Carl Friedrich Freiherr von Weizsäcker

Bild: Ian Howard (1993, GNU Free Documentation License)

 

 

 

 

Deutscher Physiker, Philosoph und Friedensforscher; der Sohn Ernst von Weizsäckers (*1882, †1951) und älterer Bruder von Altbundespräsident Richard von Weizsäcker (*1920) studierte Physik, Mathematik und Astronomie in Berlin, Göttingen und Leipzig, u.a. bei Werner Heisenberg und Niels Bohr, war von 1933 bis 1936 in Leipzig in der Forschung tätig, sowie an den Kaiser-Wilhelm-Instituten für Chemie und Physik in Berlin. Von 1942 bis 1945 war er Professor für theoretische Physik in Straßburg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er ab 1946 Abteilungsleiter am Max-Planck-Institut für Physik und Professor in Göttingen, von 1957 bis 1969 Professor für Philosophie in Hamburg (dabei v.a. Auseinandersetzung mit Platon und Immanuel Kant); Von 1970 bis 1980 war er Leiter des auf seine Anregung neugegründeten Max-Planck-Instituts in Starnberg, das sich Fragen der Erforschung der Lebensbedingungen in der wissenschaftlich-technischen Welt verpflichtet fühlt. Weizsäcker, der der Ansicht war, der Naturwissenschaftler habe sich seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft stets bewußt zu sein, war 1957 Mitglied der Gruppe der Göttinger Achtzehn (Göttinger Erklärung). Außerdem war er u.a. Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung. 1946 entwickelte er eine Theorie zur Entstehung des Planetensystems, 1959 eine solche über die Entwicklung von Sternen und Sternsystemen, 1966 stellte er eine “Weltformel” auf.

Auszeichnungen u.a.: Frankfurter Goethepreis und die Max-Planck-Medaille (beide 1958), Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (1961), Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1963).

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Starnberg am Starnberger See OT Söcking, Gemeindefriedhof

Ludwig Michael Curtius

 

 

Deutscher Archäologe; Sohn eines Arztes; studierte nach dem Gymnasium Philosophie, Rechts- und Volkswirtschaften in München und Berlin, ehe er sich ab 1896 in München für die klassische Archäologie unter seinem Lehrmeister Adolf Furtwängler begeisterte. 1899 wurde er Privatlehrer für dessen Sohn, den späteren Dirigenten Wilhelm Furtwängler. Von 1904 bis 1907 nahm Curtius an den deutschen Ausgrabungen auf Ägina und im türkischen Boğazköy teil. Nach seiner anschließenden Habilitation wirkte er an den Universitäten von Erlangen und Freiburg im Breisgau. Im ersten Weltkrieg war er als Soldat an der Westfront und war nach seiner Beförderung zum Leutnant Nachrichtenoffizier auf dem Balkan. 1920 arbeitete er an der Universität Heidelberg. Von 1928 bis 1937, als er von den Nationalsozialisten in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde, war Curtius Erster Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, Forscher auf dem Gebiet der antiken Kunstgeschichte und Ikonographie

Werke u.a.: Die Wandmalerei Pompejis (1929); Die antike Kunst, in: Handbuch der Kunstwissenschaft. Band 1 und Band 2 (1938).

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Vatikanstaat, Campo Santo Teutonico

Bild: Klaus Decker (12/2007)
Bild: Klaus Decker (12/2007)

Hinweis: Diese Gedenkplatte befindet sich an der Hauswand gegenüber der Grabstätte, die nicht mehr existiert.

Bilder: Alexander Krischnig (02/2008)

Ludwig Quidde

                       

Deutscher Historiker, Publizist und Politiker; Sohn des wohlhabenden Kaufmanns; gründete 1889 die Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, deren Herausgeber er bis 1895 blieb. 1893 trat er der 1868 gegründeten Deutschen Volkspartei (DtVP) bei. Von 1890 bis 1892 amtierte er als Direktor des Preußischen Historischen Instituts in Rom. 1894 wurde der überzeugte Pazifist Mitglied und von 1914 bis 1929 Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft, deren Delegationen er ab der Haager Friedenskonferenz von 1899 auf den Weltfriedenskongressen leitete. Seit 1920 war er auch Mitglied des Deutschen Friedenskartells und setzte sich für die deutsch-französische Verständigung ein. Außerdem engagierte er sich im Kampf gegen die Vivisektion. 1894 erschien seine Schrift Caligula, eine Studie über römischen Cäsarenwahnsinn, in der er sich kritisch mit der Person Kaiser Wilhelms II. und dessen Politik auseinandersetzte; die Veröffentlichung brachte ihm drei Monate Gefängnis wegen Majestätsbeleidigung ein. Von 1907 bis 1918 war Quidde, der bereits vor 1900 für Abrüstung eintrat, Mitglied des Landtags in Bayern (Deutsche Volkspartei), von 1919 bis 1920 Mitglied der Nationalversammlung. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten emigrierte er 1933 nach Genf, wo er 1935 ein Komitee für die Unterstützung pazifistischer Emigranten gründete.

Auszeichnungen u.a.: Friedensnobelpreis (1927) zusammen mit Ferdinand Édouard Buisson (*1841, †1932).

  

Weltfriedenskongress 1907 in München

Quidde, rechts neben Bertha von Suttner (Sitzende, 2.von links).

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Bild: Hans-Christian Seidel (06/2006)

Georg Waitz

Deutscher Rechtshistoriker; studierte von 1832 bis 1836 an den Universität von Kiel und der Berliner Universität Geschichte, wo er Schüler Leopold von Rankes war, sowie Rechtswissenschaften, Philosophie und Evangelische Theologie. 1842 wurde er ordentlicher Professor für Geschichte in Kiel. 1848/49 war als gemäßigt Liberaler Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. 1849 folgte er einem Ruf an die Universität Göttingen. 1875 übernahm er in Berlin die Leitung der Monumenta Germaniae Historica (bis 1886). Waitz setzte Friedrich Christoph Dahlmanns Quellenkunde der deutschen Geschichte fort (3.5. Auflage, 1869-83), die seitdem “Dahlmann-Waitz” genannt wird. Verheiratet war er seit 1842 mit Clara Schelling, einer Tochter des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling.

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Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Bild: Hans-Christian Seidel (06/2006)

Johannes Stroux

 

Deutscher Altphilologe; war Professor in Basel, Kiel, Jena und München, bevor er 1946/47 der erste Rektor der Berliner Universität nach ihrer Wiedereröffnung als Humboldt-Universität wurde und von 1945 bis 1951 erster Präsidenten der wiedereröffneten Akademie der Wissenschaften, anschließend deren Vizepräsident war. Er war bis 1954 Inhaber des Lehrstuhls für klassische Philologie und arbeitete besonders über antike Rhetorik, über römische Inschriften sowie über römisches Recht. Bis zu seinem Tode war er Mitglied der Volkskammer der DDR sowie einer Vielzahl von Wissenschaftskommissionen der Akademie.

Werke u.a.: Summum ius summa iniuria (1926), Eine Gerichtsreform des Kaisers Claudius (1929), Das Problem des Klassischen und die Antike (1931), Römische Rechtswissenschaft und Rhetorik (1949).

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Berlin-Pankow, III. Städt. Friedhof

Genf OT Pleinpalais, Cimetière des Rois

Bilder: Ralf Dexheimer (08/2013)

Georges-Louis Leclerc, Comte de Buffon

Französischer Naturforscher; jüngstes von fünf Kindern eines Anwalts und Staatsbeamten, der im Auftrag des Parlaments von Burgund für die Entrichtung der Salzsteuer zu sorgen hatte; in Dijon, wohin die Familie 1717 gezogen war, trat der 10-jährige Georges-Louis in das von Jesuiten geleitete Collège des Godrans ein, studierte dann ab 1723 zunächst an der jüngst gegründeten Universität von Dijon Rechtswissenschaften und erwarb dort 1726 sein Diplom, bevor er 1728 nach Angers zog, um in der dortigen Universität Medizin, Botanik und Mathematik zu studieren; er beschäftigte sich hauptsächlich mit Mathematik, las Werke Isaacs Newtons und nahm Kurse in Medizin. Nach einem Duell mit einem kroatischen Offizier mußte er fliehen; er schloß sich dem jungen englischen Herzog von Kingston, den er 1730 in Angers kennengelernt hatte, und dessen “Grand Tour” und seiner Entourage an, die sich auf einer Reise durch Europa befand. Mit ihm bereiste er zwei Jahre lang Teile Südfrankreichs und Italiens, bis sie 1732 Rom erreichten und dann gemeinsam nach England reisten. Als Georges-Louis Leclerc die Nachricht vom Tode seiner Mutter erhielt, eilte er zurück in seine Heimat, um sein Erbe zu sichern. Danach ließ er sich auf dem Familienanwesen in Montbard nieder, wo er begann, sich mit ersten mathematischen und physikalischen Problemen sowie der Physiologie von Pflanzen zu beschäftigen. 1735 veröffentlichte Leclerc eine Übersetzung des WerkesVegetable Staticks des englischen Physiologen und Physikers Stephen Hales (*1677, †1761). 1740 folgte eine Übertragung von Isaac Newtons Fluxions. Im Vorwort zu seiner Übersetzung beschäftigte er sich mit der geschichtlichen Entwicklung des Unterschiedes der Methodik der Indefinitesimalrechnung zwischen Newton und Leibnitz. 1734 erhielt Leclerc, der sich bereits 1732 einer Gruppe französischer Intellektueller angeschlossen hatte, Zugang zur königlichen Akademie der Wissenschaften und setzte seine wissenschaftlichen Studien fort. Im Jahre 1740 wurde er zum Kustos des königlichen Gartens ernannt. Von dieser Zeit an verwaltete er seinen Familienbesitz und erweiterte die Pflanzensammlungen im königlichen Garten, deren Umfang sich unter seiner Leitung verdoppelte.

Als Buffons Hauptwerk gilt die 44-bändige Allgemeine und spezielle Naturgeschichte (1749-1804); er vertrat einen organischen Entwicklungsgedanken, d.h. er berief sich bei seinen naturgeschichtlichen Darstellungen über Biologie und Geologie der Erde nicht auf die Genesis der Bibel. Sein auch als stilistisch hervorragend geltendes Werk wurde eine der bekanntesten literarischen Errungenschaften des Zeitalters der Aufklärung. In Anbetracht seiner Verdienst und seiner anerkannten Stellung in der Gesellschaft ernannte ihn König Ludwig XV. 1773 zum Comte de Buffon,

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grabstaette nicht mehr

Hinweis: Das Grabmal Buffons, der in einer Seitenkapelle der Kirche Sainte-Urse beigesetzt worden war, wurde während der Französischen Revolution geplündert, um aus dem Blei des Sarges Gewehrkugeln zu gießen. Sein Herz wurde Suzanne Necker anvertraut aber verschwand in der Folge. Allein sein Kleinhirn wurde gerettet und in den Sockel der Statue gestellt, die Ludwig XVI ihm zu Ehren 1776 bei Pajou für das Museum d' Histoire Naturelle in Paris bestellt hatte.

Montbard (Dép. Côte-d’Or), Église Sainte-Urse

Bild: Pline (04/2012) Wikipedia.org
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Bild: Dr. Herta Lepie (04/2013)

Willi Geismeier

 

 

Deutscher Kunsthistoriker; studierte Kunstgeschichte und Klassische Archäologie in Jena und Berlin; ab 1959 betreute er zunächst die damals noch unmittelbar zur Nationalgalerie gehörige Sammlung der Zeichnungen. Geismeier, der eine Dissertation über Caspar David Friedrich erarbeitete, richtete 1965 gemeinsam mit Gottfried Riemann eine erste große Ausstellung unter dem Titel Deutsche Romantik. Gemälde und Zeichnungen aus. 1966 wurde er erstmals Direktor der im Ostteil der geteilten Stadt gelegenen Deutschen Nationalgalerie und behielt diese Position bis 1975. In dieser Zeit organisierte er diverse Ausstellungen: 1968 Deutsche realistische Bildhauerkunst im XX. Jahrhundert, 1972 Stilkunst um 1900 in Deutschland und 1974 Realismus und Sachlichkeit. Aspekte deutscher Kunst 1919 –1933. Außerdem organiserte er ab 1972 diverse kleinere Ausstellungen unter dem Motto “Studio“-Ausstellungen. Von 1983 bis 1985 war erneut für das Haus zuständig. Unter seiner Ägide kaufte er expressionistische Kunst, Bauhaus-Kunst, Werke der Neuen Sachlichkeit und ”proletarisch-revolutionären Kunst“ der 1920er Jahre., um Lücken der Sammlung zu schließen. Der größte Posten der Zukäufe betraf jedoch Gegenwartskunst von DDR-Künstlern für die Galerie, geriet jedoch in die Kritik der SED und deren Institutionen, weil er auch Werke solcher Künstler erwarb, die nicht die Zustimmung der Offiziellen fanden. Als er aufgefordert wurde, Kunstwerke gegen Devisen ins kapitalistische Ausland zu verkaufen, weigerte er sich und wurde entlassen. Nach seiner zweiten Entlassung ging er als Professor an die Humboldt-Universität zu Berlin. Bis 1999 war Willi Geismeier Mitglied des Kunstgeschichtlichen Seminars an der Humboldt-Universität

Inschrift: Wir haben einander gut getan.

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Bilder: Martin Filitz (09/2010)

Berlin, Französischer Friedhof I

Erwin Otto Eduard von Bälz (seit 1905)

 

Deutscher Internist; Sohn Sohn des Bauunternehmers Carl Gottlob Friedrich Bälz und dessen Gemahlin Wilhelmine Caroline, née Essig; studierte Medizin in Tübingen, wechselte nach dem Physikum jedoch nach Leipzig. Nach dem Studium wurde er 1872 Assistent von Prof. Karl August Wunderlich, wurde in selben Jahr promoviert und habilitierte sich 1876. Noch im selben Jahr ging er auf Empfehlung eines japanischen Patienten nach Japan, wo er eine zunächst auf zwei Jahre befristete Anstellung an der Medizinische Hochschule Tokio (heute Medizinische Fakultät der Universität Tokio) als Nachfolger des deutschen Arztes Agathon Wernichs erhielt; letztlich blieb er 29 Jahre in Japan, kehrte erst 1905 nach Deutschland zurück. Während seiner Zeit in Japan hielt er Vorlesungen vor japanischen Medizinstudenten über die westliche Schulmedizin und erteilte erste Vorlesungen über Psychiatrie. So gilt er gemeinsam mit dem ebenfalls aus Deutschland stammenden Chirurgen Julius Scriba als Mitbegründer der modernen Medizin in Japan und brachte die deutsche Medizin durch seine langjährige Tätigkeit als Arzt und Professor in Tokio zu hohem Ansehen in Japan. Außerdem fungierte er eine zeitlang als Leibarzt des Kaisers und der kaiserlichen Familie am japanischen Kaiserhof. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1905 nahm er eine ärztliche Tätigkeit nicht wieder auf, um sich seinen, sondern widmete sich anthropologischen Studien Im Jahr 1907 wurde er zum ersten Vorsitzenden der neugegründeten Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin gewählt.

Verheiratet war Bälz mit der Japanerin Hanako, née Akai, mit der er zwei Kinder - ein Mädchen und ein Junge - hatte.

Auszeichnungen u.a.: Japanisches Großkreuz der aufgehenden Sonne (1905), Kommenturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone (1905), an den ein persönlicher Adelstitel geknüpft war.

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Erwin Bälz mit seiner Frau, den gemeinsamen Kindern und Angestellten vor seinem Haus in Tokio.

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Dr. Klaus-Peter Aiple (12/2013)

Stuttgart-Degerloch, Waldfriedhof

Wladimir Michailowitsch Bechterew [russ. Владимир Михайлович Бехтерев]

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Russischer Neurologe, Neurophysiologe und Psychiater; eine Beamtenfamilie entstammend; studierte an der Militärmedizinischen Akademie Sankt Petersburg. Nach dem Studienabschluß im Jahre 1878 widmete er sich in einer Klinik dem Studium der Geistes- und Nervenkrankheiten. 1879 wurde er als Vollmitglied der St. Petersburger psychiatrischen Gesellschaft der Psychiater aufgenommen. 1884 unternahm er eine Studienreise, auf der er u.a. Wilhem Wundt und Paul Flechsig in Leipzig, sowie Jean-Martin Charcot in Paris aufsuchte. Ab 1885 war er als Professor und Leiter der Psychiatrischen Klinik der Universität Kasan und der dortigen Kreiskrankenhäuser tätig. Dort gründete er auch die neurologisch-psychiatrische Gesellschaft. 1893 wurde er Nachfolger Merzhjewskis an der Medizinischen Militärakademie in Sankt Petersburg und 1894 Mitglied des wissenschaftlichen Rats des Kriegsministeriums. In Sankt Petersburg gründete er 1903 das erste  russische experimentalpsychologische Labor, dessen Leiter er ab 1908 war. Von 1913 bis 1918 arbeitete er am Psychoneurologischen Institut und von 1918 bis 1927 am Institut für Hirnforschung in Petrograd (heute Sankt Petersburg).

Bechterew, der ab 1880 seine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen begann, untersuchte den Aufbau des Gehirns, erforschte konditionierte Reflexe und war einer der führenden Vertreter der verhaltenskundlichen Reflexkettentheorie. Er begründete zugleich mit dem Physiologen Iwan Pawlow die Lehre von den bedingten Reflexen und beschrieb die nach ihm benannte Bechterew-Krankheit, die ihn auch international bekannt machte.

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Bilder: Hubert Schoels (06/2012) Wikipedia.org

Sankt Petersburg, Wolkowo-Friedhof

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Julius Karl Scriba

 

Deutscher Chirurg; Sohn eines Apothekers; begann ein Studium der Medizin, das er jedoch zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges unterbrach, um als Freiwilliger in den Krieg zu ziehen. Drei Jahre nach dem Ende des Krieges wurde er dem Ende des Krieges wurde er an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit über Unterleibsgeschwulste promoviert. Anschließend war er - zeitweise unter Vincenz Czerny - als Assistenzarzt und nach seiner Habilitation im Jahr 1879 über die Fettembolie als Dozent für Chirurgie an der Universität Freiburg tätig. Er leistete wichtige Beiträge insbesondere in den Bereichen Nieren- und Magenchirurgie; außerdem interessierte er sich für die Botanik und veröffentlichte Werke über die Pflanzenwelt des Großherzogtums Hessen.

 Ab 1881 wirkte er als Professor an der Universität Tokio sowie als medizinischer Berater der japanischen Regierung während der Meiji-Zeit. Zusammen mit dem Internisten Erwin Bälz gilt er als Mitbegründer der modernen Medizin in Japan, wo er durch sein Wirken insbesondere zur Entwicklung der Chirurgie und der Krankenpflege beitrug.

 

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Bild: Fraxinus2 (04/2014), Wikipedia.org
Bild: Fraxinus2 (04/2014), Wikipedia.org

 Tokio OT Minami-Aoyama (Bez. Minato), Aoyama Reien (Friedhof)

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Wissenschaft & Forschung LII

Omnibus salutem!