam mit John Steinbeck einen Monat lang in der Sowjetunion auf, bereiste die Tschechoslowakei und stattete seiner Geburtsstadt einen Besuch ab. In den folgenden Jahren reiste er mehrmals nach Israel, wo er u.a. Bilder anläßlich der Staatsgründung machte, und während der Reisen durch einige Osteuropäische Länder, darunter Polen, entstanden Bilder von den Konzentrationslagern Auschwitz und Birkenau. Capa starb während einer Reise durch Indochina, die er Ende April 1954 von Japan aus, wo er sich aufhielt, antrat. Er reiste in das laotische Luang Prabang, um verwundete französische Soldaten, die bei Dien Bien Phu gefangen genommen und vom Vietminh dann freigelassen worden waren, zu photographieren. Am 25. Mai begleitete er einen französischen Konvoi, deren Aufgabe es war, einen sich als unhaltbaren herausgestellten Stützpunkt im Delta des Roten Flusses zu räumen, nachdem dort die Aktivität des Vietminh zugenommen hatte. Während einer Ruhepause des Konvois begleitete Capa einige Soldaten in ein abseits der Straße gelegenen Feld und trat dabei auf eine Landmine, bei deren Explosion er schwer verletzt wurde; er starb auf dem Weg in ein Feldlazarett.

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Bild: Cpreovol (08/2013) Wikipedia.en

Yorktown Heights (N.Y.), Amawalk Hill Cemetery

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Phoebe Hessel née Smith

 

Vermutlich Tochter eines Soldaten der englischen Armee, der sie als Kind immer mit sich nahm; verkleidete sich später als Soldat, vermutlich, um ihrem Geliebten Samuel Golding nahe zu bleiben, mit dessen Regiment sie bis nach Westindien (West Indies) zog. Sie blieb in der Armee, und beide kämpften Seite an Seite1745  in der Schlacht von Fontenoy, wo sie am Arm durch ein Bajonett versetzt wurde. Als sie ihr Geheimnis der Frau des Obersten anvertraute, sorgte diese dafür, daß nicht nur sie, sondern auch ihr Geliebter nach England zurückgeschickt wurden. Dort entließ man Golding aus der Armee; erst als beide geheiratet hatte, erhielt er seine Pension. Sie ließen sich in Plymouth nieder und hatten neun Kinder, von denen nur eines überlebt; auch dieses Kind verlor sie, als es vom Fischen auf dem Meer nicht wieder zurückkam. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie nach Brighton und heiratete den Fischer Thomas Hessel; als auch er starb, war sie 80 Jahre alt. Sie arbeitete dann als “fliegende” Fischhändlerin, bot ihre Ware in Brighton und in der Umgebung der Stadt an, und als ihr das Umherziehen aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zu mühsam geworden war, begann sie in der Stadt an der Ecke Marine Parade/Old Steine mit dem Verkauf von Lebkuchen und Äpfel, aber auch Nadelkissen und Spielzeug. Sie war mittlerweile zu einem Original geworden, und viele Menschen interessierten sich für Geschichten aus ihrem Leben. Später wurde sie in einem Arbeitshaus untergebracht, erhielt jedoch ab 1808 eine ihr vom Prinzregenten, dem späteren König Georg IV. gewährte Leibrente in Höhe von wöchentlich half a guinea. Außerdem wurde sie später zur Krönungszeremonie Georgs IV. eingeladen.

Zwei Straßen in Stepney, das heute zu London Borough of Tower Hamlets gehört, Amazon Street und Hessel Street, erhielten zu Ehren von Phoebe Hessel ihre Namen, den sie auch heute noch tragen.

Inschrift: In memory of Phoebe Hessel who was born in Stepney in the year 1713. She served for many years as a private soldier in the 5th Regiment of foot in different parts of Europe and in the years 1745 fought under the command of the Duke of Cumberland at the battle of Fontenoy where she received a bayonet wound in her arm. Her long life which commenced in the time of Queen Anne extended to the reign of George IV. by whose munificence she received comfort and support in her latter years. She died at Brighton where she had long resided December 12th 1821 aged 108. [dt. Zur Erinnerung an Phoebe Hessel, die in Stepney im Jahre 1713 geboren wurde. Sie diente viele Jahre als einfacher soldat im 5. Fußregiment in verschiedenen Teilen Europas und focht 1745 unter dem Kommando von dem Herzog von Cumberland in der Schlacht von Fontenoy, in dem sie von einem Bajonett am Arm verwundet wurde. Ihr langes Leben, das zur Zeit von Königin Anne begann, erstreckte sich bis zur Regentschaft Georgs IV., durch dessen Freigebigkeit sie Trost und Unterstützung in ihren späten Jahren erfuhr. Sie starb in Brighton, wo sie lange gelebt hatte, am 12. Dezember 1821 im Alter von 108 Jahren].

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Bild: Hassocks5489 (04/2007) Wikipedia.en

Brighton, St. Nicholas Churchyard

Hinweis: Es gilt als gesichert, daß sie Samuel Golding überall hin folgte. Sicherlich erfunden ist die Geschichte, als Mann verkleidet in der Armee gedient und an Schlachten teilgenommen zu haben.

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Sonstige XII

Omnibus salutem!