Englischer Seefahrer; der Sohn eines Landarbeiters besuchte auf Kosten des Dienstherrn seines Vaters die Dorfschule in Great Ayton und arbeitete, als er 17 Jahre alt war, auf Wunsch seines Vaters als Gehilfe in einer Gemischtwarenhandlung, begann aber bereits ein Jahr später auf zwischen Newcastle upon Tyne und London verkehrenden Kohletransportschiffen zu arbeiten. 1755 heuerte er bei der Royal Navy an, wo er zunächst als Matrose auf der HMS Eagle fuhr. Von 1756 bis 1767 sammelte er Erfahrungen bei der Karthographierung der nordatlantischen Küstengewässer Kanadas vor Neufundland und Nova Scotia sowie mit der des Sankt-Lorenz-Stromes bis Quebec.
James Cook-Denkmal in Sydney
1768 brach der als erfahren eingeschätze Seemann und kompetente Karthograph als Kapitän des umgebauten, in HMS Endeavour umbenannten Kohletransporters zusammen mit Astronomen und anderen Wissenschaftlern zu seiner ersten großen Fahrt auf der Route um Kap Hoorn in den Südpazifk auf, um auf der Insel Tahiti, die erst kurz zuvor entdeckt worden war, im Juni 1769 den Lauf des Planeten Venus durch die Sonne zu beobachten, den Edmond Halley vorausgesagt hatte und mit dessen Hilfe man hoffte, die Entfernung zwischen der Sonne und der Erde berechnen zu können (die Beobachtung mißlang, weil der Himmel bewölkt war). Anschließend - und das war ein zunächst geheimgehaltener Befehl - segelte er weiter südwestlich, um den dort vermuteteten Südkontinent (terra australis) zu suchen. Er stieß jedoch zunächst auf Neuseeland, wo er in der heutigen Poverty Bay an Land ging. Er kartographierte erstmals die Küstenlinie genau und nahm die Hauptinsel für die britische Krone in Besitz. Bei der Umsegelung der beiden Hauptinseln und der Durchquerung der zwischen ihnen liegenden Seestraße (heute Cookstraße) erkannte er, daß sie nicht zu dem größeren, vermuteten Südkontinent gehören. Auf der Fahrt weiter westlich stieß er 1770 auf die bis dahin unbekannte Ostküste Australiens und landete dort am 29.4. in der Botany Bay - von ihm so benannt, da es dort viele, noch nicht bekannte Pflanzen und Tiere gab, die der mitreisende Naturforscher Joseph Banks (*1743, †1820) sorgfältig registrierte. Cook nahm diesen Küstenstrich als New South Wales im Namen König Georgs III. in Besitz und karthographierte auch hier die Küste gründlich. Auf der Rückreise nach Norden segelnd karthographierte Cook ca. 3.200 Kilometer der Ostküste Australiens. Nach einer Kollision seines Schiffes mit einem Unterwasserriff im Great Barrier Riffs segelte die Endeavour durch die Torresstraße im Malaiischen Archipel und landete auf Java, um dort in Batavia das lädierte Schiff überholen zu lassen. Auf der Insel mußte er 30 seiner an Malaria und der Ruhr gestorbenen Männer zurücklassen. Auf dem Rückweg in die Heimat konnte er beweisen, daß Java und Sumatra durch eine Wasserstraße, die Java-Straße, von einander getrennt sind. Nach England heimgekehrt wurde er Dank seiner Verdienste zum Kommandanten befördert. Bei seiner zweiten Reise (1772-75), an der der Gelehrte Johann Reinhold Forster und dessen Sohn Georg teilnahmen, schlug Cook die Gegenrichtung ein und umsegelte somit erstmals die Erde in Ostrichtung, wobei er auf der Suche nach dem Südland (Terra Australis) den südlichen Polarkreis 1773 zweimal überquerte und die meisten Inselgruppen des Stillen Ozeans von der Osterinsel bis zu Neukaledonien, den Tonga-Inseln und den Neuen Hebriden besuchte.
Karte von der Osterinsel, 1773 gefertigt von J. Gilbert während er 2. Reise Cooks.
1776 erhielt er den Auftrag, eine nördliche Durchfahrt zwischen dem Atlantischen und Stillen Ozean zu suchen (dritte Reise, 1776-79/80). Auf dieser Reise, an der auch William Bligh, der spätere Kapitän der Bounty als Navigator der HMS Resolution teilnahm, entdeckte er im Januar 1778 die Hawaii-Inseln, befuhr als erster die Küste Alaskas und erforschte die Beringstraße. Nachdem er wegen des Packeises zur Umkehr gezwungen worden war, landete er im Januar 1779 auf auf der Hauptinsel Hawaiis und ankerte in der Kealakekua-Bai. Dort wurde er von den Eingeborenen als deren wiedergekehrten Gott Lomo aufgenommen und, obwohl das Volk arm war, umfangreich bewirtet und mit Früchten und Frischfleisch versorgt, bevor die beiden Schiffe HMS Resolution und HMS Discovery unter Lt. Charles Clerke die Bai wieder verließen. Als sich Cook nach einem Sturm aufgrund Defekten an der Takelage gezwungen sah, wieder in die Bai zurückkehrten, sah er sich einer völlig veränderten Lage gegenüber: die Eingeborenen verhielten sich abweisend, ja feindlich, zumal der Tod und die Beerdigung des Matrosen Watman - noch dazu auf dem Friedhof der Eingeborenen - wohl den Nimbus der Göttlichkeit der Mannschaft zerstört hatte. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Matrosen, die am Strand Ersatzteile für die Resolution fertigten. Cook entschloß sich daher den greisen König als Geisel an Bord zu nehmen, was einen Tabubruch gleichzusetzen war. Als Cook mit seinen Marinesoldaten bereits den Strand wieder erreicht hatte, wurde er erschlagen. Der aus Wiesloch (Pfalz) stammende Heinrich Zimmermann (*1741, †1805), der auf der unter Kapitän Lt. Charles Clerke segelnden HMS Discovery fuhr und entgegen der Vorschriften der Royal Navy während der gesamten Fahrt Aufzeichnungen machte, die er später in seiner Heimat publizieren ließ, war am Strand, als Cook ermordet wurde und berichtete detailliert von den Ereignissen. Nachdem – vermutlich gegen den Willen Cooks – von Bord aus auf die Eingeborenen geschossen wurde und Cook sich, im seichten Wasser stehend, umdrehte, um die Einstellung des Feuers anzuordnen, wurde er rücklings von einem Messer durchbohrt, dessen Klinge an der Brust unterhalb des Herzens wieder austrat. Vier weitere Matrosen wurden getötet, und die Briten mußten sich zurückziehen, so daß es ihnen nicht gelang, der Leichname habhaft zu werden. Als trotz friedlicher Verhandlungen an mehreren Tagen die Herausgabe des Leichnams nicht gelang, wurde das Dorf der Eingeborenen beschossen und ca. 300 von ihnen getötet; erst dann traten die Eingeborenen wieder in Verhandlungen ein, übergaben aber zunächst nur einen Teil des toten Kapitäns. Nach einer weiteren Drohung mit Gewalt schafften sie weitere Körperteile herbei – einige waren wohl schon verspeist worden. Nachdem die Eingeborenen versicherte, alle noch vorhandenen sterblichen Überreste James Cooks übergeben zu haben, wurden diese von der Mannschaft in der Bucht von Kealakekua dem Meer übergeben. Nach seinem Tod unternahm die Mannschaft unter Charles Clerke einen zweiten Vorstoß in die Arktis und setzte erfolglos die Suche nach der Nordwestpassage fort; die Mannschaft kehrte 1780 nach England zurück.
Darstellung des Todes von James Cook (pinxit John Webber).
Hawaii, Bucht von Kealakekua (Seebestattung)
Britischer Kolonialverwalter; der Sohn eines Kapitäns trat bereits im Alter von vierzehn Jahren in die Dienste Britischen Ostindien-Kompagnie. 1819 erkannte er weitsichtig die besondere Lage der Insel Singapur als eines idealen Handelsplatzes und gründete über den Fundamenten eines Fischerdorfes mit der Stadt Singapur für seinen Arbeitgeber eine Handelsniederlassung. 1826 wurde Singapur in die sogenannten Straits Settlements eingegliedert, zu denen außerdem noch die der Malaccahalbinsel vorgelagerte Insel Penang und die Festung Malacca gehörten. Rasch entwickelte sich Singapur zum einem Zentrum des Indochina-Handels und des Handels in Südost-Asien. Raffles war stets ein Gegner der Slavenpolitik. Im August 1824 kehrte er mit seiner zweiten Frau, Sophianée Hull, die er 1817 geheiratet hatte, nach England zurück. Nach einer Zeit der Erholung - er war gesundheitlich angeschlagen aus dem Fernen Osten nach Europa zurückgekehrt - gründete er in London 1826 die Zoologische Gesellschaft und wurde deren erster Präsident, sowie den London Zoo, den ältesten wissenschaftlichen Zoo der Welt. Währenddessen mußte er sich gegen Forderungen wehren, die seitens des staates gegen ihngerichtet worden waren; Ihm wurde nicht nur eine Pension verweigert, vielmehr forderte man von ihn über 22.000 £ Sterling für die Verluste, die während seiner Verwaltungstätigkeit angefallen sein sollen. Raffles zog sich daraufhin von London auf seinen Landsitz Highwood, Nord-London, zurück, starb aber einen Tag vor seinem 45. Geburtstag an einem Schlaganfall, bevor die Angelegenheit bereinigt werden konnte.
Nach ihm wurde das Hotel gleichen Namens in Singapur benannt, das die vier aus Armenien stammenden Brüder Martin, Aviet, Arshak und Tigran Sarkies im Jahre 1887 gründeten.
Raffles-Denkmal an der Marina Bay in Singapur, wo Raffles an Land gegangen war.
Werke u.a.: History of Java (2 Bde.).
London Hendon, Saint Mary’s Church
Dänischer Seefahrer und Asienforscher; nach Gründung der russischen Flotte durch Zar Peter I., der Große ließ Bering sich 1703 als Marineoffizier anheuern; 1724 wurde er berufen, eine Expedition nach Kamtschatka zu leiten, um festzustellen, ob es eine Landverbindung zwischen dem russischen Reich und dem amerikanischen Kontinent gäbe. 1728 erreichte er das bereits von Semjon Iwanowitsch Deschnjow 1648 gefundene Ostkap Asiens und stellte die Trennung Asiens von Amerika durch die nach ihm benannte Meerenge (Beringstraße) fest. Zarin Anna Iwanowna, Tochter des gestorbenen Zaren Iwan V., und Halbnichte von Peter I dem Großen, genehmigte eine weitere Expedition: 1733 brach Bering mit ca. 3.000 Teilnehmern auf zwei Schiffen - St. Peter und St. Paul - zu einer zweiten Expedition, die auch die Große Nordische Expedition genannt wird, nach Kamtschatka auf, um die Nordwestküste Amerikas zu kartieren. Dabei fand er 1741 - fast zeitgleich mit dem Sibirenforscher Alexej Iljitsch Tschirikow - die Südküste Alaskas und Teile der Aleuten. Bereits auf dem Rückweg nach Kamtschatka, geriet die nur 24 Meter lange St. Peter in einen schweren Sturm und strandete an der Küste der Awatscha-Insel (heute Beringinsel). Aufgrund der zunehmend schlechterenm Witterungsbedingungen konnte sie nicht wieder in See stechen, sondern mußte auf der unbewohnten Insel überwintern. Hier starb Vitus Bering einen Monat später - vermutlich an Entkräftung und Kälte; 18 weitere Besatzungsmitglieder überlebten diese Überwinterung ebenfalls nicht. Ein Teil der Mannschaft kehrte 1742 nach Kamtschatka zurück.
Das Grab wurde 1991 wiederentdeckt, sechs Skelette exhumiert und nach Moskau gebracht. Nach erfolgter Identifizierung Berings wurden die Toten wieder auf der Beringinsel beerdigt (einige Wissenschaftler sind allerdings nicht überzeugt, sie sind der Meinung, das Skelett sei nicht das von Bering).
Ostrow Bering (Beringinsel)
Dänischer Polarforscher; der Sohn des Pastors und Sprachforschers Vilhelm Rasmussen war bereits als Kind ein ausgezeichneter Hundeschlitten- und Kajakfahrer. Ein bekanntes Zitat von ihm lautet: "Gib mir Schnee, gib mir Hunde, und den Rest kannst Du behalten". Sein grönländischer Spitzname war Kunuunguak. 1910 gründete er die Forschungsstation Thule und leitete sie von 1912 bis 1933. Von diesem Stützpunkt in Nordwestgrönland aus unternahm er sieben Polarexpeditionen, auf deren fünfter (1921-24) er von der Hudsonbay bis zur Beringstraße vordrang.
Auszeichnungen u.a.: Ehrendoktorwürde der Universität Kopenhagen (1925).
Kopenhagen, Vestre Kirkegard (Westfriedhof)
Hinweis: Monument zu Erinnerung an die Entdeckung Hawaiis durch James Cook am 18. Februar 1778. In der Nähe dieses Denkmals ist er ein Jahr später, am 14. Februar 1779 von Eingeborenen erschlagen worden.
Kealakekua-Bai vom Schiff aus gesehen
Deutscher Afrikaforscher; wuchs nach dem frühen Tod seines Vaters, eines Pfarrers, der 1839 an Lungenschwindsucht starb, in Stendal auf. Er studierte Medizin in Halle, Würzburg und Greifswald. Um seine Tuberkulose zu heilen, ging er nach Nordafrika, hielt sich ab 1863 in Tunis auf, wo er als Feldarzt am Feldzug gegen die aufständischen Stämme des Maghreb teilnahm und anschließend am Hof in Tunis Leibarzt des Beys wurde. Dort erlernte er das Arabische und erlangte sein profundes Wissen über die arabische Zivilisation und Kultur. 1868 traf Nachtigal den Forscher Gerhard Rohlfs, der 1868 von König Wilhelm I. von Preußen mit der Übergabe von Geschenken an den Sultan von Bornu im heutigen Nigeria beauftragt worden war. Rohlfs übertrug diese Aufgabe an Nachtigal, der am 17.2. des Folgejahres von Tripolis aus zu seiner ersten Erkundungsreise ins Innere des Kontinents aufbrach und die Sahara, den westlichen und mittleren Sudan - auf Pferden, Kamelen, Eseln und streckenweise zu Fuß - als muslimischer Pilger verkleidet - in über 2.000 Tagen durchquerte. Er hielt sich in Fessan auf und ging dann in das bislang von keinem Europäer betretene Gebiet der Tibbu, das Land Tibesti. Die dort lebenden Tedas raubten Nachtigal jedoch aus und bedrohten ihn mit dem Tode, so daß er nach Murzuk fliehen mußte, wo er den Winter verbrachte. Bei seiner zweiten Reise in den Süden führte er weitere Erkundungen des Chari und seiner Nebenflüsse durch. Danach setzte er seine Reise abermals ostwärts fort, vorbei am Gipfel des Jabal Marra im Sudan, und erreichte schließlich Khartum. Der Nil brachte ihn dann ans Ende seiner Reise nach Kairo, da hatte er 1874, am Ende des Abenteuers 12.360 Kilometer zurückgelegt und unzählige, teilweise lebensbedrohliche Situationen überstanden. Von 1882 bis 1884 arbeitete er als deutscher Konsul in Tunis. In dieser Zeit entsandte ihn Otto von Bismarck offiziell ins westliche Afrika, um dort Handelsabkommen abzuschließen. Tatsächlich aber sollte er die heute in Togo und Kamerun liegenden Gebiete unter die Schutzmacht des Deutschen Reiches stellen. Als Gustav Nachtigal 1885 nach einem Jahr als Reichskommissar die Rückreise nach Europa antrat, starb er noch vor der Küste Liberias an Bord des deutschen Kanonenbootes SMS Möwe.
Werke u.a.: Sahara und Sudan (3 Bde., 1879-89)
Douala ( Kamerun), vor dem ehem. Gouvernementsgebäude
Hinweis: Nachtigal wurde am 21.4.1885 zunächst auf Kap Palmas beigesetzt. 1888 wurden seine sterblichen Überreste nach Kamerun überführt, wo ihm beim ehemaligen Gouvernementsgebäude ein Denkmal errichtet wurde.
Hinweis: Aufgrund seiner Haltung gegen die Sklaverei wurde ihm eine Grabstätte in der Pfarrkirche seiner Gemeinde St. Mary's, Hendon, durch den Pfarrer Theodor Williams, dessen Familie ihr Geld in Jamaika in den Sklavenhandel gemacht hatte, verweigert. Zwar wurde 1887 schließlich dort eine Messingtafel angebracht, aber der Verbleib der Leichnams war unbekannt. Erst 1914 entdeckte man ihn in einer Gruft, und als die Kirche in den 1920er Jahren erweitert wurde, wurden die sterblichen Überreste Raffles unter den Kirchenboden eingelassen und die Stelle mit einer beschrifteten Bodenplatte markiert.
Englischer Siedlungspionier und Politiker; als sein Vater, ein Metallveredler, wegen Hehlerei zu 14 Jahren Haft verurteilt wurde, begleitete der damals 11-Jährige ihn in die Deportation nach Australien, wo die Strafgefangenen in der Sullivan Bay (in der Nähe der heutigen Stadt Sorrento) an Land gesetzt wurden. Wegen der schlechten Verhältnisse dort - Mangel an Wasser und kaum Holz zum Bauen von Behausungen - entschloß sich der befehlshabende Lieutenant-Governor David Collins, die Kolonie aufzugeben und ging mit den Siedlern und Sträflingen 1804 in die gerade im entstehen begriffene Stadt Hobart auf Van Diemen's Land (heutiger Name Tasmanien). 1806 erhielt die Familie eine Farm - allerdings ohne Pferde; ihr standen lediglich einige Ackergeräte wie Hacke und Spaten zur Verfügung. Als Fawkner 18 Jahre alt war, ging er in eine Lehre als Maurer und Holzsäger und arbeitete einige Jahre in einem Sägewerk. In Hobort unterstütze er seinen Vater, der inzwischen “bedingt begnadigt” worden war, und eine Bäckerei, eine Brauerei und ein Holzgeschäft betrieb. Fawkner jun. geriet aber bald in Konflikt mit dem Gesetz, so daß er vom Gouverneur darüber informiert wurde, daß er sich an Bord eines Schiffes zu begeben habe. Auf dem Sträflingstransport nach Launceston (Tasmanien) lernte er seine spätere Frau Eliza née Cobb kennen, die er 1822 heiraten wird. Dort eröffneten beide eine Bäckerei, betrieben ein Holzgeschäft, eine Obstplantage, eine Buchhandlung und gründeten 1829 die Zeitung The Launceston Advertiser; außerdem unterhielten sie einen Kinderhort, und nachdem seine Frau begnadigt worden war, erwarben sie eine entspr. Lizenz und eröffneten im Jahre 1826 ein Hotel unter dem Namen Cornwall Hotel. Es ging schnell finanziell aufwärts und so konnte er sich im April 1835 den Zweimast-Schoner Enterprize zulegen, um in den folgenden Monaten von Tasmanien aus das noch weitgehend unbekannte und unbesiedelte südaustralische Festland nach geeigneten Siedlungsplätzen auskundschaften zu können. Im August 1835 kehrte er nach Australien zurück, drang in die Mündung des Yarra-Flußes ein und ankerte schließlich dort, wo heute die William street am Ufer der Hobsons Bay endet. Dort ließen sich die mitfahrenden Siedler nieder. In seinem Tagebuch vermerkte er lapidar: “Warped up to the Basin, landed 2 cows, 2 calves and the 2 horses.” [dt. Mit der Ankerkette bis zum Hafenbecken gezogen, 2 Kühe, 2 Kälber und 2 Pferde]. Zügig ging er nunmehr an die Sicherung seiner Position und die Ausweitung der Siedlung: Er eröffnete ganz in der Nähe der Landungsstelle ein Hotel, gründete - zunächst ohne die notwendige Lizenz - 1838 den Melbourne Advertiser. Im Folgejahr erwarb er große Gebiete des künftigen Melbournes und machte sich viele Feinde. Schließlich aber wurde er 1851 in den ersten Legislative Council der Port Phillip District und 1856 in das erste Parlament der selbstverwaltenden Kolonie Victoria als Abgeordneter für die Zentralprovinz gewählt.
Nach ihm wurde ein Vorort Melbournes benannt. Ein Nachbau derEnterprize wurde im Jahr 1997 in Dienst gestellt und steuert seitdem diverse Orte rund um die Port Phillip Bay an.
Melbourne, General Cemetery
Britischer Seeoffizier und Entdecker; trat 1771 im Alter von 13 Jahren in die Royal Navy ein und gehörte bereits im Folgejahr der Mannschaft zur Mannschaft von James Cook, als dieser mit derResolution auf seine zweite Weltumseglung ging, in deren Verlauf er er eine Ausbildung zum Midshipman (Seekadett) erhielt. Im Februar 1776, kurz vor Beginn der dritten Weltumseglung, berief ihn Cook als Midshipman auf die HMS Discovery. Kurz nach seiner Rückkehr nach Großbritannien wurde Vancouver 1780 zum Leutnant befördert und erhielt verschiedene aufgaben Im Ärmelkanal und tat danach dienst an Bord des Linienschiffs HMS Fame, das im April 1782 an der Schlacht von Les Saintes beteiligt war, und wurde später nach Jamaika versetzt, wo er unter anderem die Vermessung der Häfen von Port Royal und Kingston durchzuführen hatte. Ein mit der 1789 in Dienst gestellten neuen HMS Discovery vorgesehenes Kommando für eine geplante Expedition zur Erforschung von Walfischgebieten in der Südsee mußte wegen einem zwischen zwischen Spanien und Großbritannien drohendem Krieg abgebrochen werden. Erst am 1.4.1791 stach er mit der HMS Discovery und das Begleitschiff HMS Chatham von Falmouth aus in See. Im April 1792 erreichte er die Westküste Nordamerikas und begann, wie ihm aufgetraden war, mit der Erforschung und dem Kartographieren der Pazifikküste vom südlichen Kalifornien bis in den äußersten Norden Alaskas.
HMS Discovery (1789)
Im August segelte er die Küste von Vancouver Island entlang, überwinterte auf Hawaii, wo er Verhandlungen mit Kamehameha I., dem späteren König von Hawai, führte und erkundete die Südwestküste Australiens. Von dort schlug er östlichen Kurs ein und kehrte über die Galapagos- und die Juan-Fernández-Inseln sowie über Valparaíso, wo die Schiffe im April 1795 instand gesetzt wurden, und nach der Umrundung von Kap Hoorn nach Europa zurück, wo er am 19.9.1795 in die Mündung des Shannon in Irland. einlief; einen Monat später traf Vancouver mit seinen Schiffen in London ein.
Nach ihm sind die Großstädte Vancouver in der kanadischen Provinz British Columbia und Vancouver im US-Bundesstaat Washington sowie die Insel Vancouver Island benannt.
Titelblatt der aus drei Bänden bestehenden Expeditionsberichte der Jahre 1791-1795 aus dem Jahre 1798
London-Richmond upon Thames OT Petersham, St Peter's Churchyard
Omnibus salutem!