Deutscher Buchhändler und Verleger; Sohn von Adelbert von Chamisso und Marianne Hertz; besuchte in Berlin das Friedrich-Werdersche Gymnasium und wollte eigentlich Maler werden. Stattdessen ging er 1840 zunächst bei Stange in Berlin und daraufhin bei Friedrich Johannes Frommann in Jena als Buchhändler in die Lehre. 1844 arbeitete er bei Perthes, Besser & Mauke in Hamburg als Gehilfe. 1847 heiratete Wilhelm Hertz in Hamburg seine Cousine Fanny (*1826, †1913) und kaufte im selben Jahr die Bessersche Buchhandlung in Berlin. In den folgenden Jahrzehnten verlegte Wilhelm Hertz – neben wissenschaftlichen Werken – Theodor Fontane, Emanuel Geibel, Gottfried Keller, Julian Schmidt, Herman Grimm und seinen Freund Paul Heyse. Bei Wilhelm Hertz erschienen mehr als 1.000 Titel. 1879 stand Wilhelm Hertz dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler Leipzig vor.
1875 wurde sein 1848 geborener Sohn Hans Adolf Teilhaber der Besserschen Buchhandlung, die Wilhelm Hertz nach dem Tode seines Sohnes an Cottas Nachfolger in Stuttgart verkaufte. Durch die Hochzeit seiner Tochter Emma im Jahr 1879 war er der Schwiegervater des Berliner Verlegers Fritz Springer (*1850, †1944) . Sohn von Ferdinand Springer sen. Der klassische Philologe Martin Hertz (*1818, †1895 ) war Wilhelm Hertz’ Bruder.
Berlin-Schöneberg, Alten St.-Matthäus-Kirchhof
Deutscher Hotelier; zweites von drei Kindern des Hoteliers Lorenz Adlon und dessen Frau Susanne, née Wannsiedel; war in erster Ehe mit Tilly verheiratet, mit der fünf Kinder hatte.1 Nachdem die Ehe nach fast 15 Jahren geschieden wurde, heiratete er am 23.11.1922 die Deutsch-Amerikanerin Hedwig Burger, née Seithen gen. Hedda.
Nachdem Louis Adlon das Luxushotel 1921 nach dem Tode seines Vaters übernommen hatte, führte er das Haus ab Beginn der “Goldenen Zwanziger” zu einem Anlaufpunkt von Prominenten nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus aller Welt; zu dessen Gästen gehörten, darunter Staatsoberhäupter, Industrielle, Intellektuelle, Filmstars u.a. Franklin D. Roosevelt, John D. Rockefeller, Herbert Hoover, Thomas Mann, Louise Brooks, Malene Dietrich, Josephine Baker, Greta Garbo und Charlie Chaplin, der 1931 anläßlich des Kinostarts vonLichter der Großstadt. nach Berlin gekommen war.
So wurde das Adlon zu einem Mythos. Allerdings änderte sich das nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten; es stellten sich immer weniger internationale Prominente ein. Im Dezember 1939 beantragte Louis Adlon die Aufnahme in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) und wurde am 1.2.1940 unter der Mitgliedsnummer 7.463.047 aufgenommen: Hedda wurde ebenfalls Mitglied.
Das Hotel überstand die schweren Luftangriffe und späteren Straßenkämpfe in der “Schlacht um Berlin” im April 1945. Erst kurz danach brannte das Adlon, während es von Rotarmisten geplündert wurde, vom Weinkeller her fast vollständig aus. Das ehemalige Luxushotel stand als Ruine noch bis 1952, bevor es bis auf einen Seitenflügel abgerissen wurde.
Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches wurde Adlon von Angehörigen der Roten Armee festgenommen und verschleppt, wobei er unter ungeklärten Umständen zu Tode kam. Seine Frau Hedda, die die Leiche aufgefunden hatte, sorgte zunächst für eine provisorische Beerdigung; später wurde Louis Adlon auf dem Alten Domfriedhof St. Hedwig in Berlin beigesetzt.
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1 Tilly Adlon sie zog mit ihrer Tochter Elisabeth ins Süddeutsche, während die anderen Kinder Susanne (Mutter von Percy Adlon), Lorenz und die Zwillinge Carl und Louis junior aufs Internat geschickt wurden. Die letzten drei wanderten später nach Amerika aus.
Berlin, Alter Domfriedhof St. Hedwig
Österreichischer Ingenieur und Industriemanager; Sohn des Wiener Anwalts Anton Piëch und dessen Frau Louise, Tochter von Ferdinand Porsche; besuchte von 1952 bis 1958 das Schweizer Internat Lyceum Alpinum Zuoz im Engadin. Nach dem Studium des Maschinenbaus an der ETH Zürich – mit einer Diplomarbeit zur Entwicklung eines Formel-1-Motors – war er ab 1963 bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche KG in Zuffenhausen u.a. Leiter der Entwicklungsabteilung tätig tätig, und wurde 1971 technischer Geschäftsführer. Während dieser Zeit leitete er unter anderem ab 1966 für VW die Entwicklung eines Kompaktwagens (Volkswagen EA 266) mit dem Motor unter der Rücksitzbank, der Nachfolger des Käfers werden sollte (das Projekt wurde 1971 beendet).
Seit 1972 war er bei der heutigen Audi AG (u.a. von 1988 bis 1993 Vorstandsvorsitzender), von 1993 bis 2002 Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG, danach übernahm er den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender, ehe er 2015 nach einem Machtkampf mit dem damaligen VW-Boss Martin Winterkorn hinwarf.
Ferdinand Karl Piëch war Mitinhaber der Porsche Holding OHG, Salzburg, und der Porsche AG.
Er war im Alter von 82 Jahren in einem Restaurant unvermittelt kollabiert und "plötzlich und unerwartet verstorben".
Inschrift: “Ich wollte immer nur Autos bauen”.
Schweizer Verleger; brach das Gymnasium vorzeitig ab und machte zwischen 1947 1949 und eine Ausbildung zum Buchhändler. Im Jahr 1952 gründete er den Diogenes Verlag - zunächst als Ein-Mann-Unternehmen -, den er bis zu seinem Tod leitete. Im Jahr 1954 stieß sein Jugendfreund Rudolf C. Bettschart, der wie Keel im selben Jahr und am selben Tag geboren ist, zum Unternehmen. Der Diogenes Verlag verlegte zunächst Cartoons; als erster von ihm verlegter Titel erschien ein Band des englischen Karikaturisten Ronald Searle mit dem Titel Weil noch das Lämpchen glüht 99 boshafte Zeichnungen gerechtfertigt durch Friedrich Dürrenmatt. 1961 gründete er die Galerie Daniel Keel. Im Laufe der Jahre entwickelte sich zu einem renommierten Verlag, in dem Werke zahlreicher wichtiger zeitgenössischer Autoren erschienen, so u.a. John Irving, Ingrid Noll, Urs Widmer. Patrick Süskind, Friedrich Dürrenmatt, Bernhard Schlink, Martin Suter, Doris Dörrie, Paulo Coelho, Loriot und zahlreiche englischsprachige Krimiautoren wie Donna Leon, Dashiell Hammett und Patricia Highsmith. Das Verlagsprogramm umfaßt ca. 6.000 erschienene Titel, von denen 2.000 lieferbar sind, von mehr als 800 Schriftstellern und Künstlern in mehr als 65 Jahren Verlagsgeschichte.
Verheiratet war Keel seit 1962 mit der Malerin Anna Keel, née Diekmann. Der jüngste, 1968 geborene Sohn Philipp übernahm 2012 die Verlegertätigkeit bei Diogenes, während dessen älterer Bruder, Jakob, dem Verwaltungsrat vorsitzt. Daniel Keels Bruder Othmar Keel ist Theologe, Bibel- und Religionswissenschaftler sowie Ägyptologe.
Zürich, Friedhof Fluntern
Deutscher Journalist, Medienmanager und Musikverleger; wuchs als Sohn eines kaufmännischen Angestellten der MAN in Nürnberg auf, wo er auf die Dürer-Oberrealschule ging, sie aber 1948 ohne das Abitur abzulegen, verließ.Anschließend war er als Reporter tätig und berichtete für die Münchener Abendzeitung über Klatscht und Tratsch aus der fränkischen Metropole. Danach verfaßte er in München Filmkritiken und ein tägliches Filmtagebuch für die Abendzeitung. Außerdem schrieb er unter Pseudonymen für die wöchentlich erscheinenden Magazine Spiegel und Strern. In der Folge stieg er zum Redaktionsleiter auf, gründete 1958 die Fachzeitschrift Musikmarkt und produzierte zusammen mit Josef von Ferenczy den Dokumentarfilm Der Nürnberger Prozess, der den Bundesfilmpreis erhielt. Im selben Jahr koordinierte er die Film- und Fernsehinteressen der renommierten Plattenfirma Deutsche Grammophon. 1959 gründete er den Musikmarkt, die erste deutsche Musikfachzeitschrift. 1960 gründete Beierlein in München den Musikverlag Edition Montana. Bis 1977 war er Manager von Udo Jürgens, den er 1963 als noch unbekannten Sänger und Komponisten kennengelernt und zu einem der größten Stars im deutschen Showgeschäft aufgebaut hatte. Einer seiner vielen Aktivitäten war die Beteiligung an einer französischen Plattenfirma, wo er sich um die internationale Karrieren von Françoise Hardy, Gilbert Bécaud, Charles Aznavour und Johnny Hallyday.kümmerte; darüber hinaus etablierte er im deutschen Fernsehen die Volksmusik.
Einer seiner größten Coup gelang Beierlein, der frühzeitig bereits mit Rechten zu handeln begonnen hatte, nachdem er 1972 die Rechte an dem Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung,Die Internationale, deren Text von dem französischen Fabrikarbeiter Eugène Pottier und die Melodie von dem belgischen Komponisten Belgier Pierre Degeyter stammt, für nur 12.500 US-Dollar erworben hatte. Allein von der DDR soll Beierlein in der Folge über eine Million an Tantiemen erhalten haben – “Westmark” natürlich.
1986 gab er den Anstoß, den Grand Prix der Volksmusik als Eurovisionssendung der deutschsprachigen Länder zu etablieren. und er begann für Montana Rechte an später insgesamt über 6.000 Kompositionen zu erwerben, darunter Blau blüht der Enzian und Wir lagen vor Madagaskar,. Aber er förderte auch die Karrieren viele Künstler, so u.a. die Heino, den Zillertaler Schürzenjägern, Stefanie Hertel, Stefan Mross, Marianne und Michael, Patrick Lindner, Florian Silbereisen.
Auszeichnungen u.a.: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande (2002).
Schliersee (Ldkrs. Miesbach), Friedhof an der Sixtuskirchen,
Rolf Shimon Eden eigentl. Rolf Sigmund Sostheim
Bild: Claus Harmsen
Deutscher Geschäftsmann; Sohn einer jüdischen Familie, kam mit seiner Familie im Jahr der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten in Deutschland nach Palästina, wo die Eltern ein Café eröffneten. 1940 schloß er sich der jüdischen Selbstschutzorganisation Palmach, der Vorläuferorganisation der heutigen israelischen Armee, an, der auch der spätere Schriftsteller Yoram Kaniuk sowie der späteren israelische Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin angehörten, und kämpfte 1948 gemeinsam mit ihnen im Ersten Israelisch-Arabischer Krieg (Palästinakrieg).
In den 1950er Jahren kehrte er dann über Paris als einer Zwischenstation, wo er als Kellner, Chauffeur und Autohändler arbeitete und außerdem gelegentlich in Nebenrollen in Kinofilmen auftrat, zurück nach Berlin, wo er als Barkeeper und Nachtportier arbeitete und einen eigenen Nachtclub gründete. Im Laufe der Jahre prägte er mit seinen Discos New Eden und Big Eden das Nachtleben im Westen der geteilten Stadt, in der es keine Sperrstunde gab.
Dies begründete Edens Ruf, der in Talkshows und zu anderen Gelegenheiten öffentlich auftrat – meistens in einem weißen Anzug - als letzter “deutscher“ oder ”Berliner Playboy“ und “Lebemann” und immer wieder mit Schlagzeilen in den Boulevardzeitung Aufmerksamkeit erregte.
Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstraße
Deutscher Speditionsunternehmer; Sohn August Kühnes (*1855, †1932), des Mitbegründers Friedrich Gottlieb Nagel (*1864, †1907), des heutigen Transport- und Logistikkonzern Kühne + Nagel; mußte sein Ziel, Kunstmaler zu werden, aufgeben, nachdem sein älterer Bruder verstorben war und er ab 1910 in der Hamburger KN-Niederlassung das Geschäft, das 1907 nach dem Tode von Nagel in den alleinigen Besitz von Kühne übergegangen war, erlernen mußte. 1923 erhielt Alfred Kühne die Prokura und wurde 1928 Teilhaber von Kühne + Nagel.
Ab April 1933, kurz nach dem Tod seines Vaters und nachdem Adolf Maass, der bis 1933 45 % Anteile des Hamburger Zweiges des heute drittgrößten Logistikunternehmens der Welt, Kühne + Nagel innehielt und 1942 nach Theresienstadt deportiert und in Auschwitz ermordet wurden war, kontrollierten Alfred und sein Bruder Werner Kühne, die beide am 1.5.1933 der NSDAP beigetreten und ebenfalls Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF) waren, das Unternehmen alleine. 1937 erhielt ihr Unternehmen als ”Nationalsozialistischer Musterbetrieb“ ein Gaudiplom.
Im Juli 1948 wurden die Kühne-Brüder entnazifiziert – in die Kategorie IV als Mitläufer eingestuft – und ihnen jeweils eine Geldbuße in Höhe von DM 2.000 auferlegt. Da die Bremer Firmenzentrale 1944 zerstört worden war, wurde im März 1962 eine neue Zentrale, das August-Kühne-Haus , ein sechsgeschossigen Neubau, eingeweiht und Anfang der 1970er Jahre um drei Etagen aufgestockt .Werner Kühne verleiß im Dezember 1951 das Unternehmen, gründete in Bremen die Africana Traansport GmbH und übernahm zugleich auf eigene Rechnung die bestehende Kühne + Nagel-Vertretung in Johannesburg/Südafrika.
1969 im Alter von 74 Jahren zog Kühne in die Schweiz und verlegte auch den Hauptverwaltungssitz von Kühne + Nagel nach Schindellegi in der Gemeinde Feusisberg (Kt. Kanton Schwyz). Dort gründete er mit seiner Ehefrau Mercedes, née Greef, und ihrem gemeinsamen Sohn Klaus-Michael Kühne 1976 die gemeinnützige Kühne-Stiftung, eine Stiftung nach schweizerischem Recht.
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Deutscher Verleger, Politiker (Deutsche Demokratische Partei); studierte nach dem Abitur 1906 am Vitzthum-Gymnasium in Dresden Geschichte, Kunstgeschichte, Literatur, Nationalökonomie und Völkerkunde in Genf, Rom, Freiburg im Breisgau, Berlin und Leipzig, wo er 1910 mit seiner ArbeitDie Empörung König Heinrichs (VII.) gegen seinen Vater [Friedrich II. von Hohenstaufen] zum Dr. phil. promoviert wurde.
1913 erwarb er das nationalliberale Leipziger Tageblatt, das er 1921 an den Berliner Ullstein-Verlag verkaufte, und die Zeitschrift Europäische Revue. Zusammen mit seinem Schwager gründete er 1917 den Verlag Der Neue Geist und führte diesen bis 1946 unter verschiedenen Namen. Außerdem betätigte er sich in diesen Jahren auch schriftstellerisch.
1919 wurde er in den Sächsischen Landtag gewählt, dem er bis 1924 angehören wird und wo er in vielen Ausschüssen mitwirkte, so etwa im Rechenschaftsausschuß, im Haushaltsausschuß A sowie im Rechtsausschuß. Von April bis Dezember 1920 und 1924 bis 1926 als Finanzminister in damaligen Freistaat Sachsen. Am 19.1.1926 wurde er als Reichsminister der Finanzen in die von Reichskanzler Hans Luther geführte Regierung berufen und gehörte auch der von Reichskanzler Wilhelm Marx geleiteten Folgeregierung an. Im Frühjahr 1926 führte er im zweiten Kabinett Luther eine Steuersenkungsaktion durch. Mit der Bildung einer Koalition aus Zentrum, BVP, DVP und DNVP schied er am 28.1.1927 aus der Reichsregierung aus, wurde in seinem Amt von Heinrich Köhler abgelöst und zog sich aus der Politik zurück und wurde im Oktober 1928 Mitbegründer und Vorsitzender des Aufsichtsrats und des Verwaltungsrats der Zentralbank Deutscher Industrielle. Reinhold trat jedoch im selben Jahr für die Reichstagswahl im Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau) für die DDP, die 1930 in der Deutschen Staatspartei aufging, ein Mandat erringen, das er auch bis 1932 ausübte. Nach der Machtergreifung” der Nationalsozialisten zog er sich aus der aktiven Politik zurück und war v.a. in der Privatwirtschaft tätig, so u.a. als Aufsichtsratsvorsitzender einer Zellstoff- und Papierfabrik. Den Aufsichtsrat der E. Merck AG in Darmstadt leitete er von 1953 bis zu seinem Tod.
Verheiratet war Peter Reinhold seit dem 4.6.1917 mit Caroline Merck, der Tochter von Carl Emanuel Merck (*1862; †1909) und dessen Ehefrau Clara, née Blanckarts, die aus der bekannten Familie von Unternehmern aus Darmstadt stammte.
Inschrift im Architrav: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas [dt. Im Notwendigen Einheit, im Zweifel Freiheit, in Allem Mitgefühl]
Darmstadt, Alter Friedhof
Deutscher Manager; gilt als Wegbereiter der Deutschen Lufthansa; war im Ersten Weltkrieg als Offizier u.a. im Großen Hauptquartier eingesetzt. Nach dem Ende des Krieges quittierte er den Dienst und ging 1919 als Verkehrsleiter zur 1917 gegründeten Deutsche Luft-Reederei (DLR) Berlin, wo er die ersten Post- und Passagierflüge zur Weimarer Nationalversammlung organisierte, mit denen die deutsche Luftfahrt begann. Als 1919 in Den Haag die International Air Traffic Association (IATA) gegründet wurde, gehörte er zu deren Initiatoren. 1922 wurde er stellvertretender Direktor der Luftreederei, und als im Folgejahr der Deutsche Aero Lloyd gegründet wurde, gehörte es dessen Vorstand an.
1923 fusionierten die beiden großen, 1923 gegründeten Gesellschaften, die Junkers Luftverkehrs A.G. und die deutsche Aero Lloyd - A G., unter Beteiligung des Reiches zur Deutschen Lufthansa A.G. Unter den Gründungsdirektoren der neuen Luftfahrtgesellschaft, Otto Julius Merkel und Martin Wronsky vom Aero Lloyd und Erhard Milch von Junkers entwickelte sich die Deutsche Lufthansa zu einem der größten Luftfahrtunternehmen. Wronsky, der schon früh die internationale Bedeutung des Luftverkehrs erkannt hatte, galt als "Außenminister" der neuen Gesellschaft. Mit großem Verhandlungsgeschick und unter Einsatz seines Charmes vertrat er die Lufthansa im internationalen Rahmen.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 trat Wronsky aus Furcht vor Verfolgung als "Halbjude" durch die Nationalsozialisten in die NSDAP ein, konnte jedoch dem Rassenwahn der Nazis nicht entkommen, so daß er 1936 gezwungen war, das Unternehmen gegen eine Abfindung und einen Beratervertrag zu verlassen.
Auf Wronsky soll sich der bekannte Ausspruch von Hermann Göring bezogen haben: “Wer Jude ist, bestimme ich!“
Berlin, Parkfriedhof Lichterfelde
US-amerikanischer Unternehmer deutscher Abstammung; Sohn von Morris Lasker, der 1856 aus Preußen in die Vereinigten Staaten emigrierte, und dessen Frau Nettie, née Heidenheimer Davis, die amerikanische Staatsbürgerin war. Albert, der während eines Besuchs seiner Eltern in Deutschland geboren wurde und in Galveston (Texas) aufwuchs, wo sein Vater als Direktor verschiedener Banken tätig war, begann seine Karriere als Reporter bei der Zeitung, ging jedoch auf Rat seines Vaters nach Chicago, um dort eine Stelle in der Werbeagentur Lord & Thomas als Büroangestellter anzunehmen. Als nach einem Jahr eine der Verkaufsstellen vakant wurde, übernahm er diese zu einer Zeit, in der Agenturen hauptsächlich Texte übernahmen, die Kunden bereits vorbereitet hatten. Anfangs konzeptionierte er seine erste Werbekampagne für den Hersteller von Ohrenstöpseln. Mit Hilfe eines Freundes, der einige Anzeigetexte entwarf und diesen mit eine Photo kombinierte, auf dem sich ein Mann seie Hans schützend über die Ohrmuschel plazierte. Nachdem der Geschäftsführer des Unternehmens, George Wilson, die Kampagne akzeptiert hatte, stiegen die Verkäufe des Produktes an signifikant an. Die Verwendung von Slogans in Verbindung mit Photos intensivierte die Wahrnehmung potentieller Kunden für das beworbene Produkt; so schuf Lasker eine neue Ära in der Werbewirtschaft. Lasker stieg schnell in den Reihen des Unternehmens auf. Als Lord sich 1903 in den Ruhestand zurückzog, kaufte Lasker dessen Anteil und wurde Teilhaber. 1912 erwarb Lasker im Alter von 32 Jahren die Agentur.In der Folge machte Lasker Produkte wie Damenbinden (Kotex 1921) und Kosmetiktücher (Kleenex 1924) populär.
Alfred Lasker brach auch das Tabu gegen das Rauchen von Frauen mit seiner Werbung ”Reach for a Lucky instead of a sweet“, in der Schauspielerinnen und weibliche Opernstars Lucky Strike-Zigaretten rauchen. Der Slogan machte Lucky Strike zu einer der meistverkauften Zigarettenmarken Amerikas. Die Kampagnen seiner Agentur revolutionierten die Branche und machten Lord & Thomas zur der Welt größten Werbeagentur.
1942 gründeten Lasker und seine dritte Frau Mary, née Woodard, eine Kunsthändlerin, eine Stiftung, die Albert and Mary Lasker Foundation, um mittels Stipendien und Auszeichnungen die medizinische Forschung zu forcieren; sie setzte nach dem Tode Laskers seine Philanthropie in Medizin und öffentlicher Gesundheit fort.
Sleepy Hollow (New York), Sleepy-Hollow-Cemetery
Düsseldorf Südfriedhof, Gemeinschaftsgrabstätte der Band “Die Toten Hosen”
Deutscher Manager; hatte bereits in den 1970er Jahren Erfahrungen in der Musikbranche gesammelt, wobei er zunächst den Gitarristen Werner Lämmerhirt, später die Musikgruppen Hoelderlin, Mittagspause, Deutsch Amerikanische Freundschaft, The Wirtschaftswunder, Palais Schaumburg, Fehlfarben und ein Bob-Marley-Konzert betreute.
Außerdem arbeitete er seit Gründung der Band Die Toten Hosen mit den Düsseldorfer Punkrockern zusammen. 1990 gründete Hülder zusammen mit Christian “Kiki“ Ressler, der ebenfalls seit Anbeginn mit der Band verbunden ist, die Konzertagentur Kikis Kleiner Tourneeservice (KKT).
Seit 1989 war Hülder zudem Geschäftsführer der T.O.T. Musik GmbH und RKV (Richards kleiner Versand). Bei allen Unternehmen, einschließlich HKM (Heikes kleiner Musikverlag) und HNKAKBSM (Heikes noch kleinerer, aber kein bißchen schlechterer Musikverlag) waren Campino, Andreas von Holst, Andreas Meurer, Michael Breitkopf und Wolfgang Rohde gleichberechtigte Kommanditisten.
In der heutigen Firmierung ist JKP (Jochens kleine Plattenfirma) seit Oktober 1994 bekannt. Den Versand von Merchandiseprodukten, Tonträgern und Konzertkarten hat das Unternehmen Kauf Mich GmbH in Trostberg, mit Geschäftsführer Wolfgang Huber übernommen.
Neben seiner Arbeit für die Band Die Toten Hosen betreute er auch das Label anderer Künstler, wie zum Beispiel Ohrbooten, T. V. Smith, Funny van Dannen, Antilopen Gang und Wolfgang Rohdes Musikgruppe Wölli & die Band des Jahres, die im Jahr 2011 gegründet wurde. Im Jahr 2007 übernahm JKP das Management von BLIND, ab 2011 das der Düsseldorfer Punkrockband Broilers und seit 2018 betreut JKP die Musikgruppe Feine Sahne Fischfilet. Auch die Band In Extremo wurde von 2007 bis 2010 von JKP gemanagt.
Omnibus salutem!