Elizabeth Florence Nightingale Arden née Graham
Bild: NYWTS
US-amerikanische Unternehmerin; die Tochter eines schottisch-englischenEinwanderers wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, ließ sich zur Krankenschwester ausbilden und arbeitete später als Bürokraft und Zahnarzthelferin. 1908 ging sie nach New York City, arbeitete dort als Sekretärin in der Filiale der Londoner Kosmetikfirma Eleanor Adair und eignete sich erste kosmetische Kenntnisse an. 1910 eröffnete sie mit von ihrem Bruder geliehenem Geld ihren ersten Kosmetiksalon, an der Stelle, an der sich noch heute das Stammhaus des Konzerns befindet. Anfangs verkaufte sie Cremes und Gesichtswasser, die sie ab 1914 von eigenen Chemikern herstellen ließ. Als sie erkannte, daß ihre Kundinnen sehr gerne alle Produkte aus einer Hand bevorzugen, entwickelte sie eine ganze Produktpalette und ihre Idee eines “concept of total beauty” (Konzept totaler Schönheit), indem sie “Schönheitsfarmen” angliederte, in denen Kundinnen sich über einen längeren Zeitraum hinweg mit Produkten ihres Hauses behandeln lassen konnten. 1915 eröffnete sie einen Salon in der Fifth Avenue in New York, wenig später folgten Zweigstellen in Washington und Boston und 1922 ihr erster europäischer Schönheitssalon in Paris. Ihre schärfste Konkurrentin in diesem Feld war die aus Polen stammende Helena Rubinstein. Zum Zeitpunkt ihres Todes umfaßte ihr Unternehmen neben zahlreichen Fabriken 220 Schönheitssalons weltweit.
US-amerikanischer Unternehmer; der Sohn von William Avery Rockefeller, Sr. war ab 1866 Geschäftspartner seines Bruders John D. Rockefeller bei Rockefeller & Andrews. Von 1882 bis 1891 leitete er die Standard Oil of NY (Socony), aus der sich in der Folge der Konzern Mobil Oil entwickelte und war der New Yorker Repräsentant des Bergbauunternehmens Butte, Montana, bis der Standard-Oil-Trust 1911 erzwungenermaßen aufgelöst wurde. Daraufhin zog sich William Rockefeller aus den Leitungspositionen in den Gesellschaften zurück und verkaufte einen Großteil seiner Anteile an John D. Rockefeller. Seine Gewinne investierte er in Grundbesitz, Immobilien und Eisenbahnen. Außerdem beteiligte er sich an der National City Bank, die er zusammen mit der Familie Stillman kontrollierte und aus der sich später die heutige Citibank hervorging.
US-amerikanischer Industrieller; Sohn eines Lokomotivingenieurs und Nachfahre des aus Guntersblum (Rheinland-Pfalz) stammenden Johann Phillip Kreisler (*1672), der 1709 in die Vereinigten Staaten auswanderte, war Niederlassungsleiter bei der American Locomotive Company (ALCO), das zwar einige Erfolge mit Rennwagen aufwies, deren Absatz jedoch stagnierte. So wechselte er 1911 zur Buick Motor Company und wurde deren Präsident. 1919 wurde er Direktor der Willys-Overland und Maxwell Motor Company, aus der Chrysler sich ab 1921 stufenweise zurückzog und Maxwell in seine 1925 neu gegründete Firma Chrysler Corporation überführte. Er kreierte die Marken Plymouth und DeSoto und kaufte 1928 Dodge hinzu. Im selben Jahr begann der Bau des Chrysler Buildings in New York City an der Ecke der 405 Lexington Avenue / 42.Straße in Midtown Manhattan.als Firmensitz (mit 319 Metern Höhe blieb das Chrysler Building bis 1969 der zweithöchste Wolkenkratzer der Welt). Und ebenfalls im Jahre 1928 kürte ihn das Time Magazine zum “Mann des Jahres”. Im Frühjahr 1936 zog Chrysler sich aus dem Tagesgeschäft seines Unternehmens zurück. Als zwei Jahre später seine Frau Della, née Forker, im Alter von nur 58 Jahren starb, erlitt er selbst einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.
Bis 1998 gehörte Chrysler zu “Detroit’s Big Three”, als Daimler-Benz das Unternehmen übernahm und DaimlerChrysler bildete. 2007 verkaufte DaimlerChrysler das Unternehmen an die Private-Equity-Firma Cerberus Capital Management.
Chrysler Building in New York City (1932)
Sleepy Hollow (New York), Sleepy-Hollow-Cemetery
Deutscher Verleger; einer von drei Söhne des Gründers des Baedeker Verlages, Karl Baedeker; studierte ab 1863 an der philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg. 1866 nahm er im Deutschen Krieg an der Schlacht von Königgrätz teil, trat nach dem Krieg in einer Genfer Buchhandlung eine Lehre an, wurde 1869 dann auch Partner in der von seinem älteren Bruder Karl geführten Firma - verantwortlich für die Sortimentsbuchhandlung -, mußte jedoch 1870 erneut in den Krieg ziehen: Im Deutsch-Französischen Krieg nahm er an der Schlacht von Metz teil. Als sein Bruder Karl aus der Firma ausschied, übernahm Fritz die Führung des Unternehmens. 1870 verkaufte er die Buchhandlung und verlegte zwei Jahre später den Firmensitz aus dem eher provinziellen Koblenz in das haupstädtische Leipzig, das damals Mittelpunkt des deutschen Verlagswesen war. Er verbreiterte das Angebot an Reiseführern, das damalige Standarddestinationen wie Rußland, Schweden und Norwegen, Ägypten und Nordamerka umfaßte, und fügte ihm exotische Ziele wie Palästina und Syrien (1875), Ägypten (1877), Nordamerika (1893) und Indien (1914) hinzu. Mit englischen und französischen Übersetzungen war Fritz Baedeker sogar im internationalen Buchgeschäft sehr erfolgreich. 1909 verlieh im die philosophische Fakultät der Leipziger Universität den Doctor honoris causa. Seit dem 16.6.1873 war er mit Flöry Landfermann, der Schwester seines besten, im Deutsch-Französischen Krieg gefallenen Freundes Johannes, verheiratet.
Leipzig, Südfriedhof
Nina Ricci née Maria Adélaïde Nielli
Französische Couturière italienischer Herkunft; aufgewachsen in Florenz kam sie im Alter von 12 Jahren nach Frankreich. Im folgenden Jahr begann sie eine Ausbildung zur Damenschneiderin. 1908 trat sie in das Modehaus Raffin als Designerin ein, wurde dessen Geschäftspartnerin. 1932 eröffnete sie ihr eigenes Modehaus zusammen mit ihrem Sohn Robert, der aus ihrer 1904 mit dem Juwelier Luigi Ricci eingegangenen Ehe entstammte, und führte mit ihm das Unternehmen über die Jahre zu einem weltbekannten Modehaus.
Courances ( Dép. Essonne)
Peter Karl Fabergé [russ. Петер Карл Фаберже]
Französischer Goldschmied und Juwelier russischer Abstammung; sein Vater, der Juwelier Gustave Fabergé und seine aus Dänemark stammende Mutter Charlotte Marie (*1820, †1903),née Jungstädt, zogen im Jahre 1860 nach Dresden, wo die beiden Söhne Peter Karl und Agathon ihre Ausbildung erhielten (“Dresden bot beste Ausbildungsmöglichkeiten für die Kinder. Kunstschätze, barocke Architektur, reizvolle Umgebung und das milde Klima lockten“), bevor sie 1870 nach Sankt Petersburg zurückkehrten. Dort übernahm Fabergé im Jahre 1872 das Juweliergeschäft der Familie. Gemeinsam mit dem Bruder restaurierte er die umfangreiche Schmucksammlung der Eremitage und katalogisierte sie. Der wirtschaftliche Erfolg stellte sich ein, nachdem ihm 1882 auf der Allrussischen Ausstellung in Moskau gelang, einige kostbare Arbeiten, der altrussischen Schmiedekunst nachempfunden, an Alexander III. zu verkaufen. Für das erste der Fabergé-Eier verlieh Alexander ihm eine Goldmedaille. Mit den Kronjuwelen, den offiziellen Krönungsgeschenken an Nikolaus II. sowie vielen seitens der Romanows in Auftrag gegebenen Arbeiten entstanden bis 1916 die meisten Arbeiten Fabergés, dem inzwischen der Titel eines Kaiserlichen Hofjuweliers verliehen wurde. Neben den berühmten, jeweils jährlich zum Osterfest geschaffenen Fabergé-Eiern kreierte er wertvolles Tafelsilber, Tischuhren, Schmuckdosen und dekorative Skulpturen sowie Metallschnitzereien nach Vorbildern der russischen Volkskunst. 1897 verlieh ihm auch das schwedische Königshaus den Titel des Königlichen Hofgoldschmieds. Seine Kunst- und Gebrauchsartikel waren Rußlands Beitrag bei der Weltausstellung im Jahre 1900 in Paris. Nach Ausbruch der Oktoberrevolution mußte er das Land verlassen; er veräußerte seine Geschäftsanteile an seine Angestellten, floh nach Finnland und ließ sich später wie viele Exilrussen vorübergehend in Wiesbaden nieder, bevor er nach Lausanne ging. Seine Söhne Eugène und Alexander gründeten das Juwelierunternehmen nach seinem Tode neu.
Cannes, Cimetière de Grand Jas
Sleepy Hollow (New York), Sleepy-Hollow-Cemetery
Sleepy Hollow (New York), Sleepy-Hollow-Cemetery
Deutscher Buchhändler und Verleger; Sohn eines aus Nürtingen stammenden Kaufmannes und einer Hamburger Kaufmannstochter; war Lehrling in der Frommannschen Buchhandlung in Jena und erlernte dort den den Beruf. eines Buchhändlers. Nach den seinerzeit üblichen Wanderjahren, die ihn nach München und Breslau führten, wurde er als Gehilfe in der Buchhandlung W. Mauke und Söhne in Hamburg eingestellt. Nach dem Tode Maucke im Jahre 1871 übernahm Fischer, der bereits seit dem Vorjahr Prokurist der Buchhandlung war, gemeinsam mit Heinrich Wichern, Sohn des Theologen und Gründers des Rauhen Hauses Johann Hinrich Wichern das Buchhandelsunternehmen. Im Jahr 1877 erwarb Gustav Fischer den Verlag Hermann Dufft in Jena, den der Vater Mauckes, Johann Michael Mauke, bereits 1789 in Jena eine Verlagshandlung eröffnet und 1866 den größeren Teil seines Verlages an Hermann Dufft verkauft hatte. Ab 1.1.1878 führte Fischer das Unternehmen unter eigenem Namen fort; Anfang hatte er den eingeführten Namen des Voreigentümers noch als Zusatz “vormals Friedrich Mauke“ geführt. Der Gustav Fischer Verlag entwickelte sich rasch zu einem der führenden Häuser auf den Gebieten der Medizin, der Naturwissenschaften, der Rechts- und Sozialwissenschaften. Nach mehreren Eingentümerwechseln und sog. “strategischen Neuorientierungen” neuer Eigentümer am Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts hörte der Verlag im Jahre 2008 nach einer 130-jährigen Geschichte auf zu existieren.
Verheiratet war Gustav Fischer seit 1875 mit Minna, verw. Mauke, née Des Arts (*1839, † 1910).
Jena, Nordfriedhof
Deutscher Bierbauer; Sohn von Gabriel Sedlmayrs des Älteren, der 1807 die Brauerei Spaten erworben hatte; machte nach seiner Gymnasialzeit eine Ausbildung zum Brauer, unternahm anschließend eine mehrjährige Reise, um sich über andere europäische Brauereien zu informieren ud übernahm nach seiner Rückkehr die Brauerei des Vater, gemeinsam mit seinem Bruder Joseph, der allerdings 1842 aus dem Geschäft ausstieg. 1866 eröffnete Seydlmayr,nunmahr alleiniger Inhaber des Unternehmens, die Brasserie Bavaroise in Paris. Er moderniserte die Brauerei, so ließ er z.B. 1873 in der Spatenbrauerei die von dem Ingenieur Carl von Linde gerade entwickelte Ammoniakkältemaschine installieren. Damit gelang es ihm, da er nicht mehr von der Verwendung von Natureis und tiefgelagerten, oft ungünstig gelegenen Felsenkellern abhängig war, das Bier zu jeder Zeit kühl und frisch anzubieten. Es gelang ihm, aus der kleinen Brauerei innerhalb weniger Jahre eine Großbrauerei zu entwickeln. 1874 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen ins Privatleben zurück und übergab die Leitung der Brauerei an seine Söhne Johann (1846–1900), Carl (1847–1915) und Anton (1849–1920). 1880 wurde er zum Kgl. Bay. Kommerzienrat ernannt, und 1881 wurde er mit der goldene Bürgermedaille der Landeshauptstadt München ausgezeichet. Er gehörte dem Polytechnischen Verein in Bayern an, ebenso dem Komitee zur Gründung der Eisenbahnlinie Rosenheim-Salzburg, dem Bayerischen Kunstgewerbeverein und, seit 1849, dem bayerischen Landtag; außerdem war er Mitbegründer des Bayerischen Brauerbundes und Mitbegründer des Kaufmanns Casinos in München.
Übergabe der Brauerei 1874 an seine Söhne
München, Alter Südlicher Friedhof
Östrreichischer Unternehmer; wuchs in ärmsten Verhältnissen auf einem Bergbauernhof auf. In den 1950er Jahren gründete er in Wagrain eine kleine Wagnerei und begann bald mit wenigen Mitarbeitern mit der Herstellung von Holzskiern. 1960 erwarb er die Gewerbeberechtigung für die fabriksmäßige Herstellung von Ski- und Sportartikeln. 1966 schaffte er nach dem Werksausbau in Wagrain den Durchbruch in der industriellen Skiproduktion. Sein wirtschaftlicher Durchbruch als Skiproduzent kam 1960, als die Tirolerin Olga Pall bei den Olympischen Winterspielen in Grenoble auf Atomic-Skiern aus seiner Werkstatt die goldmedaille in der Abfahrsdiziplin gewann. Aufgrund der rasanten Entwicklung seines Unternehmen war er zweimal gezwungen, die Fabrik in Wagram zu vergrößern, bis er schließlich 1971 eine große Produktionsstätte in Altenmark im Pongau errichtete. Sechs Jahre später erwarb er dann die französische Skifabrik Dynamik. 1994 mußte das Unternehmen allerdings Konkurs anmelden. Rohrmoser entwickelte jedoch einen weiteren Ski, den R” (Rohrmoser 2), der allerdings nie in Serie ging.
Rohrmoser war auch in der Gemeindepolitik aktiv. So war er 25 Jahre lang Gemeindevertreter und davon zwei Jahrzehnte als Vizebürgermeister in Wagrain.
Wagrain, Friedhof
Deutscher Apotheker und Unternehmer; Bruder von Wilhelm von Leube; begann im Jahre 1822 als 14-Jähriger in Heidelberg eine Apothekerlehre, besuchte ab dem dritten Lehrjahr Vorlesungen über Chemie und Pharmazie an der Universität Heidelberg, 1828 kehrte kehrte er nach bestandenem Examen als Apothekergehilfe in die im Jahre 1600 gegründete Kron-Apotheke seines Onkels nach Ulm zurück. Im Folgejahr ging er nach Tübingen, um dort die Staatsprüfung in der Apothekerkunst abzulegen. Nach dem bestandenen Staatsexamen in Pharmazie setzte er 1830 zunächst seine Studien an der Bergakademie Freiberg in Sachsen in den Fachgebieten Chemie und Mineralogie fort und übernahm 1832 übernahm er die Apotheke seines Onkels. Leube, der sich nebenbei immer wieder mit experimenteller Chemie und Mineralogie beschäftigt hatte, unternahm zahlreiche Exkursionen in seiner schwäbischen Heimat und erkannte bald den Nutzen von Albgestein zur Gewinnung des Kalkmergels, vom dem man wußte, daß es zur Herstellung von ”Cement“ notwendig wäre, dessen Gewinnung jedoch noch nicht bekannt war. 1838 gründete Gustav Leube, gemeinsam mit seinen Brüdern Wilhelm und Julius in Ehrenstein (heute zu Blaustein, Alb-Donau-Kreis) die erste Zementfabrik Deutschlands, die Firma Gebrüder Leube und entwickelte die fabrikmäßige Herstellung des “hydraulischen Kalks“. Bereits ein Jahr später, 1839, dem Jahr, in dem ihm aufgrund seiner ”Beiträge zur Kunde des Jura- und Süßwasser-Kalkes, insbesondere der jüngsten Süßwasserkreide“ der Doktortitel der Philosophie und den Magister der Künste von der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen verliehen wurde, konnte die Anlage mit einem Brennofen und ein Stampfwerk mit zwei Mahlgängen in Betrieb genommen werden. Bereits im Jahre 1843 lieferten die Gebrüder Leube den Zement bis nach Wien, später bis Prag. 1854 verlieh Wilhelm I., König von Württemberg, dem Unternehmen die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft; 1855 wurde das Unternehmen mit der Goldmedaille bei der Gewerbeausstellung in Paris ausgezeichnet. 1864 expandierte die Firma nach Österreich und übernahm dort die in Gartenau (heute St. Leonhard) bei Salzburg beheimatete Zementfabrik, zu der auch Mergelsteinbrüche gehörten. Zu Beginn der 1880er Jahre erfolgte die Verlegung des Unternehmenssitzes nach Gartenau, wo es bis heute unter dem Namen Leube AG als ältestes bestehendes Zementwerkunternehmen der Welt in Familienbesitz existiert.
Ulm, Alter Friedhof
Omnibus salutem!