Österreichische Schauspielerin; nahm Ende der 1910er Jahre Schauspielunterricht bei der österreichischen Schauspielerin Ilka Grüning (*1876, †1964) an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin. Anschließend wirkte sie v.a. an Wiener Bühnen wie dem Burgtheater, trat aber auch in Berlin, München und Basel auf. Nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 emigrierte sie nach London und schließlich in die USA. Sie spielte auch dort Theater und arbeitete für amerikanische Rundfunkanstalten. Zu Beginn der fünfziger Jahre kehrte Rose Renée Roth nach Österreich zurück.
Filme u.a.: Town Without Pity (1961, Dt. Stadt ohne Mitleid), Flug in Gefahr (1964), Die Powenzbande (1973), Ödipussi (1988), Beim nächsten Mann wird alles anders (1989).
Wien, Israelitischer Friedhof am Zentralfriedhof
Ursula Margarete Marie Feodora Grabley
Österreichische Schauspielerin; Tochter des Arztes Dr. Paul Ludwig Grabley; erhielt Privatunterricht und besuchte Mädchenpensionate in Weimar und Wolfenbüttel. In Hamburg studierte sie modernen Tanz an der Schule von Rudolf von Laban und sammelte erste Bühnenerfahrungen an den dortigen Kammerspielen. Nach einer Tätigkeit an der Berliner Volksbühne ab 1927, an der sie als Soubrette in der Komödie Jill und Jim erste Erfolge feiern konnte, folgten Auftritte an Berliner Bühnen wie der Komischen Oper, dem Deutschen Theater und dem Theater unter den Linden. Beim Film war sie überwiegend in Filmkomödie zu sehen, bis sie nach einer Kontroverse mit Propagandaminister Joseph Goebbels ab 1939 keine Filmrollen mehr bekam, so daß sie sich auf die Theaterarbeit beschränken mußte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begründete sie mit anderen in Hamburg das Kabarett Rendezvous mit, trat als Gast an den Kammerspielen, bei Willy Maertens am Thalia Theater und am Jungen Theater auf. In den 1950er Jahren wirkte sie in diversen Fernsehserien mit, u.a. in Stahlnetz, Der Kommissar, Der Alte und Derrick.
Verheiratet war sie von 1926 bis 1941 mit Viktor de Kowa. Ursula Grabley starb während einer Theatertournee an den Folgen eines Schlaganfalls.
Österreichischer Schauspieler und Schauspiellehrer; kam erst im Alter von 38 Jahren an das Theater in der Josefstadt in Wien, an dem er bis 1946 hauptsächlich in Nebenrollen wirkte, bevor er an das Burgtheater wechselte und dort bis zu seinem Tode blieb. Nachdem er bereits Anfang der 1920 in Filmen mitgewirkt hatte, trat er ab 1030 in zahlreichen Tomfilmen in Erscheimnung. Zwischen 1933 und 1953 war Neugebauer als Professor am Max-Reinhardt-Seminar tätig und war ab 1947 auch Professor an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, und er arbeitete auch für den Österreichischen Rundfunk.
Bad Saarow (Ldrs. Oder-Spree), Waldfriedhof
Wien, Hietzinger Friedhof
Elizabeth “Liz” Rosemond Taylor
US-amerikanische Schauspielerin; Tochter US-amerikanischer Eltern, eines Kunsthändlers und einer Schauspielerin, die sich nach der Hochzeit ebenfalls als Kunsthändlerin betätigte; schon als Kind im Alter von drei Jahren begann Liz Taylor mit dem Tanzen und hatte sogar später einen Auftritt vor den englischen Prinzessinnen Elisabeth und Margaret (*1930, †2002). Als die Familie zu Beginn des Zweiten Weltkrieges von London nach Kalifornien zurückgekehrt war, riet ein Freund, mit ihr einen Filmeignungstest durchführen zu lassen. Tatsächlich konnte bald darauf ein Vertrag bei Universal Studios unterzeichnet werden, und 1942 war sie - jetzt gerade 10 Jahre alt - in There's One Born Every Minute erstmals auf der Leinwand zu sehen. Damit begann eine große Karriere, die sie zur bestbezahlten Schauspielerin Hollywoods machte. Bekannt wurde sie als Teenagerstar in ihrer Rolle in dem Erfolgsstreifen Lassie Come Home (1943, dt., Heimweh), später gefolgt von The White Cliffs of Dover (1944). Der eigentliche Durchbruch kam allerdings mit dem Film National Velvet (dt. Kleines Mädchen, großes Herz), der ebenfalls 1944 in die Filmtheater kam. Der Film, in der sie die 12jährige Velvet Brow verkörpert, die unbedingt will, daß ihre Pferd beim Grand National Pferderennen mitmachen soll und es schließlich - als Mann verkleidet - selber reitet, als sie einen Betrug entdeckt, spielte fast vier Millionen US$ ein. Mit 18 spielte sie an der Seite von Spencer Tracy und Joan Bennett in Father of the Bride (1950, dt. Vater der Braut). Weitere Erfolgsfilme waren Giant (1956, dt. Giganten) an der Seite von James Dean, gefolgt zwei Jahre später von Cat on a Hot Tin Roof (dt. Die Katze auf dem heißen Blechdach) nach einer Erzählung von Tennessee Williams und im Folgejahr in einem weiteren Film nach Vorlage Williams, Suddenly Last Summer (dt. Plötzlich letzen Sommer). 1960 erhielt sie für ihre Darstellung als Callgirl in Butterfield 8 ihren ersten Oscar. Als das Fernsehen dem Film immer mehr Konkurrenz machte, trat auch Elizabeth Taylor in dem aufkommenden Erfolgsmedium in Erscheinung. Bei ABC übernahm sie 1972 eine Rolle in dem Fernsehfilm Seine Scheidung, ihre Scheidung, in dem sie letztmalig mit ihrem Mann Richard Burton auftrat (ein Jahr später ließen sie sich scheiden). Später sagte sie, daß ihr das Filmen nicht so wichtig sei, es gäbe wichtigere Dinge im Leben. So gründete sie - ausgelöst durch den Tod ihres Freundes Rock Hudson - die Elizabeth Taylor AIDS Foundation. Im Mai 2000 wurde sie von Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben. 1959 war sie zum Judentum übergetreten. Enge Freundschaft verband sie mit Michael Jackson. den sie auch verteidigte, als er wegen Kindesmißbrauchs angeklagt war.
Achtmal war Liz Taylor verheiratet, davon zweimal mit Richard Burton, in den sie sich bei den Dreharbeiten zu Cleopatra (1963) verliebt hatte; da beide noch verheiratet waren, gab es im prüden Amerika einen großen Skandal. (Mit 17 hatte sie das erste Mal geheiratet, den Hotelerben Nicky Hilton.
Filme u.a.: Ivanhoe (1952, dt. Ivanhoe – Der schwarze Ritter), The Last Time I Saw Paris, Rhapsody, Elephant Walk (alle 1954), The Sandpiper (1965, dt. … die alles begehren), Who’s Afraid of Virginia Woolf? (1966, dt. Wer hat Angst vor Virginia Woolf?), The Taming of the Shrew (1967, dt. Der Widerspenstigen Zähmung), A Little Night Music (1977, dt. Das Lächeln einer Sommernacht).
Glendale (CA), Forest Lawn Memorial Park
Cécile Sorel née Cécile Émilie Seure
Französische Schauspielerin; schon früh von einem Hang zum Theater geprägt, wurde sie 1903 zum Theater Comédie-Française zugelassen, an dem sie klassische französische Rollen spielte. Besonders in Verbindung wurde sie mit der Rolle der Kurtisane Célimène in Molières Le Misanthrope ou l'Atrabilaire amoureux (dt. Der Menschenfeind) gebracht, und immer wieder spielte sie die Kameliendame und die Rolle der Marion Delorme von Victor Hugo. In ihrer Jugend galt sie als Rivalin der Sarah Bernhardt und der Réjane. Sie führte ein exzentrisches Leben: So nahm sie ein Bett der Madame Du Bary, der Maitresse Ludwigs XV., das sie erworben hatte, mit auf Tourneen nach Nord- und Südamerika, und zahllose Männer aus Politik, Kultur und Literatur zählten zu ihren Liebhabern. Jahrelang mit dem US-amerikanischen Millionär Warren Witney verlobt, heiratete sie mit vierzig Jahren schließlich gegen den Widerstand des Grafen de Segur, dessen Neffen, den 20 Jahre jüngeren, mittelmäßigen Schauspieler Guillaume de Sax, né Robert de Ségur Lamoignon. Der große Altersunterschied führte immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen und zum Spott seitens des Publikums (“la fossile et le marteau” oder “la belle et le bête”). Nach heftigen Auseinandersetzungen trennte sich das Paar schließlich, blieb aber weiterhin verheiratet. Cécile Sorel war mit radikalen Clemenceau, dem nationalistischen Maurice Barres, dem Kunsthistoriker Gustav Larroumet und dem Schauspieler Maurice Escande befreundet. 1933 prägte sie den Satz “L'ai-je bien descendu?”1, der sie berühmt machte. 1937 war sie in dem Film Les Perles de la couronne von Sacha Guitry zu sehen. Am 19.4.1944 entkam sie knapp einem Bomberanschlag auf das Théâtre-Français in Rouen, in dem sie als Königin Christine I. aufgetreten war. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fühlte sie sich Verleumdungen ausgesetzt, trat am 15.8.1950 in den Dritten Karmeliter Orden in Bayonne ein und verbrachte ihre letzten Jahre mit Schreiben und dem Glauben.
Mit Maurice_Barrès anläßlich der Einweihung des Denkmals für André Le Nôtre (1913)
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1 “Bin ich sie gut herabgestiegen?” Gemeint war die 45-stufige Revuetreppe, die sie am Ende ihrer ersten Casino-Vorstelung herunterzuschreiten hatte.
Paris, Cimetière du Montparnasse
Französischer Schauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur und -produzent; kam als junger Mann nach Paris, um dort erste Erfahrungen als Schauspieler auf Theater- und Varietebühnen zu sammeln. Seine erste Filmrolle übernahm er 1948. Als Drehbuchautor und Regisseur hatte er großen Erfolge mit einigen Komödien. Vor allem seine Filme La Guerre des boutons (1961, dt. Krieg der Knöpfe), für den er 1962 mit dem Jean-Vigo-Preis ausgezeichnet wurde, Le Grand Blond avec une chaussure noire (1972, dt. Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh) und Un éléphant ça trompe énormément (1976, dt. Ein Elefant irrt sich gewaltig) machten ihn international bekannt. Seine große Leidenschaft für die Natur floß in viele seiner Filme ein.
Robert war seit 1956 mit der Schauspielerin Danièle Delorme (*1926, †2015) verheiratet, die auch Partnerin in seiner Filmproduktionsfirma war.
Filme u.a.: Les Grandes Manœuvres (1955, dt. Das große Manöver), Ni vu, ni connu (1958, dt. Fisch oder Fleisch), Le Roi de cœur (1966, dt. Herzkönig), Le juge et l'assassin (1976, dt. Der Richter und der Mörder), Un mauvais fils (1980, dt. Der ungeratene Sohn).
Paris, Cimetière du Montparnasse
Dorit Kreysler eigentl. Dorothea Josephina Friedericke Nicolette Kreißler
Österreichische Schauspielerin und Sängerin; Tochter eines k.u.k.-Kavallerie-Obristen; zeigte schon als Kind Interesse an Gesang und Theater. Sie nahm Schauspiel- und Tanzunterricht und stand in einer Jedermann-Aufführung in Böhmen erstmals auf der Bühne. 1934 sprang sie für die erkrankte Renate Müller ein, übernahm die jener zugedachten Rolle in dem Film Freut Euch des Lebens und erlangte damit ihren Durchbruch beim Film. Sie war dann zwar auch gleich in weiteren Filmen zu sehen, so u.a. in Frischer Wind aus Kanada (1935) und Eine Nacht an der Donau (1935), wandte sich aber zunächst wieder der Theaterarbeit zu. Erst ab 1939 kehrte sie auf die Leinwand zurück. Unter ihre bekanntesten Filmen zählen Wiener Blut (1940), Karneval der Liebe (1943) - in ihm sang sie mit Johannes Heesters im Duett den von Michael Jary komponierten Schlager “Junger Mann, haben sie schon mal im Dunkeln geküßt?” - und Die Fledermaus (1946), in der sie die Adele verkörperte. In den 1950er Jahren war sie dann überwiegend in Nebenrollen zu sehen; ihren letzten Film drehte sie 1957; danach kehrte sie wieder an die Bühne zurück, spielte Theater in Graz.
Filme u.a.: Liebesschule, Frau nach Mass (beide 1940), Ich mach dich glücklich (1949), Sensation in San Remo (1951), Die vertagte Hochzeitsnacht (1953), Die Wirtin an der Lahn (1955), Liebe, Sommer und Musik, Opernball (beide 1956), Das einfache Mädchen (1957).
Graz, Stadtfriedhof St.Peter
Sergej Michajlowitsch Lifar [russ. Сергей Михайлович Лифарь]
Französischer Tänzer und Choreograph russischer Herkunft; Sohn eines Beamten des Amtes für Wasser- und Forstwirtschaft; begann ungewöhnlich spät, erst im Alter von 16 Jahren, mit dem Ballett, nachdem er Bronislawa Nijinska (*1892, †1972), die Schwester des bekannten Tänzers Vaslav Nijinsky, kennengelernt hatte, deren Ballettklasse am Opernballett in Kiew er ab 1920 besuchte. Als sie 1921 die Sowjetunion verließ, folgte er ihr nach Paris und wurde dort Tänzer in Sergej Djagilews Ballets Russes. Er arbeitete später auch als Choreograph und inszenierte ab 1932 die Ballettstücke Sergej Prokofjews. Lifar gilt als einer der bedeutenden Ballettänzer der 1930er und 1940er Jahre. Besonders erfolgreich war er mit seinen eigenen Ballettkreationen, wie z.B. Les Créatures de Prométhée (1929), L'Après-midi d'un faune (1935), und Icare (1935) mit Kostümen und Dekorationen von Pablo Picasso, oder Suite en Blanc (1943), im neoklassischen Stil, alle inszeniert für die Pariser Oper.
Inschrift: Premier Danseur des Ballets Russes de Diaghilev. Danseur Etoile de Coréographie du Théatre National de l’Opéra de PARIS.
Sainte-Geneviève-des-Bois, Russischer Friedhof
Hinweis: Nach der Renovierung der Grabstätte im Jahre 2013 wurde die aus weißem Marmor gefertigte Büste hinzugefügt.
Doris Thalmer née Theodora Thalmessinger
Deutsche Schauspielerin; Tochter eines Bankiers und einer Opernsängerin; trat bereits als Heranwachsende an Berlins Theater der Kinder auf. Als 17-Jährige hatte sie ihr erstes Engagement in Bad Godesberg. Es folgten Auftritte an diversen Theatern, u.a. am Bremen (Stadttheater), in Frankfurt am Main am Neuen Theater unter der Oberspielleitung von Max Ophüls und schließlich erneut in Berlin. Zu Beginn der 1930er Jahre - gefördert duch Victor Barnowsky und Erwin Piscator verkörperte sie jugendlich-komische, aber auch ernsthafte Charaktere. Zu sehen war sie u.a. als Rosalinde in Shakespeares Wie es euch gefällt, als Heilige Johanna im gleichnamigen Drama von George Bernard Shaw oder als Hannele in Gerhart Hauptmanns Drama Hanneles Himmelfahrt.. 1931 stand sie n der Rolle des Mariechens an der Seite Hertha Thieles in dem Spielfilm Mädchen in Uniform unter der Regie von Leontine Sagan erstmals vor der Kamera. Der Film Anna und Elisabeth (1933), in dem sie erneut Partnerin von Hertha Thiele war, war ihr vorläufig letzter Film; nach der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten wurde sie als Jüdin kaltgestellt. Sie zog sich in ein Dorf zurück, in dem sie - vom Bürgermeister gedeckt - an der Seite ihres Mannes bis 1945 unerkannt lebte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Nazi-Herrschaft kehrte auf die Theaterbühne zurück, spielte in Dresden, in Potsdam und Ost-Berlin. Bei der DEFA konnte sie dann auch wieder in kleineren Rollen in Filmen mitwirken und war bis ins hohe alter auch in Fernsehfilmen zu sehen. 1991 zog sie sich in das Privatleben zurück.
Filme u.a.: Acht Mädels im Boot (1932), Kabale und Liebe (1959), Zeit der Störche (1971), 1980: Hedda Gabler (1980), Einer trage des anderen Last …(1988), 1988: Felix und der Wolf (1988).
Bad Saarow, Waldfriedhof
Omnibus salutem!