Florian Geyer (auch Florian Geier von Giebelstadt)

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Fränkischer Reichsritter; wurde nach dem Tode seines Vater im Jahre 1492 von Christoph von Seckendorf, dem Bruder seiner Mutter und Amtmann in Ansbach erzogen. 1519 nahm er als Lehnsmann des Markgrafen Kasimir von Ansbach im Heer des Schwäbischen Bundes, als Landsknechtsführer an einer Strafexpedition gegen Herzog Ulrich von Württemberg und u.a. auch gegen Götz von Berlichingen teil, des Amtmann in Möckmühl. Im selben Jahr wurde er Truppenführer im Dienst des Deutschordenshochmeisters Albrecht d. Ä., der Kontakt zu Martin Luther hatte. Geyer trat er zum Luthertum über und übernahm, nachdem er bereits 1523 aus den Diensten Alrechts ausgetreten war, im Bauernkrieg 1525 die Führung des Tauber(taler)haufens. Er stellte aus eigenen Mitteln eine einhundert Mann starke Truppe zusammen, den “Schwarzen Haufen”, die eine starke Kerntruppe im Bauernheer darstellte. Durch geschickte Verhandlungen gelang es ihm, mehrere kleine Städte für seine Sache, ein auf das Bauern- und Bürgertum ohne adlige und geistliche Vorrechte begründetes Reich mit dem Evangelium als moralischer Grundlage, zu gewinnen, so u.a. Rothenburg ob der Tauber. Außerdem führte er Verhandlungen mit dem Markgrafen Kasimir von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth und Würzburg. Allerdings war er nicht in der Lage, die radikalisierten Bauern zu einem gemäßigterem Verhalten zu überreden, zumal er wegen seiner adeligen Herkunft bei den Bauern auf Mißtrauen stieß. Erst als die Truppen des Schwäbischen Bundes den Bauern erste schwere Niederlagen erteilt hatten, wurde auf seinen Rat hin der Versuch unternommen, einen Frieden unter Vermittlung seines einstigen Lehnsherrn Markgraf Kasimir von Ansbach auszuhandeln, den er in Rothenburg ob der Tauber treffen wollte. Als Geyer nach der Niederlage der Bauern in der Entscheidungsschlacht bei Ingolstadt in Unterfranken und Königshofen am 4.6.1525, an der er nicht teilgenommen hatte, vom dortigen Stadtrat ausgewiesen wurde, ritt er allein nach Norden und wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni von zwei Knechten seines Schwagers Wilhelm von Grumbach im Gramschatzer Wald bei Würzburg ausgeraubt und erstochen.

Gerhart Hauptmann verfaßte 1896 ein gleichnamiges Drama.

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Gramschatzer Wald bei Rimpar (Ldkrs. Würzburg)

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Hinweis: Über den Verbleib des Leichnams Geyers ist nichts bekannt.

Vlad III. Draculea gen. Graf Dracula

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Rumänischer Fürst; 1448, 1456–62 und 1476 Woiwode der Walachei; zweiter Sohn des Vlad II. Dracul (*~1400, †1447) - daher auch der Namenszusatz Draculea i.a. Sohn des Dracult - und der Prinzessin Cneajna aus dem Fürstentum Moldau. Vlad III. wird wegen seiner Vorliebe für die Hinrichtungsart der Pfählung oft mit dem Beinamen Tepes (dt. “der Pfähler“) versehen. Diesen Namen erhielt er jedoch erst nach seinem Tod. Zu Beginn seiner Herrschaft hatte Vlad Tribut an den ottomanischen Herrscher Mehmet II. entrichtet, um diesen aus seinem Land fern zu halten. 1461 erklärte er in einem Brief, er könne keine weiteren Zahlungen leisten und attackierte die ottamanische Festung in der Wallachei, brannte sie nieder und besetzte zwei von den Türken gehaltenen Donauübergänge. Als Sultan Mehmed II. 1462 in die Walachei einrückte, wurde er von unzähligen gepfählten Leichen türkischer und zum Islam konvertierten walachischen Männer, Frauen und Kinder empfangen (es soll sich um annähernd 24.000 Personen gehandelt haben). Vlad wurde in der Schlacht mit den Türken im Jahre 1476 getötet und geköpft. Das Haupt wurde nach Konstantinopel gesandt und dort auf einem Pfahl öffentlich als Zeichen des Sieges über den Pfähler zur Schau gestellt.draculka_text

Vlad, bereits zu seinen Lebzeiten Gegenstand zahlreicher Legenden, wurde im 19. Jahrhundert dann zu d e r Vampirgestalt in der westlichen Literatur. Bei der Schaffung der Romanfigur Dracula soll Bram Stoker durch Vlad III. inspiriert worden sein.

 

Darstellung aus dem Jahre 1499

 

 

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Vlad III. empfängt den türkischen Botschafter

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Snagov b. Bukarest (Rumänien), Kloster

Hinweis: Ob es sich hier tatsächlich um die Grabstätte Vlads III. handelt, wird bezweifelt. Es wird vermutet, daß sein Leichnam eher im von ihm gegründeten Kloster Comana (Kreis Giurgiu, Walachei) beigesetzt worden sei. Stichhaltige Beweise existieren jedoch nicht.

Saint-Geneviève-des-Bois, Russischer Friedhof

Olav II. Håkonsson [dän. Oluf II.]

 

König von Dänemark (1376-87), seit 1380 auch als Olav IV. König von Norwegen: Sohn von Håkon VI. und Margarethe I. von Dänemark; als sein Vater 1380 starb, wurde er als dessen Nachfolger König von Norwegen; allerdings übernahm seine Mutter die Regentschaft, da Olav noch minderjährig war. 1385 wurde er auf Initiative seiner Mutter, die in seinem Namen mit dem schwedischen Reichsrat über die Übernahme des Throns von dem in Schweden unbeliebten Mecklenburger Albrecht verhandelt hatte, zum Gegenkönig gewählt, statt, wie man erwartet hatte, Herzog Albrecht IV. von Mecklenburg, der Sohn von König Waldemars älterer Tochter Ingeborg, Anspruch auf den dänischen Königsthron erheben würde. Unter Olavs Regentschaft begann 1380 die Union zwischen Norwegen und Dänemark, die bis in das Jahr 1814 andauerte. Als Olav im Alter von nur 17 Jahren verstarb, übernahm seine Mutter die Regentschaft für alle drei Länder und führte sie 1387 zur Kalmarer Union zusammen.

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Felix Felixowitsch Fürst Jussupow  [russ. Фе́ликс Фе́ликсович Юсу́пов]

Russischer Fürst (seit 1891); Sohn des Felix Graf Sumarokow-Elston; studierte von 1909 bis 1912 am University College in Oxford. Am 22.2.1914 heiratete er im Anitschkow Palast in Sankt Petersburg die Nichte Zar Nikolaus’ II., die Prinzessin Irina Alexandrowna, Tochter des Großfürsten Alexander von Rußland, Großonkel und Schwager des Zaren. Während der Hochzeitsreise des jungen Paars brach der Erste Weltkrieg aus, so daß sie nicht in die Heimat zurückkehren konnten. Sie wurden in Berlin interniert, konnten aber schließlich über die neutralen Länder Dänemark und Finnland nach Rußland zurückkehren. Zurück in Sankt Petersburg ließ Jussupow in einem Flügel seines Moika Palastes ein Hospital einrichten und wurde Mitglied des Kadettencorps, weigerte sich jedoch, Verantwortung in der Armee zu übernehmen (was die Cousine seiner Ehefrau, Großfürstin Olga, älteste Tochter des Zars, veranläßte, sich abfällig über ihn zu äußern). In das Licht der Geschichte trat Felix Jussupow, als er Rasputin, der einen immer größer werdenden Einfluß auf die Zarin Alexandra Fjodorowna und mit ihrer Billigung auf die Regierung - zunächst mit Wohlwollen konservativer, religiöser Kräfte - gewonnen hatte, als Drahtzieher mit Großfürst Dmitri Romanow und anderen Mitverschworenen während eines Mitternachtsfestes im Moika Palast ermordete. Die Tat wurde weitgehend geduldet, v.a. da Gerüchte aufgekommen waren, er habe mit dem Deutschen Reich verhandelt, mit dem Rußland im Kriege stand, außerdem wurde Rasputin neben der Hofgesellschaft zunehmend seitens der Bevölkerung für die zunehmenden militärischen und wirtschaftlichen Probleme Rußlands verantwortlich gemacht. Als die Zarin Alexandra Fjodorowna von dem Mord in Kenntnis gesetzt war, forderte sie die unverzügliche Hinrichtung Jussupows und des Großfürsten Dmitri; die Behörden verfolgten die Täter jedoch nicht, sie wurden wegen der Tat niemals zur Rechenschaft gezogen. Nachdem der Zar abgedankt hatte, gingen 1919 Jussupow und seine Frau zunächst auf die Krim, dann über Malta und Italien ins Exil nach Frankreich.

 

Irina Alexandrowna Romanowa [russ. Ирина Александровна Романова]

1913           1930er   

 

Russische Fürstin; einzige Tochter von Großfürst Alexander Michailowitsch Romanow und dessen Gemahlin Xenija Alexandrowna Romanowa, sowie einzige Nichte des Zaren Nikolaus II.; heiratete am 22. Februar 1914 Fürst Felix Jussupow, Erbe des größten Privatvermögens Rußlands und einer der Männer, die 1916 den Wanderpredigers Grigori Rasputin ermordeten, der einen großen Einfluß auf die Zarin Alexandra ausübte. Während ihrer Flitterwochen, die sie im Nahen Osten und in Europa verbrachten, wurden sie vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges überrascht und in Berlin festgehalten. Irina bat daraufhin ihre .Cousine, die Kronprinzessin Cecilie von Preußen, mit ihrem Schwiegervater, Wilhelm II. zu sprechen, der allerdings dem Wunsch nach einer Ausreise nach Rußland nicht zustimmte, sondern dem Paar in Deutschland drei Landgüter anbot, auf denen sie sich für die Dauer des Krieges aufhalten könnten. Erst mit Hilfe des spanischen Botschafter gelang die Ausreise nach Rußland, allerdings über die neutralen Länder Dänemark und Finnland nach Petrograd (heute Sankt Petersburg). Nach dem Mord an Rasputin schickt der Zar ihren Mann in die Verbannung Nach der Abdankung von Zar Nikolaus II. kehrten die Jussupows in den Moika-Palast zurück und reisten dann von Sankt Petersburg auf die Krim, um von dort mit dem britischen Kriegsschiff MS Marlborough Richtung Malta und Italien zu reisen und dann weiter mit dem Zug nach Paris, wo sie einen Größteils ihres Lebens in in Boulogne-Billancourt in der Nähe der französischen Hauptstadt verbrachten.

Irina (Mitte) mit ihren Kusinen Tatjana (links) und Olga - zwei der Tochter von Zar Nikolaus II..-

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Sorø (Insel Seeland) Klosterkirche

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Christian V.

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König von Dänemark und Norwegen (1670-99); Sohn Friedrichs III. und Sophia Amalias, Tochter von Georg von Braunschweig und Lüneburg-Calenberg; wurde erst kurz vor dem Tod seines Vaters in die Regierungsgeschäfte mit einbezogen: Die Folge war eine starke Abhängigkeit von Beratern, v.a. Peder Schumacher Griffenfeld. Christian führte von 1675 bis 1679 während des Schonischen Krieges einen erfolglosen Kampf gegen Schweden um die Provinzen Schonen, Blekinge und Halland. Mit Wirkung vom 15.4.1683 ließ Christian V. die bislang in den einzelnen Gebieten Dänemarks gültigen Rechte (Jütisches Recht, Schonisches Recht und Seeländisches Recht) durch das Dänische Gesetzbuch (Danske Lov) ersetzen. 1686 belagerte er die Freie Reichsstadt Hamburg mit einem 16.500 Mann starkem Heer, um diese einzunehmen, mußte jedoch trotz heftigster Kämpfe nach einem Vergleich die Eroberungspläne aufgeben.

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Roskilde, Kathedrale

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Roskilde, Kathedrale

Louise zu Mecklenburg

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Königin von Dänemark; Tochter des Herzog Gustav Adolf zu Mecklenburg und dessen Frau Magdalene Sibylle von Holstein-Gottorp, Tochter Friedrichs III.; Mutter Christians VI., des späteren Königs von Dänemark; heiratete 1695 Kronprinz Friedrich von Dänemark und wurde 1699 Königin von Dänemark. Sie litt unter seinem Temperament, was mitunter zu peinlichen Situationen am Hofe führte. Noch zu Louises Lebzeiten ging er zwei Ehen zur linken Hand ein, und nur Tage nach ihrem Tod heiratete er eine der morganatischen Ehefrauen, Anna Sophie von Reventlow. Louise hatte ein enges Verhältnis zu ihrem Sohn Christian VI.. Wie dieser tief religiös, flüchtete sie sich aus ihrer Ehe in die Religion.

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Sophie Josephine Ernestine Friederike Wilhelmine Gräfin von Hatzfeldt-Wildenburg née Gräfin v. Hatzfeldt-Schönstein

 1840 

 

Deutsche Reichsgräfin, Sozialistin; Tochter eines Militärs und späteren Diplomaten in preußischen Diensten; wurde im August 1822 aus finanziellen Gründen mit ihrem Cousin Edmund Fürst von Hatzfeldt-Wildenburg zu Trachenberg, einem ausschweifenden und auch gewalttätigen Mann, verheiratet. Bereits 1830 versuchte sie, sich aus der unglücklichen Ehe zu befreien, sich scheiden zu lassen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch an der Weigerung ihrer Brüder, sie nach der Scheidung finanziell zu unterstützen. Erst 1846 nahm sie - unterstützt von dem 20 Jahre jüngeren Rechtsanwalt Ferdinand Lassalle, den sie durch Vermittlung des Grafen Keyserling kennengelernt hatte - einen neuen Anlauf; der Scheidungsprozeß, den Lassalle auch zu Propagandazwecken der Arbeiterbewegung nutzte, zog sich mit insgesamt 24 Prozessen vor über 36 Gerichten und bis 1854 hin. Mit Lassalle lebte sie seit 1848 - schon dreizehn Jahre getrennt von ihrem Ehemann - in Düsseldorf zusammen und war dort - als “rote Gräfin apostrophiert - während der Märzrevolution politisch aktiv. Ihr Haus in Düsseldorf wurde zu einem Treffpunkt von Revolutionären, darunter auch Karl Marx. Auch nach dem Ende des Prozesses blieb die Zigaretten und Zigarren rauchende Gräfin Lassalle weiterhin verbunden. 1859 zog sie nach Berlin und führte dort einen Salon. 1861 trafen Lassalle und sie auf einer Reise nach Italien mit Giuseppe Garibaldi zusammen. 1862 lebte sie in Zürich und reiste mit dem Freiheitskämpfer und Revolutionär Wilhelm Rüstow, dem späteren persönlichen Sekundanten von Lassalle, durch Süddeutschland. Nachdem Lassalle 1864 an den Folgen eines Duell gestorben war, versuchte sie, sein politisches Vermächtnis fortzuführen, indem sie seine nachgelassenen Schriften herausgab und in dem von Lassalle gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein ADAV tätig war. Dort aber geriet sie mit den männlichen Mitgliedern des Vereins in Konflikt, so daß sie im Jahre 1867 als Abspaltung vom ADAV den Lassalleschen Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (LADAV) gründete. Marx, der ihr früher ”ungleich mehr politischen Verstand“ als Lassalle zuschrieb, bezeichnete sie ab 1865 nur noch als ”die alte Hure Hatzfeldt“ Nach der Wiedervereinigung des LADAV mit dem ADAV im Jahre 1869 zog sie sich, nachdem es ihr nicht gelungen war, Lassalles Ideen in der Arbeiterbewegung durchzusetzen, aus der Politik zurück, und ließ sich nach der Versöhnung mit ihrer Familie auf dem gräflichen Gut zu Frauenstein zurück.

Ihr Sohn Paul Graf von Hatzfeld-Wildenburg (*1831, +1901) wurde 1885 Botschafter in London, wo er für ein deutsch-britisches Einvernehmen wirkte.

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Wiesbaden-Frauenstein, Gemeindefriedhof

Simonetta Cattaneo de Candia Vespucci

pinxit Botticelli     pinxit Botticcelli     pinxit Piero di Cosimo 1490

 

Italienische Adlige: als sie im April 1469 in der Chiesa di San Torpete mit ihren Eltern an einem Gottesdienst teilnahm, bei dem auch der gesamte Genueser Adel anwesend war, traf sie den Florentiner Marco Vespucci, einen entfernten Cousin des Seefahrers und Entdeckers Amerigo Vespucci. sein Vater hatte ihn zur Ausbildung an die Banco di San Giorgio nach Genua geschickt worden. Simonettas Eltern stimmten einer Verbindung der Beiden v.a. auch deswegen zu, weil Marcos’ Familie Verbindungen zur mächtigen Familie der Medicis unterhielt; zumal der kurz zuvor erfolgte Fall Konstantinopels und der Verlust der östlichen Kolonie die Familie finanziell hart getroffen hatten. Als das Paar nach Florenz kam, wurde es von Lorenzo de’ Medici, Il Magnifico, der gerade an die Spitze der Stadtrepublik getreten war, und seinem Bruder Giuliano herzlich begrüßt. Lorenzo erlaubte dem Brautpaar, die Hochzeit im Palazzo in der Via Larga abzuhalten und organisierte ihnen zu Ehren ein opulentes Fest in der Villa von Careggi. Die 16-jährige Simonetta, die bereits bei ihrer Ankunft in Florenz die Aufmerksamkeit Sandro Botticellis sowie anderer prominenter Maler erregt hatte, geriet jetzt als schöne Gattin Marco Vespuccis schnell in den gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt am Arno. Besonders bemühte sich Giuliano de’ Medici, der jüngere Bruder Lorenzos, um sie, was ihm möglicherweise deswegen leicht fiel, weil Simonettas Ehe nicht glücklich war (vermutlich war ihr Ehemann homosexuell orientiert). Am 29.1.1475 fand in Florenz ein Turnier der Piazza Santa Croce statt, bei dem Giuliano seinen Auftritt Simonetta, der “regina della belezza” (Königin der Schönheit) widmete; sein Banner zeigte ein Bild von Simonetta als helmbewehrte Pallas Athene - von Botticelli gemalt - mit der französischen Inschrift: La Sans Pareille (die Unvergleichliche). Auch der Dichter Angelo Poliziano verfaßte ein Loblied auf Simonetta Vespucci, die als die schönste Frau von Florenz und später der Renaissance galt. Simonetta starb bereits im Alter von 23 Jahren an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung.

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Flozenz, Chiesa de Ognisanti

Bild: sailko (11/20108) Wikipedia.org

Hinweis: Die oben abgebildete Grabplatte bedeckt die Gruft der Mitglieder der Familie Vespucci.

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Piero di Cosimo de' Medici gen. Il Gottoso (der Gichtige)

 

Florentiner Politiker; ältester Sohn von Cosimo de’ Medici; erhielt durch diesen eine humanistische Bildung, Wie auch sein Vater vor ihm oder sein Sohn nach ihm besaß auch Piero in Florenz de jure keine Amtsgewalt, durch seinen Reichtum, durch ausgeprägtes Mäzenatentum und durch die zuletzt 1458 im Sinne der Medici institutionell versicherte Partei war jedoch er de facto der führende Bürger von Florenz. Die schwerste Bewährung hatte er 1465/66 zu bestehen, als Dissidenten um Luca Pitti nach dem Tod von Cosimo de' Medici die Führung an sich zu reißen versuchten. Gewichtiger Mitgrund zu Rettung und Machterhalt war das bereits unter Cosimo hergestellte, enge Bündnis zu den Sforza von Mailand.

Zeitlebens an einer gichtartigen Erkrankung leidend, deren Schmerzen mit zunehmendem Alter so unerträglich wurden, daß er sich kaum noch bewegen konnte, übergab Piero seinem damals erst 18 Jahre alter Sohn Lorenzo die Führung von Familie und Stadt.

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Florenz, Basilica San Lorenzo, Sagrestia Vecchia

Bilder: Parsifal von Pallandt (04/2017)
Adel / Regenten XC

Omnibus salutem!