Felix Hermann Maria Schoeller

 

 

Deutscher Papierfabrikant; Sohn des Papierfabrikanten und Kommerzienrates Felix Heinrich Schoeller; wie sein Vater machte er eine Ausbildung zum Papierfabrikanten und wurde von diesem nachdem er ausreichende praktischer Erfahrungen in England und Sachsen erworben hatte, zum technischen Leiter für die Produktion hochwertiger Feinpapiere in dessen 1873 gegründeter Papierfabrik Felix Schoeller & Bausch in Neu Kaliß berufen. Nach Unstimmigkeiten mit der Familie Bausch kehrte er nach Düren zurück, wo er die Strohzellstofffabrik des väterlichen Unternehmens Papierfabrik Felix Heinrich Schoeller übernahm und zu Zellstofffabrik Hermann Maria Schoeller & Co umfirmierte. 1886 wurden beide Unternehmen in eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) umgewandelt. Nach dem Tode seines Vater schied er aus der OHG aus und erwarb 1895 die im Jahre 1808 von Christian Siegfried Gruner gegründete Papierfabrik C. S. Gruner & Sohn zu Burg Gretesch (heute zu Osnabrück) und firmierte sie in Felix Schoeller jr. um. Er führte zwar die Produktion von Dokument-, Zeichen- und Verpackungspapiere seines Vorbesitzers weiter, erweiterte diese aber um die Herstellung von Photobasispapier, nachdem er erkannt hatte, wie rasant sich die Photoindustrie entwickeln würde. Auf diesem Gebiet arbeitete er mit international agierenden Photounternehmen zusammen, u.a. mit dem Unternehmen Defender Photo Supply Co in Rochester (New York), der Firma Gevaert in Belgien sowie mit dem Chemiker Raphael Liesegang, der sich mit den Problemen bei der der Entwicklung der Photographie beschäftigte. Die Zusammenarbeit mit diesen Firmen führte zu einem rasanten Aufschwung seines Unternehmens. Nach seinem frühen Tod im Jahre 1907 im Alter von nur 52 Jahren übernahm seine Frau Agnes die Firma, bis die Söhne alt genug waren, um das Unternehmen zu leiten. Die Felix Schoeller Holding GmbH & Co KG ist auch heute noch weltweit vertreten.

Zurück zur Personenliste                   

Felix Heinrich Schoeller

 

 

Deutscher Papierfabrikant; Sohn des Dürener Papierfabrikanten Heinrich August Schoeller; ebenfalls eine Ausbildung zum Papierfabrikanten. Er erwarb, nachdem er im väterliuchen Betrieb eine Ausbildung zum Papierfabrikanten absolviert und einige weiteren Erfahrungen gesammelt hatte, 1856 die bei Birkesdorf gelegene Walzmühle und erweiterte später sein Unternehmen um eine Strohzellstofffabrik .1871 übernahm er mit seinem langjährigen Mitarbeiter Theodor Bausch die Papiermühle W. A. Markurth in Neu Kaliß in Mecklenburg, die als Felix Schoeller & Bausch in das Handelsregister eingetragen wurde. Dieses Unternehmen gilt als erste Fabrik in Mecklenburg, die Papier maschinell erzeugte. Bereits 1879 zog sich Schoeller aus dem Unternehmen zurück, gründete jedoch im Jahre 1880 mit zwei anderen Söhnen, Guido und Heinrich, die Papierfabrik Felix Schoeller & Söhne in Offingen an der Donau, die jedoch nur bis kurz nach der Jahrhundertwende bestand. Ein Jahr später gründete Schoeller gemeinsam mit Georg Schultz die Zellulosefabrik Schultz & Co in Gernsbach. Das Werk wurde nach Umstellung der Produktion und durch Mitwirkung der Familie Hoesch im Jahre 1905 in Seiden- und Zigarettenpapierfabrik Schoeller & Hoesch GmbH umbenannt und 1998 durch den amerikanischen Hersteller Glatfelter GmbH & Co KG übernommen. Auf der Weltausstellung 1873 in Wien wurde der inzwischen zum Königlichen Kommerzienrat ernannte Felix Heinrich Schoeller mit einem ehrendiplom und auf der Weltausstellung 1880 im australischen Melbourne mit einem einen Ersten Preis für seine Produkte Schreib- und Zeichenpapier sowie Kartons ausgezeichnet.

Schoeller war .Gründungsmitglied der Dürener Eisenbahn AG.

Zurück zur Personenliste                   

Bild: Käthe und Bernd Limburg, www.limburg-bernd.de (09/2011) Wikipedia.de
cc_somerightsreserved

Düren, Ev. Friedhof

Bilder: Detlef Buhre (10/2014)

Osnabrück, Hasefriedhof

Carl Frederik Tietgen

              

 

Dänischer Bankier und Industrieller; Sohn eines armen Tischlers; verlor seine Mutter sehr früh. Er machte eine Ausbildung in einem Lebensmittelgeschäft. Im Januar 1849 ging er nach Manchester, seinerzeit die wichtigste Metropole der Industrieentwicklung in Europa, und arbeitete dort für die dänische Firma Hald & Rahr. Dort erfuhr er wichtige Impulse für sein künftiges Leben. Daran anschließend bereiste er den Norden Deutschlands, Norwegen und Schweden, bevor er sich nach seiner Rückkehr nach Kopenhagen im Jahre 1855 als Kaufmann versuchte, indem er das Großhandelsunternehmen C.F. Tietgen & Co am Kopenhagener Gammeltorv Market gründete. Nachdem das Unternehmen 1857 in Konkurs gegangen war, wurde ihm ein Posten in der Geschäftsführung der Privatbanken angeboten, die er zur erste Investmentbank entwickelte; außerdem führte er in Dänemark das Scheckwesen ein. Sein erfolgreiches Handeln ermöglichte ihm diverse, auch eigene Investitionen und Unternehmensgründungen. Tietgen entwickelte sich in der Folge zu einem der wichtigsten Schlüsselfiguren in der Industrialisierung Dänemarks. Er bildete Firmenmischkonzerne, von denen viele einen Status als Monopolunternehmen erzielten. Er war Mitbegründer u.a. 1866 der DFDS Reederei,  1868 von Det Store Nordiske Telegraf-Selskab (heute GN Store Nord A/S), 1873 der Tuborg Brauerei, 1881 von De Danske Spritfabrikker A/S und von TDC A/S Telekommunikationsanbieter. Von 1861 bis 1865 war er Mitglied der Kopenhagener Stadtra und setzte sich für eine Modernisierung der Hafenanlagen ein. Das Angebot als Kandidat für das Parlament von Odense zu kandidieren, lehnte er allerdings - nicht nur aus Zeitgründen, sondern auch wegen fehlenden politischen Interesses - ab. Allerdings stand er als Geheimrat dem dänischen König als Berater zur Seite. Als tiefreligiöser Mensch war er Anhänger des Theologen und Philosophen N.S.F. Grundtvig. Er war Eigentümer der Kirche in Lyngby, die er 1868 vom Staat erworben hatte, und finanzierte auf eigene Rechnung zwischen 1874 und 1894 den Bau der Marmorkirken (offiziell Frederiks Kirke) in Frederiks Sogn.

1896 erlitt C.F. Tietgen einen kleinen Schlaganfall, der ihn in seinen letzten Lebensjahre so sehr schwächte, daß er sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen mußte.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Finn Larsen (10/2014)

Lyngby (Lyngby-Taarbæk Kommune), Ældre Kirkegård

Georg Speyer  eigentl. Gustav Speyer

 

Deutscher Bankier und Mäzen; entstammte einer 1644 aus Speyer nach Frankfurt am Main eingewanderten jüdischen Bankiersfamilie; Sohn des Bankiers Lazarus Joseph Speyer; besuchte in seiner Geburtsstadt das Philanthropin, eine der Schulen der israelitischen Gemeinde, und absolvierte anschließend eine kaufmännische Ausbildung in den Niederlassungen des Familienunternehmens Lazard Speyer-Ellissen in New York und London. 1862 wurde er Prokurist und 1868 Teilhaber im väterlichen Bankhaus in Frankfurt am Main.

Speyer war ein bedeutender Förderer öffentlicher Einrichtungen seiner Heimatstadt: so war er 1890 einer der Begründer der Aktienbaugesellschaft für kleine Wohnungen, deren Ziel die Schaffung von Wohnraum in Frankfurt, deren Bevölkerung sich von 90.000 auf 180.000 verdoppelt. hatte. Die Gesellschaft schuf zudem in den neuen Wohngebieten u.a. Kindergärten und -krippen und weitere gemeinnützige Einrichtungen. Außerdem unterstützte er die Initiativen von Oberbürgermeisters Franz Adickes und Wilhelm Merton zur Gründung der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität, die aus der 1901 eröffneten Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften hervorging, für die er zwei Lehrstühle finanziert hatte. Die notwendigen Mittel stammten u.a. aus der von ihm und seiner Frau ins Leben gerufenen Georg und Franziska Speyer'sche Studienstiftung. Nach seinem Tode führte Franziska Speyer sein Werk fort. Nach der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten wurden alle Speyerschen Stiftungen als jüdische Einrichtungen ”arisiert“ und 1934 das Bankhaus Lazard Speyer-Ellissen liquidiert. 1949 wurden die wichtigsten Einrichtungen als Georg und Franziska Speyer'sche Hochschulstiftung erneut ins Leben gerufen.

Verheiratet war Georg Speyer seit 1869 mit der aus Berlin stammenden Bankierstochter Franziska, née Gumbert (*1844, †1909); aus dieser Verbindung ging 1871 ihr Sohn Alfred Julius Speyer hervor.

Zurück zur Personenliste                   

Bild: Dieter Georg (2014)

Frankfurt am Main, Jüdischer Friedhof (Rat-Beil-Str.)

Peter Bodum

 

 

Dänischer Unternehmer; begann seine Geschäftstätigkeit, als er feststellte, daß es in Dänemark Mangelerscheinungen im Bereich viele Waren gab, gründete er 1944 in Kopenhagen eine Firma, erwarb eine Einfuhrlizenz und begann nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus den benachbarten nordischen Staaten, v.a. aber aus Großbritannien und Deutschland mit dem Import diverser Mangelgüter. Da dort aber teilweise auch Mangel herrschte, begann er bald mit der Herstellung eigener Produkte. Seine erste Entwicklung war die Kaffeemaschine Mocca, die er in drei Größen produzierte, die zweite war die Maschine Santos, die ihm zu Ehren später in Pebo umbenannt wurde; die Maschine setzte sich sehr schnell in dänischen Haushalten durch. Während der 1950er Jahre wurde die Produktionspalette von Vakuum-Kaffemaschinen nach und nach erweitert. Nach seinem Tode übernahm zunächst seine Frau Britta die Geschäftsführung, bis der gemeinsame Sohn 1974 die Verantwortung für das florierende Unternehmen übernehmen konnte. Der Hauptsitz der Bodum AG, die nach wie vor Küchenutensilien herstellt, befindet sich heue in der Schweiz

Zurück zur Personenliste                   

bodum_peter_gb

Gentofte Kommune OT Charlottenlund, Ordrup Kirkegård

Gerhard Lucas Meyer

 

 

Deutscher Industrieller; wuchs auf dem Meyerhof in Menslage (heute zu Artland, Ldkrs. Osnabrück) auf; nach erstem Unterrichtung durch einen Hauslehrer und dem Besuch der Höhere Gewerbeschule in Hannover zwischen 1845 und 1850 leitete er zunächst eine im Familienbesitz stehende Handweberei in Berge bei Quakenbrück, trat diese aber bald schon wieder ab, um sich mit einer kleinen chemischen Fabrik in Haste selbstständig zu machen. Nachdem seine Firma 1857 durch ein Feuer zerstört wurde, wurde er Teilhaber des Textilgroßhandels und des Bankhauses Naesmann & Schultz in Celle. Im Jahr 1860 machte sich Meyer als Mitglied eines fünfköpfigen Aktionärsausschusses bei der Sanierung der angeschlagenen Georgs-Marienhütte einen Namen in montanindustriellen Kreisen. Daher wurde er auch in den Gläubigerausschuß berufen, nachdem die Bergbau- und Hüttengesellschaft in Peine in den Konkurs ging. Im Jahr 1863 trat Meyer in den Verwaltungsrat der Ilseder Hütte ein, die  bereits 1858 aus einem Teil der Konkursmasse als Aktiengesellschaft gebildet worden war, und wurde 1868 deren Generaldirektor. Mit der Übernahme des Postens eines Vorsitzenden des Verwaltungsrates übernahm er 1884 die Leitung der Hütte und war damit hauptverantwortlich für den Ausbau der Hütte zu einem Großunternehmen . In den ersten Jahren ihres Bestehens verkaufte die Hütte das erzeugte Roheisen nach Westfalen. Auf Meyers Initiative hin wurde in Peine ebenfalls 1872 zur Weiterverarbeitung ein Stahl- und Walzwerk errichtet. Als Aktiengesellschaft Peiner Walzwerk war dieses zunächst von der Hütte rechtlich unabhängig. Mit der Übernahme der Erzlagerstätte Sophienglück in den Konzern war die Rohstoffversorgung mit Erz gesichert. Ein Standortnachteil waren die im Vergleich zum Ruhrgebiet hohen Kosten für Kohle. Eine deutliche Kostensenkung brachte die Einführung des Thomasverfahrens im Werk in Peine. Im Jahr 1880 wurden Hütten- und Stahlwerk zusammengelegt. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war Meyer auch Mitglied der Aufsichtsräte der Hannoverschen Bank, zeitweise war er Aufsichtsratsvorsitzender, sowie der Hanomag. Seit 1867 war er Vorsitzender der Handelskammer in Celle. Zwischen 1873 und 1895 war er auch Mitglied der Handelskammer Hannover, wurde im Jahr 1886 ihr Vizepräsident und 1888 deren Präsident. Außerdem gehörte er dem preußischen Volkswirtschaftsrat an und war Mitglied des Deutschen Nationalvereins. Zwischen 1894 und 1906 war er Vorsitzender des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. Zwischen 1894 und 1898 saß er im Provinziallandtags für die Provinz Hannover, gehörte den Landessynoden der evangelischen Kirche zeitweise an und wurde 1901 auf Lebenszeit in das preußische Herrenhaus berufen.

Verheiratet war Gerhard Lucius Meyer seit 1857 mit Emilie, Tochter des Advokaten Schimmelpfeng.

Inschrift auf dem Architrav: Ich muss wirken, so lange es Tag ist.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Detlev Buhre (10/2014)

Celle OT Groß Hehlen, Hehlentorfriedhof

Peter Louis Ravené

 

 

Deutscher Stahl- und Eisengroßhändler; Kunstmäzen; Nachfahre hugenottischer Flüchtlinge aus Frankreich; Sohn von Louis Ravené; nahm als Freiwilliger an den Befreiungskriegen teil. Von seinem Vater übernahm er 1824 zusammen mit seinem Bruder Karl Peter und seinem Schwager Lüddecke die Eisenhandlung Ravené, die er als Jacob Ravené Söhne kontinuierlich ausbaute. Nachdem sich sein Bruder Karl Peter 1825 nach einem Zwist mit Bruder und Schwager aus der Firma Ravené & Söhne zurückgezogen hatte, übernahm er 1833 die alleinige Geschäftsführung. 1837 beteiligte er sich am Aufbau von Carl Justus Heckmanns Kupferwalzwerk vor dem Schlesischen Tor am heutigen Heckmannufer (heute zum Ortsteil Berlin-Kreuzberg), bis dieser 1841 wirtschaftlich unabhängig wurde. Als Hauptlieferant von Schwellen für die Anhaltischen und Potsdamer Eisenbahn erwarb er ein beachtliches Vermögen, das er in Kunstobjekte, überwiegend in Gemälde der Düsseldorfer Schule und der Berliner Schule, investierte. 1850 schuf er mit einem Bestand von 124 Bildern die Ravené-Galerie, die die erste öffentlich zugängliche Kunstsammlung Berlins, von denen einige heute im Bode-Museum bewahrt werden. Gegen Ende seines Lebens wurde er Anhänger des Okkultismus und glaubte fest an eine Prophezeiung, der zurfolge er noch im Jahr 1861 sterben würde.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Klaus Meinert (07/2005)

Berlin, Französischer Friedhof I

Bilder: Heiko Bockstiegel (09/2010)

Amalie Auguste Melitta Bentz née Liebscher

Deutsche Erfinderin und Unternehmerin; Tochter eines Derdner Buchhändlers; entwickelte 1908 den Kaffeefilter. Um den Kaffeesatz im fertigen Kaffee zu vermeiden, experimentierte sie mit Löschblättern aus dem Schulheft ihres Sohnes, die sie in einen Messingtopf legte, dessen Boden sie mit Nägeln durchlöchert hatte; der “Urfilter“ war geboren. Als die Zubereitung von kaffeesatzfreiem Kaffee in ihrem Freundeskreis auf allgemeine Begeisterung stieß, entschloß sie sich, ihre Idee zu vermarkten. Das kaiserliche Patentamt erteilte am 20.6.1908 Gebrauchsmusterschutz, am 15. Dezember. desselben Jahres wurde das Unternehmen mit einem Eigenkapital von 73 Pfennigen in das Handelsregister eingetragen und begann mit der Herstellung von Kaffeefiltertüten. zunächst in der Wohnung, bis diese zu eng wurde, so daß das Familienunternehmen 1915 in größere Räumlichkeiten umziehen mußte. Auch während des Ersten Weltkrieges, in dem ihr Mann Hugo, der seine Stellung als Abteilungsleiter in einem Dresdner Kaufhaus bereits 1906 aufgegeben und selbständig gemacht hatte, zum Kriegsdienst eingezogen war, konnte der Betrieb aufrecht erhalten werden, indem nun Kartons produziert wurden. Nach dem Ende des vierjährigen Krieges entwickelte sich das kleine Unternehmen rasch weiter. so daß zweimal, 1920 und 1924, zusätzlich Fertigungsstellen geschaffen werden mußten. Erst als erneut erweitert werden mußte, sich aber in Dresden und Umgebung nichts Adäquates finden ließ, zog das Unternehmen 1929 nach Minden in Westfalen um.

Heute ist die Melitta Unternehmensgruppe Bentz KG eine internationale Gruppe mit über 3.000 Beschäftigten, die von Metitta Bentz’ Enkeln geführt wird. (Stand: 2015)

Zurück zur Personenliste                           

Minden, Nordfriedhof

Johannes Franciscus “FranzHaniel

 

Deutscher Unternehmer; eines von vier Kindern des Kaufmanns Jacob Wilhelm Haniel, der bereits 1782 im Alter von nur 48 Jahren starb und seine Frau Aletta mit den Kindern zurückließ, denen sie eine umfassende Bildung vermittelte. Als als eine der Folgen der revolutionären Ereignisse in Frankreich eine große Anzahl von Flüchtlingen ins Land gespült wurde und diese sich eine neue Existenz aufbauen mußten, wuchs die Zahl der Aufträge, die das Handelshaus zu bewältigen hatte so stark an, daß der erst 15-jährige Franz dieGehard Haniel Schule verlassen und im Kontor der Firma aushelfen mußte. Ab 1796 waren er und sein älterer Bruder Gerhard dann fest angestellt, Franz setzte jedoch 1798 seine Ausbildung in dem Mainzer Handelshaus J. Hr. Weingärtner Sohn fort, kehrte aber auf Wunsch seiner Mutter bereits im März 1799 nach Ruhrort zurück. Im Jahre 1808 gründeten die Brüder sowie ihre Schwäger Gottlob Jacobi und Heinrich Arnold Huyssen gemeinsam die Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen in Sterkrade, aus der später die Gutehoffnungshütte hervorging. Zuvor hatte es allerdings Spannungen gegeben, da Huyssen bei den Verhandlungen mit Helene Amalie Krupp über den Verkauf der Hütte Gute Hoffnung in Sterkrade gegen die eigentliche Vereinbarung verstieß, die Gute Hoffnung in die Firma, deren Gründung bevorstand, einzubringen, um auf diese Weise die Konkurrenzsituation zu beenden. Statt dessen erwarb Huyssen die Hütte für sich allein. Er drohte, sich an der vorgesehenen Gründung der Firma nicht zu beteiligen, wenn ihm die beiden anderen Partner den Erwerb nicht zugestehen sollte (das eigenmächtige Verhalten seines Schwagers in dieser Angelegenheit blieb Franz Haniel bis zu seinem Tode ein Dorn im Fleisch). Haniel führte neben dieser Firmenneugründung eine Spedition, eine Kohlenhandlung und eine Reederei, der mehrere Ruhr- und Rheinschiffe gehörten, sowie eine Reihe weiterer Geschäfte. Während der von Napoléon angeordneten Kontinentalsperre, die zwischen 1806 und 1814 galt, beteiligte er sich am äußerst lukrativen Getreideschmuggel nach England.

Verheiratete war Franz Haniel seit 1806 mit Friederike Christine, einer Tochter des Essener Ratsherren Karl Isaac Arnold Huyssen. Das Paar hatten zehn Söhne und eine Tochter, von denen nur fünf Söhne und die Tochter ihre Eltern überlebten.

Zurück zur Personenliste                   

Duisburg-Ruhrort, Alter Friedhof

haniel_jf_franz1_gb
Bild: ka?stn (09/2014) Wikipedia.de
cc_somerightsreserved

George Eastman

no_copyright

 

US-amerikanischer Industieller und Erfinder; jüngstes von drei Kindern; als er acht Jahre alt war, starb sein Vater, und die Familie geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Im Alter von 14 Jahren mußte er dann die Schule verlassen, um durch Erwerbsarbeit als Botenjunge für eine Versicherungsfirma die Familie zu unterstützen. Nach dem Besuch einer Abendschule, in der er Buchführung und Buchhaltung kennenlernte, war er von 1874 bis 1881 bei der Rochester Savings Bank tätig. Bereits 1879 hatte Eastman das Verfahren zur Herstellung photographischer Trockenplatten verbessert und 1880 gemeinsam mit W.C. Walker seine erste Firma, Eastman Dry Plate Company, gegründet, in der Photoplatten und Rollfilme, für die er 1884 ein Patent erhielt, hergestellt wurden. 1885 kam dann die erste Rollfilmkamera auf den Markt, die nach 100 Aufnahmen an die Firma zurückgeschickt werden mußte, die den belichteten Film entwickelte und den Apparat mit einem neuen Film wieder zur Verfügung stellte. 1888 war es dann soweit: Eastman brachte mit der Kodak-Kamera den ersten speziell für den Rollfilm entworfenen Photoapparat auf den Markt. 1892 gründete er die Eastman Kodak Company in Rochester (NY), eine der ersten Firmen, die genormte photographische Ausrüstung in Massenproduktion herstellte. Diese Firma produzierte auch den Zelluloidfilm (einen flexiblen Transparentfilm), den Eastman 1889 ersonnen hatte und der maßgeblich zur Entwicklung der Filmindustrie beigetragen hatte. Eastman blieb bis zu seinem Tod mit der Firma in verwaltender und leitender Tätigkeit verbunden und trug viel zur Entwicklung ihrer bemerkenswerten Forschungseinrichtungen bei.

Zurück zur Personenliste                   btn_up

Bild: DanielPenfield (06/2014) Wikipedia.en
eastman_george2_gb
cc_somerightsreserved

Rochester (NY), Kodak-Park

Unternehmer / Manager LXIV

Omnibus salutem!