Italienischer Architekt, Bildhauer, Stuckateur und Mosaikkünstler; Sohn des Stuckateurs Quirico Castelli und dessen Ehefrau Anna,née Ramelli aus Grancia, und Neffe des Bildhauers und Architekten Matteo Castelli; Er wurde in Venedig ausgebildet, von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau nach Salzburg berufen und dort 1597 Hofbaumeister des Erzbischofs. Von ihm stammt der architektonische Entwurf der Gabrielskapelle am Sebastiansfriedhof ebenso wie die keramische und stuckierte Innenausstattung dieses Mausoleums auf dem Friedhof. Vermutlich stammt die Idee der Ausstattung der Kapelle mit farbigen glasierten Fliesen vom Erzbischof selbst. Die Ausstattung war der Anstoß zu einer neuen Blüte der Hafnerkunst in der Stadt Salzburg. Außerdem schuf er Stuckverzierungen in der Neuen Residenz.
Inschrift:
D(eo). O(ptimo) M(aximo)
Eliae Castello viro italo ex
Oppidum Milli excellenti sculptori
et operis mosyiaci vitae
morumque candore ornatissimo
immature e vivis sublato frates
euis moesti Antonius et Petrus
Castelli hoc caritatis monumen
tum fecerunt erexeruntque.
Obiit anno MDCII X. Cal. Ianuar
Aetatis suae XXX mo. Cuius Anima
aeterna fruatur pace.
[dt.] Gott, dem besten und größten, Elia Castello, ein Italiener aus dem Dorf Milli, ein hervorragender Bildhauer und Mosaik-Kunsthandwerker, im Leben und dem Charakter nach aufrichtig auf höchste geehrt, der früh vom Leben abberufen worden ist, haben seine trauernden Brüder Antonio und Petro hier dieses Monument der Wertschätzung gefertigt und aufgerichtet.Gestorben im Jahr 1602, am 10. Tag im Januar, im Alter von 30 Jahren und 9 Monaten. Seine Seele möge sich erfreuen am Friede.
Salzburg, St. Sebastiansfriedhof
Italienischer Maler; Sohn des Deckendekorateur Ettore Vernizzi; besuchte ab 1922 die Accademia di Belle Arti di Parma, In den frühen 1930er Jahren zog er nach Mailand und näherte sich der lombardischen Chiarismus-Bewegung, kam mit Adriano Spilimbergo, Angelo Del Bon, Umberto Lilnoni und Renato Birolli in Kontakt und tauschte Ideen im Malerhaus in der Via Garibaldi 89 aus.
1934 nahm er an der Kunstwoche der Mailänder Zeitung L'Ambrosiano teil, wo Kritikern auf ihn aufmerksam wurden und den Beginn einer glücklichen Zeit bedeutete, die mit der Teilnahme an der XX. Internationalen Kunstausstellung der Stadt Venedig ihren Höhepunkt fand. 1940 erwarb die Galleria d'arte moderna in Mailand eines seiner Werke, das in einem Büro der Sindacato fascista belle arti (Faschistische Gewerkschaft der bildenden Künste) ausgestellt war. 1941 gewann er mit dem Gemälde Carrozzella al mare (Rollstuhl am Meer) den Premio Bergamo per il Paesaggio (Landschaftsmalerei).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges widmete er sich vorrangig der Portraitmalerei und intimen Sujets. Die 1950er Jahre sind gekennzeichnet vom Studium der Portaitmalerei, das ihn veranlaßte sich mit dem Werken von Malern wie Diego Velàzques, Francisco Goya, Frans Hals, Édouard Manet und dem Maler der Belle Époque, Giovanni Boldini, zu befassen.
1955 begann eine Lehrtätigkeit am Kunstinstitut Paolo Toschi in Parma. Im Jahr 2014 wurde das Museum Renato Vernizzi im Palazzo Sanvitale in Parma eingeweiht, das in Fortsetzung des Museums Amedeo Bocchi eingerichtet wurde. Zu sehen sind zahlreiche Werke, die seine Kinder 2009 der Monte Parma Stiftung übereignet hatten.
Renato Vernizzi war mit der Malerin Maria Teresa Cavalli verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte: Luca, der ebenfalls Maler wurde und die Tochter Isabella.
Parma, cimitero della Villetta
mit Schwester Linda, verh. Bendemann
Deutscher Portrait- und Genremaler; jüngster Sohn von Johann Gottfried Schadow und Caroline Henriette Rosenstiel (*1784, †1832), Tochter Friedrich Philipp Rosenstiels, Halbbruder von Wilhelm von Schadow und Rudolf Schadow; hegte schon früh den Wunsch, Maler zu werden und erhielt Anfang der 1840er Jahre in Dresden den ersten Unterricht von seinem Schwager, dem Historienmaler Eduard Bendemann, der ihn in seinem Stil beeinflußt hat. Dort malte er einige Bildnisse und kleine Compositionen, darunter die Vermählung des jungen Tobias mit der Sarah (1842) und Christus bei Martha und Maria, inspiriert von dem Gemälde Christus im Haus von Martha und Maria von John Vermeer (heute ausgestellt im Schloß Charlottenburg). Zurück in Berlin beteiligte er sich an der Ausschmückung der Museumshalle und den Freskenmalereien von Karl Friedrich Schinkel.
Nach dem Tod seines Vaters im Januar 1850 verzierte er beim Umbau seines Elternhauses, das er auch weiterhin bewohnte, die Wände von dessen ehemaligen Atelier mit einem Freskenzyklus, der das Leben des Vaters zum Inhalt hatte und ließ zudem ein Relief mit der lorbeerumkränzten Büste des Vaters auf die Fassade setzen.
Verheiratet war Felix Schadow seit 1852 mit Christian Rauchs Enkelin Eugenie d'Alton (*1818, †1859), einer gefeierten Schönheit.
Berlin, Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden
Francesco Borromini eigentl. Francesco Castelli
(anonymes Portrait)
Italienischer Baumeister (Schweizer Herkunft); ältestes von vier Kindern des Steinmetzen Domenico Castelli und dessen Frau Anastasia (née Garua); gilt als einer der bedeutendsten Baumeister des italienischen Hochbarock. Gemeinsam mit seinem Rivalen Gian Lorenzo Bernini und Pietro da Cortona prägte er das barocke Stadtbild Roms maßgeblich und wie er selbst in seinem Werk Opus architectonicum (1648) betonte, war insbesondere Michelangelo sein großes Vorbild.
Borromini erlernte zunächst das Handwerk des Vaters, nachdem ihn dieser bereits im Alter von neun Jahren in eine Lehre nach Mailand geschickt hatte, wo er u.a. als Marmorschnitzer auf zahlreichen Mailänder Baustellen tätig war - darunter auch in der Fabbrica del Duomo, der im Bau befindlichen Mailänder Kathedrale, bevor er um das Jahr 1621 nach Rom ging, wo er auf Vermittlung von Carlo Maderno, einem entfernten Verwandten, den Auftrag erhielt, dort als Steinmetz beim Bau des Petersdoms mitzuhelfen. Da er sich als besonders tüchtig erwies, wurde ihm bald die Bauaufsicht über das Projekt und über den Palazzo Barberini übertragen. Als er 1627 mit Steinmetzarbeiten für Berninis Altarbaldachin in Sankt Peter betraut wurde, begann seine Rivalität mit Gian Lorenzo Bernini und Pietro da Cortona
1634 erhielt Borromini vom Trinitarierorden mit dem Bau von San Carlo alle Quattro Fontane (1638-41; Fassade 1667 fertiggestellt) seinen ersten großen Alleinauftrag, wobei er trotz der geringen Größe der Kirche eine grandiose Raumwirkung erzielte und eines der ungewöhnlichsten Werke der römischen Barockarchitektur schuf.
Mit der Kapelle Sant'Ivo della Sapienza (1642-60, heute Kirche der Universität von Rom), erreichte Borrominis Baukunst ihren Höhepunkt: Hier setzt sich der auf der geometrischen Grundform des Dreiecks beruhende Grundriß in Form eines sechszackigen Sternes bis in die hexagonale Kuppel fort, die in einer eigenwilligen Spiralform gipfelt. Nachdem er zwischen 1647 und 1650 die frühchristliche Basilika San Giovanni in Laterano nach den Prinzipien des Barock umgestaltet hatte, führte Borromini von 1653 bis 1666 den von Carlo Rainaldi begonnenen Kirchenbau von Santa Agnese an der Piazza Navona zu Ende.
Als letztes großes Projekt, das kurz vor seinem Selbstmord am 2. 8.1667 in Rom vollendet werden konnte, entstand der Entwurf für das Collegio di Propaganda Fide (1646-67), des Hauptsitzes der Jesuiten in Rom; der Bau illustriert den Wandel hin zur schmucklosen Strenge und die Tendenz zur Monumentalität. Bei seinen Neuerungen griff der Künstler stark auf den Formenvorrat der griechisch-römischen Antike und der Renaissance zurück.
Rom, San Giovanni ai Fiorentini
Eduard Julius Friedrich Bendemann
Deutscher Maler, Zeichner und Illustrator; Sohn des wohlhabenden Bankiers jüdischer Herkunft Anton Heinrich Bendemann (geboren als Aaron Hirsch Bendix) und dessen Ehefrau Fanny Eleonor), einer Tochter des Bankiers Joel Samuel von Hall; seine Eltern, die ein großbürgerliches Haus führten und häufig Gäste bewirteten, waren bereits vor seiner Geburt zum Christentum konvertiert. So lernte er seinen späteren Lehrer an der Preußischen Akademie der Künste, den Maler und Schriftsteller Friedrich Wilhelm Schadow, kennen, dem er Mitte 1827 an die Düsseldorfer Akademie folgte und der 1838 durch Ehe mit der 17-jährigen Lida Schadow (*1821, †1895) sein Schwager wurde; sie war bekannt mit der Familie Robert Schumann und führte einen langjährigen Briefwechsel mit ihrer Freundin Clara Schumann.
Lida im Jahre 1847
Im Jahr 1829 begleitete Bendemann Schadow auf mehreren dessen Studienreisen nach und durch Italien. Danach nahm Bendemann 1838 eine Professur an der Dresdner Kunstakademie an und stand einem Maleratelier vor. Während seiner Dresdner Jahre kam er u.a. mit Ludwig Richter in Kontakt und fertigte Wandgemälde für den Thron- (1839-47) sowie den Ball- und Konzertsaal (1847-55) des Dresdner Schlosses an. Von 1859 wurde er Nachfolger Schadows als Direktor der Düsseldorfer Malerakademie und bekleidete diese Position bis 1867.
Der Künstler widmete sich vor allem der Historien- (alttestamentarische Motive) und Portraitmalerei. Bekanntheit erlangte er durch seine Werke Die trauernden Juden im Exil (1832) und Jeremias auf den Trümmern Jerusalems (1834), das der preußische Kronprinz erwarb.
Die trauernden Juden im Exil, 1832
Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem (1834)
Als Illustrator arbeitete Bendemann auch an Kinderschriften mit. Er fertigte zahlreiche Buchillustrationen zu Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde (1838), Der Niebelungen Lied (1840), Die Ammenuhr (1843) und ABC-Buch für grosse und kleine Leute (1845).
Auszeichnungen u.a.: Pour le Mérite (1867)
Düsseldorf, Nordfriedhof
Michail Ossipowitsch Eisenstein russ. Михаил Осипович Эйзенштейн)
Russischer Bauingenieur und Architekt; Vater des sowjetischen Regisseurs Sergej Michailowitsch Eisenstein aus seiner Ehe mit Julia Konezkaja - Tochter eines Kaufmanns der “1. Gilde“1 - von der er sich 1909 trennte, wobei ihm das Sorgerecht zugesprochen wurde. Väterlicherseits war er deutsch-jüdischer, mütterlicherseits schwedischer Abstammung, bestand selbst aber kategorisch darauf, Deutsch-Balte zu sein, und bestritt alle Gerüchte über seine angebliche jüdische Herkunft; die Familie bekannte sich zum russisch-orthodoxen Glauben.
Am Институт гражданских инженеров (Institut für Zivilingenieursesen) in Sankt Petersburg, erhielt Eisenstein 1893 sein Diplom und begann noch im selben Jahr seine Tätigkeit in Riga als Leiter der Bauverwaltung. Später leitete er das Baltische Amt für staatliche Liegenschaften und Straßen des Gouvernements Livland2 - eines der drei Ostseegouvernements des Russischen Reiches. Im Jahre 1915 wurde er zum Staatsrat ernannt.
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1 Die Sankt Petersburger Gilde regelte die Steuerabgaben für ausländische Kaufleute und Handwerker.
2 Heutiges Lettland sowie die Südhälfte des heutigen Estlands.
Berlin-Tegel, Russisch-orthodoxer Friedhof
Deutscher Baumeister; einer Kaufmannsfamilie entstammend; wobei mehrere Mitglieder seiner Vorfahren Ratsleute der Stadt gewesen waren, deren Vermögen aufgrund des Dreißigjährigen Krieges geschwunden waren. Nach dem Besuch des Fridericianum, des Gymnasiums in seiner Geburtsstadt, trat Pöppelmann 1680 im Alter von 18 Jahren in das sächsische Bauamt ein.
Seit 1686 war er in Dresden im Dienst des kursächsischen Hofes tätig. Dort wurde er 1705 Landesbaumeister des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen, August des Starken.
In Dresden war Pöppelmann am Wiederaufbau der nach einem Brand im Jahre 1685 zerstörten Neustadt beteiligt, sowie ab 1703 am Bau des Großen Gartens. Seit 1705 fertigte er Entwürfe für das ebenfalls durch Feuer stark beschädigte Dresdener Schlosses an. 1706 bis 1715 erbaute er das Taschenbergpalais.
1710 war er zu Studienreisen nach Wien, Prag und Rom geschickt worden; Einflüsse dieser Reisen, vor allem des Baumeisters Johann Lucas von Hildebrandt (*1668, †1745) und des schweizerisch-italienischer Architekt, Bildhauer und Ingenieurs Domenico Fontana (*1543, †1607), zeigen sich in seinen Entwürfen für das Schloß in Dresden. Ausgeführt wurde jedoch nur der als Zwinger bezeichnete Teil, der als Hauptwerk Pöppelmanns, der 1718 zum Pberlandbaumeister ernannt wurde, gilt und an der Wende vom Barock zum Rokoko steht (1709-1722) .
Im Jahre 1715 reiste Pöppelmann nach Frankreich, um dort außer dem Schloß und Park von Versailles u.a. den Park von Schloß Saint-Cloud mit den Wasserspielen von André Le Nôtre zu besuchen.
Mit seinen Hauptwerken: Dresdener Zwinger (1711-28) - der Figurenschmuck stammt von Balthasar Permoser; Schloß Pillnitz an der Elbe (Wasser- und Bergschloß) ab 1720; Umbau Schloß Moritzburg, ab 1723 und das Wohngebäude Dinglingerhaus, das Japanische Palais und die Dreikönigskirche trug Pöppelmann entscheidend zur Ausbildung des sächsischen Barock bei.
Außerdem schuf er 1728 die Augustusbrücke in Dresden, die allerdings im Jahre 1907 abgebrochen wurde).
Dresden, Innerer Matthäusfriedhof, Matthäuskirche, Gruft
Deutscher Künstler; 4. Kind und einziger Sohn des Wirtschaftsbesitzers und Jägers Friedrich Wilhelm Walther, der mit seiner Familie in den 1830er Jahren nach Neuhausen, wo der Vater ein Lotteriegeschäft eröffnete, umsiedelte. 1842/43 wirkte er als Dosenmaler in der 20 Kilometer von Neuhausen entfernten Serpentinsteinstadt Zöblitz, um 1843 sein Studium an der Kunstakademie Dresden, an der er später auch als Professor lehren wird, bei den Professoren Julius Hübner, Gottfried Semper, Carl Gottlieb Peschel und anderen aufzunehmen. dort wurde er unter Anleitung Sempers mit der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Technik des italienischen Sgraffito vertraut, die er später (1863) bei der Gestaltung der Fassade der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Polytechnikum Zürich) und auch beim Fürstenzug anwandte.
Wilhelm Walther schuf eine Reihe von Altarbildern und Glasfenstern für sächsische und böhmische Kirchen, u.a. für den Heimatort seiner Mutter, Deutscheinsiedel - heute eine Gemeinde von Deutschneudorf im sächsischen Erzgebirgskreis. Außerdem gestaltete er auch die drei Glasfenster für den Chor der Frauenkirche in Meißen, die von Bruno Urban in Dresden ausgeführt wurden.
Walthers bekanntestes Werk ist das des Fürstenzugs in Dresden; er leitete später auch dessen Neugestaltung1.
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1 Der Fürstenzug in Dresden ist ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, aufgetragen auf der Außenwand des Stallhofs in der Augustusstraße auf rund 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan.
Dresden, Innerer Matthäusfriedhof
Karel Václav Klíč (dt. Karl Wenzel Klietsch)
Böhmischer Maler, Photograph und Graphiker; Sohn des Chemikers Karl Klietsch, der die Papierfabrik Labský Mlýn leitete . 1849 wurde Karels Vater Direktor der Papierfabrik Císařský mlýn in Prag und später Fabrikant chemisch-technischer Artikel; seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt. Er besuchte die Realschule in Prag, die er aber aber aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des Vaters vorzeitig beenden mußte, um im väterlichen Laboratorium mitzuarbeiten. Zwischen 1857 und 1859 studierte er Porträtmalerei bei dem Historien- und Genremaler Eduard von Engerth und von 1859 bis 1861 Landschaftsmalerei bei August Piepenhagen an der Prager Akademie der bildenden Künste. Während des Studiums schuf er immer wieder kleine Landschaften und Portraits, die zu seinem Lebensunterhalt beitragen sollten. Außerdem verfaßte er unter dem Pseudonym “Sperrhaken“ humoristische Erzählungen für verschiedene Zeitungen und begann Karikaturen zu zeichnen.
Anfang der 1860er Jahre zog er von Prag weg und gründete 1862, nach einer autodidaktischen Ausbildung, zusammen mit seinem Vater das photographische Atelier “Rafael“ in Brünn, wo er bis 1866 arbeitete.
Karikatur Richard Wagners
Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte Klietsch im Ausland als Zeichner, Illustrator und Karikaturist in Budapest und Wien, wandte sich aber nach und nach der Reproduktionstechnik zu. Auf der Suche nach kostengünstigeren und rascheren Reproduktionsmöglichkeiten erfand er 1879 die Heliogravure und um 1890 den Rakeltiefdruck mit Kreuzraster, außerdem das Inlaid-Linoleum und die Klicotypie. Klíč war 1895 Mitbegründer der englischen Rembrandt-Intaglio-Printing-Company in Lancaster.
Während seines langjährigen Aufenthalts in England wurde Klíč öffentlich bekannt. Man ernannte ihm zum Direktor eines bedeutenden graphischen Werkes. Er lebte anschließend bis zu seinem Tode in Wien.
Wien, Hietzinger Friedhof
Deutscher Maler, Zeichner und Lithograph; .6, Kind des Großherzoglich-Oldenburgischen Militärarztes Dode Emken Müller (*1822, †1896) und dessen Frau Marie Christine Wilhelmine Müller, née Kaempff; besuchte bis 1882 das Alte Gymnasium Oldenburg in Oldenburg. Von 1883 bis 1886 erhielt er eine erste Ausbildung als Schüler der Kunstakademie Düsseldorf, danach war er von 1883 bis 1886 Schüler an der Akademie Karlsruhe bei Gustav Schönleber (*1851, †1917) und schließlich von 1886 bis 1888 an der Berliner Akademie im Meisteratelier bei dem norwegischen Landschafts- und Marinemalei Hans Fredrik Gude (*1825, †1903). Hier stellte er bereits seine ersten Bilder aus und unternahm mehrere Studienreisen in den Schwarzwald, an die Nordseeküste und nach Oberitalien.
Anläßlich eines Fischland-Aufenthalts mit seinem Freund Oskar Frenzel im Jahr 1889 hatten sie das abgelegene Fischerdorf Ahrenshoop entdeckt und dort den mecklenburgischen Maler Carl Malchin angetroffen. Dort baute er sich 1892 ein eigenes Pensions- und Atelierhaus und begann 1894 mit der Malschule St. Lucas. Zu seinen frühen Hauptwerken gehört das Gemälde Schifferfriedhof in den Dünen von Ahrenshoop von 1893. Künstlerkollegen folgten seinem Beispiel.
So wurde Ahrenshoop auch zur Heimat von Anna Gerresheim, Elisabeth von Eicken, Friedrich Wachenhusen, Fritz Grebe, Heinrich Schlotermann, Theobald Schorn und Hugo Richter-Lefensdorf. Zusammen mit Theobald Schorn war er 1909 maßgeblich am Bau des Ahrenshooper Kunstkatens beteiligt. Zu seiner Oldenburger Heimat hielt er in dieser Zeit stets Verbindung.
Schifferfriedhof in den Dünen von Ahrenshoop
Ahrenshoop, Schifferfriedhof
Hinweis: Die sterblichen Überreste von Paul Müller-Kaempff und seiner Frau Else wurden im September 2017 vom Wilmersdorfer Waldfriedhofs Stahnsdorf. auf den Schifferfriedhof von Ahrenshoop umgebettet und der zugehörige Grabstein dort neu aufgestellt.
Omnibus salutem!