Kaiserin von Persien; zweite Gattin des letzten Schahs von Persien, Mohammed Resa Pahlewi, den sie am 1.2.1951 heiratete und von dem sie im März 1958 geschieden wurde, weil sie ihm keinen für die Erhaltung der Dynastie notwendigen männlichen Thronfolger schenken konnte. Soraya, Tochter eines persischen Stammesfürsten und einer Deutschen, wuchs in Berlin auf und studierte Literaturwissenschaften in Bonn. Ihr Schicksal beschäftigte in den 1950er und 1960er Jahren die Boulevardpresse Deutschlands.
München, Westfriedhof
König der Ostgoten (471-526), Sohn des Thiudimir, eines Anführer gotischer foederati1. Theoderich war in seiner Jugend Geisel am Hof des oströmischen Kaisers Leo I. in Konstantinopel (wohl von ca. 459 bis 469), wo er vermutlich rudimentäre Kenntnisse der römischen Verwaltungs- und Herrschaftspraxis erhielt. rex illiteratus d.h. nach germanischer Art des Lesens und Schreibens unkundig, wird aber in allen Quellen wegen seiner Weisheit gerühmt. Gründer des Ostgotenreiches in Italien, führte zunächst auf eigene Faust Krieg gegen den oströmischen Kaiser Leon I. und ab 588 im Auftrag des oströmischen Kaisers Zeno gegen Odoaker in Italien, den er 2 1/2 Jahre in Ravenna einschloß; ermordete Odoaker 493 mit eigener Hand, nachdem dieser die Stadt geöffnet hatte, um aufgrund eines Vertrages eine gemeinsame Herrschaft zu etablieren; wurde danach Patricius (Stellvertreter) des oströmischen Kaisers und König der Goten. Tatsächlich erstreckte sich seine Macht über Italien mit Sizilien, Dalmatien, Teilen von Pannonien und Noricum, des keltischen Stammesgebiets in den Ostalpen, und Rätien, eines großen Teil des Zentralalpengebiets zwischen Poebene und der Donau. Nach vier Jahren anerkannte ihn der Kaiser als König in Italien. Um die antike Kultur zu bewahren, behielt Theoderich die römischen Staatseinrichtungen bei. Während seiner Herrschaft erfreute sich Italien goldenen Friedenszeiten. Sein Ziel, alle germanischen Stämme zu vereinigen, konnte er jedoch nicht erfüllen. Allerdings verschlechterten sich die Beziehungen zum Byzantinischen Reich unter Justinian I. in seinen letzten Regierungsjahren. Nachfolger Theoderichs wurde seine Tochter Amalasuntha als Regentin für ihren Sohn Athalarich. Bereits kurz nach seinem Tod ging Theoderich als Diedrich von Bern (Verona) in die Heldensage ein.
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1 Bezeichnung der Römer für jede Gruppe von Nichtrömern, mit denen ein Vertrag (foedus) geschlossen worden war.
(Kairo, Ägyptisches Museum)
Ägyptischer Pharao (=großes Haus) (2551-2528 v. Chr.); der zweite Herrscher der 4., der sog. memphitischen Dynastie; Sohn des Snofru, der der erste Kriegerkönig war, über den umfangreiche Dokumente erhalten sind und der Feldzüge in Nubien und Libyen sowie auf der Halbinsel Sinai führte. Durch die Förderung von Handel und Bergbau vergrößerte sich der Wohlstand im Reich. Obwohl über Cheops Regierungszeit kaum etwas bekannt ist, bewies er große Effektivität im Verwaltungswesen. In seiner Regierungszeit wurde die bei Giseh in der Nähe von Kairo gelegene größte von drei Pyramiden Ägyptens (Cheops, Chephren und Mykerinos) sogenannte Cheops-Pyramide, erbaut. Sie galt bereits im Altertum als eines der Sieben Weltwunder. 1954 wurde das 38 Meter große Sonnenbegräbnisschiff von Cheops in der Nähe der Großen Pyramide gefunden. In dem zur damaligen Zeit praktizierten Begräbniskult wurden solche Schiffe gebaut, um die Seelen der Verstorbenen auf ihrer Reise auf den Weg des Sonnengottes zu bringen.
(Kairo, Ägyptisches Museum)
Ägyptischer Pharao; Chephren ist der griechische Name für den ägyptischen Namen Chaefre (oder Khaefre), Sohn des Cheops, vierter ägyptischer König der vierten Dynastie (um 2603-2578 v. Chr.). Er ließ die mittlere der drei Pyramiden von Giseh und den zugehörigen Tempel in einer Nekropole erbauen. Lange glaubte man, die Sphinx in ihrer Nähe habe Ähnlichkeit mit dem König. Nachfolger Chephrens auf dem ägyptischen Thron wurde sein Sohn Mykerinos (Menkaure, Regierungszeit 2578-2553 v. Chr.).
(Kairo, Ägyptisches Museum)
Ägyptischer Pharao (ca. 2578-2553) Menkaura (griechisch Mykerinos); gehört zu den weiteren Herrschern der 4. Dynastie. Er ist insbesondere durch die kleinste der drei großen Pyramiden in Giseh bekannt. Die 4. Dynastie gilt in der ägyptischen Kultur als ihre Blütezeit (Goldenes Zeitalter), die sich bis auf die 6. Dynastie erstreckte. Auf fast allen Gebieten wurden erhebliche Leistungen erzielt: in der Baukunst, in der Architektur, der Bildhauerei, der Malerei, der Navigation, des Kunsthandwerkes und der Wissenschaft sowie der Astronomie. So entwickelten z.B. die Astronomen der Memphis-Dynastie den ersten Sonnenkalender, der das Jahr in 365 Tage einteilte. Die ärztliche Kunst erreichte während des Alten Reiches erstaunliche medizinische Kenntnisse und chirurgische Fähigkeiten.
Giseh, Sphinx mit Cheops Pyramide im Hintergrund
Giseh, Cheops- u. Chefren Pyramide (im Hintergrund)
Imperator Caesar Divi Filius Augustus vorher Caius Octavius, seit seiner Adoption Octavianus
Römischer Kaiser; aus dem Geschlecht der aus Velitrae stammenden Octavier; der Vater hat im 2. Punischen Kriege als Militärtribun gedient, sein Großvater war Munizipalbeamter gewesen; Sueton berichtet allerdings von einer Äußerung Marcus Antonius’, Augustus’ Urgroßvater sei ein Freigelassener gewesen, der später als Seiler gearbeitet habe, der Großvater Geldwechsler. Augustus selber schwieg sich über seine Herkunft aus; lediglich zu seinem Vater äußerte er sich, der der erste Senator der Familie gewesen sei und in großem Reichtum gelebt habe. Augustus verlor seinen Vater im Alter von vier Jahren und seine Großmutter Iulia als er zwölf war. Seine Mutter war Atia, Tochter des Marcus Atius Balbus und der Juli, der Schwester von Gaius Caesar. Insofern war Augustus Großneffe Julius Caesars, der ihn frühzeitig förderte, per Testament adoptierte und zum Haupterben bestimmte: Als dieser 16 Jahre als war, erhob Caesar ihn bereits in das Priesterkollegium der Pontifices, das im römischen Staatskult eine zentrale Rolle spielte, als er 18 war, nahm er ihn auf den spanischen Kriegsschauplatz mit und bestimmte ihn für seinen für das Jahr 44 v. Chr. geplanten Feldzug gegen die Parther zum magister equitum. Im Vorfeld des Partherzuges entsandte er ihn nach Appolonia im südlichen Illyrien. Dort sollte Caius Octavius seine Studien vervollständigen, und dort erfuhr er im März 44 v. Chr. (den Iden des März) von der Ermordung Caesars und von der Einsetzung als dessen Haupterbe. Nach seiner sofortigen Rückkehr nach Rom nahm er entgegen des Rates seiner Verwandten das Erbe an und nannte sich fortan Caius Iulius Caesar Octavianus. Mit Hilfe des Volkes und der Veteranen Caesars setzte er sich gegen Marcus Antonius durch, der ihn zunächst nicht anerkennen wollte. Mit den Konsuln Hirtius und Pansa kämpfte er im Mutinensischen Krieg gegen Antonius und entsetzte in Mutina Decimus Brutus. Nach dem Tod der beiden Konsuln im April 43 erzwang er seine Wahl zum Konsul und bildete mit Antonius und Lepidus ein Triumvirat auf 5 Jahre (tresviri rei publicae constituendae). Nach dem Sieg über die Partei der Cäsarmörder im Oktober 42, (Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus, die beide nach ihrer entscheidenden Niederlage bei Philippi in Makedonien 42 v. Chr. Selbstmord begingen) begann der Kampf um die Macht unter den drei Triumvirn. Im Vertrag von Brundisium (heute Brindisi) im Jahre 40 söhnte Octavian sich mit Antonius, der seine Schwester Octavia heiratete, zunächst aus: Antonius behielt die östlichen Provinzen des römischen Reiches sowie Gallien, während Octavian den Großteil der westlichen Provinzen und Lepidus Afrika erhielt. Italien, offiziell von der Aufteilung ausgenommen, gehörte de facto zum Einflußbereich Octavians. Nach der Erneuerung des Triumvirats um weitere 5 Jahre (37 im Vertrag von Tarent) erzielte Octavian die uneingeschränkte Herrschaft über den Westteil des Reiches nach seinem Sieg bei Naulochoi über Sextus Pompeius und die anschließende Ausschaltung Lepidus im Herbst 36. Die Entfremdung zwischen ihm und Antonius führte 32 zu einem offenen Konflikt: Octavian ließ durch den Senat Kleopatra den Krieg erklären und besiegte 31 durch die Schlacht von Actium Ägypten. Dieser Sieg und der Tod des Antonius (30), der sich in sein Schwert gestürzt hatte - Kleopatra, die Augustus gerne im Triumph nach Rom gebracht hätte, sich aber schon durch einen Biss einer Natter das Leben genommen hatte -, machten Octavian zum Alleinherrscher. Übrigens ließ er Kleopatras Sohn Caesarion, angeblicher Sohn Caesars, töten. Ihre Kinder mit Antonius behandelte er allerdings wie Verwandte, ließ er nach Rom bringen und – teilweise gemeinsam mit den seinen – erziehen. 29 kehrte Octavian nach Rom zurück, ließ den Janustempel als Zeichen für die formelle Beendigung des Krieges schließen und feierte einen dreifachen Triumph. Dann begann er damit, die Auswirkungen der Bürgerkriege zu bereinigen. Er führte radikale Restrukturierungsmaßnahmen durch, reduzierte den Senat um 190 Sitze und hob im Dezember 28 alle Verfügungen der Triumvirn auf. Am 13.1.27 legte er seine Sondervollmachten nieder, behielt jedoch seine führende Stellung auch dadurch, daß er auf Bitten der Senatoren die Alleinherrschaft (Principat) und den Ehrennamen Augustus (der Erhabene) annahm. Auch nachdem er im Sommer 23 das Amt des Konsul niedergelegt hatte, behielt er die Verwaltung der wichtigsten Provinzen und den Oberbefehl über das Heer, so daß nur er alleine über Krieg und Frieden entscheiden konnte. Außerdem wurden ihm im Laufe der folgenden Jahre immer mehr Aufgabenbereiche zur Verantwortung unterstellt. Nach dem Tod des von ihm entmachteten Marcus Aemilius Lepidus (+13/12 v. Chr.) wurde Augustus pontifex maximus (2 v. Chr. erhielt er schließlich den Titel despater patriae(Vater des Vaterlandes), nachdem er ihn zunächst abgelehnt hatte). Bei der Neuordnung des Staates bewahrte er äußerlich die Formen der römischen Republik, indem er die Aufgaben des Senats und der Magistrate formell unangetastet ließ. Tatsächlich aber schaffte er eine neue Verfassung, in die Elemente Sullas, Pompeius’ und Caesars einflossen, die er miteinander verband. Mit der Erneuerung der alten Verfassung entsagte er dem Oberbefehl über die Truppen, während er zugleich den Titel behielt. Bald schon jedoch erhielt er den Oberbefehl durch den Senat zurück. Er nannte sich princeps civium ("Erster der Bürger"), bekleidete mehrere traditionelle Ämter und befehligte ein Heer von 10.000 Soldaten außerhalb Roms und 4.000 innerhalb der Stadt (insgesamt 25 Legionen). Er führte die cohors praetoria ein (urspr. als Schutztruppe des Prätors, des kommandierenden Offiziers, eingeführt), aus der die Praetorianer hervorgingen, die den Kaiser persönlich zu schützen hatten. Durch umfangreiche Maßnahmen gelang es ihm, die psychologischen und ökonomischen Schäden des Bürgerkrieges zu beseitigen: So verringerte er die Arbeitslosigkeit durch ein umfassendes Bauprogramm, löste das Problem der Rückführung der Veteranen in die Zivilgesellschaft, sicherte die Reichsgrenzen und förderte die Landwirtschaft- mit anderen Worten: Er leitete das saeculum novum aureum (Neues Goldenes Zeitalter) ein. Augustus war der reichste Mann im Staat, der aus der eigenen Tasche immer wieder auch staatliche Aktivitäten unterstützte; so errichtete er zahlreiche öffentliche Gebäude, beteiligte sich am Ausbau der Straßen und leistete finanzielle Hilfe für die Truppen. In seinen Res gestae rühmte sich Augustus seiner Freigiebigkeit: Quater pecunia mea iuvi aerarium, ita ut sestertium milliens et quingentiens ad eos, qui praeerant aerari, detulerim. Ab illo anno, quo Cn. Et P. Lentuli consules fuerunt, cum deficerent opes, tum centum millibus hominum, tum pluribus multo frumentarios et nummarios tributus ex horreo et patrimonio meo edici1. Nicht bekannt ist der Ursprung seines Reichtums; auf jeden Fall haben viele reiche Bürger ihm ihr Vermögen ganz oder teilweise testamentarisch vermacht, wie z.B. sein engen Berater und zeitweiliger Minister Caius Maecenas. Augustus selbst lebte eher bescheiden. Sueton (Augustus 72) berichtet, er habe zunächst in einem neben dem Forum Romanum gelegenen Haus gewohnt; als er für sich auf dem Palatin ein Haus bauen wollte, schlug dort ein Blitz ein, und er ließ daraufhin an dieser Stelle einen Tempel für Apollo errichten. Er kaufte sich stattdessen auf dem Palatin von den Erben des berühmten Redners Hortensius, der 70 v. Chr. Verres gegen seinen Ankläger Cicero verteidigt hatte, dessen Haus. In den Zimmern des sehr einfachen privaten Teils des Hauses gab es weder Marmor, noch fanden sich Mosaikböden, wie das in den Häusern der Reichen üblich war. Im Prinzip beließ er alles wie es war, fügte dem Haus allerdings einige Räume für Repräsentationszwecke hinzu. Er habe sich winters wie sommers in einem der kleinen Zimmer aufgehalten. Wenn er allerdings dort im Sommer wegen der Hitze nicht schlafen konnte, quartierte sich Augustus in der Luxusvilla seines Freundes Maecenas als willkommener Gast ein, ebenso wenn er krank war. Während seiner Alleinherrschaft selbst führte Augustus keine Kriege (pax Augustae). Tief getroffen hatte ihn die vernichtende Niederlage des Varus 9 n. Chr. gegen Arminius bei Kalkriese (40.000 gefallene römische Soldaten - “Quintili Vare, legiones redde!“2) und erklärte den Tag der bitteren Niederlage zum Trauertag. Als Anhänger der Künste und Wissenschaften hatte er mit bedeutenden Dichtern wie Ovid, Horaz, Vergil und mit dem Geschichtsschreiber Livius engen Umgang und ließ ihre Talente durch Maecenas fördern. Er erließ strenge Luxus- und Ehegesetze, um die Grundlage des Staates zu stabilisieren. Insbesondere sorgte er sich um den Bevölkerungsschwund durch die rückgängige Geburtenrate. Nicht nur Frauen aus der Nobilität, sondern auch diejenigen aus dem Volke bekamen immer weniger Kinder. Zudem zogen sie die Kinder nicht selber auf, sondern überließen deren Erziehung und Ausbildung Hauslehrern – meistens Freigelassenen oder Sklaven – oder entsprechenden Institutionen. Die römische Ehe cum manu war zwar niemals unauflösbar gewesen, aber nur von der Seite des Mannes. Jetzt nahmen Scheidungen aus Ehen sine manu erschreckend zu. Fehltritte standen zwar schon immer unter Strafe, aber erstmals stand der des Mannes genauso wie der der Frau unter Strafe (lex de adulteriis coërcendis); noch zu Zeiten Catos konnte der Ehemann seine untreue Frau mit dem Tode bestrafen. Außerdem untersagte Augustus Ehen zwischen Angehörigen der Nobilität und Freigelassenen (18 n. Chr., lex Iulia de maritandis ordinibus) und schritt gegen verbotene Liebesbeziehungen ein. Er schritt auch gegen seine eigene Familie ein; so verbannte er seine Tochter Iulia wegen unsittlichen Lebenswandels auf Lebenszeit, und das luxuriöse Landhaus seiner Enkelin Iulia ließ er niederreißen. Entsprechend dichtete Martial auf ihn: Plus debet tibi Roma quod pudica est3 . Da alle, die er als Erben vorgesehen hatte - der Neffe Marcellus, der Schwiegersohn Agrippa, die Enkel Gaius und Lucius - starben, mußte Augustus seinem ungeliebten Stiefsohn aus der ersten Ehe seiner zweiten Frau Livia Drusilla mit Tiberius Claudius Nero, Tiberius, das Reich überlassen. Augustus, stets von fragiler Gesundheit und vorzeitig gealtert, starb im Beisein enger Freunde einen leichten Tod - wie er ihn sich stets gewünscht hatte. Am letzen Tage vor seinem Tode fragte er immer wieder, ob draußen wegen seines Zustandes schon ein Auflauf entstanden sei [Supremo die identidem exquirens, an iam de se tumultus foris esset4]. Und er soll laut Überlieferung gesagt haben: "Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun, so klatscht Beifall und schickt uns alle freudig fort!" (daher der bekannte Satz: “Acta est fabula, plaudite!”5). Zuvor hatte er sich von seiner Frau Livia mit den Worten"Livia, nostri coniugii memor vive, ac vale!"6 verabschiedet. Wenige Tage später wurde der Leichnam auf dem Marsfeld auf einem Scheiterhaufen verbrannt und die Asche anschließend im Mausoleum beigesetzt. Einen Monat nach seinem Tode erhob der Senat Augustus, dem schon zuvor kultische Verehrung zuteil geworden war, unter die Götter. Sein Nachfolger wurde der von ihm ungeliebte Tiberius, da die von ihm vorbestimmten Nachfolger verstorben waren.
als pontifex maximus
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1 Varus, gib mir die Legionen wieder (Sueton, De vita Caesarum, Augustus 23).
2 Viermal habe ich mit meinem Geld der Staatskasse geholfen, indem ich 150 Millionen Sersterzen denen, die der Staatskasse vorstanden, übergab. Von jenem Jahr an, in dem Gnaeus und Publius Lentulus Konsuln waren, als die öffentlichen Mittel fehlten, habe ich bald 100.000, bald noch viel mehr Menschen Getreide- und Geldspenden aus meinem Speicher und meinem Privatvermögen gegeben (Res gestae, 17f.).
3 Vieles schuldet Rom Dir, was ehrbar ist.
4 An seinem letzten Tag fragte er immer wieder, ob schon seinetwegen draußen ein Aufruhr sei... (Sueton, De vita Caesarum, Augustus 99,1).
5 Das Spiel ist aus, applaudiert! (Sueton, De vita Caesarum, Augustus 99,1).
6 Livia, sei immer unserer glücklichen Liebe eingedenk, und lebe wohl! (Sueton, De vita Caesarum, Augustus 99,1).
Ein Wandfresco im sog. Pinienzimmer im Haus des Augustus auf dem Palatin
Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld
Rom, Engelsburg (Moles Hadriani)
Oben: Außenwand des ehemaligen Tempels des Augustus und der Roma in Ankyra (heute Ankara) mit den res gestae (Taten) in (alt-) griechischer Sprache; unten: Bruchstuck in lateinischer Sprache; ganz unten: die linke obere Ecke mit den ersten Zeilen der res gestae.
Das Mausoleum des Hadrian (Rekonstruktion)
Augustus-Mausoleum (Google Earth)
Im Hintergrund die Rekonstruktion des Mausoleums, im Vordergrund das Solarium, das Augustus 10 n.Chr. errichten ließ. Den im Zentrum aufgestellten Obelisken des Pharao Psammetich II. (†589 v. Chr.) ließ er zu diesem Zwecke aus Heliopolis in Ägyten herbeischaffen (der Obelisk steht heute auf der Piazza Montecitorio) und mit folgender Inschrift versehen:
IMP CAESAR DIVI F
AUGUSTUS
PONTIFEX MAXIMUS
IMP XII COS XI TRIB POT XIV
AEGUPTO IN POTESTATEM
POPULI ROMANI REDACTA
SOLI DONUM DEDIT
Imperator Caesar Augustus, Sohn des vergöttlichten [Caesar], Pontifex Maximus Imperator zum 12., Konsul um 11., Inhaber der tribunizischen Gewalt zum 14. Mal nachdem Ägypten unter die Herrschaft des römischen Volkes gebracht war hat [diesen Obelisken] der Sonne als Geschenk gegeben.
(Die abgebildete Rekontruktion des Solariums ist umstritten).
Hinweis: Augustus hatte das Mausoleum schon zu seinen Lebzeiten, während seines sechsten Konsulats, zwischen der (antiken) Via Flaminia und dem Tiberufer für sich und seine Familie errichten lassen (testamentarisch waren seine Tochter Iulia, der er wegen ihres luxuriösen und lockeren Lebenswandels zeit seines Lebens unversöhnlich gegenüberstand und sie sogar auf eine Insel verbannt hatte, und deren Tochter von einem späteren Begräbnis in dem Mausoleum ausgeschlossen). Um das Mausoleum herum waren Gärten und Spazierwege angelegt, die für die Öffentlichkeit zugänglich waren. Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten (s.u.). Daneben standen zwei Obelisken. Nachdem Augustus’ Leiche auf dem Marsfeld verbrannt war, wurde seine Asche von nur mit einer Tunica bekleideten Personen aus dem Ritterstand dorthin gebracht und beigesetzt.
Hadrian eigentl. Publius Aelius Hadrianus
Römischer Kaiser (117-138); wuchs nach dem Tode seines Vaters im Jahre 85 im Hause des späteren Kaisers Trajan, eines Verwandten, in Rom auf und heiratete im Jahre 100 dessen Großnichte Vibia Sabina. Ab 95 war er Tribun in verschiedenen Legionen an Donau und Rhein und nahm, nachdem Trajan Kaiser geworden war, an dessen beiden Feldzügen gegen die Daker teil. 107 wurde er Statthalter in Niederpannonien (heute Teile Ungarns und Österreichs), 108 consul suffectus, 112 Archon von Athen und 116 Statthalter von Syrien. Nach Trajans Tod im Jahre 117 wurde Hadrian am 11.8. in Antiochia zum Kaiser ausgerufen, nachdem er in den letzten Lebenstagen Trajans, der keine leiblichen Erben hatte, adoptiert worden war. Da das Reich durch finanzielle Schwierigkeiten und innere Unruhen geschwächt war, wandte sich Hadrian von der Expansionspolitik Trajans ab, um das Reich zu konsolidieren, und gab gewonnene Gebiete im Osten auf, ließ teilweise besonders bedrohte Grenzen befestigen, so z.B. den Limes in Germanien und den sog. Hadrianswall in Britannien. Damit läutete er das Ende der Expansionspolitik ein, die unter Augustus begonnen worden war. Im Inneren ordnete er die Verwaltung neu und kodifizierte das Recht. Durch zahlreiche Reisen förderte er die Loyalität der Provinzen gegenüber der Zentralmacht in Rom. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Hadrian in Rom und in seiner Villa in Tibur (heute Tivoli) - heute noch als Hadriansvilla bezeichnet - an den Hängen der Sabinerberge. Hochgebildet, zog Hadrian Dichter, Philosophen und Gelehrte aus Ost und West an sich, verfaßte selber Gedichte und Prosawerke in lateinischer und griechischer Sprache. Er entfaltete eine rege Bautätigkeit: in Rom ließ er u.a. den Venus-und-Roma-Doppeltempel bauen, das Pantheon sowie sein Mausoleum (die moles Hadriani - Engelsburg). Als Liebhaber Athens erweiterte und verschönerte er die Stadt, so errichtete er z.B. die Bibliothek und das Olympieion. Mit ihm trat aber auch eine andere Änderung ein: Nachdem sich die Römer fast 2½ Jahrhunderte der Tortur einer täglichen Rasur durch die tonsores (=Barbiere) unterzogen hatten, eiferte sie jetzt seinem Vorbild nach: sie ließen sich Bärte stehen; diese Mode hielt die nächsten 150 Jahre an.
Nachfolger Hadrians wurde der von ihm adoptierte Antoninus Pius (*86, †161).
Altägyptischer Pharao (ca. 1388 bis um 1351 v. Chr.) aus der 18. Dynastie (Neues Reich); 1413 v. Chr. übernahm der erst erst 12-jährige Amenophis von seinem Vater Thutmosis das Reich, das er aufgrund von über Jahrzehnte geführte Kriege nach dem Friedensschluß mit dem Mitanni-Reich zu hoher wirtschaftlicher und kultureller Blüte führte; das Reich erstreckte sich jetzt vom Euphrat bis zum vierten Katarakt. Um den Frieden mit den Mitanni zu sichern, vermählte er sich in seinem 10. Regierungsjahr mit der Prinzessin Kiluchepa, Tochter des mitannischen Königs Šutarna II.; sie zog mit einem Gefolge von 317 Frauen in Ägypten ein. Amenophis III. förderte den Sonnenkult um den Gott Aton; in Heliopolis ließ er einen Kalksteintempel für den Sonnengott errichten. Als Gegengewicht zu den mächtigen Amun-Priestern, die Einfluß auf sogar auf die Thronfolge hätten nehmen können, begann er nach einen Kurswechsel in der Religion, der jedoch erst durch seinen Sohn Amenophis IV. vollendet wurde. Aber er besetzte die hohen religiösen Ämter mit seinen Vertrauten und verlegte seinen Palast nach Theben, wo er einen prunkvollen Hofhalt führte und im gesamten Reich gewaltige Tempelbauten, darunter Teile der Tempelanlagen von Luxor, die durch ihren Säulenhof bestachen, und den Totentempel auf der thebanischen Westseite, von dem nur noch die beiden etwa 18 Meter hohen Memnoskolosse, Sitzstatuen, die als Pylonen dienten, vorhanden sind, errichten ließ. In zahllosen Tempeln ließ er von sich Statuen neben denen der anderen Götter aufstellen. Und er reaktivierte das altägyptische Sethfest, bei dem der Pharao eine zentrale Rolle einnahm. Außerdem erklärte er sich auch zum lebenden Gott Ägyptens, zum Ebenbild und Stellvertreter des Sonnengottes Aton auf Erden.
Seine Hauptfrau, Königin Teje, und er hatten mehrere Kinder; Thronfolger sollte der älteste Sohn Thutmosis werden, der jedoch Amenophis’ 27. Regierungsjahr starb. Thronfolger wurde daher sein zweiter Sohn, Amenophis IV., der seinen Namen später in Echnaton änderte. Obwohl bürgerlicher Herkunft, lenkte Teje mit Geschick und Energie ihren Mann, während dieser seiner Jagdleidenschaft frönte. Sie war es auch, die den gemeinsamen Sohn Amenophis IV., der in den letzten Jahren des Pharaos bereits Mitregent war, als Thronfolger auf seine zukünftigen Aufgaben vorbereitete.
Luxor (Nil-Westufer), vor dem Tal der Könige
Hinweis: Die sog. Memnonkolosse stehen als Wächterfiguren vor dem heute nicht mehr vorhandenen Totentempel Amenophis’ III..
Inschrift in der sog. Sala delle urne sepolcrale Romane innerhalb der Engelsburg
Parole rivolte all’anima dall’imperatore Adriano morente
animula vagula blandula,
hospes comesque corporis,
quo nunc abibis? in loca
pallidula rigida nubila –
nec ut soles dabis iocos.
Worte gerichtet an die Seele vom sterbenden Kaiser Hadrian
Kleine schweifende, zärtliche Seele,
Gast und Gefährtin des Körpers,
wohin wirst du jetzt weggehen? An Orte
bleich, steif, finster –
auch nicht wie einst wirst du Scherze machen..
Omnibus salutem!