König von Belgien (1831-65); aus dem Hause Sachsen-Coburg-Saalfeld stammend, jüngerer Bruder von Victoire, der Mutter der englischen Konigin Victoria; Vater von Leopold II.; seine erste Frau, die englische Prinzessin (die Tochter des künftigen Königs, Georg IV.) starb bei der Totgeburt ihres Kindes im November 1817 ein Jahr nach der Hochzeit. Seit 1832 war er in zweiter Ehe mit Louise von Orléans (*1812, †1850), der Tochter von König Louis Philippe von Frankreich verheiratet (eine Ehe mit der Schauspielerin Caroline Bauer [1829] galt als nicht vollzogen). Nachdem Belgien am 4. Oktober 1830 die Unabhängigkeit von den Niederlande verkündete, wurde Leopold vom belgischen Nationalkongress gefragt, ob er König von Belgien werden wolle; er sagte zu, wurde zum König der Belgier gewählt und legte am 21. Juli 1831 den Eid auf die Verfassung ab. Dieses Datum wurde fortan zum belgischen Nationalfeiertag erklärt. Leopold I. galt als Vorbild eines konstitutionellen Herrschers.
mit Charlotte von England
König der Belgier (1909-34); verteidigte als militärischer Oberbefehlshaber die belgische Neutralität im Ersten Weltkrieg, verweigerte deutschen Truppen den Durchmarsch durch Belgien (Ehrenname Koning-Ridder, dt. König-Ritter). Albert verünglückte tödlich bei einem Kletterunfall in den Ardennen.
Elisabeth Gabriele Valérie Marie
Herzogin in Bayern; Königin von Belgien; Tochter Carl Theodors, Herzog in Bayern und seiner Frau, der Infantin Maria Josepha von Portugal; Mutter Leopolds III.; Nichte der Kaiserin Elisabeth (Sisi); trat als Patronin der Musik und der Künste sowie durch ihre karitativen Tätigkeiten hervor.
Hochzeitphoto von 1900
Verheiratet war sie seit 2.10.1900 mit dem ein Jahr älteren Prinzen Albert von Belgien, dem späteren König von Belgien, den sie im Mai 1897 in Paris kennen gelernt hatte.
Brüssel, Königliche Krypta, Notre-Dame-de-Laeken-Kerk
Links: Baudouin Rechts: Leopold II.
Links: Albert I. Rechts: Leopold III.
Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen; zweite Tochter des Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach und der Großfürstin Maria Pawlowna, einer Schwester Zar Alexanders I. von Rußland; seit 1829 mit dem späteren deutschen Kaiser Wilhelm I., verheiratet, den sie stark beeinflußte. Aus der Verbindung ging der spätere Kaiser Friedrich III. und Luise, die spätere Großherzogin von Baden, hervor. Augusta war eine erbitterte Gegnerin des Reichskanzlers Otto von Bismarck.
Deutscher Kaiser und König von Preußen; der zweiter Sohn Friedrich Wilhelms III. und der Königin Luise, Tochter des Herzogs Karl II. von Mecklenburg-Strelitz, Großvater Wilhelms II. und seit 11.6.1829 mit Augusta verheiratet; nahm an den Feldzügen von 1814/15 teil und erhielt nach der Thronbesteigung seines älteren Bruders Friedrich Wilhelm IV. den Titel “Prinz von Preußen”, der spöttisch vom Volksmund wegen der gewaltsamen Niederwerfung der Märzrevolution von 1848 in “Kartätschenprinz” abgeändert wurde. Die Kritik an ihm wurde so stark, daß er nach England floh, jedoch bereits nach wenigen Monate im Juni 1848 wieder nach Berlin zurückkehren konnte, sogar in die preußische Nationalversammlung gewählt wurde und 1849 die Niederwerfung des pfälzischen und badischen Aufstandes leitete. Unter dem liberalen Einfluß seiner Frau stehend, geriet er mehr und mehr in Gegensatz zu seinem konservativen Bruder. Als er wegen dessen fortschreitender psychischen Erkrankung die Geschäfte zunächst kommissarisch und schließlich im Oktober 1858 die Regentschaft übernommen hatte, leitete er nach der Thronbesteigung am 2.1.1861 eine neue Ära der preußischen Politik ein, die zu Konflikten mit den konservativen Kräften so sehr eskalierte, daß Wilhelm einen Rücktritt zugunsten seines Sohnes Friedrich in Erwägung zog. Die Berufung Otto von Bismarcks zum Ministerpräsidenten durch konservative Kräfte um den Kriegsminister Albrecht von Roon beendete die Krise. Wilhelm ließ sich in entscheidenden Situationen von ihm leiten. Am 18. Januar 1871 wurde er nach siegreicher Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges im Spiegelsaal zu Versailles zum deutschen Kaiser ausgerufen, Reichskanzler wurde Otto von Bismarck. Allseits durch Taten und außen- wie innenpolitische Erfolge geachtet, förderte Wilhelm die Integration der Einzelstaaten in das neu geschaffene Deutsche Reich, und stärkte somit zugleich die monarchische Dynastie. Wilhelm I. starb im Dreikaiserjahr am 9. März 1888. Sein Nachfolger wurde sein Sohn, Kaiser Friedrich III.
Eigenhändige Siegesdepeche Wilhelms I. an Königin Augusta vom Schlachtfeld in Sedan am 1.9.1870.
Übergabe Napoléons III. an Wilhelm I. zu Sedan am 2.9.1870
Die Proklamierung des Deutschen Kaiserreiches im Spiegelsaal zu Versailles
Berlin, Mausoleum im Charlottenburger Schloßpark
Brüssel, Königliche Krypta, Notre-Dame-de-Laeken-Kerk
Brüssel, Königliche Krypta, Notre-Dame-de-Laeken-Kerk
historisierendes Bild
Herzogin der Normandie; Königin von England (ab 1068); Tochter von Balduin V., Graf von Flandern, und Adela von Frankreich. Als bekannt wurde, daß sie mit Wilhelm I. dem Eroberer verheiratet werden sollte, untersagte Papst Leo IX. auf den Konzil von Reims im Oktober 1049 diese Verbindung (ob wegen des nahen Verwandtschaftsgrades der beiden zu einander oder aus politischen Gründe, ist nicht klar). Die Hochzeit mit dem Herzog der Normandie und späteren König von England fand in Eu (Dép. Seine-Maritime) im Jahre 1050 od. 1051 dennoch statt (erst auf dem zweiten laternischen Konzil im Jahre 1059 genehmigte Papst Nikolaus II. diese Verbindung). 1066 wurde Mathilde Herzogin der Normandie und zwei Jahre später nach der Eroberung Englands im Jahr 1068 als Mathilde I. zur Königin von England gekrönt (sie hatte, als ihr Mann nach England aufgebrochen war, bereits die Regentschaft über die Normandie übernommen).
Aus der Verbindung gingen wenigstens fünf Töchterhervor, sowie vier Söhne: Robert, späterer Herzog der Normandie, Richard (†1081), der bei einem Unfall im New Forest ums Leben kam, sowie Wilhelm (II.) und Heinrich (I.), die beide nacheinander Könige von England wurden.
Caën, Abbaye-aux-Dames
Hinweis: Nachdem ihr Grab 1562 durch die Calvinisten zerstört worden war und anschließend wieder hergestellt worden war, wurde es während der Französischen Revolution erneut zerstört. 1819 wurde es erneut wiederhergestellt, allerdings war nur noch die Grabplatte vorhanden.
Skizze aus den 19. Jahrhundert
König der Belgier (1951-93); Sohn Leopolds III., seit 1960 mit Dona Fabiola de Mora y Aragón verheiratet.
König der Belgier (1865-1909); Sohn von Leopold I.; sehr umstrittene Persönlichkeit, weil er sich das von Henry Morton Stanley in seinem Auftrag erkundete Kongogebiet privat als Kongofreistaat aneignete, als dessen Souverän er 1885 (Berliner Kongokonferenz) anerkannt wurde. Leopold ließ das Land u.a. zur Finanzierung eines umfangreichen Bauprogramms in Brüssel systematisch und skrupellos plündern und errichtete zu diesem Zwecke ein grausames Kolonialregime, dem mehrere Millionen Kongolesen zum Opfern fielen (Kongogreuel). Diese Machenschaften wurden durch den britischen Diplomaten und späteren irischen Nationalisten Sir Roger Casement, der 1900 in britischen Auftrag eine Kommission in den Kongo leitete, um die Zustände im Kongo aufzudecken (Kongo-Bericht, 1904), und den britischen Journalisten Edmund Dene Morel, den er kurz zuvor kennengelernt hatte, in seiner Zeitschrift West African Mail und in seinem Buch Red Rubber (1906) in jahrelangen Kampagnen publik gemacht hatte. In der Folge der Empörung in Belgien und in anderen europäischen Staaten mußte Leopold, obwohl die Vernichtung aller Akten einem Eingeständnis gleichkam, seine Kolonie 1908 gegen Zahlung einer Millionenabfindung dem belgischen Staat übertragen. Seine Tochter Stephanie war mit Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn verheiratet.
König der Belgier (1934-51); Sohn Alberts I., heiratete 1926 die schwedische Prinzessin Astrid (*1905, †1935) und in zweiter Ehe 1941 Marie Lilian Baels (Prinzessin de Rethy, *1917); kapitulierte im Zweiten Weltkrieg nach dem deutschen Einmarsch (Mai 1940). Von 1940 bis 1944 war er auf Schloß Laeken interniert, von 1944 bis 1945 in deutscher Kriegsgefangenschaft, danach bis 1950 im Exil. Starke Widerstände v.a. seitens der Sozialisten und Liberalen gegen seine Rückkehr veranlaßten ihn - trotz einer für ihn günstigen Volksabstimmung (1950) - 1951 zugunsten seines Sohnes Baudouin abzudanken.
Brüssel, Königliche Krypta, Notre-Dame-de-Laeken-Kerk
Links: Baudouin Rechts: Leopold II.
Haile Selassie I. [amharisch ቀዳማዊ ኀይለ ሥላሴ, dt. Macht der Dreifaltigkeit] (urspr. Ras Tafari Makonnen)
1960
Kaiser von Abessinien (1930–36 und 1941–74); Großneffe von Kaiser Menelik II.; bezeichnete sich selbst 225. Nachfolger des Königs Salomon; wird von der Glaubensrichtung der Rastafari als der wiedergekehrte Messias verehrt; stürzte 1916 Meneliks Nachfolger, Lij Iyasu, setzte Zauditu, die Tochter des alten Kaisers, ein und machte sich 1928 durch einen Staatsstreich selbst zum Regenten und zum Negus (i.e. König). Als Zauditu 1930 starb, folgte er ihr auf den Kaiserthron und gab sich den Namen Haile Selassie (dt. “Macht der Dreifaltigkeit”). Selassie verfolgte eine behutsame Modernisierungspolitik, schuf 1931 u.a. eine Verfassung, die allerdings die absolute Macht des Kaiser nicht einschränkte. Außerdem erreichte er die Aufnahme seines Landes in den Völkerbund. Nachdem italienischen Streitkräfte unter Mussolini sein Land 1935 angegriffen hatten, ging er im Mai 1936 nach London ins Exil. Nachdem die italienischen Truppen vor britischen Verbänden hatten kapitulieren müssen, kehrte er im Mai 1941 nach Äthiopien zurück. 1945 sicherte er seine Herrschaft auch über Eritrea. Mit Unterstützung aus Ost und West suchte er die Wirtschaft Äthiopiens zu entwickeln. So unternahm er zahlreichr Staatsbesuche; so war 1954 der erste offizielle Staatsgast in der Bundesrepublik Deutschland. 1960 gelang es loyalen Gruppen einen gegen Selassie gerichteten Putsch rasch abzuwenden. 1963 Haile Selassie entscheidend zur Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) bei. Als Vermittler in afrikanischen Streitigkeiten gewann er international hohes Ansehen. Wachsende Unzufriedenheit mit den feudalen Struktur des Landes, grassierende Korruption in den Regierungskreisen, Inflation, Dürrekatastrophen und Hungersnöte lösten jedoch im Februar/März 1974 einen Militärputsch linker Offiziere aus; Selassie wurde am 12.9.1974 durch das regierende Militärkomitee abgesetzt und inhaftiert. Er starb bald darauf im Arrest unter ungeklärten Umständen - vermutlich mit einem Kissen erstickt.
Addis Abeba, Kathedrale der Heiligen Dreieinigkeit
Hinweis: Der Diktator Mengistu Haile Mariam ließ den Leichnam Selassies unter einer Toilette einmauern. Erst nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft wurde im Jahr 2000 die Bestattung nachgeholt.[
Omnibus salutem!