Deutscher Politiker (CDU); nach Studium der Rechtswissenschaft und Dissertation, arbeitete er als Rechtsanwalt in Berlin und trat bereits 1933 der NSDAP bei. Ab 1940 war er unter Joachim von Ribbentrop im Reichsaußenministerium tätig und war im Ministerium von 1940 bis 1945 stellvertretender Leiter der Rundfunkabteilung, also auch zuständig für die Verbreitung von Propaganda. Von 1945 bis 1946 war Kiesinger in Haft im Internierungslager Ludwigsburg. Nach seiner Entlassung paßte er sich rasch den neuen Gegebenheiten an: er schloß sich der CDU an und wurde 1947 deren ehrenamtlicher Landesgeschäftsführer in Württemberg-Hohenzollern; im Jahr 1948 wurde er durch ein Spruchkammergericht entlastet und arbeitete danach wieder als Rechtsanwalt in Tübingen und Würzburg. 1949 wurde er Mitglied des Bundestages (bis 1958) und machte sich für die Außenpolitik Bundeskanzler Konrad Adenauers stark (Westintegration). Von 1950 bis 1958 gehörte er der Beratenden Versammlung des Europarates (seit 1955 auch als ihr Vizepräsident) an. Vom 17.12.1958 bis zum 30.11.1966 war er Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. Unter seiner Regierung wurde die Universität in Konstanz gegründet. Am 1.12.1966 wurde er Nachfolger von Ludwig Erhard als Bundeskanzler in einer Großen Koalition (bis 1969). Unter seiner Kanzlerschaft wurden die stark umstrittenen und von einer außerparlamentarischen Opposition (APO) bekämpften Notstandsgesetze durchgesetzt. Von 1967 bis 1971 war er Parteivorsitzender seiner Partei. Nach der Bundestagswahl 1969 versuchte Kiesinger die FDP von der Bildung einer Koalition mit der SPD abzuhalten, was jedoch nicht gelang: Willy Brandt wurde mit Unterstützung der Freidemokraten mit Scheel als Vizekanzler und Auswärtiges und Genscher als Innenminister der erste sozialdemokratische Kanzler der Bundesrepublik. Spektakulär war die Ohrfeige, die die Journalistin Beate Klarsfeld (*1939) ihm während des CDU-Parteitages 1968 mit der Absicht versetzte, die Öffentlichkeit auf Kiesingers Tun im Dritten Reich aufmerksam zu machen.
Tübingen, Stadtfriedhof
Deutscher Schriftsteller und Politiker (FDP); der 1. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland studierte Kunstgeschichte und Staatswissenschaften in München und Berlin, schloß sich früh dem Kreis um Friedrich Naumann, dessen Mitarbeiter er wurde, an und war von 1905 bis 1912 Redakteur der Zeitschrift Hilfe. 1903 trat er der Freisinnigen Vereinigung bei, aus der 1910 die Fortschrittlichen Volkspartei hervorging. Nach seiner Tätigkeit an der Neckarzeitung in Heilbronn (1912-18) war er zeitweilig Geschäftsführer des Deutschen Werkbundes in Berlin, von 1920 bis 1933 Dozent an der Hochschule für Politik. Nach Ausbruch der Novemberrevolution in Deutschland (1918) trat Heuss der neugegründeten Deutschen Demokratischen Partei (DDP; 1930 in der Deutschen Staatspartei aufgegangen) bei; von 1924 bis 1928 und von 1930 bis 1933 war er MdR. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war er politisch kaltgestellt, gab aber zwischen 1933 und 1936 erneut die Hilfe heraus und schrieb regelmäßig für die Frankfurter Zeitung zunächst unter seinem Namen, nach seinem Publikationsverbot unter dem Decknamen Brackenheim. Nach Ende des Krieges war er 1945/46 Kultusminister von Württemberg-Baden, war 1946 Mitgründer der Demokratischen Volkspartei (DVP) und lehrte 1946/47 als Professor für Geschichte an der TH Stuttgart. Er gehörte dem Parlamentarischen Rat an und beteiligte sich maßgeblich an der Formulierung des Grundgesetz. 1948/49 war er Vorsitzender der 1948 gegründeten FDP. Am 14.8.1949 in den ersten Deutschen Bundestag gewählt, übernahm Heuss den Vorsitz der FDP-Fraktion. Am 12.9.1949 wurde er von der Bundesversammlung im zweiten Wahlgang zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt (am 17.7.1954 wiedergewählt). Er trug wesentlich zum wachsenden Ansehen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland bei. Für beispielhafte demokratische Gesinnung wurde 1964 der Theodor-Heuss-Preis gestiftet.
Auszeichnungen u.a.: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1959)
Deutsche Politikerin, Schriftstellerin, Lehrerin; Tochter des Nationalökonomen Georg Friedrich Knapp (*1842, †1926), war mit Theodor Heuss verheiratet; engagierte sich in Frauenfragen, verfaßte v.a. eine vielgelesene Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre für Frauen (1910). Nachdem ihr Mann nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten seine Dozentur in Berlin und später auch sein Reichstagsmandat für die Deutsche Staatspartei verloren hatte, schuf sie u.a. für Nivea eine Reihe von Ideen und Werbetexten für Funk und Film, um die finanzielle Situation der Familie aufzubessern. Bei einer der für den Rundfunk bestimmten Spots sprach ihr Mann mit seiner sonoren und stark von Dialekt gefärbten Stimme den Text. Erst als die Nazis 1936 jegliche Radiowerbung verboten, mußte sie ihren “Nebenjob” beenden. Von 1946 bis 1949 war sie MdL (Mitglied des Landtages) von Württemberg-Baden und gründete 1950 das Müttergenesungswerk.
Von Friedrich Naumann geschaffene Karikatur über Elly Heuss-Knapp als Hausfrau und Berufstätige.
Deutscher Politiker (CDU); der Jurist war zunächst Privatdozent in Berlin, lehrte ab 1930 an der Universität Rostock und von 1941 bis 1948 in Frankfurt am Main Privat- und Gesellschaftsrecht; von 1950 bis 1951 war er Staatssekretär im Bundeskanzleramt und wirkte von 1951 bis 1958 im Auswärtigen Amt, wo er die sog. Hallsteindoktrin entwickelte, derzufolge die Bundesrepublik Deutschland mit keinem Staat diplomatische Beziehungen eingehen oder unterhalten sollte, der die DDR diplomatisch anerkannte. Von 1969 bis 1982 war er MdB. Als entschiedener Verfechter der politischen Integration Europas war Hallstein von 1958 bis 1967 Präsident der EWG-Kommission und von 1968 bis 1974 der Europäischen Bewegung).
Stuttgart-Degerloch, Waldfriedhof
Deutscher Politiker (SPD); von Haus aus Verwaltungsangestellter, schloß sich Erler bereits als junger Mann der Sozialistischen Arbeiterjugend an. Wegen Widerstands gegen die Nationalsozialisten wurde er 1937 aus dem Staatsdienst entlassen und 1938 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Erst kurz vor Ende des Kriegs gelang es ihm, aus dem KZ Dachau zu fliehen und sich zu verstecken. Nach dem Krieg zunächst Landrat in Biberach, war er von 1946 bis 1949 MdL Württemberg-Hohenzollerns und seit 1949 auch Mitglied des Bundestages. Als Mitglied des außenpolitischen Ausschusses der SPD und dessen Sprecher, war er zunächst gegen eine deutsche Wiederbewaffnung, stimmte dieser jedoch später im Rahmen der NATO zu. Maßgeblichen Anteil hatte er an der Durchsetzung des Godesberger Programms der SPD. 1964 wurde er stellvertretender Vorsitzender seiner Partei und Vorsitzender ihrer Bundestagsfraktion.
Werke u.a.: Politik für Deutschland (1968).
Pforzheim, Hauptfriedhof
Deutscher General und Politiker, Reichskanzler; der Sohn eines preußischen Offiziers und einer Reederstochter absolvierte von 1896 bis 1900 die Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde bei Berlin und war später ein enger Mitarbeiter Hans von Seeckts. Er war an der Vorbereitung des Kabinetts Heinrich Brüning sowie an dessen Sturz maßgeblich beteiligt und hatte großen Einfluß auf Paul von Hindenburg. 1932 wurde er Reichswehrminister und war 1932/33 Reichskanzler. Schleicher suchte vergeblich, eine nationalsozialistische Regierungsbildung zu verhindern; nach einem Gespräch mit Hindenburg erklärte er am 28.1.1933 den Rücktritt seiner Regierung. Schleicher wurde im Verlauf des Röhmputsches gemeinsam mit seiner Frau von der SS in seinem Haus in Neubabelsberg erschossen.
Berlin, Parkfriedhof (Thunerstr.)
Deutscher Politiker (SPD); wurde unmittelbar nach dem in Berlin abgelegten Abitur 1941 zur Wehrmacht eingezogen. Nach dem Ende des Krieges trat er 1946 der SPD und arbeitete er zunächst in der Metallindustrie und absolvierte später eine Ausbildung zum Gewerkschaftssekretär und war seit 1952 bei der IG Metall zunächst als Volontär und von 1953 bis 1959 als Sekretär tätig. Von 1957 bis 1968 war er Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Köln und gleichzeitig von 1959 bis 1961 Bundesvorsitzender der Jungsozialisten. 1966 (-1968) wurde er Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Große Koalition unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger; in dieser Eigenschaft knüpfte er Verbindungen in die arabischen Staaten, was ihm den Beinamen “Ben Wisch” einbrachte. Von 1968 bis 1971 war Wischnewski Bundesgeschäftsführer der SPD und von 1974 bis 1976 Staatsminister im Auswärtigen Amt unter Helmut Schmidt, dann von 1976 bis 1979 und 1982 im Bundeskanzleramt. Im Oktober 1977 hatte er eine wesentlicher Rolle bei der Krisenbewältigung um die Entführung der Lufthansamaschine Landshut in Mogadischu inne. Er brachte die befreiten Geiseln zurück nach Deutschland. Von 1979 bis 1982 war er stellvertretender Parteivorsitzender und 1984 bis 1985 auch Schatzmeister der SPD. 1997 wurde er von Jassir Arafat als erster Deutsche für sein Wirken im Nahen Osten mit dem höchsten palästinensischen Orden ausgezeichnet.
Köln, Friedhof Melaten
Stuttgart-Degerloch, Waldfriedhof
Österreichischer Politiker deutscher Abstammung; wuchs in Hannover und in Frankfurt am Main auf, begann in Heidelberg ein Jurastudim, das er jedoch abbrechen mußte, als seine Eltern nach Ausbruch des deutsch-deutschen Krieges 1866 nach Österreich emigrierten, wo ein Zweig der Familie lebte. In wien beendete er sein Studium, trat in den österreichischen Verwaltungsdienst ein und war von 1871 bis 1873 Sekretär von Ministerpräsident Adolf von Auersperg und in Baden, Czernowitz und in Klagenfurt tätig. 1886 kam er in das Ministerium des Innern, wo er die Polizeisektion leitete.
Wien, Döblinger Friedhof
Deutscher Politiker (CSU); wuchs in Loibling (Gemeinde Trasching, heute Ortsteil der Stadt Roding im Landkreis Cham) bei seinem Großvater auf. Nach dem Abitur 1931 auf der Oberrealschule in Landshut absolvierte Höcherl ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, Aix-en-Provence und München, welches er 1934 mit dem Referendarexamen abschloß. Nach dem Referendariat bestand er 1938 die Große Juristische Staatsprüfung. Er war dann bis 1940 Gerichtsassessor in Regensburg und anschließend bis 1945 Staatsanwalt, unterbrochen durch den Kriegsdienst als Leutnant und Batteriechef an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg.
Von 1961 bis 1965 war Höcherl Bundesminister des Innern in den Kabinetten Konrad Adenauers und Ludwig Erhards und von 1965 bis 1969 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger.
Wörth an der Donau OT Brennberg (Ldkrs. Regensburg), Neuer Friedhof
Franz Friedrich Wilhelm von Fürstenberg
Deutscher Politiker und Staatsmann;
Münster (Westfalen), Dom, Kreuzgang
Britischer Politiker; Premierminister des Vereinigten Königreichs; aus einfachen Verhältnissen stammend, uneheliches Kind des Farmarbeiters John MacDonald und des Hausmädchens Anne Ramsey. Er besuchte die Grundschule im nahe gelegenen Drainie und arbeitete dort als Schüler-Lehrer, bis er mit 18 Jahren nach London ging und dort als Büroangestellter und vervollständigte seine Bildung durch Abendkurse und durch unablässiges Lesen über wissenschaftliche, wirtschaftliche und soziale Themen. 1894 trat er der Unabhängigen Arbeiterpartei (ILP) bei, einer der ersten sozialistischen Parteien in Großbritannien, und begann, sozialistische Texte zu verfassen. 1895 und 1900 kandidierte MacDonald für einen Parlamentssitz. 1900 wurde er Sekretär des Labour Representation Committee, eines Vorläufers der Labour Party. Gleichzeitig behielt er seine Mitgliedschaft in der ILP. Die ILP war zwar nicht marxistisch, vertrat jedoch einen rigoroseren Standpunkt als die Labour Party. Als Parteisekretär handelte MacDonald mit dem führenden liberalen Politiker Herbert Gladstone, einem Sohn des verstorbenen Premierministers William Ewart Gladstone, ein Wahlabkommen aus, das es Labour erlaubte, sich um einige Parlamentssitze der Arbeiterklasse zu bewerben, ohne daß die Liberalen dagegen opponierten. Dadurch gelang der Partei der erste Einzug ins Unterhaus. MacDonalds Verhältnis zu Gladstone wurde vertieft durch seine Heirat mit dessen weitläufiger Cousine Margaret Gladstone. In dieser Zeit unternahm MacDonald auch viele Reisen: 1897 nach Kanada und in die USA, 1902 nach Südafrika, 1906 nach Australien und Neuseeland und etliche Male nach Indien.
MacDonald war Mitbegründer und von 1911 bis 1914 (1914 wandte er sich gegen die Beteiligung Großbritanniens am Ersten Weltkrieg). parlamentarischer Führer der Labour Party und 1924 der erste Labour-Premierminister des ersten Labourkabinett und Premierminister von 1929 bis 1935. Während der Zeit der Weltwirtschaftskrise bildete er 1931 gegen den Widerstand seiner Partei eine von den bürgerlichen Kräften bestimmte Koalitionsregierung (National Government) und wurde deshalb aus der Labour Party ausgeschlossen. In der Wahl, die am 14. 11 1935 stattfand, verlor er seinen Parlamentssitz an Emanuel Shinwell. Im Januar 1936 kandidierte er bei einer Nachwahl für den Universitätswahlkreis Combined Scottish Universities und wurde damit Abgeordneter eines Wahlkreises, für dessen Abschaffung er sich nur wenige Jahre zuvor eingesetzt hatte. 1937 brach er physisch und psychisch zusammen. Ihm wurde zur Erholung eine Seereise empfohlen, auf der er im November 1937 starb.
Lossiemouth (Moray, Schottland), Cemetery
Heinrich Friedrich Wilhelm Martin Sahm
Deutscher Politiker und Diplomat; einer Familie von Handwerkern entstammend; zweiter Sohn eines Kaufmanns, der ursprünglich den Beruf eines Drahtzieher erlernt hatte, und dessen zweiter Frau, :Wilhelmine Friederike, née Schußmann, Tochter eines Bürstenmachers aus Greifswald. Sahm besuchte die Volksschule und danach das Gymnasium seiner Heimatstadt. Nachdem er dort 1896 mit sehr guten Noten sein Abitur ablegt hatte, studierte Sahm ab Sommer 1896 in München Rechts- und Staatswissenschaften, bevor er nach einem Semester an die Universität zu Berlin und im Sommer des Jahres 1898 an die Universität Greifswald wechselte und im Frühjahr 1900 am Oberlandesgericht Stettin die erste Staatsprüfung bestand und anschließend bis 1904 als Gerichtsreferendar an Gerichten und bei Anwälten in Wollin, Greifswald und Stettin tätig wurde. Im Oktober 1904 bestand er dann auch auch die zweite juristische Staatsprüfung im preußischen Innenministerium mit der Note ”gut“. Nachdem sein Vater 1901 gestorben war, mußte er zu jener Zeit selber zu seinem Unterhalt beitragen, indem er als Repetitor Kurse für Rechtsstudenten gab.. Bevor er im Mai 1905 in Stettin eine Anstellung als Magistratsassessor erhielt, arbeitete er kurzzeitig als unbesoldeter Assessor am Amtsgericht Anklam und als Rechtsanwalt. Dann entschied er sich für die Laufbahn eines Beamten in der Kommunalverwaltung und wurde 1906 zum Stadtrat in Magdeburg gewählt und am 16.8.1906 in sein Amt eingeführt. Aus dieser Zeit stammte seine Freundschaft mit dem späteren Reichskanzler Hans Luther, der ebenfalls in den Stadtrat gewählt worden war. Im Magistrat war Sahm für verschiedene Dezernate zuständig. Als Spezialauftrag war er für die Eingemeindungen vom 1.4.1910 (Cracau und Prester (Kreis Jerichow I), Fermersleben, Lemsdorf, Salbke, Westerhüsen (alle Kreis Wanzleben)) zuständig. Ab September 1912 war er Zweiter Bürgermeister in Bochum und dort u.a. für Finanz- und Steuersachen, zuständig, übernahm jedoch am 20.8.1915 die Aufgabe als kommunalpolitischer Referent der deutschen Zivilverwaltung in Warschau und war dort vor allem für Fragen der Kriegswirtschaft, also schwerpunktmäßig der Lebensmittelversorgung, zuständig. Nachdem er Warschau am 11.2.1918 verlassen hatte, war er noch weitere vier Monate in Bochum tätig, u.a. für .Kriegsernährung und Volksernährung in Bochum zuständig. Am 2.2.1919 wurde Sahm durch die Stadtverordnetenversammlung zum Oberbürgermeister gewählt und am 25. Februar in sein Amt eingeführt. In die ersten Monate seiner Tätigkeit fällt die Gründung der Freien Stadt Danzig und die damit einhergehende Loslösung Danzigs vom Reich infolge der Bestimmungen des Versailler Vertrags. Sahm führte die Verhandlungen in Paris über den Zukünftigen Status des Freistaats und seine Beziehungen zu Polen. Von 1920 bis 1931 war Sahm Präsident des Senats der Freien Stadt Danzig und von 1931 bis 1935 Oberbürgermeister von Berlin. Danach war er ab Mai 1936 Botschafter in Norwegen. Dort starb er an den Folgen einer Blinddarmoperation kurz bevor Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop ihn von seinem Posten abberufen wollte.
Inschrift: Meine Seele ist still zu Gott, der mir hilft.
Berlin-Dahlem, Städtischer Waldfriedhof
Omnibus salutem!