Franz Joseph I.

  ca. 1885 

Kaiser von Österreich (1848-1916); König von Ungarn (1867-1916); Sohn von Erzherzog Franz Carl, dem jüngeren Sohn von Kaiser Franz I., und Prinzessin Sophie von Bayern, der Tochter Maximilian I. Joseph von Bayern; verheiratet seit 1854 mit Elisabeth (Sisi). Franz Joseph regierte zunächst im neoabsolutistischen Sinne, wurde jedoch nach der Niederlage im Krimkrieg und im Krieg gegen Sardinien-Piemont gezwungen, eine liberale, zentralistische Verfassung einzuführen, an die er sich stets hielt. Die führende Stellung in Mitteleuropa verlor Österreich nach derSchlacht von Königgrätz (1866), dem erzwungenen Austritt aus dem Deutschen Bund und dem Verlust Venetiens. Nachdem 1867 ein Ausgleich mit Ungarn abgeschlossen und die Sonderverfassung Ungarns von 1848 wiederhergestellt worden war, entstand 1867 die österreichisch-ungarische Doppelmonachie (1867), die 1910 mehr als 51 Millionen Einwohner zählte, mit rund 676.000 km² nach Rußland flächenmäßig der zweitgrößte Staat Europas war und außer Österreich die heutigen Staaten Ungarn, Tschechien (mit Ausnahme des Hultschiner Ländchens), Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Teile des heutigen Rumäniens (Siebenbürgen, Südbukowina), Montenegros (Gemeinden an der Küste), Polens (Westgalizien), der Ukraine (Ostgalizien und Nordbukowina), Italiens (Trentino-Südtirol und Teile von Friaul-Julisch Venetien) und Serbiens (Vojvodina) umfaßte. Nach der Ermordung des Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo erklärte Franz Joseph I. am 28. Juli 1914 vor dem Hintergrund der zu Beginn der Julikrise seitens Wilhelms II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollwegs zugesagten bedingungslosen Unterstützung und dem damit sogenannten “Blankoscheck” Serbien den Krieg. Dadurch wurde das Deutsche Reich in den Ersten Weltkrieg gezogen.

Aus der Ehe unglücklichen Ehe mit Elisabeth gingen vier Kinder hervor: Erzherzogin Sophie Friederike (*1855, †1857), Erzherzogin  Gisela, die seit 1873 mit Prinz Leopold von Bayern, dem Sohn von Prinzregent Luitpold von Bayern verheiratet war, Kronprinz Rudolf sowie Erzherzogin Marie Valerie. Da Rudolf zusammen mit seiner Geliebten Mary Vetsera 1889 aus dem Leben geschieden war, wurde sein Neffe, Erzherzog Franz Ferdinand, Thronfolger. Der Tod seines einzigen Sohnes war einer der vielen Schicksalschläge in seinem Leben: 1867 war sein Bruder Maximilian in Mexiko hingerichtet worden, 1898 starb Sisi durch ein Attentat, schließlich wurde 1914 der Thronfolger in Sarajevo ermordet.

Nachdem Sissi zunehmend ein privates Leben - immer wieder fern des Hofes - zu führen begann, vereinsamte der Kaiser zunehmend. 1875 lernte er während eines morgendlichen Spaziergangs im Park des Schlosses Schönbrunn die verheiratete Anna Nahowski kennen, wobei der Kaiser die junge Frau mit den Worten angesprochen haben soll: ”Sie gehen aber fleißig spazieren.“ Aus diesem zufälligen Zusammentreffen entwickelte sich ein intimes Verhältnis, das bis in das Jahr 1888 reichte. Aus dieser Beziehung stammte höchstwahrscheinlich die 1885 geborene spätere Helene Karoline Berg hervor, die später den Komponisten Alban Berg heiratete. Zudem arrangierte Sissi für ihn die Bekanntschaft mit der Schauspielerin Katharina Schratt, die sie anläßlich eine Soupes für Alexander III. nach einer Theateraufführung im mährischen Schloß Kremsier kennengelernt hatte. Die Freundschaft zwischen dem Kaiser und Frau Schratt währte - mit einer Unterbrechung 1900/01 wegen einer Meinungsverschiedenheit - bis zum Tod Franz Josephs im November 1916.

 

Franz Joseph mit Elisabeth und den Kindern (v.l.) Rudolf, Marie Valerie und Gisela auf Schloß Gödöllö in Ungarn.

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Wilhelm II.

     

König von Preußen, letzter deutscher Kaiser (15.6.1888-28.11.1918); ältester Sohn Kaiser Friedrichs III. und der engl. Princess Royal Viktoria, Tochter der englischen Königin Victoria. In erster Ehe verheiratet war er mit Auguste Viktoria, ab 1922 in zweiter Ehe mit Hermine, verwitwete Prinzessin von Schönaich-Carolath, née Prinzessin Reuß (*1887, †1947). Vorzeitig durch den Tod des an Kehlkopfkrebs leidende Friedrichs III. auf den Thron gekommen, geriet Wilhelm durch seine Kolonial- und Flottenpolitik (“Platz an der Sonne”) zur tragischen Figur und stolperte durch seine Außenpolitik schließlich in den Ersten Weltkrieg. Zunächst war er ein großer Verehrer des Reichskanzlers Otto von Bismarcks, geriet jedoch bald nach seiner Thronbesteigung durch seine sozialpolitischen Bestrebungen, von denen er eine Aussöhnung der Arbeiterschaft mit dem Staat erhoffte - u.a. Verbot der Sonntagsarbeit, Einführung von Betriebsräten - , in schärfsten Gegensatz zu den politischen Überzeugungen Bismarcks, dessen Rücktritt er 1890 veranlaßte. Nach dessen Abgang setzte Wilhelm seine Bestrebungen hin zu einem “sozialen Kaisertum“ allerdings nicht konsequent fort, obwohl die noch von Bismarck eingeleitete Sozialgesetzgebung durch das 1911 erlassene Reichsversicherungsgesetz noch weiter ausgestaltet wurde. Anders sein Interesse an Bildung und Wissenschaft, so die Zulassung auch anderer zum Abitur führenden Schulen als den humanistischen Gymnasien, die Stärkung der Technischen Hochschulen mit der Einführung des Dr. Ing. oder die Förderung der 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (heute Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften). Außerdem zeigte er eine Vorliebe für archäologische und ethnische Forschungen; so übernahm Wilhelm den Vorsitz der 1898 gegründeten Deutschen Orientgesellschaft, besuchte im Rahmen seiner Palästinareise u.a. Baalbek und war so beeindruckt, daß er nach seiner Rückkehr Robert Koldewey dorthin zur Begutachtung entsandte und schließlich die Ausgrabungen der Tempelanlage veranlaßte.

Obwohl von schneller Auffassungsgabe, einem ausgezeichneten Gedächtnis und ausgestattet mit Begeisterungsfähigkeit und breitem Spektrum an Interessen, war er charakterlich durch seine körperliche, bei der Geburt hervorgerufenen Behinderung unausgeglichen, und es fehlte ihm eine klare und bestimmte Vision der Politik, war falsch beraten (Nichterneuerung des deutsch-russischen Rückversicherungsvertrags auf Rat Leo von Caprivis bzw. der “grauen Eminanz” Friedrich von Holstein), und seine impulsives Verhalten und unbedachten öffentlichen Reden (“Panthersprung nach Agadir”, 1911) erweckte besonders im Ausland den Anschein despotischer Neigungen und kriegerischer Absichten, obgleich er sich in der politischen Praxis meist konstitutionskonform verhielt. Die “Krüger-Depeche” während des Ersten Burenkrieges sorgte 1896 zu erheblicher Irritation bei den Briten, und besonders nach der sog. Daily-Telegraph-Affäre im Jahre 1908 sah Wilhelm sich in einer öffentlichen Erklärung größerer politische Zurückhaltung bemüßigt. Innenpolitisch scheiterten die Bemühungen der preußischen Regierung, eine längst überfällige Wahlrechtsreform durchzuführen, weil Wilhelm sich verweigerte. Innenpolitisch scheiterten die Bemühungen der preußischen Regierung, eine längst überfällige Wahlrechtsreform durchzuführen, weil Wilhelm sich verweigerte. Als nach der Ermordung des österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Ehefrau durch den serbischen Nationalisten Gavril Princip am 28. Juni 1914 der Ruf nach Vergeltung um sich griff, trat er nicht energisch genug für eine Lösung des gefährlichen Konflikts gegen den Nationalismus ein; er ging auf seine jährliche Nordlandfahrt. Am 8. August 1914 hielt er seine berühmte Rede an das deutsche Volk (s. Tondokument). Auch mit den linken Parteien schloß er einen “Burgfrieden” (“Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche”). Während des Krieges, von dem er zunächst glaubte, er sei an Weihnachten beendet, verlor er mehr und mehr von seinem Einfluß an seine Militärs, besonders an Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff. 1917 schob ihm die Heeresleitung die fatale Entscheidung über den “uneingeschränkten“ U-Boot-Krieg zu, was zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten führte. Nach Ende des vom Deutschen Reich verlorenen Krieg verließ Wilhelm am 10. November 1918 sein Hauptquartier im belgischen Spa, begab sich in die benachbarten Niederlande und erbat dort Asyl, nachdem Reichskanzler Prinz Max von Baden bereits am 9. November 1918 eigenmächtig und ohne Wilhelms Zustimmung dessen Abdankung bekanntgegeben hatte. In dem von ihm erworbenen Haus Doorn in den Niederlanden verbrachte er den Rest seines Lebens. Seine Hoffnung, nach Deutschland zurückkehren zu können, zerschlug sich spätestens, als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen; Wilhelms Tod blieb in Deutschland weitgehend unbeachtet.

Wilhelm II. trieb aber auch die Moderniserung in der Technik im Deutschen Reich voran; so schlichtete er die Streitigkeiten um die Patente zwischen den Technikunternehmen Siemens & Halske und AEG, die auf sein Drängen hin am 27.5.1903 zu gleichen Teilen die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., System Telefunken bildeten.

Wilhelm II. beim Kaisermanöver

Mit Franz Ferdinand (li.) im Kaisermönover 1909 in Würtemberg

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Haus Doorn, Prov. Utrecht (Holland)

Napoléon Bonaparte

Im Alter von 16 Jahren  1792    1806

Französischer General, 1. Bürger der Französischen Republik, Kaiser der Franzosen (1804-15); der kleinwüchsige, extrem ehrgeizige, von seiner Mutter, Maria Letizia Bonaparte (*1750Maria Letizia Bonoparte, die Mutter Napoleons, †1836) sehr geförderte Korse wurde nach dem Besuch der Militärschulen von Brienne (1779-84) und Paris (1784-85) bereits im Alter von 16 Jahre Leutnant der Artillerie. Im Oktober 1795 mit der Niederschlagung des royalistischen Aufstandes in Paris beauftragt, warf er im gleichen Jahr den Aufstand nieder und erhielt am 2.3.1796 den Oberbefehl über die Truppen iJosephine de Beauharnaisn Italien. Am 9.3.1796 heiratete er nach langem Werben die Witwe Joséphine de Beauharnais; diese Ehe öffnete ihm den ersehnten Zuwachs an Einfluß und den Zugang zur Gesellschaft des Direktoriums. Hiermit und mittels des Sieges gegen die Österreicher in Italien, die im Verbund mit anderen europäischen Staaten das Königreich wiederherzustellen trachteten, und den Frieden von Campoformio begann Napoléons eigentlicher Aufstieg zur Macht. Nach seiner Rückkehr nach Paris erhielt er zunächst den Oberbefehl über die am Kanal liegende Englandarmee, wurde dann jedoch mit der ägyptischen Expedition (1798/99), die England von seinen Nachschublinien aus dem Nahen Osten trennen sollte, beauftragt. Von diesem Feldzug Marie Louisevorzeitig zurückgekehrt, beteiligte er sich am 18. Brumaire (9.11.) am Staatsstreich gegen fecit Jacques-Louis Daviddas Direktorium und erhielt diktatorische Gewalt zunächst auf 10 Jahre, dann durch Plebiszit auf Lebenszeit. Am 2.12.1804 ließ er sich in Notre Dame de Paris zum erblichen Kaiser der Franzosen krönen, wobei er sich die Krone selbst aufsetzte (dies geschah normalerweise durch den Papst), ließ sich aber vom Papst weihen. 1805 erfolgte in Mailand seine Krönung zum König von Italien. Da die Ehe mit Joséphine kinderlos blieb, ließ er sich 1809 von ihr scheiden und heiratete am 2.4.1810 die Tochter des österreichischen Kaisers Franz' II., Marie Louise, die ihm 1811 den ersehnten Nachfolger, Napoléon, den späteren Herzog von Reichstadt, gebar. Die Selbsterhöhung und zunehmende Machtfülle verstellten Napoléons bislang klaren Blick für das Machbare und Zumutbare; er agierte nicht mehr weitblickend, sondern kurzfristig verhaftet. Es regte sich in den europäischen Völkern zunehmend Widerstand gegen die Fremdherrschaft der Franzosen, die einherging mit erheblichen, auch finanziellen Lasten, besonders was die sogenannte Kontinentalsperre anbelangte. Erstmals erlitt der sieggewohnte Soldat und Kaiser eine erste Niederlage: gegen die Engländer unter Nelson 1805 in der Seeschlacht bei Trafalgar. Noch Code Civil von 1804brachten der Sieg bei Austerlitz mit Frieden von Preßburg (Bratislava), der Feldzug 1806/07 gegen Preußen und Rußland mit Siegen bei Jena und Auerstedt, sowie der anschließende Friede von Tilsit die französische Hegemonie auf Kontinental-Europa; die nach Rußland 1812 mit ca. 600.000 Mann aufgebrochene französische Armee erlitt dort ihre größte Schlappe: nur ca. 100.000 Soldaten gelang die Rückkehr in die Heimat nach Auflösung der Großen Armee nach dem Übergang über die Beresina und Rückzug aus Rußland. Es begannen die Befreiungskriege, die die Wende, insbesondere in der Völkerschlacht bei Leipzig, brachten, und die 1814 schließlich mit Napoléons Abdankung und Exilierung auf die Insel Elba endeten. Während in Wien unter führender Mitwirkung Metternichs der Kongreß, auf dem Europa neu geordnet werden sollte, tagte, landete der abgedankte Kaiser der Franzosen erneut am 1.3.1815 im Süden Frankreichs bei Cannes, überquerte, während sich auch Truppen seines Widersacher Ludwig XVIII. auf dem Weg nach Paris, in das sie am 20. März einzogen, anschlossen, die Alpen. Napoléon war nach Frankreich zur “Herrschaft der Hundert Tage” zurückgekehrt. Wieder ließ er sich auf einen Krieg mit europäischen Staaten ein - erneut ohne fortune. Beendet wurde seine Herrschaft durch die Niederlage am 18.6.1815 bei der belgischen Ortschaft Waterloo und die endgültige Verbannung auf die Atlantik-Insel St. Helena. Durch seine Kriegszüge hatte Napoléon zwar das Gedankengut der Französischen Revolution über ganz Europa verbreitet; er war jedoch machtgierig und rücksichtslos, nur seinem Erfolg verpflichtet, verantwortlich für Millionen Tote. Alleine in Vilnius starben während 1812seines Feldzugs innerhalb von nur drei Tagen 37.000 Soldaten an Unterernährung. Neuesten Untersuchungen zufolge soll Napoléon nicht an einer Arsenvergiftung gestorben sein, sondern an Magenkrebs. Als Nachwirkungen der Napoleonischen Zeit in Europa sind in erster Linie verwaltungs- und sozialpolitische zu nennen; u.a. hat der von ihm initiierte Code Civil als Basis der Zivilrechtssprechung großen Einfluß auf die Entwicklung der Rechtssysteme ausgeübt.

Gemälde von Jacques-Louis David (1812)

Während seiner Zeit als General und der Zeit als Kaiser der Franzosen wurden über 2.000 Kunstwerke aus den besetzten Ländern geraubt und gelangten in das Musée Napoleon (heute Louvre), in Paris1. Darunter zahlreiche weltberühmte Meisterwerke aus Italien, Venedig, Padua, Rom; dort nach einem einer Erpressung gleichenden Vertrag mit dem Papst auch Werke aus den Kapitolinischen Museen. Aus Berlin wurde u.a. die Quadriga vom Brandenburger Tor entfernt, aus Aachen der Sarkophag Karls des Großen, aus Venedig die Pferde vom Markusdom und das Symbol der Lagunenstadt, der Löwe. Nach Napoleons Fall 1815 gelangten dann fast alle zuvor erbeuteten Werke wieder zurück in ihre Herkunftsländer.

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1  Die Deutschen sprechen, was die französischen Eroberungszüge anbelangt, vom napoleonischen Kunstraub, von den Franzosen wird dieser rechtswidrige Vorgang als ”les saisies révolutionaires“, also “revolutionäre Beschlagnahmungen!“ bezeichnet.

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Abdankungsurkunde vom 6.4.1814

 

 

St. Helena, Lockwood House im Oktober 1837'

Inschrift: Je souhaite d'être au bord de la Seine au milieu de ce peuple française que j’ai tant aimé! [dt. Ich möchte an der Seine in der Mitte des französischen Volkes, das ich so sehr geliebt habe, sein!]

Übergang der napeleonischen Truppen nach der Schlacht über die Beresina am 17./26.11.1812 (picxit Janvier Suchodolski)

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Paris, Invalidendom

Joseph II.

                             

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (“Reformkaiser”); König von Böhmen, Kroatien und Ungarn (ab 1780); ältester Sohn Franz’ I. und Maria Theresias; wurde am 27.3.1764 in Frankfurt am Main zum römisch-deutschen König gewählt und dort am 3.4. des selben Jahres gekrönt (Schilderung in Goethes Dichtung und Wahrheit). Er war Hauptvertreter des “aufgeklärten Absolutismus” und führte in seinem Land umfassende innenpolitische Reformen auf den Gebieten des Rechts, der Verwaltung, der Wirtschaft und des Sozialwesens durch mit dem Ziel einer zentralistischen Verwaltung. 1781 wurde die Leibeigenschaft der joseph2_oesterreich_kroenungsbanquet_bildBauern aufgehoben und den Protestanten, Orthodoxen sowie den Juden im sog. Toleranzpatent Duldung zugesichert; eine allgemeine Grundsteuer auch für den Adel wurde eingeführt (bislang waren diese, wie auch der Adel in Frankreich vor der Französischen Revolution von jeglichen Steuerabgaben befreit).

Krönungsmahl in Frankfurt am Main zoom

Joseph war zweimal verheiratet. Am 5.9.1760 wurde die Trauung mit Isabella von Bourbon-Parma in der Kathedrale von Padua per procurationem vollzogen; die eigentliche Hochzeit fand am 6.10.1760 in Wien statt. Aus der Verbindung gingen zwei Töchter hervor: Maria Theresia Elisabeth (*1762, †1770) und Maria Christine (*/†1763). bei deren Geburt Isabella starb. In zweiter Ehe war Joseph mit seit dem 23.1.1765 mit seiner Cousine 2. Grades Prinzessin Maria Josepha von Bayern, Tochter des Kaisers Karl VII. und dessen Gattin Erzherzogin Maria Amalie von Österreich verheiratet. Sie starb nach zwei Jahren Ehe an den Pocken. Die Ehe blieb kinderlos. Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder Leopold II..

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Krönung Josephs II. im Kaiserdom zu Frankfurt am Main

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Wien, Kaisergruft, Franz-Josephs Gruft

Elisabeth von Österreich-Ungarn (gen. Sisi)

1865        1867        

Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn; aus der herzoglichen Linie der Wittelsbacher; zweite Tochter Herzog Maximilian Josephs in Bayern (*1808, †1888), Förderer des bayerischen Brauchtums und leidenschaftlicher Reiter, der sich von Hofe des Königs und dem Zeremoniell fernhielt, und dessen zweiter Gemahlin, Ludovika Wilhelmine von Bayern. Den Sommer verbrachte Sisi, wie sie in der Familie genannt wurde, mit den Eltern und den Geschwister im am Starnberger See gelegenen Schloß Possenhofen und konnte unbeschwert ihren Vorlieben frönen, sie spielte mit den einheimischen Kindern, ritt gerne aus, zeichnete und verfaßte Gedichte, eine Leidenschaft, die sie ein Leben lang beibehielt. Ihr Leben änderte sich dramatisch, nachdem er österreichische Kaiser Franz Joseph I. am 18.8.1853 um Elisabeths Hand anhielt (ursprünglich sollte er ihre älteste Schwester Helene (gen. Néné) heiraten). Die Trauung fand am 24.4.1854 in der Wiener Augustinerkirche statt. Mit dieser Verbindung sollte die Entschlossenheit des Kaisers demonstriert werden, seine Position als deutscher Fürst und Oberhaupt des Deutschen Bundes zu behaupten. Elisabeth selbst trat bald schon in den Hintergrund, lehnte die Rolle einer Kaiserin ab, führte ein mehr privates Leben; sie hatte allerdings Anteil am Zustandekommen des Ausgleichs von 1867, in dessen Zuge Ungarn seine Verfassung von 1848 zurückerhielt. Am 8.6.1867 wurden Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth in der Matthiaskirche in Budapest zu König und Königin von Ungarn gekrönt; die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn war entstanden. Die Beziehung zu ihrem Ehemann wurde zunehmend distanziert, sie blieb der Wiener Hofburg mehr und mehr fern, hielt sich in Ungarn auf und unternahm zahlreiche Reisen , u.a. nach Madeira, nach England, nach Kleinasien. Sie fühlte sich heimatlos, nie hielt es sie irgendwo lange, immer wieder – von Depressionen geplagt - floh immer wieder 

Eine Möwe bin ich von keinem Land,
Meine Heimat nenne ich keinen Strand,
Mich bindet nicht Ort und nicht Stelle;
Ich fliege von Welle zu Welle.

[aus: Sisi, Das poetische Tagebuch]

1888 erwarb sie auf der Insel Korfu ein Anwesen, auf dem sie ein von ihr Archilleion (Achilles war der Held der griechischen Sagen, den sie am meisten bewunderte) genanntes Schloß mit 128 Zimmern erbauen ließ, das nach ihrem Tode von ihrer Tochter Gisela an den kaiserlichen Familienfond und schließlich an Kaiser Wilhelm II. verkauft wurde. Die Selbsttötung ihres Sohnes Rudolf, des Thronfolgers, mit seiner Geliebten Baroness Mary Vetsera 1889 auf Schloß Mayerling war ein Schicksalsschlag, der Elisabeth schwer traf; von diesem Zeitpunkt an trug sie nur noch schwarz.

Ich wandle einsam hin auf dieser Erde,
Der Lust, dem Leben längst schon abgewandt;
Es teilt mein Seelenleben kein Gefährte,
Die Seele gab es nie, die mich verstand.

(aus: Sisi, das poetische Tagebuch)

Da sie den Glauben an die Zukunft der Monarchie verloren hatte, transferierte sie ihr gesamtes Vermögen in die Schweiz. Nachdem sie sich wegen eines Herzleidens sechs Wochen zum Kuren in Bad Nauheim aufgehalten hatte, reiste sie von dort in die Schweiz. Auf dem Wege zu einigen Einkäufen in Genf wurde sie am Genfer See von dem 24 Jahre alten italienischen Anarchisten Luigi Luccheni (*1873) mit einer zugespitzten Feile erstochen. Zwei Stunden, nachdem sie in sisi1890_bddas Hotel Beau Rivage, in dem sie abgestiegen war, zurückgebracht worden war, starb sie. Luccheni erhängte sich 1910 in seiner Gefängniszelle.

Das Leben der Kaiserin Elisabeth hat besonders nach ihrem gewaltsamen Tod das Interesse des Publikums gefunden. Zahlreiche Bücher sind geschrieben worden und Filme entstanden. Ihr Bild in der Öffentlichkeit wurde insbesondere durch die mit Romy Schneider in der Hauptrolle produzierte Film-Trilogie Sissi geprägt. Während ein 1921 entstandener Film sich weitgehend an den Tatsachen orientiert, verfälschen die drei Spielfilme Sissi (1955), Sissi, die junge Kaiserin (1956) und Sissi, Schicksalsjahre einer Kaiserin (1957), ihren Charakter und ihr Leben ganz wesentlich. So wird sie von Ihrer Nichte Marie Louise von Larisch-Wallersee u.a. als egozentrisch und selbstverliebt geschildert. Elisabeth nahm wenig Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit ihre Körpers; sie ritt und wanderte viel, oft sehr extrem, wie z.B. auf Korfu, das sie durchstreifte. Einem heute vergleichbaren Schönheitswahn verfallen, litt sie unter Bulimie, obwohl sie als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt. Wie sich ihrer Schönheit immer wieder zu versichern, ließ sie sich unzählige Male malen und später photographieren.

         

 

Sisis Geschwister (l. nach r.: Sophie, Max Emanuel, Karl Theodor, Helene, Ludwig, Mathilde, Marie)

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Maria Theresia

   

Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen (1740-80), heiratete 1736 Herzog Franz Stephan von Lothringen, den späteren Kaiser Franz I. weshalb man sie als Kaiserin bezeichnete, die sie aber nicht war. Aus dieser Ehe gingen 16 Kinder hervor, u.a. die beiden Kaiser Joseph II. und Leopold II. sowie Königin Marie Antoinette von Frankreich, die sie immer wieder besorgt wegen deren Leichtlebigkeit ermahnte. Als sie die Nachfolge ihres Vaters Karls VI. antrat, war sie völlig unerfahren; ihr Vater hatte sie zwar sorgfältig erziehen lassen, aber von Staatsgeschäften stets ferngehalten. Nicht nur, daß die meisten der europäischen Monarchen nach dem Tod Karls VI. bei ihr Erbansprüche anmeldeten, gleich zu Beginn ihrer Regentschaft sah sie sich mit ihrem größten Feind, Friedrich II, dem Großen, konfrontiert, der Anspruch auf Schlesien anmeldete. Da sie sich weigerte, auf seine Forderungen einzugehen, löste dies den Angriff des Preußen 1740 den Österreichischen Erbfolgekrieg aus. Im Frieden von Aachen am Ende des Krieges verlor Maria Theresia 1748 Schlesien an Preußen und das Herzogtum Parma und Piacenza an eine Nebenlinie der französischen Bourbonen, erhielt aber die Bestätigung der Pragmatischen Sanktion (Unteilbarkeit des habsburgischen Länderbesitzes und die Regelung der Erbfolge). 1745 wurde ihr Gatte Franz Stephan nach dem Tod Kaiser Karls VII. zum Kaiser gewählt worden. Maria Theresia führte weitreichende Heeres- und Verwaltungsreformen, eine einheitliche, starke Zentralgewalt in den Erblanden durch, u.a. veranlaßte sie die Allgemeine Schulordnung, die die Alphabetisierung der Bevölkerung fördern sollte. Um die leere Staatskasse füllen und die Armee besser ausrüsten zu können, wurden nunmehr auch der Adel und der Klerus von der Steuerpflicht erfaßt., Grundlegende Neuordnung der österreichischen Außenpolitik: zur Wiedergewinnung Schlesiens, ihrem obersten außenpolitischen Ziel, gab sie Kaunitzdie traditionelle Anbindung an Großbritannien, zugunsten einer Allianz mit Frankreich und Rußlands auf. Sie hatte diese Wendung durch den aus tschechischem Adel stammenden Diplomaten Wenzel Anton Fürst Kaunitz (*1711, †1794) vorbereiten lassen, den sie an den Hof Ludwigs XV. entsandte, wo er das Vertrauen des Königs und das seiner einflußreichen Mätresse Jeanne Pompadour gewann (im Mai 1756 mündeten seine Bemühungen in ein in Versailles mit Frankreich gegen England und Preußen, die zuvor in der Konvention zu Westminster einen militärischen Beistandspakt geschlossen hatten, gerichtetes Defensivbündnis), das mit der Verheiratung ihrer jüngsten Tochter Maria Antonia (franz. Marie Antoinette) mit dem Dauphin von Frankreich, dem späteren König Ludwig XVI., noch gefestigt wurde. Nach seiner Rückkehr aus Paris im Jahre 1753 ernannte sie ihn zum Staatskanzler, und er war bis zu ihrem Tode ihr wichtigster Berater. Nach dem endgültigen Verlust Schlesiens im Siebenjährigen Krieg(1756-63) wandte sich Maria Theresia einer friedlicheren Außenpolitik zu, beteiligte sich jedoch an der ersten Polnischen Teilung (1772), durch die sie Galizien erhielt, erwarb 1775 die Bukowina und im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778/79 das Innviertel. Nach Franz’ Tod (1765) bestimmte Maria Theresia Joseph zu ihrem Mitregenten, wobei sie sich wichtige allerdings Entscheidungen vorbehielt.

Im Kreise ihrer Familie (Ausschnitt)

 

 

 

 

 

Persönlicher Stundenplan Maria Theresias - von ihr selbst verfaßter Stundenplan

 

 

 

 

Franz I.

               

Römischer Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1745-65); als Herzog von Lothringen (1729-35) und Großherzog von Toskana (1737-65) Franz Stephan; der Sohn Herzog Leopolds von Lothringen und Großvater Franz’ II. wurde in Wien am habsburgischen Hof erzogen. 1729 folgte er seinem Vater als Herzog von Lothringen nach, mußte es infolge des Polnischen Thronfolgekrieges jedoch 1736 an den entthronten polnischen König Stanislaus I. Leszczynski abtreten, erhielt dafür 1737 die Toskana, die er allerdings nie betrat. 1736 heiratete er die Erzherzogin von Österreich, Maria Theresia. Er war zwar seit 1740 formell Mitregent und wurde 1745 als Nachfolger Karls VII. Kaiser, blieb jedoch ohne politischen Einfluß, da die willensstarke Maria Theresia die Zügel fest in der Hand hielt .Dafür widmete er sich privaten Vergnügungen, ging zur Jagd, sammelte Münzen und Medaillen, für die er Auerspergdas Hof-Naturalien-Kabinett gründete, die Keimzelle des späteren Naturhistorischen Museums. Zum Mißvergnügen seiner sittenstrengen und religiösen Gattin - sie hatte sogar 1747 eine Keuschheitskommission ins Leben gerufen, die aber bald die Arbeit wieder einstellte - hatte er eine Schwäche für die Frauen, so daß sie ihn sogar beschatten ließ. Allerdings hatte er eine langjährige Mätresse, die Gräfin Maria Wilhelmina von Auersperg (*1738, †1775), eine Hofdame Maria Theresias.

Durch seine Kinder mit Maria Theresia begründete Franz Stephan das habsburgisch-lothringische Haus.

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Wien, Kaisergruft, Franzensgruft

Wien, Kaisergruft, Maria Theresien Gruft

Friedrich II. der Große

1739        

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König in Preußen (ab 1740); König von Preußen (1772-86); der Sohn Friedrich Wilhelms I. und Sophie Dorotheas von Braunschweig-Lüneburg gilt als der bedeutendste Fürst des aufgeklärten Absolutismus im Europa des 18. Jahrhunderts. Ein Trauma seiner Jugend war der Tod seines Jugendfreundes und Vertrauten Hans Hermann von Katte, der in die Fluchtpläne Friedrichs, der unter der Strenge seines Vaters sehr litt, eingeweiht war. Mit Katte und seinem Freund Keith plante Friedrich eine Flucht nach England. Eingeweiht war lediglich seine Schwester Friederike Sophie Wilhelmine. Als der Vater, der Friedrich ständig überwachen ließ, von dem Plan Kenntnis erhielt, ließ er seinen Sohn, Katte und Wilhelmine verhaften (Keith entkam nach England, Wilhelmine wurde wieder freigelassen). Vom Fenster der Festung Küstrin, in der er bis Februar 1732 einsaß, mußte Friedrich die Enthauptung seines Freundes als Mitwisser der geplanten Flucht am 6.11.1730 mitansehen. Friedrich Wilhelm hatte das ursprüngliche Urteil, um ein Exempel zu statuieren, eigenhändig in die Todesstrafe umgewandelt. Friedrich gab schließlich seinen Widerstand gegen seinen Vater auf, und bat ihn um Verzeihung, so daß dieser am Ende der Meinung war, einen würdigen Nachfolger zu haben. Ab 1732 diente er als Oberst eines Neuruppiner Regiments, wo er erste militärische Erfahrungen sammelte, nachdem er zuvor in der Küstriner Kriegs- und Domänenkammer die Verwaltungsarbeit kennengelernt hatte. Friedrich willigte auch in die Heirat mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttel-Bevern (2.6.1733), Tochter Ferdinand Albrechts II., des Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel, ein, die Friedrich selbst als wenig attraktiv bezeichnete und seine Mutter als “so dumm wie Stroh” einschätzte. Mit ihr lebte er ab 1736 bis zum Tode seines Vaters auf Schloß Rheinsberg - ohne die Ehe vollzogen zu haben. Seine Schwester Wilhelmine entkam dem strengen Einfluß des Vaters, indem sie den Kronprinzen Friedrich von Bayreuth ehelichte. Als König setzte er insbesondere den Ausbau des Militär fort: Über 80% der jährlichen Staatsausgaben wurde in das Militär investiert. Friedrich, der sich als “premier serviteur” de l’etat” ,1. Diener des Staates, sah und in seinen späteren Regierungsjahren in der Bevölkerung “der alte Fritz” genannt wurde, führte blutige Kriege mit Österreich, da er von Österreich die Abtretung Schlesiens an Preußen forderte, was Österreich ablehnte (1. und 2. Schlesischen Krieg), die er beide für sich entscheiden konnte und mit denen er Schlesien für Preußen sicherte; im Gegenzug erkannte er Maria Theresias Gemahl Franz I. als Kaiser an.

Friedrich war Kunst- und Wissenschaftsmäzen, baute während seiner Regierungszeit die Preußische Akademie der mit seiner Lieblingsschwester WilhelmineWissenschaften zu einem Zentrum für Forschung und Lehre aus, nahm jedoch die Entwicklung der deutsche Kunst und Literatur seiner Zeit kaum wahr. Friedrich führte die Kartoffel in Preußen ein, um die Ernährungssituation des Volkes zu verbessern; mit dem Versuch, die Seidenraupe in Preußen heimisch zu machen, scheiterte er allerdings. Außerdem ließ er den Drömling und die Oderbruch trockenlegen, reformierte das Militär- und Erziehungswesen und etablierte einen festen Beamtenstand. Bemerkenswert waren seine Toleranz gegenüber Einwanderern und religiösen Minderheiten wie z.B. die Hugenotten, wenngleich dies nicht ganz uneigennützig geschah; die von ihm geführten Kriege kosteten wenigstens 400.000 Menschen das Leben. Ganze Landstriche in seinem Reich waren entvölkert. "Alle Religionen seindt gleich und guht, wan nuhr die Leute, so sie profesieren, erliche Leute seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land pöbplieren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen" (aus einem Brief von 1740). Desgleichen schrieb er: “Die Religionen Müßen alle Tolleriret werden und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben das keine der anderen abruch Tuhe, den hier mus ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden.” Zudem schuf er die Folter ab.

Mit dem französischen Philosophen Voltaire führte er einen umfangreichen Briefwechsel. Im Jahre 1749 richtete dieser aufgrund einer Einladung Friedrichs seinen ständigen Wohnsitz am preußischen Hof ein, blieb dann jedoch nur zwei Jahre, da es zu einem Zerwürfnis mit dem König kam. Friedrich, der das Flötespielen von Johann Joachim Quantz erlernt hatte, war ein begabter Flötist, komponierte selbst zahlreiche Stücke für die das Instrument. Friedrichs bevorzugte Sprache war das Französische; er parlierte in dieser Sprache, und auch seine Briefe und seine zahlreichen Schriften, wie den Antimacchialell (1740), verfaßte er in dieser Sprache. Was er von der deutschen Sprache hielt, dokumentiert seine in französischer Sprache abgefaßte Schrift De la Littérature Allemande (1780, dt. Über die deutsche Literatur), Insbesondere zeigte er vor der deutschen Dichtung keinerlei Respekt; lediglich Christian Fürchtegott Gellert schätzte er wegen dessen Fabeln und Erzählungen. und seiner Moral und Beredsamkeit .Nur einmal hielt er eine öffentliche Rede in deutscher Sprache: Als er seine Generäle auf die Schlacht von Leuthen vorbereitete.

 Testament Politique Friedrichs II. aus dem Jahre 1752.

Um dem lärmenden Berlin zu entfliehen, ließ sich Friedrich nach eigenen Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff in Potsdam in den Jahren 1745 bis 1747 ein kleines Sommerschloß im Stil des Rokoko errichten, dem er den Namen Sanssouci gab. In Sanssouci, in einem Sessel sitzend, starb Friedrich II. auch. Sein Nachfolger als König von Preußen wurde Friedrich Wilhelm II..

 

                                        Totenmaske Friedrichs II.

Park und Schloß Sanssouci (Postkarte von Anfang des 20. Jahrhunderts)

Flötenkonzert Friedrichs des Großen zu Sanssouci; am Cembalo Carl Philipp Emanuel Bach (pinxit Adolph Menzel, 1850/52)

Zwischen den beiden Damen auf der linken Seites des Bildes befindet sich die jüngste Schwester Friedrichs, Anna Amalie, ab 1756 Äbtissin des weltlichen Stifts Quedlinburg.

   

Napoléon am Sarge Friedrich des Großen am 25.Oktober 1806

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Potsdam, im Park des Schloßes Sanssouci

Rede Wilhelms II. am 8.8.1914 anläßlich des Beginns der Ersten Weltkriegs.

Wien, Kaisergruft, Franz-Josephs Gruft (linker Sarkophag)

Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)

Wien, Kaisergruft, Maria Theresien Gruft

Hinweis: Die sterblichen Überreste des Großen Königs haben eine rechte Odysee hinter sich: Urspr. gegen seinen Willen in der Garnisonkirche in Potsdam statt im Park von Sanssouci beigesetzt, wurden sie gegen Ende des Zweiten Weltkrieges aus Sicherheitsgründen in eine Salzmine in Thüringen verbracht, Von dort kamen sie anschließend zusammen mit denen seines Vaters Friedrich Wilhelms I. in die Elisabethenkirche nach Marburg, wo übrigens Paul von Hindenburg beigesetzt wurde, von dort auf die Hohenzollerburg bei Hechingen und schließlich 1991 in den Park von Sanssouci, wo sie mit zahlreichen seiner Hunde beigesetzt wurden, so, wie es Friedrichs Wunsch gewesen war.

Bild: Alexander Krischnig (11/2006)

Hinweis: Der Sarkophag auf der rechten Seite birgt die sterblichen Überreste des Thronfolgers Rudolf. Das untere Bild zeigt den Zustand im November 2016..

Hinweis: Auf Drängen von Louis Napoléon, Neffe Napoléons, stimmte König Ludwig Philipp einer entsprechende Anfrage bei britischen Behörden hinsichtlich der Rückführung der sterblichen Überreste Napoléons nach Frankreich zu. Nachdem die Erlaubnis erteilt worden war und nach einer kurzen Untersuchung des geöffneten Sarges durch einen französischen Arzt, wurde dieser 1840 von der unter britischer Verwaltung stehenden Insel St. Helena auf der Fregatte Belle Poule nach Frankreich gebracht und nach Paris in den Invalidendom überführt.

Bilder: Kurt Goller (09/2012)
Bild: Rosel Gundlach (08/2014)
Bild: Egbert May (11/2016)
Bild: Egbert May (11/2016)
Bild: Egbert May (11/2016)

Hinweis: Der Sarkophag auf der rechten Seite birgt die sterblichen Überreste des Thronfolgers Rudolf. Das mittlere Bild zeigt den Zustand im November 2016..

Auf dem Sarkophag angebrachte “Plakette” mit den Namen und Titeln Elisabeths.

Adel / Regenten

Omnibus salutem!