Emmendingen, Alter Friedhof

Aschaffenburg, Altstadtfriedhof

Luxembourg, Cimetère de Notre Dame

Friedrich Wilhelm Voigt

                      

Deutscher Schuhmacher; bekannt durch Carl Zuckmayers Stück Der Hauptmann von Köpenick, das auf folgende, am 17. Oktober 1906 durch die Berliner Presse gehende Meldung zurückgeht: “Ein als Hauptmann verkleideter Mensch führte gestern eine von Tegel kommende Abteilung Soldaten nach dem Köpenicker Rathaus, ließ den Bürgermeister Georg Langerhans und dessen Oberstadtsekretär von Wiltberg verhaften, beraubte die Gemeindekasse und fuhr in einer Droschke davon”. Voigt wurde zu einer Haftstrafe von knapp zwei Jahren verurteilt. Er war bereits früh mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, verbrachte insgesamt mehr als 29 Jahre seines Lebens in Gefängnissen. 1906 wohnte der Schustergehilfe eine Zeit bei seiner Schwester Bertha Menz in der Kopfstraße 27 im Rixdorfer Rollbergviertel. Vorzeitig begnadigt, ging er auf Reisen und vermarktete seine “Köpenickiade”. Nach seiner Haftentlassung finanziell auch von Gertrud Wertheim, der Gattin Wolf Wertheims, eines Bruders des Warenhausbesitzers Georg Wertheim, unterstützt, zehrten der Erste Weltkrieg und die Inflation jedoch seinen Wohlstand rasch auf. Er starb völlig verarmt in Luxemburg an den Folgen einer Lungenentzündung. Die Ereignisse um den Husarenstreich wurde mehrmals verfilmt, u.a. 1956 unter der Regie von Helmut Käutner mit Heinz Rühmann in der Rolle des Voigts.

 

 

 

 

Skulptur des Wilhelm Voigt
als “Hauptmann” vor dem Köpeniker Rathaus

 

 

 

 

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Jean Vauchel

 

 

Deutscher Geigenbauer französischer Abstammung; erlernte den Geigenbau in Paris, wohin sein Vater, der in Offenbach gelebt hatte, zurückgekehrt war. Zu seiner Zeit galt Vauchel als ein gefragter Geigenmacher. Er hielt sich überwiegend in Deutschland auf und wirkte u.a. in Mainz, Offenbach und Würzburg, bevor er sich kurz vor seinem Tod in Damm, einem Städtchen im Einzugskreis von Aschaffenburg, niederließ.

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Cornelia Friderike Christina Schlosser née Goethe

        pinxit Johann Ludwig Ernst Morgenstern

Jüngere Schwester Goethes; fünf später geborene Geschwister starben bereits im Kindesalter; der Vater Johann Caspar Goethe ließ auch seiner Tochter eine umfassende Schulbildung angedeihen: Bereits ab dem zarten Alter von drei Jahren mußte sie in der Spielschule der Magdalena Hoff Lesen und Schreiben lernen, und seit ihrem siebten Lebensjahr wurde sie zusammen mit dem Bruder von Hauslehrern unterrichtet. Am 1.11.1773 heiratete sie Johann Johann Georg SchlosserGeorg Schlosser (*7.12.1739, †17.10.1799), der Rechtsanwalt in Frankfurt am Main und mit Goethe befreundet war; er hatte in seiner Heimatstadt gemeinsam mit diesem, Ludwig Höpfner (*1743, † 1797) und Johann Heinrich Merck (*1741, †1791) die kritisch, zweimal wöchentlich erscheinende Literaturzeitung Frankfurter gelehrten Anzeigen herausgegeben. Merck war es auch, der an seine Frau schrieb: ”Eine Neuigkeit, die du noch nicht kennst: daß Herr Schlosser der Mademoiselle Goethe ununterbrochen den Hof macht und günstig aufgenommen wird.” Nach der Hochzeit zog das Paar zunächst nach Karlsruhe, dann nach Emmendingen, wo Schlosser Hof- und Regierungsrat beim Markgrafen von Baden wurde. Dort litt sie unter Einsamkeit, vermißte ihren Bruder, der stets ihr Vertrauter gewesen war. Die Ehe war unglücklich. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Maria Anne Louise, gen. Lulu (*28.10.1774), bei deren Geburt sie beinahe gestorben wäre, und Catharina Elisabeth Julie, gen. Juliette (*10.5.1777). Cornelia starb vier Wochen nach der Geburt im Alter von nur 26 Jahren. Ihr Bruder notierte weit entfernt in Weimar in sein Tagebuch: “Dunckler zerrissner Tag". Cornelia selbst fand sich wenig attraktiv und litt darunter. Ihr Bruder beschrieb sie in Dichtung und Wahrheit: “Sie war groß, wohl und zart gebaut und hatte etwas Natürlich-Würdiges in ihrem Betragen, das in eine angenehme Weichheit verschmolz. Die Züge ihres Gesichts, weder bedeutend noch schön, sprachen von einem Wesen, das weder mit sich einig war noch werden konnte."

 

schlosser_cornelia_zimmer

Cornelia Goethes Jungmädchenzimmer in ihrem Elternhaus in Frankfurt am Main

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Frankfurt am Main, Peterskirchhof (Schulhof d. Liebfrauen-Schule)

Katharina Elisabeth Goethe gen. Aja

   

Goethes Mutter, die “Frohnatur”; jüngste Tochter des Kaiserlichen Rats Johann Wolfgang Textor (*1693, †1771) und der Anna Margaretha Textor, née Lindheimer (*1711, †1783); heiratete 1748 in der Frankfurter an der Hauptwache gelegenene Katharinenkirche den Frankfurter Ratsherrn Johann Caspar Goethe. Ihre Tochter Cornelia Goethe, war mit dem Rechtsanwalt Georg Schlosser (*7.12.1739, †17.10.1799) verheiratet. Ihr Sohn, Johann Wolfgang, dichtete über sie und seinen Vater:

        Vom Vater hab ich die Statur,
        Des Lebens ernstes Führen,
        Vom Mütterchen die Frohnatur
        Und Lust zu fabulieren.

Sie war u.a. mit Bettine von Arnim née Brentano befreundet, die sie 1806 bzw. 1807 kennengelernt hatte und mit der sie in regem Briefkontakt stand, zumal Bettine sich zu ihrem Sohn stark hingezogen fühlte, sich jedoch 1811 mit ihm wegen eines handfesten Krachs überwarf, der durch ihre despektierlichen Bemerkungen gegenüber Goethes Frau Christiane ausgelöst worden war. Entgegen allgemeiner Meinung war sie nicht Erfinderin der berühmten “Grüne Sauce”, die ihr berühmter Sohn gerne aß und die heute noch ein besonders in Frankfurt am Main beliebtes sommerliches Essen ist. Entgegen allgemeiner Meinung war sie nicht Erfinderin der berühmten “Grüße Sauce”, die ihr berühmter Sohn gerne aß und die heute noch ein besonders in Frankfurt am Main beliebtes sommerliches Essen ist. Katharina Elisabeth Goethe war eine aufmerksame Zeitzeugin; so berichtete sie in ihren Briefen immer wieder über Ereignisse in ihrer Vaterstadt: Über Mordprozesse, Feuersbrünste und über das Wetter. Am 2.1.1789 berichtete sie in einem Brief über den zugefrorenen Main: “Wir leben hier in Erwartung der Dinge, die da kommen sollen, der Mainstrom ist noch nicht aufgegangen, und alles ist wegen des Wassers in Sorgen - wir denken noch an 1782 - müssen’s aber doch in Geduld abwarten. 15 Wochen ist der alte Herr jetzt schon zu. Jedermann wartet sehnlich auf die Abfeuerung der Kanonen, denn das ist das Signal, dass er aufgeht. Geschieht’s am Tage, so läuft alles, was gesunde Beine hat - und es ist wirklich ein schauderndes Spektakel. Ich wünschte, Sie könnten es mit ansehen”.

      

Aja Goethe, ihre Tochter Cornelia und Maximiliane von La Roche beobachten den jungen Johann Wolfgang Goethe beim Eislauf auf dem Main im Januar 1774 (im Hintergrund der Kaiserdom).

    

Familie Goethe in Schäfertracht. Catharina Elisabeth, Johann Caspar, Johann Wolfgang und Cornelia Goethe (pinxit Johann Conrad Seekatz, 1762).

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Grabstelle ca. 1975

10/2005
Bild: Dieter Georg (10/2004)
Bild: Dieter Georg (10/2004)
Bilder: Klaus Paap (08/2010)

ca. 1975

Bild: Klaus Paap (01/2012)
Bilder: Egbert May (08/2017)

Christian Ferdinand Siemens

 

 

Deutscher Landwirt und Gutspächter; Vater von Werner von Siemens, dem Gründer des Weltkonzerns Siemens AG; 

 

 

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Bild: Niteshift (talk) (03/2012), Wikipedia.de
Bild: Niteshift (talk) (03/2012), Wikipedia.de

Menzendorf OT Lübsee (Ldkrs. Nordwestmecklenburg, Mecklenburg-Vorpommern)

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Geert Müller-Gerbes

 

 

Deutscher Journalist und Fernsehmoderator; wuchs im Harz auf und studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Soziologie.

Von 1969 bis 1974 war er Pressereferent des Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Ab 1976 arbeitete er für Radio Luxemburg als Deutschlandkorrespondent in Bonn. Von 1988 bis 1992 war Geert Müller-Gerbes Gastgeber der von Radio Télévision Luxembourg (RTL) ausgestrahlten TV-Sendung. Danach moderierte er bis 1999 er die wöchentliche, am Sonnabend ausgestrahlte RTL-Verbraucher-Sendung Wie bitte?! , mit der er bundesweit bekannt wurde; die Sendung erreichte durchschnittlich 4,3 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von fast 20 Prozent.

In einer weiteren RTL-Reihe mit Titel Wir kämpfen für Sie, die der Sender in Zusammenarbeit mit den Kirchen produzierte, schilderte er Schicksale von Menschen, die unverschuldet in Not geraten waren. Im Jahr 2000 gab er die Moderation der WDR-Talkshow ab. die er seit 1999 gemeinsam mit Sabine Scholt moderiert hatte, und zog sich ins Privatleben zurück.

Müller-Gerbes erwarb sich den Ruf eines engagierten Anwalts der kleinen Leute und die Süddeutsche Zeitung nannte ihn den "Rächer der Entnervten, den Robin Hood von RTL".

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Bilder: Dirk Budde (04/2022)

Bonn OT Holtorf (Bez.Beuel, Friedhof Niederholtorf

Sonstige II

Omnibus salutem!