Carl Dahlhaus

 

 

Deutscher Musikwissenschaftler; Sohn eines Ingenieurs; studierte zunächst Rechtswissenschaften, dann Musikwissenschaft an den Universitäten Göttingen und Freiburg im Breisgau. In Göttingen promovierte er 1953 mit einer Arbeit über die Messen von Josquin des Prés. 1950, noch während seines Studiums, wurde er auf Empfehlung Bert Brechts Dramaturg bei Heinz Hilpert am Deutschen Theater Göttingen. Ab 1960 arbeitete er als Redakteur der Stuttgarter Zeitung , wandte sich dann aber der Forschung zu und war ab 1962 als Sachbearbeiter für musikalische Landesforschung an der Universität Kiel tätig. Seine dort verfaßte Habilitationsschrift beschäftigte sich mit der Entstehung der harmonischen Tonalität. 1967 wurde er Professor für Musikgeschichte an der Technischen Universität Berlin. Außerdem lehrte er für zwei Gastsemester in den USA, u.a. an der Princeton University.

Dahlhaus publizierte zahlreiche Publikationen besonders zur Musikästhetik und zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts. 

Werke u.a.: Musik des 19. Jahrhunderts (1980).

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Bild: Heiko Bockstiegel (06/2013)

Berlin-Nikolassee, Evangelischer Friedhof

Johann Friedrich Wilhelm Adolf Ritter von Baeyer (seit 1885)

1905

 

Deutscher Chemiker; Sohn des Offiziers und Geodäten; begann an der Berliner Universität zunächst ein Studium der Mathematik und Physik, wechselte jedoch nach Ableistung des obligatorischen Militärdienstes an die Universität in Heidelberg, um dort Chemie zu studieren. Er war zunächst Schüler Robert Bunsens. Da dieser jedoch hauptsächlich auf dem Gebiet der physikalischen Chemie forschte, Baeyers Interesse aber mehr auf die organische Chemie zielte, trennte er sich von Bunsen und schloß sich Friedrich Kekulé von Stradonitz, in dessen Privatlabor in Heidelberg er arbeiteten konnte. Nach der Promotion im Jahre 1858 kehrte er nach Berlin zurück, wo er sich 1860 habilitierte und bis 1872 .Lehrer für Organische Chemie am Gewerbe-Institut Berlin (später TH Charlottenburg) war, bevor er einem Ruf als Professor an die Universität Straßburg folgte. 1875 wurde er Nachfolger von Justus von Liebig an der Universität München und blieb auf dem Lehrstuhl 40 Jahre lang. Um 1880 entwickelte er die erste Indigosynthese und bestimmte auf experimentellem Wege dessen Molekularstruktur. Für diese Arbeit wurde er1881 mit der Davy-Medaille der Royal Society ausgezeichnet und 1905 mit dem Nobelpreis für Chemie. Außerdem synthetisierte er das Phenolphthalein, das Fluorescein und war Wegbereiter für die Alizarin-Synthese. Gemeinsam mit Emil Fischer gelang ihm die synthetische Herstellung der Harnsäure. Seine theoretischen Forschungen erstreckten sich beinahe über das gesamte Gebiet der organischen Chemie. Aufgrund seiner grundlegenden Arbeiten trug Adolf von Baeyer wesentlich zur Entwicklung der chemischen Industrie bei. Die von ihm im Jahre 1867 mitbegründete Deutsche Chemische Gesellschaft wurde ein Gremium geschaffen, das den fruchtbaren Erfahrungsaustausch der deutschen Chemiker untereinander förderte.

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Bilder: Matthias Bauer (07/2009)

München, Waldfriedhof - Alter Teil

Walter Jens

 

Deutscher Schriftsteller, Kritiker und Literaturwissenschaftler; Sohn eines Bankdirektors und einer Lehrerin; legte das Abitur an der Hamburger Gelehrtenschule des Johanneums kriegsbedingt bereits 1941 ab. Zwischen 1941 und 1945 studierte er Germanistik und Klassische Philologie in Hamburg und Freiburg im Breisgau, u. a. bei Martin Heidegger, und promovierte über die Tragödien des Sophokles. 1947 debütierte er als Schriftsteller unter einem Pseudonym mit der Erzählung Das weiße Taschentuch. 1950 schloß er sich der Gruppe 47 an, und im selben Jahr gelang ihm der Durchbruch als Erzähler mit dem utopischen Roman Nein. Die Welt der Angeklagten. Diesem Erfolg folgten verschiedene Romane und Essays. 1958 erschienen die BücherIlias und Odyssee, in denen er die beiden Werke Homers für Jugendliche aus dem Altgriechischen neu übersetzte. Seit 1963 verfaßte Jens Fernsehkritiken für die Wochenzeitung Die Zeit unter dem Pseudonym Momos. Von 1963 bis 1988 hatte Jens den in der Bundesrepublik ersten Lehrstuhl für Allgemeine Rhetorik an der Eberhard-Karls-Universität-Tübingen inne. Von 1976 bis 1982 war er Präsident des PEN-Zentrums der Bundesrepublik und von 1989 bis 1997 Präsident der Berliner Akademie der Künste, deren Ehrenpräsident er wurde. Als einer bekanntesten und prägenden Intellektuellen Nachkriegsdeutschlands. mischte sich Jens immer wieder in das kulturelle und politische Geschehen der Bundesrepublik ein; so war er ab Anfang der 1980er Jahre im Widerstand der Friedensbewegung gegen den NATO-Doppelbeschluß und die Stationierung von Pershing-Raketen aktiv. Anfang September 1983 demonstrierte er gemeinsam mit Heinrich Böll und anderen Prominenten vor dem Depot für Pershing-Raketen im schwäbischen Mutlangen, indem der Zugang blockiert wurde; ebenso verurteilte er den Irak-Krieg. In der gemeinsam mit seiner Frau Inge, einer Literaturwissenschaftlerin, mit der er seit 1951 verheiratet war, 2003 publizierten Biographie Frau Thomas Mann zeichnete das Paar nach der Auswertung von bislang unbekannten Dokumenten ein lebendiges Bild der Persönlichkeit Katia Manns.

Als im November 2003 bekannt wurde, Jens sei Mitglied der NSDAP gewesen, bestritt er zunächst die Mitgliedschaft, erklärte nach Veröffentlichung von Dokumenten seitens des SPIEGEL, er sei – wie viele andere auch - ohne die Mitgliedschaft je beantragt zu haben, Mitglied der Nazi-Partei geworden. 2008 machte Tilmann Jens, ein Sohn Walter Jens’ , publik, daß sein Vater an Demenz erkrank sei.

Auszeichnungen u.a.: Deutscher Jugendbuchpreis (1959), Lessing-Preis (1968), Adolf-Grimme-Preis (1984), alternativer Georg-Büchner-Preis (1989) Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (1990).

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August Ferdinand Hermann Kretzschmar

 

 

Deutscher Musikwissenschaftler; Sohn eines Organisten und Kantors; studierte nach dem Besuch der Kreuzschule in Dresden bis 1870 Philologie an der Universität Leipzig sowie Musik am Leipziger Konservatorium. 1868 wurde er Mitglied der Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli (heute Deutsche Sängerschaft), deren Direktor er von 1887 bis 1898 war. Ab 1871 arbeitete er als Lehrer für Theorie, Komposition, Klavier und Orgel am Konservatorium in Leipzig. 1876 wurde er Theaterkapellmeister in Metz. Von 1877 bis 1887 war er akademischer und städtischer Musikdirektor in Rostock. Im Jahr 1890 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und gründete 1890 die Leipziger Akademischen Konzerte, die er bis 1895 leitete. Seit 1904 war Kretzschmar ordentlicher Professor der Musik an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Von 1907 bis 1922 war er Direktor des Königlichen Instituts für Kirchenmusik. Außerdem war Kretzschmar, der als Begründer der Hermeneutik in der Musik gilt, von 1909 bis 1920 Nachfolger Joseph Joachims als Direktor der 1869 gegründeten Hochschule für Musik.

Werke u.a.: Geschichte der Oper (1919), Einführung in die Musikgeschichte« (1920). 

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Bilder: Heiko Bockstiegel (06/2013)

Berlin, Ev. Friedhof Nikolassee

Hans Heinrich Julius Hass eigentl. Haß

Bild: Michael Jung  no_copyright     Bild: LotharSchwartz (1968)

 

Österreichischer Zoologe; Sohn eines Rechtsanwalts und der Tochter eines Fabrikanten; da er in die Anwaltskanzlei seines Vaters eintreten sollte, studierte er zunächst Jura, wandte sich jedoch bereits nach zwei Semestern der Zoologie zu, die er an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin studierte. Bereits zu dieser Zeit verfaßte Haß, der sich seit seiner Abiturreise an die Mittelmeerküste im Jahre 1937 zu einem leidenschaftlicher Taucher entwickelt hatte, mehrere Bücher, u.a. Jagd unter Wasser mit Harpune und Kamera (1939) und Unter Korallen und Haien (1941). 1940 hatte er eine neue Technik des Tauchens entwickelt, das sogenannte “Schwimmtauchen”. Im Gegensatz zu dem bislang üblichen Tauchen mit Presslaufgeräten, wie sie z.B. Jacques-Yves Cousteau verwendete, benutzte Hass ein geschlossenes Atemsystem, das völlig geräuschlos war, so daß er sich den Meeresbewohnern ganz lautlos nähern konnte. 1942 reiste er in die Ägäis und tauchte vor der Pilion-Halbinsel, den Nördlichen Sporaden und Santorin. Bereits 1942 hatte Hass, der wegen einer Kreislauferkrankung vom Wehrdienst befreit war, Dreharbeiten zu einem von der UFA finanzierten Dokumentarfilm über Haie begonnen, der unter dem Titel Menschen unter Haien erst 1947 in die Kinos kam. In den 1950er Jahren unternahm Hass mit seinem Forschungsschiff Xarifa zwei Expeditionsfahrten in den Pazifik und den Indischen Ozean. Weitere Forschungsreisen führten ihn mit seiner Crew an ins Rote Meer, nach Polynesien, Australien, zu den Galapagos Inseln und in den Indischen Ozean. Mit Filmen wie Abenteuer im Roten Meer (1951), für den er 1951 auf der 2. Mostra Internazionale del Film Scientifico e del Documentario d’Arte ausgezeichnet wurde, brachte er einem breiten Publikum die Meeres- und Unterwasserwelt näher und eröffnete diesem damit eine bislang weitgehend völlig unbekannte Welt. Ab 1960 wandte er sich der Humanethologie und der Evolutionsbiologie zu und unternahm Expeditionen zu bislang unbekannten Naturvölkern, um deren ursprüngliches Verhalten auf Film zu dokumentieren und zu studieren. Seine Erkenntnisse aus dieser Tätigkeit legte er in der Energontheorie nieder. In seinen letzten Jahren setzte sich Hass, der im Laufe seines Lebens 32 Bücher und produzierte 73 Filme publizierte, verstärkt gegen die Umweltzerstörung ein und verurteilte insbesondere die von zahlreichen Sporttauchern betriebene Unterwasserjagd.

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Wien, Hietzinger Friedhof

Tübingen, Stadtfriedhof

Christian Gottlob Ferdinand Ritter von Hochstetter

Deutscher Geologe und Naturforscher; Sohn eines Geistlichen; der lange in Österreich gelebt hatte und dann Stadtpfarrer in Heilbronn wurde; absolvierte die Klosterschule in Maulbronn und studierte an der Universität Tübingen Theologie und Naturwissenschaften. Anschließend war er in Österreich Danach ging er nach Österreich für die Geologische Reichsanstalt tätig und untersuchte in deren Auftrag geologisch den Böhmerwald, das Karlsbader Gebirge, das Erzgebirge und westliche Teile des böhmisches Mittelgebirge, bevor er 1856 Privatdozent an der Universität Wien wurde. 1857 nahm er im Auftrag der Wiener Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften an der Weltumseglungsexpedition der österreichischen Fregatte Novara, der sog. Novara-Expedition, teil. In Neuseeland verließ er die Expedition, um das Land geologisch zu erforschen und zu kartieren

Inschrift: Der Natur und ihrer Erforschung widmete er sein ganzes Leben.

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(05/2006)

Wien, Zentralfriedhof

Carl Wenzeslaus Rodeckher von Rotteck (seit 1789)

 

Deutscher Staatswissenschaftler, Historiker und Politiker; studierte an der Albertina Universität in Freiburg, wo er auch die Vorlesungen Johann Georg Jacobis hört und wo er 1797 zum Doktor der Rechte promoviert wurde. Nach einer kurzen Tätigkeit beim Freiburger Magistrat wurde er im Herbst 1798 ordentlichen Professor der Weltgeschichte an der Universität Freiburg ernannt. 1818 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Staatswissenschaften, natürliches Privat-, Staats- und Völkerrecht in juristischen Fakultät der Universiotät. Ab 1819 war er Abgeordneter der badischen Kammer und machte als gewandter Redner auf sich aufmerksam. Gemeinsam mit dem Publizisten, Politiker und Staatsrechtslehrer Karl Theodor Welcker war er Führer der badischen Liberalen, 1832 wurde er pensioniert.

Werke u.a.: Allgemeine Geschichte (1813-18; fortgesetzt von Hermes und Steger, 25. Aufl. 1866-67; Auszug daraus Allgemeine Weltgeschichte, 8. Aufl. von Zimmermann, 1871-72). Mit Welcker begann er das Staats-Lexikon (3. Aufl. 1856-66).

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Bilder:  Dr. med. Mabuse (06/2010) Wikipedia.de
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Freiburg im Breisgau, Alter Friedhof

Carl Humann

1880   

 

Deutscher Ingenieur und Archäologe; arbeitete nach dem humanistischen Abitur, das er 1859 am Königlichen Gymnasium am Burgplatz zu Essen ablegte, zunächst für die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft und begann anschließend ein Ingenieurstudium an der Bauakademie in Berlin, brach das Studium jedoch 1861 ab und reiste auf Anraten seines Hausarztes und in der Hoffnung, dort sein Lungenleiden kurieren zu können, nach Konstantinopel (heute Istanbul). Dort traf er seinen Bruder, der dort als Vermessungsingenieur arbeitet. Er unternahm ausgedehnte Reise und begleitete seinen Bruder auf dessen Arbeiten im Straßenbau. Im Osmanischen Reich beteiligte er sich zunächst an Grabungen auf der Insel Samos, baute Palastanlagen und bereiste im Auftrag der osmanischen Regierung 1864 Palästina, um Detaikarten des Landes zu erstellen. Außerdem erforschte er später den östlichen Balkan und nahm eine Karte auf. In Kleinasien leitete Humann von 1867 bis 1873 den Bau von Straßen und besuchte in der Vorbereitung der Arbeiten im Winter 1864 auf 1865 auch das antike Pergamon. Er nahm Kontakt zu Ernst Curtius auf, kam jedoch nicht zum Gewünschten Ergebnis, der Erlangung eines Grabungslizenz. Das änderte sich erst, nachdem Alexander Conze Direktor der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen in Berlin geworden war. Am 17. August 1878 erfolgte die Erteilung der Grabungslizenz, und knapp einen Monat später konnte mit den Grabungen in Pergamon begonnen werden1. Bis 1886 leitete Humann im Auftrag der Berliner Museen die ersten Ausgrabungen. Anschließend machte er im  Auftrag der Berliner Akademie der Wissenschaften archäologische Aufnahmen der antiken Stätten von Angora, am oberen Euphrat sowie in Nord-Syrien und grub dann ab 1882 für die Deutsche Orient-Gesellschaft in Zincirli (Sam'al). 1884 erfolgte seine Ernennung zum Abteilungsdirektor der königlichen Museen in Berlin; allerdings behielt Humann seinen Wohnsitz in Smyrna - nicht zuletzt, um die Interessen der königlichen Museen im Orient wahrzunehmen. 1888 leitete er die Ausgrabung von Sendschirli in Nord-Syrien sowie eine Versuchsgrabung in Tralles. Zwischen 1891 und 1893 grub Humann das in Kleinasien gelegene Magnesia am Mäander aus und 1895 das in der Nähe liegende Priene.

Pergamonaltar

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1 Nachdem die aus tausend Fragmenten bestehenden Friesplatten nach Berlin gebracht worden waren, wurden sie dort von Restauratoren wieder zusammengefügt und in einem auf der Museumsinsel eigens ab 1909 begonnenen Pergamon-Museums ausgestellt (der erste Bau wurde später durch einen neueren ersetzt).

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Bilder: Jürgen Hempel (06/2013)

Bergama (ehem. Pergamon, Prov. Izmir), auf dem Ausgrabungsgelände

Nikolaus Joachim Lehmann

 

 

Deutscher Informatiker; Sohn eines Bautechnikers und Sägewerksbesitzers und einer Schneiderin; besuchte von 1927 bis 1931 die Volksschule in Radibor und leistete nach dem Abitur zunächst den obligatorischen Reichsarbeitsdienst ab. Von 1940 bis 1945 studierte er Mathematik- und Physik an der TH Dresden, unter anderem unter dem Mathematiker Friedrich Adolf Willers und dem Physiker Heinrich Barkhausen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte er 1946 seine Diplomarbeit beenden, nachdem er sie noch einmal von Beginn hatte schreiben müssen; seine erste Arbeit war im Feuersturm, der in Dresden nach den verheerenden Bombenangriffen durch die die britische Royal Air Force und die US-amerikanischen Bomberverbände im Februar 1945 ausgelöst worden war, vernichtet. 1948 wurde er cum laude zum Dr.-Ing. promoviert, 1952 zum Dozenten an der Technischen Hochschule Dresden (später TU) und im Folgejahr zum Professor für angewandte Mathematik berufen. In dieser Zeit entwarf er den ersten, in der DDR eigenständig entwickelten Computer, den D1, ebenso wie auch der folgende D2, noch mit Röhren bestückt; die folgenden waren dann mit Komponenten der der modernen Halbleitertechnik ausgeführt. Zwischen 1956 und 1968 war er Direktor des neuen Instituts für Maschinelle Rechentechnik in Dresden, anschließend bis zu seiner Emeritierung 1986 Leiter des Bereichs Mathematische Kybernetik und Rechentechnik. Lehmann gilt als einer der bedeutendsten Informatiker der DDR.

Unter Lehmanns Leitung wurde die von Gottfried Wilhelm Leibniz erdachte mechanische Rechenmaschine nachgebaut. Nach Beseitigung einiger kleiner Fehler gelang es, die Rechenmaschinen funktionfähig zu machen.

Auszeichnungen u.a.: Nationalpreis der DDR (1964), Konrad-Zuse-Medaille der Gesellschaft für Informatik der BRD (1989).

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Bild: Staffi Eckold (01/2013)

Dresden-Striesen, Friedhof

Bilder: Otto Prohaska (02/2014)
Bilder: Dr. Herta Lepie (05/2015)

Hinweis: Das Grab Karl Humanns befindet sich im Schatten des großen Baumes neben seinem ehemaligen Haus.

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Bilder: Hartmut Riehm (10/2016)
Wissenschaft & Forschung LXXII

Omnibus salutem!