Leopold Ignatius I. gen. Türkenpoldl

                  

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1658-1705); Sohn Kaiser Ferdinands III.. Leopold war nicht für die Thronfolge vorgesehen, daher auch nicht entsprechend ausgebildet, sondern zum Priester erzogen. Als jedoch 1654 der zum Thronfolger bestimmte ältere Bruder unerwartet an den Blattern starb, wurde Leopold am 27.6.1655 zum König von Ungarn gekrönt und am 14.9.des Folgejahres in Prag zum böhmischen König. Um die deutsche Königswürde gab es lange diplomatische Auseinandersetzungen; einer der Mitbewerber war der junge Ludwig XIV., den Kardinal Mazarin ins Spiel gebracht hatte. Schließlich aber wurde Leopold am 18.7.1658 zum “durch Gottes Gnade gewählten Römischen Kaiser Deutscher Nation und Mehrer des Reiches” gewählt. Leopolds Herrschaftszeit war gekennzeichnet von Kriegen, besonders gegen die Osmanen: Im April 1663 erklärte der Sultan Europa den Krieg und begann im Folgejahr die Offensive, nachdem sie bereits 1660 in Siebenbürgen eingerückt waren. Bei St. Gotthard an der Raab kam es am 1.8.1664 zur Schlacht, in der die Elitetruppen der Türken, die Janitscharen, einen solch schwere Verluste erlitten, daß sie sich zurückziehen und einen für sie recht günstigen Friedensvertrag von Vasvàr (Eisenburg) schließen mußten. Die Gefahr war damit aber nur aufgeschoben, denn im Frühjahr 1683 brachen die Türken unter Führung von Großwesir Kara Mustafa (*1634/35, †1683) erneut gen Westen auf, um den “Goldenen ApfeL” (Wien) zu erobern, und am 13.7. gelangte die Hauptmacht der Türken vor Wien an. Nur Dank des deutsch-polnischen Entsatzheeres unter Johann III. Sobieski von Polen gelang es, sie in der Schlacht am Kahlenberg entscheidend zu schlagen. 1697 besiegte Prinz Eugen die Türken endgültig bei Zenta. Leopold gewann Ungarn zurück, das er 1687 zur Erbmonarchie machte, sowie Siebenbürgen. Im Frieden von Karlowitz (1699) wurde die Herrschaft der Habsburger über ganz Ungarn anerkannt, und der Aufstieg Österreichs zur europäischen Großmacht eingeleitet. Da Frankreich Habsburgs Hauptgegner in Europa war, beteiligte sich Österreich an Kriegen gegen das Frankreich Ludwigs XIV. (sog. Holländischen Krieges mit dem Frieden von Nimwegen (1679), Pfälzischen Erbfolgekrieg, in dem Leopold sich der Großen Allianz gegen Frankreich anschloß, sowie den Spanischen Erbfolgekrieg, der 1701, wenige Jahre vor seinem Tode, wegen der Erbfolge in Spanien entbrannte und der bis 1713 andauern würde.

Im Inneren baute er - ganz im Sinne des Absolutismus - eine straffe Zentralverwaltung aus und brachte den immerwährenden Reichstag in Regensburg die kaiserliche Autorität wieder zur Geltung. Trotz Anregungen zum dringlich notwenigen wirtschaftlichen Aufschwung, u.a. durch die Schrift Österreich über alles, wann es nur will (1684) des aus Deutschland stammenden Wirtschaftstheoretiker Philip Wilhelm von Hörnigk (*1640, †1714) blieb Österreich hinter Frankreich und den Niederlanden in dieser Beziehung zurück; Leopolds Interessen waren mehr auf Wissenschaft und Kunst gerichtet. Allerdings begann unmittelbar nach dem Ende der Bedrohung durch die Türken eine ungeheure Bautätigkeit im neuen Stil des Barocks - nicht nur in der Hauptstadt. 1669 verwies er die Juden der Stadt, wobei ihm als Vorwand eine Feuer diente, das im neuen Anbau des Leopoldinischen Trakt der Hofburg ausgebrochen war und zu dem die Juden als Sündenböcke herhalten mußten (die Vertreibung brachte u.a. gravierende Steuerausfälle mit sich, so daß die Finanzbehörde dem Kaiser riet, die Juden wieder aufzunehmen, was er verweigerte). Auf dem Gelände des Ghettos entstand die Leopoldstadt, an der Stelle der Synagoge wurde die Leopoldskirche erbaut, die allerdings 1683 während der Belagerung durch die Türken zerstört wurde.

Verheiratet war Leopold in erster Ehe seit 1666 mit seiner Nichte (und zugleich Cousine) Margareta Theresa von Spanien, Tochter von Philipp IV. von Spanien (anläßlich ihres Todes komponierte er ein Reqiem) und in zweiter Ehe mit Ferdinand Karls Tochter Claudia Felizitas, die nach zweieinhalbjähriger Ehe starb. Schließlich heiratete er 1676 in Passau Eleonore von Pfalz-Neuburg, Tochter des einflußreichen Philipp Wilhelm, seit 1685 Kurfürst von der Pfalz. Sie gebar ihm nach eineinhalbjähriger Ehe 1678 endlich den ersehnten Nachfolger, Joseph I., 1683 Maria Anna, die spätere Königin von Portugal, sowie 1685 schließlich Karl VI..

Treffen von Johann III. Sobieski mit Leopold I. in der Nähe von Schwechat nach der Schlacht um Wien

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Maria Elisabeth

Österreichische Erzherzogin, Tochter Leopolds I., Schwester Maria Anna Josepha (*1683, †1754), spätere Königin von Portugal; die unverheiratete Erzherzogin wurde als Nachfolgerin von Prinz Eugen von ihrem Bruder Kaiser Karl VI. von 1724 bis 1741 als Statthalterin der österreichischen Niederlande eingesetzt. Nach ihrem Tode fand sie zunächst in Brüssel ihre Ruhestätte, wurde jedoch 1749 nach Wien überführt.

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Eleonora Magdalena von der Pfalz-Neuburg

Kaiserin; erste Tochter des Herzogs Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, seit 1685 durch Erbfolge Kurfürst von der Pfalz, und dessen zweiter Ehefrau, Prinzessin Elisabeth Amalia von Hessen-Darmstadt. Ihre am 28.10.1667 in Düsseldorf geborenen, jüngere Schwester Maria Anna von der Pfalz, heiratete 1690 den spanischen König Karl II.. Die streng religiös in einem katholischen Elternhaus erzogene Prinzessin wollte sich ursprünglich in ein Kloster zurückziehen, stimmte dann aber dem Wunsch ihrer Eltern zu, den um sie werbenden Kaiser Leopold I., der seine zweite Ehefrau verloren hatte, zu heiraten. Die Heirat fand im Dezember 1676 statt. Eleonora, die ihren Mann um 15 Jahre überlebte, übte einen starken Einfluß auf den Hof auch dann noch aus, als ihr Sohn Joseph I. die Regierungsgeschäfte führte. Als dieser plötzlich an Pocken starb, übernahm sie bis zum Eintreffen ihres jüngsten Sohnes Karl aus Spanien die Regentschaft.

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Wien, Kaisergruft, Karlsgruft

Wien, Kaisergruft, Karlsgruft

Wien, Kaisergruft, Leopoldsgruft

Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)

Joseph I.

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Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1705-11); ältester Sohn Kaiser Leopolds I.. Bereits 1690 zum König gewählt, folgte er 1705 seinem Vater auf dem Kaiserthron nach. Joseph führte den Spanischen Erbfolgekrieg fort, in dem vergeblichen Bemühen, seinen Bruder Karl (später als Karl VI. Kaiser) zum König von Spanien zu machen. Dank der Siege seines Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen konnte er Österreich auch eine Vormachtstellung in Italien verschaffen. In Ungarn mußte sich Joseph mit dem seit 1703 tobenden Aufstand auseinandersetzen, der von Ludwig XIV. von Frankreich unterstützten wurde. Im Reich restaurierte er die kaiserliche Macht u.a., indem er die Reichsacht gegen Frankreichs Verbündete Bayern und Köln verhängte. Joseph starb drei Monate, nachdem er den Frieden mit Ungarn unterzeichnet hatte, an den Pocken.

Verheiratet war Joseph I. seit dem 24.2.1699 mit Wilhelmina Amalia von  Braunschweig-Lüneburg, Tochter von Johann Friedrich und dessen Gemahlin Prinzessin Benedicta Henrica von Pfalz-Simmern. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

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Karl VI.

                                

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1711-40) sowie als Karl III. König von Ungarn (1712-40); zweiter Sohn Kaiser Leopolds I. Als Karl II., der letzte Habsburger auf dem spanischen Thron, 1700 ohne Nachfolger starb, rief Leopold seinen Sohn Karl zum König von Spanien aus, gegen den Bourbonenherzog Philipp von Anjou, den Karl II. per Testament zum Thronfolger designiert hatte. Philipp bestieg als Philipp V. den spanischen Thron und löste damit den Spanischen Erbfolgekrieg (1701-14) aus. Während Karl zahlreiche Verbündete zur Seite standen, wurde Philipp nur von Frankreich unterstützt, aber am Ende mußte Karl im Frieden von Utrecht doch auf die spanische Krone verzichten. Dafür erhielt er im Frieden von Rastatt 1714 die spanischen Lande Neapel, Mailand, Sardinien und die spanischen Niederlande. 1711 war Karl seinem älteren Bruder Joseph I. als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches auf dem Thron gefolgt. 1713 erließ er die Pragmatische Sanktion, um die Thronfolge seiner Tochter Maria Theresia in den österreichischen Erblanden zu sichern, falls er ohne männlichen Erben sterben sollte. Die Türkenkriege konnte er dank seines fähigen Feldherrn, des Prinzen Eugen von Savoyen, für sich entscheiden. Im Frieden von Passarowitz (1718) erhielt Karl Teile Serbiens und der Walachei. 1733 ließ er sich ohne Erfolg in den Polnischen Erbfolgekrieg ein. Im Frieden von Wien, der den Krieg 1735 beendete (aber erst 1738 ratifiziert wurde), überließ Karl VI. Neapel-Sizilien der spanischen Linie des Hauses Bourbon, erhielt dafür aber die Herzogtümer Parma und Piacenza. Während des zweiten Türkenkrieges von 1737 bis 1739 verlor Karl VI. wieder den Großteil des Gebiets, das er 1718 dazugewonnen hatte. Seine Nachfolgerin in den österreichischen Landen wurde seine Tochter Maria Theresia, deren Thronanspruch allerdings im Österreichischen Erbfolgekrieg angefochten wurde.

Karl, der im Alter von 18 Jahren von seinem Vater nach Spanien geschickt worden war, um dort die habsburgischen Interessen zu vertreten, führte nach seiner Rückkehr nach Wien und der Thronbesteigung am österreichischen Hofe das strenge spanische Hofzeremoniell ein, das jeden und alles auf das Genaueste reglementierte.

Feierlichkeiten auf dem Römerberg in Frankfurt am Main anlässlich der Krönung zum Kaiser am 22.12.1711 zoom

 

 

Elisabeth-Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel

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Kaiserin; erstgeborene Tochter Ludwig Rudolfs, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel; Gemahlin von Kaiser Karl VI.; die Trauung des Paares wurde am 23.4.1708 in der Pfarrkirche von Wien-Hietzig per procurationem vollzogen, wobei der abwesende Bräutigam - er weilte in Spanien - durch den Kaiser vertreten wurde (zuvor war sie zum katholischen Glauben übergetreten). Am 1.8. wurde das Paar dann vom Erzbischof in Barcelona in der Kirche Santa Maria del Mar getraut. Anläßlich der Hochzeit wurde am 2.8. im Palacio de la Llotja de Mar in Barcelona die von dem Venezianer Antonio Caldera komponierte italienische Oper Il piu bel nome in Catalan ("El más bello nombre") aufgeführt. Als Karl 1711 nach Wien zur Krönung fuhr, blieb Elisabeth-Christine in Barcelona als Generalgouverneur bis 1713 zurück, als sie nach Wien zu ihrem Gatten ging. Die Ehe blieb jahrelang kinderlos. Ein 1716 geborener Sohn starb bereits sechs Wochen nach der Geburt. Dann kamen drei Töchter zur Welt: 1717 Maria Theresias, 1718 Maria Anna und 1724 Maria Amalia (†1730).

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Maria Anna Eleonore Wilhelmine Josepha

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Erzherzogin; zweitälteste Tochter von Karl VI.; geliebte Schwester Maria Theresias, Gemahlin des Prinzen Karl von Lothringen, des Statthalters der Niederlande. Sie starb im Alter von nur 26 Jahren im Kindbett, kurz nachdem ihr erstes Kind tot geboren war.

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Bild: Alexander Krischnig (2004)

Wien, Kaisergruft, Karlsgruft

Bild: Alexander Krischnig (2004)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
Bild: Alexander Krischnig (11/2005)

Wien, Kaisergruft, Leopoldsgruft

Wien, Kaisergruft, Karlsgruft

Wien, Kaisergruft, Karlsgruft

Wien, Kaisergruft, Karlsgruft

Wien, Kaisergruft, Karlsgruft

Leopold Joseph

 

Erzherzog, Sohn Josephs I.

 

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Margarita Theresa [span. Margarita Teresia de Austria]

pinxit Diego Velazquez                         

Kaiserin von Österreich; Tochter König Philipps IV. von Spanien und der Erzherzogin Maria Anna von Österreich, die eine Tochter Kaiser Ferdinands III. war; sie war erste Gemahlin Kaiser Leopolds I., ihren Onkel und zugleich Cousin), der sie Ostern 1666 per procurationem heiratete; erst im Dezember kam die 15-Jährige nach Wien, wo die Hochzeit mit großem Prunk gefeiert wurde. Die streng im katholischen Glauben erzogene und verwurzelte Margarita Theresa veranlaßte ihrem Gemahl zur Vertreibung der Juden aus Wien; angeblich seien sie an den Fehlgeburten Schuld (in sechs Ehejahren gebar sie sechs Kinder - darunter zwei Fehlgeburten -, aber nur eine Tochter erreichte das Erwachsenenalter: Maria Antonia (*1669, †1692), spätere Frau von Maximilian II. Emanuel.

Das durch das strenge Hofprotokoll der spanischen Linie der Habsburger geprägte Gefolge der jungen Kaiserin, vom Hof in Wien als Arroganz ausgelegt, gerierte anti-spanische Ressentiments, eine Haltung, die sich auch gegen die junge Kaiserin zu richten begann. Diese Anfeindung gipfelte in der kaum verborgenen Hoffnung, daß die sowieso schon kränkelden Kaiserin bald sterben möge, um damit den weg zu einer zweiten Heirat des Kaisers freizumachen. Die Atmosphäre am Hof in Wien belastete Margarita Teresa sehr, und kurz nach der Geburt ihres sechsten Kindes starb sie im Alter von nur 21 Jahren.

Da von Margarita Theresa im Gegensatz zu ihrer mit König Ludwig XIV. von Frankreich verheirateten Halbschwester María Teresa kein Verzicht auf das spanische Erbe gefordert worden war, ging ihr Anspruch auf das spanische Erbe mit ihrem Tode auf Kaiser Leopold I. über. Dieser begründete später im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges seinen Anspruch auf Spanien.


Las Meninas (Die Hoffräulein,1656)

Im Vordergrund Mitte: Die 5-jährige Margarita Teresa; Im Spiegel im Hintergrund: Das spanische Herrscherpaar; Links an der Staffelei: Diego Velazquez

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Erik XIV.

   

 

König von Schweden (1560-68); einziger Sohn aus der Ehe zwischen Gustav I. Wasa von Schweden und dessen erster Gemahlin Katharina von Sachsen-Lauenburg (†1535 ), die bereits starb, als Erik zwei Jahre alt war; er kam danach unter die Fittiche seiner Stiefmutter Margareta Leijonhuvud (†1551), die zu ihm ein gespanntes Verhältnis, weil er in der Thronfolge vor ihrem erstgeborenen Sohn Johann, der nach dem Tode seines Stiefbruders als Johann III, den schwedischen Thron besteigen wird, stand. aber auch das Verhältnis zu seinem Vater war nicht ohne Spannung. so gefiel ihm Eriks Heiratsabsichten mit der englischen Prinzessin Elisabeth Tudor, der späteren Königin Elisabeth I. von England. Der Plan wurde nicht weiter verfolgt, da sein Vater starb; allerdings gab es später weitere, wenn auch erfolglose, Heiratsanträge, die Maria Stuart, Renata von Lothringen, Anna von Sachsen und Christine von Hessen bertrafen.

Nach dem Tode seines Vater bestieg er den Thron und begann unmittelbar nach seiner Krönung am 29.6 1561 im Hinblick auf seine Brüder mit der Absicherung der Macht, indem er in den Artikeln von Arboga die politische Macht der Herzöge begrenzte. Außerdem stellte er die Stadt Reval (heute: Tallinn), die zum Bereich seines Bruders Johann gehörte, der Herzog von Finnland war, unter seine Schutzmacht und mit seinen Eroberungsfeldzüge in Estland kam er seinem Bruder zuvor, der sich .daraufhin an den polnischen König Sigismund II. August wandte, dessen jüngere Schwester Katharina Jagiellonica und gegen eine beträchtliche Geldsumme von 120.000 Talern Ländereien in Livland, deren Lage Eriks Expansionspolitik behinderten, erhielt. . Als Johann Anfang 1563 von Polen nach Turku zurückkehrte, forderte Erik ihn auf zu entscheiden, ob er zu Polen oder zu Schweden stehe. Johann antwortete ausweichend, doch die Äußerungen einer Person aus Johanns Diensten reichten Erik, um ihn am 23.4.1563 wegen Hochverrats anzuklagen. Der Reichstag verurteilte Johann zum Tode, doch nach seiner Gefangennahme wurden er und seine Frau zur Kerkerhaft auf Schloß Gripsholm begnadigt. Erst Im Herbst 1567 ließ er seinen Halbbruder Johann sowie dessen Frau Katharina wieder frei.

Eriks Expansionsdrang führte zu einem Zusammenstoß mit seinem Cousin Friedrich II. von Dänemark. Der größte Teil von Erik XIV. war geprägt durch den Livländischer Krieg und den nach den schwedischen drei Kronen im dänischen Wappen benannten Dreikronenkrieg von 1563-70 (auch Skandinavischen Siebenjährigen Krieg gegen Dänemark geprägt, in dem er zwar die meisten dänischen Eroberungsversuche zurückweisen, seine eigenen Akquisitionen jedoch nicht halten konnte. Ab 1563 wurde ihm Wahnsinn unterstellt, nachdem sein Herrschaftsgebaren noch willkürlicher und von Gewald geprägt war. 1567 tötete er, mehrere des Hochverrats verdächtige Mitglieder der Familie Sture, wobei Erik eigenhändig Nils Svantesson Sture erstach. Nach den Sture-Morden wurde Johann inhaftiert und Eriks Konflikt mit dem Adel erreichte seinen Höhepunkt. Im Herbst 1568 rebellierten die Herzöge und die Adligen. Erik wurde vom Thron gestoßen und von seinem Bruder Johann, der den Thron übernahm, inhaftiert.

Eriks vertrauenswürdigster Berater, Jöran Persson, der die Verantwortung für die gegen den Adel gerichteten Klagen während der Regierungszeit Eriks XIV. trug, wurde kurz nachdem Johann den Thron bestiegen hatte, hingerichtet, während Erik in verschiedenen Schlössern in Schweden und Finnland gefangen gehalten wurde.Schließlich starb er im Gefängnis auf dem Schloßs Örbyhus: Nach einer seit der Zeit Johannes Messenius” bestehenden “Tradition” bestand seine letzte Mahlzeit eine aus einer Schüssel vergifteter Erbsensuppe. Ein Dokument, das von seinem Bruder Johannes III. von Schweden und dem Adeligen Bengt Bengtsson Gylta unterzeichnet wurde, gab den Wachen in seinem letzten Gefängnis ”freie Hand”, ihn ggf. zu vergiften, falls jemand versuchte sollte, ihn aus der Haft zu befreien. Als man Eriks XIV. sterbliche Überreste später exhumierte, ergab eine moderne forensische Analyse Hinweise auf eine tödliche Arsenvergiftung.

Inschrift:

Dem König Schwedens, Gothlands und Vand
Des Krieges Taten zu Land und zu Wasser wegen berühmt
Den fernen Angehörigen unterliegend, dennoch das Leben lassend.

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Bild: Kigsz (07/2018) Wikipedia.sv

Västerås (Prov. Västmanlands län) Domkyrka

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Adel / Regenten XVI

Omnibus salutem!