Antifaschistischer Widerstandskämpfer; wurde 1931 Mitglied des Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD); 1936 baute er in Berlin eine Widerstandsgruppe besonders jüdischer Jugendlicher auf. 1939 erfolgte der Anschluß an die von dem Kommunisten Robert Uhrig (*1903, †1944, hingerichtet) geleitete Widerstandsorganisation. 1942 erfolgte Baums Verhaftung und seine, sowie Ermordung vieler Mitglieder.
Inschrift: Er war ein vorbildlicher Kämpfer gegen Krieg und Faschismus.
Berlin-Weißensee, Jüdischer Friedhof
Preußischer Beamter; studierte an der Universität in Halle Rechts- und Kameralistikwissenschaften; der mit Alexander von Humboldt und Karl Friedrich Schinkel befreundete Beuth begann als Referendar im Preußischen Staatsdienst und wurde 1818 zum Direktor der Abteilung für Handel, Gewerbe und Bauwesen im preußischen Innen- bzw. Finanzministerium ernannt; er war Mitglied des Staatsrates, gründete 1819 die Technische Gewerbeschule und 1821 den Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen und des Verein für Kunstfreunde im preußischen Staat. Als Triebfeder für den industriellen Aufstieg Preußens gilt er als "Vater der preußischen Industrie".
Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichswerdersche Gemeinde
Abbé Charles Michel de l’Èpée eigentl. Lepee
Französischer Priester; der Sohn eines Architekten des Königs studierte zunächst Theologie, wandte sich dann jedoch dem Studium der Rechtswissenschaften zu, nachdem man ihm die Ordination verweigert hatte, weil er sich zuvor geweigert hatte, eine Schrift zur Verdammung des Jansenismus zu unterzeichnen. Nach dem Studium arbeitete er zunächst in Paris als Advokat. Um 1760 lernte er zwei stumme Mädchen kennen, deren Schicksal ihn so sehr bewegte, daß er eine Zeichensprache ersann, um so wenigsten mittels Zeichen eine Kommunikation zwischen ihnen und und anderen zu ermöglichen. 1770 gründete er die erste Taubstummenanstalt in Paris (Institution Nationale des sourds-muets de Paris), in denen taube Kinder aus dem Viertel unterwiesen wurde, und führte wesentliche Elemente zur sog. Gebärdensprache ein. 1776 gab l’Epée die Schrift Institution des sourds-muets par la voie des signes méthodiques und 1784 La véritable manière d'instruire les sourds et muets, confirmée par une longue expérience heraus, und er begann mit der Erstellung eines Allgemeines Lexikon der Gebärdenzeichen, das er jedoch nicht vollenden konnte, das aber von seinem Nachfolger, Abbé Sicard (*1742, †1822), fortgeführt und vollendet wurde. Bereits ernsthaft erkrankt, ließ er sich von der l'Assemblée Constituante zusichern, daß der Staat künftig für die Fortführung seiner Arbeit in der rue Saint-Jacques sorgen würde.
Paris, Eglise de Saint-Roch
Deutscher Jurist; einer Juristenfamilie entstammend; nachdem die führenden, inhaftierten RAF-Mitglieder in den Hungerstreit getreten waren und Holger Meins am 9.11.1994 trotz Zwangsernährung an den Folgen des Hungern gestorben war, wurde bereits am folgenden Tag der Kammergerichtspräsident von Mitgliedern der Terroristengruppe Bewegung 2.Juni in seiner Wohnung im Beisein seiner Frau erschossen. Umstritten ist bis heute, ob es sich hierbei um eine mißglückte Entführung handelte. Seine Ermordung war der Auftakt von bislang in der Bundesrepublik beispielloser terroristischer Aktivitäten.
Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr
Deutscher Friedhofsexperte; Autor; begann nach erfolgtem Abitur im Jahre 1937 seine Berufslaufbahn bei der Friedhofsverwaltung der Stadt München. Als Oberamtsrat war er als leitender Beamter lange Zeit für den Betrieb, Unterhalt und die Erweiterung der Friedhöfe zuständig. In den 1950er Jahren wurde Scheibmayr aufgrund seines Einsatzes für die Umbettung der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten bekannt, die über das gesamte Stadtgebiet verstreut beigesetzt worden waren.
Nach seiner Pensionierung 1981 begann Scheibmayr mit der Erforschung der Geschichte der diversen Münchner Friedhöfe sowie der bekannten Persönlichkeiten, die dort beerdigt worden waren. 1984 erschien als erstes Ergebnis seiner Forschungen im Selbstverlag sein Werk Letzte Heimat – Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen.. Als dieses Buch bald auch bundesweite Beachtung fand, folgten in den Jahren zwischen 1989 und 2002 drei weitere Bände. Noch zu Lebzeiten hat Scheibmayr 2006 den Vertrieb seiner Bücher an den MünchenVerlag übergeben. 2008 wurde Scheibmayr für seine Verdienste um das Münchner Friedhofswesen mit der Medaille”München leuchtet“ in Silber ausgezeichnet.
Werke u.a.: Wer? Wann? Wo?: Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen (1989), Gräber in Oberbayern, außerhalb von München (Teil 2, 1995, Teil 3, 2002).
München, Waldfriedhof (Alter Teil)
Österreichischer Agronom und Autor; unehelicher Sohn eines Gemischtwarenhändlers; begann nach Beendigung seiner Schulausbildung zwischen 1907 und 1910 eine Gärtnerlehre und wurde unmittelbar anschließend bei den städtischen Gutsgarten in Rannersdorf bei Wien als Gärtnergehilfe angestellt. In dieser Zeit nahm er u.a. 1911 am Gartenbaukurs des Fortbildungsvereins für Gärtnergehilfen in Wien teil. Zum 1.1.1912 verließ er auf eigenen Wunsch diese Arbeitsstätte aber wieder und kehrte zu seiner Mutter nach Wien zurück. Dort besuchte er an einer Privatschule einen Schreibmaschinenkurs, den er aber Mitte 1912 abbrach, begann aber Ende September desselben Jahres eine zweijährige Weiterbildung an der Gartenbauschule der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft, in der in den Fächern Botanik, Theorie und Praxis des Gartenbaus, Grundzüge der darstellenden Geometrie sowie Architektur und kaufmännische Grundlagen unterrichtet wurde; diese Ausbildung schloß er erfolgreich im März 1914 mit einem sehr guten Ergebnis ab. Vom Oktober 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges arbeitete er in der Privatgärtnerei von Fritz Mendl, bevor er zu Beginn des Krieges eingezogen und an der sog. Dolomitenfront Dienst machte., wo er bei Kriegsende mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet wurde und das k.k. Heer im Range eines Feldwebel verließ und wieder in seine alte Stelle bei Mendl eintrat, kam 1925 aber als Leiter in dessen Handelgärtnerei. Dort geriet er in viele Beratungsgespräche mit Kunden, so daß er auf die Idee kam, sein Wissen in einem Buch festzuhalten, das 1924 unter dem Titel Schreber- und Hausgartenkultur erschien und sich zu einem regelrechten Verkaufsschlager entwickelte. 1928 wurde Eipeldauer, der "Mann mit Gartenherz", Leiter der Fachlehranstalt für Garten- und Obstbau der Gemeinde Wien und Generalsekretär der Österreichischen Gartenbaugesellschaft; Nachdem er 1934 aufseiten des Schutzbundes teilgenommen wurde, wurde er - seit 1919 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei - inhaftiert und verlor in der Folge seinen Posten als Direktor der fachlichen Fortbildungsschule, wurde mit Berufsverbot belegt und verlor zudem seine Dienstwohnung. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der inzwischen über 50-Jährige zum Volkssturm einberufen, geriet im Winter 1944/45 in Mähren in russische Gefangenschaft, aus der er Im Herbst 1945 entlassen wurde. Danach war er bis 1964 Generalsekretär der Österreichischen Gartenbaugesellschaft und wurde insbesondere durch Radio- und ab 1956 auch Fernsehsendungen als “Blumendoktor“, aber auch aufgrund seiner zahlreichen Fachbücher bekannt. Besondere Verdienst erwarb er durch die Gründung der Fortbildungsschule für Gärtnerlehrlinge in Kagran. Eipendauer, der aufgrund seiner Verdienste u.a. 1959 den Titel Professor erhielt, war auch Herausgeber der populären Zeitschrift Nach der Arbeit. 1965 wurde eine Fuchsiensorte nach ihm benannt.
Werke u.a.: Lexikon der 1000 Gartenfragen (1941), Reine Freude an Zimmerpflanzen.
Auszeichnungen u.a.: Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich (1964)
Wien, Friedhof Ober-St.Veit
Deutscher Journalist; Sohn eines Kaufmanns, begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriege in dem er 1944 noch als junger Seekadett in der Kriegsmarine diente, begann er 1946 als Volontär bei der Hamburger Allgemeinen und Welt. und war danach über dreißig Jahre in verschiedenen Positionen bei den großen deutschen Pressehäusern tätig, so vier Jahre bei der Wochenzeitung Die Zeit, beim Wochenmagazin Der Spiegel zunächst als politischer Korrespondent in Bonn und Washington, dann dessen Chefredakteur gemeinsam von 1962 bis 1968 einer der beiden Chefredakteure (Im Zusammenhang mit der Spiegel-Affäre wurde Jacobi gemeinsam mit Johannes K. Engel, Conrad Ahlers und Rudolf Augstein verhaftet). 1969 kurzeitig beim Magazin Stern, 1970 Chefredakteur bei der Welt am Sonntag und bis Ende 1998 deren Herausgeber. 1973 wechselte er als Chefredakteur zur Wirtschaftswoche, von dort 1974 als Chefredakteur zur Welt und später als Herausgeber sowie Redaktionsdirektor zum Springer-Blatt Bild-Zeitung. Bis zu seinem Tode verfaßte er für Bild dann die tägliche Kolumne Mein Tagebuch, in der er aktuelle Themen aufgriff. Außerdem war Claus Jacobi Verfasser mehrerer Bücher.
Deutsche Journalistin; nach einer Ausbildung zur Journalistin machte sie 1965 einen halbjährigen Kurs bei dem bereits seit dem 1.4.1963 bestehenden und von dem Journalisten Axel Eggebrecht geleiteten Nachwuchsstudio des Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg, mit dem Ziel einer Weiterbildung zur Rundfunkjournalistin. In dem Studio wurden von den journalistischen Nachwuchskräften vorwiegend gesellschaftliche Themen behandelt und auch ausgestrahlt. Zwischen 1966 und 1970 war sie zunächst als freie Mitarbeiterin des Rundfunks tätig und arbeitete in den folgenden Jahren als Kulturredakteurin des NDR, bevor sie 1972 dort die Leitung des Ressorts Frauenfunk übernahm und im Jahre 1998 zusätzlich die Abteilung Feature leitete. Außerdem war sie u.a. über viele Jahre hinweg an der Produktion der NDR-Sendung Horizonte beteiligt. Einen Namen hat sie sich auch als Vorreiterin für Sendungen für ältere Rundfunkhörer(innen) gemacht, so in der Sendereihe Heute und morgen - für die ältere Generation, sowie die Ratgeber-Sendung Was wollen Sie wissen? des NDR4 mit dem Richter Dr. Jürgen Marcus, die sie betreute und die bis Ende des Jahres 2000 ausgestrahlt wurde. Bei der Sendung, die aufgezeichnet wurde, konnte Zuhörer anrufen und Fragen zu diversen Themen stellen.
Bromberger gehörte der ersten feministischen Frauengruppe Hamburgs, dem Forum zur restlosen Abschaffung der Unterdrückung (kurz F.R.A.U.) an.
2001 zog Ute Bromberger sich von ihren Aufgaben beim NDR in das Privatleben zurück.
Auszeichnungen u.a.: Hedwig-Dohm-Urkunde (2002)
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Deutsche Musiktherapeutin; studierte nach dem Besuch einer kaufmännischen Privatschule in München nicht, wie es ihr Vater gewünscht hatte, Medizin, sondern wandte sich der Musik zu, lernte Carl Orff kennen, wurde zunächst dessen Schülerin und heiratete ihn 1939. Sie war an der Entwicklung des Orff-Schulwerks beteiligt und erprobte es unter anderem an öffentlichen Schulen in den Vereinigten Staaten. Dabei machte Gertrud Orff, die über absolutes Gehör verfügte, auch erste Erfahrungen in der Arbeit mit behinderten und entwicklungsgestörten Kindern und entwickelte aus ihren Erkenntnissen dieser Arbeit heraus das Orff-Schulwerk zur Orff-Musiktherapie. Ab den 1970er Jahren entwickelte sie während ihrer Arbeit am Kinderzentrum München ihre Therapie zu einem festen Bestandteil klinisch-pädiatrischer Behandlung. Nach ihrer Scheidung von Orff im Jahre 1953 erschien im Folgejahr der erste Band ihrer Kleinen Klavierstücke mit ihr als Komponistin, die bis 1959 um drei weitere Bände ergänzt wurde. 1974 erschien der Band Die Orff-Musiktherapie. Aktive Förderung der Entwicklung des Kindes und als weiteres ihrer musiktherapeutischen Hauptwerke 1984 die Schrift Schlüsselbegriffe der Orff-Musiktherapie. Bereits ab 1980 hielt Gertrud Orff internationalen Vorträge zu Orff-Musiktherapie und veranstaltete Kurse, in denen sie ihr Wissen weitervermittelte, und 1999 war sie an der Gründung der Gesellschaft für Orff-Musiktherapie in München beteiligt.
Auszeichnungen u.a.: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland für besondere Verdienste in der Arbeit mit behinderten Kindern (1986)..
München, Waldfriedhof (Alter Teil)
pinxit John Singer Sargent (1898)
Britische Sozialreformerin; Tochter eines Getreidehändlers; der 1840 Konkurs anmelden mußte;
war eine treibende Kraft bei der Entwicklung des sozialen Wohnungsbaus in den Städten, besonders in London, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – welches in die Gründung des National Trust führte. Octavia Hill gilt als Pionierin der Hausverwaltung und war zwischen 1905 und 1912 Mitglied der Royal Commission on the Poor Laws.
Crockham Hill (Grafschaft Kent), Holy Trinity Church
Omnibus salutem!