Ellen Juliette Collin Price

 

Dänische Primaballerina und Schauspielerin; Tochter der Schauspielerin Helga Collin und deren Mann, dem Schauspieler Andreas Nicolai Carl Price - beide am königlichen Theater Kopenhagen engagiert.

Ellen Price war zunächst als Elevin am königlichen Theaterballett Kopenhagen engagiert. 1895 debütierte sie im Pas de trois Ballett La Ventana des dänischen Tänzers, Choreographen und Ballettmeister August Bournonvilles (*1805, †1879). Nachdem sie die Titelpartie in Die Sylphide getanzt hatte, wurde sie 1903 zur Solotänzerin befördert.

Für die Saison 1913–1915 war sie am Theater in Aarhus als Schauspielerin engagiert, wo sie die Rolle der Hedwig in Vildanden (Die Wildente), einem Schauspiel von Henrik Ibsen aus dem Jahr 1884, verkörperte. Sie wirkte auch in zwei Stummfilmen mit: Den farlige leg (1911) und På dødens tærskel (1913). Nach Ende der Tanzkarriere arbeitete sie ganz als Theaterschauspielerin.

Ihre Interpretation des Titelteils in Den lille Havfrue (Die kleine Meerjungfrau) hinterließ bei den Zeitgenossen großen Eindruck. Carl Jacobsen war von Price‘ Tanz so inspiriert, daß er die SkulpturDie kleine Meerjungfrau bei dem dänischen Bildhauer Edvard Eriksen in Auftrag gab. Zur Vorbereitung besuchte Eriksen mehrmals das Ballett. Es war sein Wunsch, daß sie als Model für die Meerjungfrau fungieren sollte, was sie aber nicht wollte; später erklärte sie:”Eine königliche Solotänzerin steht nicht als Model für einen Künstler zu Verfügung”. Letztlich wurde die 125 cm hohe Bronzefigur, deren Kopf nach dem Vorbild der Ellen Price gestaltet ist, 1913 an der Uferpromenade Langelinie in Kopenhagen aufgestellt und entwickelte sich in der Folge zu einem Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt.

Verheiratet war Ellen Price von 1902 bis 1911 mit dem Journalisten Xavier de Plane (*1880, †1945) und seit 1919 mit dem Schauspieler Aage Emil August Angelo Colding (*1869, †1921); 1932 heiratete sie in Tønder ihren ersten Ehemann erneut.

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Bilder:  Finn Halling Larsen

Insel Bornholm, Gudhjem, Kirkegård

Karin Gregorek

 

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter einer polnischen Schnitterin, kam eher zufällig zu ihrem Beruf als Schauspielerin, nachdem eine Freundin sie zum Vorsprechen an die staatliche Schauspielschule Berlin-Niederschöneweide nach Berlin mitgenommen hatte, wo sie in der Folge von 1961 bis 1963 eine Schauspielausbildung absolvierte. 1963 begann sie ihre Kariere in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) als Theaterschauspielerin. Ihre erste Kino-Rolle hatte sie 1963 in dem DEFA-FilmChristine, der wegen des Todes des Regisseurs Slatan Dudow während der Dreharbeiten nie fertiggestellt wurde. In den Jahrzehnten darauf war sie ab 1969 immer wieder in Film- und Fernsehproduktionen der DEFA und des DFF zu sehen war, wie in Leben mit Uwe (1974) und Einer trage des anderen Last... (1988) - beide von dem Filmregisseur und Drehbuchautor Lothar Warnke (*1936, †2005). Für ihre Rolle der Oberschwester Walburga in Warnekes wurde sie beim Nationalen Spielfilmfestival der DDR 1988 mit den Preis in der Kategorie ”Beste Nebendarstellerin“ und den Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes. (FDGB) ausgezeichnet

Bereits 1995 und 1996 gehörte sie in der 26-teiligen ARD-Krimiserie Zappek (1995-96) mit Uwe Kockisch (*1944) in der Titelrolle als Frau Verheugen zur Stammbesetzung. Dem breiten gesamtdeutschen Publikum wurde sie vor allem als Nonne Felicitas Meier in der ARD-Fernsehserie Um Himmels Willen (2002–21) bekannt, für den sie beim Nationalen Spielfilmfestival der DDR 1988 den Preis in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" erhielt.

Zudem war Karin Gregorek sehr häufig in der ZDF-FamilienserieTierarzt Dr. Engel (1998–2003) zu sehen und hatte darüber hinaus Auftritte in den ARD-Kriminalserien Polizeiruf 110 und Tatort. Außerdem wirkte sie auch in Hörspielproduktionen mit,

Ende 2018 stand sie als Bankkundin Frau Zichmund in Marc-Andreas Bocherts Weihnachtsfilm Stenzels Bescherung für ihre letzte Filmrolle vor der Kamera.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Mein lieber Robinson (1970), Johannes Kepler (1974), Eine Pyramide für mich (1975), Mann gegen Mann (1976), Ottokar der Weltverbesserer (1977), Musen (1981), Die Gänse von Bützow (1985), Immensee (1989)., Das Mädchen aus dem Fahrstuhl (1991), Jana und Jan (1992), Bis zum Horizont und weiter (1999),

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Bilder: Klaus Meiner (02(2024)

Berlin-Mitte, Französischer Friedhof II

Jacques Perrin Simonet

 

 

Französischer Schauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent; Sohn von Alexandre Simonet, Intendant der Comédie-Française, dann Souffleur an der Comédie-Française. Bis zu seinem 11. Lebensjahr war er in einem Internat untergebracht, erlangte im Alter von 14 Jahren seinen Schulabschluß und arbeitete anschließend in verschiedenen Berufen, unter anderem als Fernschreiber bei Air France und als Lebensmittelverkäufer, bevor er in die Theaterwelt einstieg und mit Antoine Balpêtré zusammenarbeitete. Drei Jahre später schrieb sich Perrin  zusammen mit einer seiner Schwestern - bekannt als Eva Simonet - für Schauspielunterricht am Conservatoire National Supérieur d'Art Dramatique ein, an der sie Unterricht in der Klasse von Jean Yonnel erhielten. Bald beteiligte er sich auch an Theaterproduktionen.

Seine erste Filmrolle, war eine nicht im Abspann aufgeführte Rolle in dem Film Les Portes de la nuit aus dem Jahr 1946.

Seine ersten Jugendrollen wurden ihm von dem italienischen Regisseur und Drehbuchautor Valerio Zurlini. (*1926, †1982), der auf ihn aufmerksam geworden war, als er ihn in einer Produktion am Conservatoire National Supérieur d'Art Dramatique sah und ihn mit Claudia Cardinale (*1938) in der romantischen Komödie La ragazza con la valigia (1961) und mit Marcello Mastroianni im Film Cronaca familiare (1962). in der Rolle zusammenbrachte. Im denselben Jahren führte er L'Année du bac mehr als 400 Mal auf den Pariser Theaterbühnen auf.

Bekannt wurde er durch Filme wie Z von Constantin Costa-Gavras (*1933), mit Jean-Louis Trintignant, Yves Montand und der Griechin Irene Papas (†2022) in den Hauptrollen, der vor dem Hintergrund der griechischen Militärdiktatur entstand und der 1970 einen Oscar als bester ausländischer Film gewann, Les Demoiselles de Rochefort (1967, dt. Die Kinder des Monsieur Mathieu), Nuovo Cinema Paradiso (1988) und Les Choristes (1969, dt. Die Kinder des Monsieur Mathieu).

Die Zusammenarbeit mit Costa-Gavras wurde mit den Filmen L'Amerikano (1973) und The Affair of the Special Section (1975) fortgesetzt. Später drehte er einen Dokumentarfilm über den algerischen Aufstand, La guerre d'Algérie (1975), sowie den Film The Spiral (1976) über den chilenischen Präsidenten Salvador Allende.

Sein 1973 gedrehter Film Home Sweet Home (dt. Trautes Heim) von Benoît Lamys (†2008) über einen Sozialarbeiter und eine Krankenschwester während eines Aufstands in einem Altersheim, an dem er sowohl als Schauspieler als auch Produzent mitwirkte, gewann 14 internationale Preise

Für den italienischen Film Un uomo a metà und für den spanischen Film La busca gewann Jacques Perrin 1966 bei den Filmfestspielen von Venedig zwei Preise als bester Schauspieler.

Am Ende des Jahrzehnts gründete er die Firma Galatée Films und produzierte preisgekrönte Spielfilme und Naturdokumentationen.

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Bilder: Herbert Herterich (01/2024)

Paris, Cimetière du Père-Lachaise

Jean-Louis Xavier Trintignant

 

 

Französischer Schauspieler und Regisseur; einer wohlhabenden provenzalischen Industriellenfamilie in Pont-Saint-Esprit entstammend; jüngerer von zwei Söhnen von Raoul Trintignant, des Bürgermeisters der Stadt; und dessen Frau Claire, née Tourtin), der während des Zweiten Weltkriegs einer der Anführer der Résistance in Pont-Saint-Esprit war, bevor er sich einem Maquis in der Ardèche anschloß, in Marseille inhaftiert wurde und erst nach dem Krieg zu seiner Familie zurückkehren konnte (auch seine Mutter wurde im März 1943 - wenn auch für kurze Zeit - von der Gestapo inhaftiert. Enttäuscht über die Geburt eines zweiten Sohnes erzog sie Jean-Louis bis zu seinem siebten Lebensjahr wie ein Mädchen. Seine Schulzeit verbrachte er in Avignon, wo er das Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur 1950 schrieb er sich zum Studium der Rechtswissenschaft in Aix-en-Provence ein, ging jedoch aber statt dessen nach Paris, wo er eine Ausbildung an der Filmhochschule IDHEC begann und ursprünglich mit dem Ziel herauszufinden, wie man Schauspieler führt, einen Schauspielkurs besuchte. Er nahm Unterricht bei Charles Dullin und Tania Balachova. Trintignant benötigte mehr als ein Jahr, um seinen südfranzösischen Akzent abzulegen, der auf der Bühne hinderlich gewesen wäre. Seine Theaterlaufbahn begann Trintignant zunächst in kleineren Rollen des jugendlichen Helden. etwa am Théâtre National Populaire in Paris. Seine Bühnenpremiere hatte er mit der Compagnie Raymond Hermantier in Jean Mogins Chacun selon sa faim, danach gab er den Mortimer in Friedrich Schillers Drama Maria Stuart, bevor er am Schauspielhaus von Saint Etienne den Macbeth von William Shakespeare gab. Im Jahr 1953 war Trintignant mit den Stücken Britannicus von Jean Racine und Molières Don Juan auf Frankreichtournee und bekam anschließend in Responsabilité limitée von Robert Hossein seine erste größere Rolle in Paris, wodurch ein Filmagent auf ihn aufmerksam wurde.

Seinen ersten Filmauftritt hatte Trintignant 1955, und im folgenden Jahr erlangte er mit seinem Auftritt an der Seite von Brigitte Bardot (*1934) und Curd Jürgens in Roger Vadims Et Dieu... créa la femme (1956, dt. Und immer lockt das Weib) Berühmtheit. Danach wurde seine Arbeit als Schauspieler für mehrere Jahre aufgrund seines Militärdienstes in Algerien unterbrochen. Nach dem Ablauf seiner Dienstzeit kehrte er aus Algier nach Paris zurück, wo er seine Filmarbeit wieder aufnehmen konnte. Trintignant war ab Mitte der 1950er Jahre in mehr als 140 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.

In der Rolle eines Rennfahrers, die der Drehbuchautor Claude Lelouch (*1937) dem begeisterten Anhänger des Rennsports Jean-Louis Trintignant - zwei seiner Onkel waren Autorennfahrer; sein Onkel Maurice gewann 1954 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und zweimal den Großen Preis von Monaco - gelang ihm 1966 an der Seite von Anouk Aimée (*1932) mit Un homme et une femme (dt. Ein Mann und eine Frau) der Durchbruch als Filmschauspieler, und war jetzt auf dem Weg zu einem der großen Stars des französischen und auch des europäischen Kino - und er konnte sich jetzt die Rollen aussuchen; so Les Biches (1968, dt. Zwei Freundinnen von Claude Chabrols und als unbestechlicher Staatsanwalt in Z (1969, dt. Z – Anatomie eines politischen Mordes), ein Politthriller von Costa-Gavras (1939), Ma nuit chez Maud (1969, dt. Meine Nacht bei Maud), T und Amour (2012, dt. Liebe) mit Emmanuelle Riva und einen intellektuellen Faschistenmörder in Il conformista (1970, dt. Der große Irrtum). Er realisierte im Jahr drei bis vier Filme, darunter 1983 François Truffauts Vivement dimanche! ‘ (1983, dt. Auf Liebe und Tod)

Mit Anouk Aimée (*1932) spielte Trintignant noch ein weiteres Mal – in Les plus belles années d’une vie (2019, dt. Die schönsten Jahre eines Lebens) wieder unter der Regie von Claude Lelouch; für seine Darstellung wurde er mit dem César und dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet.

In den 1990er Jahren nahm er immer weniger Kinorollen an, konzentrierte sich statt dessen wieder mehr auf das Theater. Ausnahmen machte er etwa für Krzysztof Kieślowskis Film Trois couleurs: Rouge (1994, dt. Drei Farben: Rot) oder den Science-Fiction-Film Immortel (ad vitam) (2004, dt. Immortal – New York 2095: Die Rückkehr der Götter), in dem die realen Schauspieler in einer am Computer animierten, virtuellen Welt agieren.

Verheiratet war Trintignant ab 1954 in erster, kurzer Ehe mit Colette Dacheville, die sich später Stéphane Audran (*1932, †2018) nannte. 1961 heiratete er das frühere Scriptgirl Nadine Marquand (*1962); mit ihr hatte er drei Kinder: eine Tochter, die 1970 durch plötzlichen Kindstod starb, den Sohn Vincent (*1973) später Schauspieler, sowie Marie, die sich 2003 mit ihrer Mutter zu Dreharbeiten in Vilnius (Litauen) aufhielt und dort von ihrem alkoholisierten Freund, dem Sänger Bertrand Cantat, im Streit erschlagen wurde. Die Verurteilung und kurze Haft Cantats löste in Frankreich heftige Debatten aus Seine dritte Ehefrau war die ehemalige Rennfahrerin Marianne Hoepfner Trintignant (*1944), née Marie-Anne Brigitte Fourton, die u.a. den Damenpokal bei der Tour de France im Jahr 1974 gewann und 1975 ihr Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans den 1. Platz in der Kategorie 1.601 bis 2.000 cm³ erringen konnte.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Si tous les gars du monde (1956, dt. TKX antwortet nicht), Antinea, l'amante della città sepolta (1961, dt. Die Herrin von Atlantis), Mata Hari, agent H21 (1964),Paris brûle-t-il? (1966, dt. Brennt Paris?), Il grande silenzio (1968, dt. Leichen pflastern seinen Weg), L’attentat (1972, dt. Das Attentat), Le mouton enragé (1974, dt. Das wilde Schaf), L’agression (1975, dt. Die Entgesselten), L’argent des autres (1978, dt. Das Geld der anderen), Je vous aime (1980, dt. Die Männer, die ich liebte), Malevil (1981), La Nuit de Varennes (1982, dt. Flucht nach Varennes), Partir revenir (1984, dt. Weggehen und Wiederkommen), Le bon plaisir (1984, dt. Eine politische Liebesaffäre), La femme de ma vie (1986, dt. Die Frau meines Lebens), La cité des enfants perdus (1995, dt. Die Stadt der verlorenen Kinder), Happy End (2017).

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1  1980 ging Trintignant dort selbst an den Start. Das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1981 beendete er als Gesamtsiebter. Anfang der 1980er Jahre nahm er an mehreren Rallycross-Rennen in Frankreich teil.

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Bild: Casquedargent (08/2022) Wilipedia.fr
Bild: Casquedargent (08/2022) Wilipedia.fr

Nîmes (Occitanie, Dép. Gard), Cimetière Municipal Du Pont De Justice

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Rossano Brazzi

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Italienischer Schauspieler, Sohn des Schuhmachers Adelmo Brazzi und dessen Frau Maria, née Ghedini, mit denen er ab 1920 in Florenz zusammenlebte. jüngerer Bruder des späteren Regisseurs und Produzenten Oscar Brazzi.

Sein Debüt auf der Kinoleinwand gab er 1938 mit Nebenrollen in vier Filmen, bevor er seine erste Hauptrolle als Edmund Kean in dem Film Kean (1940) unter der Regie von Guido Brignone bekam. 1939 hatte er bereits in der Hauptrolle in dem Stück La cena delle beffe des Dramatikers, Autoren von Theatertexten und Kino-Drehbüchern, Sem Benellis, auf der Bühne gestanden., nachdem er zuvor eine gute Theaterausbildung als Schauspieler bei der Kompanie von Eva Magni und Renzo Ricci genossen hatte. Im selben Jahr war er Protagonist in Aminta unter der Regie von Renato Simoni und Corrado Pavolini mit Rina Morelli, Andreina Pagnani, Micaela Giustiniani und Gino Cervi im Boboli-Garten in Florenz.

1948 zog er nach Hollywood und war vor allem in den 1950er Jahren auch international ein gefragter Darsteller. Berühmt wurde er durch seine Rolle in dem Film Three Coins in the Fountain (1954, dt. Drei Münzen im Brunnen) - ein auch in der Bundesrepublik sehr erfolgreicher Film von dem US-amerikanischen Regisseur Jean Negulesco mit Dorothy McGuire, Francis Hobson und Jean Peters, gefolgt von der männlichen Hauptrolle in David Leans Summertime (dt. 1955, Traum meines Lebens) an der Seite von Katharine Hepburn. 1958 spielte er die Hauptrolle des Franzosen Emile De Becque im Rodgers-und-Hammerstein-Musical South Pacific. Zu weiteren bemerkenswerten englischsprachigen Filmen gehören The Barefoot Contessa (1954, dt. Die barfüßige Gräfin), mit Humphrey Bogart und Ava Gardner, The Story of Esther Costello (1957, dt. Esther Costello) an der Seite von Joan Crawford, Count Your Blessings (1959, dt. Französische Betten, mit Deborah Kerr, Light in the Piazza (1962, dt. Licht auf der Piazza) mit Olivia de Havilland sowie The Italian Job (1969), Charlie staubt Millionen ab).mit Michael Caine (*1933). Bis Mitte der 1950er Jahre war Brazzi auch immer wieder auch auf der Bühne aufgetreten.

In den Jahren 1966 und 1968 inszenierte er drei Filme als Regisseur, die sich jedoch als erfolglos herausstellten; Ende der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre spielte er zudem in einer Reihe von Filmen mit, bei denen sein Bruder Oscar Regie führte. 1981 erhielt er eine Nominierung für den Nastro d’Argento als Bester Nebendarsteller in Io e Caterina (1980), in dem die Hauptrollen mit Alberto Sordi und Catherine Spaak besetzt waren.

Verheiratet in erster Ehe war er mit Baronin Lidia Bertolini (*1921, †1981); nach deren Tode heiratete er Ilse Fischer; aus beiden Ehen gingen keine Kinder hervor, Brazzi hatte allerdings einen Sohn mit Llewella Humphreys, der Tochter des berühmten Chicagoer Gangsters Murray Humphreys.

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Bild: Günter Bihn (03/2024)

Rom, Cimitero di Prima Porta

Carlo Dapporto

 

 

Italienischer Schauspieler; Sohn von Giuseppe Dapporto, einem Schuhmacher, und dessen aus Asti (Piemonte) stammenden Frau Olimpia née Cavallito; arbeitete ab seinem fünfzehnten Lebensjahr, zunächst als Lieferjunge in einem Lebensmittelgeschäft, dann als Schmied, Polsterer, Gehilfe in einer Apotheke, Barkeeper in einem Café, Aufzugsführer im Daetwyller Tea Room und schließlich im Jahr 1928, als Kellner im Moulin Rouge in Alassio. Seine Karriere begann er als Kabarettist und Entertainer, wobei er das Publikum mit ironischen Witzen und amüsanten Gags durch die Charakterisierung seiner berühmtesten Figur, des “Maliardo“, mit dem zusammen er später immer identifiziert wurde.

Nachdem er 1934 nach Sanremo zurückgekehrt gekehrt war, debütierte er im berühmten Caffè Venezuela mit seinen ersten Witzen und hatte großen Erfolg.

Im Oktober 1935 gab er sein Debüt am Storchi-Theater in Modena, wo er zusammen mit Carlo Campanini eine erfolgreiche Nachahmung von Stan Laurel und Oliver Hardy aufführte.

Carlo Dapponte wirkte zwischen 1944 und 1987 in 35 Spielfilmen mit

 

Film- und Fernsehproduktionen u.a.:

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Bilder: Günter Bihn (03/2022)

Rom, Cimitero di Prima Porta (auch Cimitero Flaminio)

Fritz Wepper

Bild: Udo Grimberg (12/2013)

 

Deutscher Schauspieler und Synchronsprecher; Sohn des Juristen Friedrich Karl Wepper (*1916, ab 1945 im 2. Weltkrieg als vermißt geführt), und dessen Frau Wilhelmine; älterer Bruder von Elmar Wepper.Wie dieser legte er sein Abitur am am Wittelsbacher-Gymnasium München ab.

Bereits als 9-Jähriger war er in diversen Kindersendungen beim Bayerischen Rundfunk zu sehen, bevor er 1952 sein Bühnendebüt in dem Kinderstück Peter Pan am Münchner Staatstheater gab -gefolgt von weiteren Aufführungen am Münchner Jugendtheater an.

International bekannt wurde er bereits 1959 durch den Antikriegsfilm Die Brücke von Bernhard Wicki mit Michael Hinz, Volker Lechtenbrink und Günter Pfitzmann.

Seinen Durchbruch hatte er in der Rolle des Assistenten Harry Klein in den Krimiserien Der Kommissar und Derrick. Erfolgreich war er auch mit der Rolle als Bürgermeister in der ARD-Fernsehserie Um Himmels Willen und als Psychiater in der Krimireihe Mord in bester Gesellschaft. Sein filmisches Schaffen umfaßt mehr als 110 Film- und Fernsehproduktionen.

Verheiratet war Fritz Wepper in erster Ehe von 1979 bis 2019 mit Angela von Morgen, aus der Verbindung ging die spätere Schauspielerin Sophie (*1981) hervor. 2020 heiratete er Susanne Kellermann, die Mutter der 2011 geborenen Tochter Filippa.

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München, Neuhausener Friedhof

Peter Maria Simonischek

 

 

Österreichischer Schauspieler; Sohn eines Zahnarztes; er besuchte das Stiftsgymnasium in Sankt Paul im Lavanttal, wo er mehrfach im Schülertheater auftrat. Gegen den Willen des Vaters, dessen Wunsch es war, daß er Medizin studieren solle, begann er ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Graz, wobei er allerdings parallel eine Ausbildung zum Zahntechniker begann, diese aber nicht beendete. Auch Fußballspieler hätte er werden mögen, glaubte letztendlich, nicht ausreichendes Talent aufweisen zu können; außerdem sei er mit einer Körpergöße von 1,95m zu schwer für einen so agilen Sport. Dafür erwachte während seiner Zeit an der Hochschule sein Interesse an der Schauspielkunst, und er meldete sich heimlich an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz an. Nach dem Abschluß des Studiums war er zunächst am Stadttheater St. Gallen, in Bern, am Staatstheater Darmstadt und am Schauspielhaus Düsseldorf engagiert, dann von 1979 bis 1999 als Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne unter der Leitung von Peter Stein und später Andrea Breth beschäftigt. Seit der Spielzeit 1999/2000 war Peter Simonischek Mitglied des Ensembles des Wiener Burgtheaters ; im Jahr 2019 wurde er per Staatsakt zum Ehrenmitglied des Burgtheaters ernannt.

Von 2002 bis 2009 verkörperte er in dem Stück Jedermann Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hofmannsthal bei den Salzburger Festspielen die Rolle des Jedermann.

Früh schon war Simonischek auch in Fernsehproduktionen zu sehen, so 1974: in Die Auslieferung. oder 1986 in Lenz oder die Freiheit. Mehrfach wirkte Simonischek auch in TV-Krimis wie Der Alte oder Tatort und Episoden in TV- Serienfilmen mit.

International bekannt wurde er 2016 durch seine titelgebende Hauptrolle im komödiantischen FamiliendramaToni Erdmann (2016), das mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde und eine Oscar-Nominierung erhielt.

Außerdem wirkte Peter Somonischek auch an Hörspielen und Hörbücher mit.

Film- und Fernsehproduktionene u.a.: Herrenjahre (1983), Drei Schwestern (1986), Sukkubus – Den Teufel im Leib (1989), Die Affäre Rue de Lourcine (1989), Babyhandel Berlin – Jenseits aller Skrupel (Assignment Berlin (1998), Der achte Tag (1990), Der Berg (1990), Kein Platz für Idioten (1994), Reise in die Dunkelheit (1997), 1999: Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz (1999), Blumen für Polt (2001), Einmal so wie ich will (2005), Eine folgenschwere Affäre (2007), Gott schützt die Liebenden (2008), Liebesjahre (2011), Clara Immerwahr (2014), Lou Andreas-Salomé (2016), Kursk (2018), Der vermessene Mensch (2023).

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Bilder: Heinz Knisch (03/2024)

Markt Hartmannsdorf (Bez Weiz, Oststeiermark) Friedhof

Inschrift: Der Tod eines geliebten Menschen ist die Rückgabe einer Kostbarkeit, die Gott uns geliehen hat.

Michael Alexander Verhoeven

 

 

Deutscher Schauspieler, Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent; Sohn des Schauspielers, Regisseurs und Theaterleiters Paul Verhoeven und dessen Frau der Schauspielerin Doris, née Kiesow, Bruder der Schauspielerin Lis Verhoeven. Seit 1966 war er mit der Schauspielerin Senta Berger (*1941) verheiratet, die er 1960 auf der Berlinale kennengelernt hatte.

Schon als 9-Jähriger wirkte er in Theaterstücken mit, so z.B. in der Bühnenadaption Erich Kästners zweitem Kinderromans Pünktchen und Anton; anschließend spielte er in Filmen der 1950er Jahre mit, (so in Kästners Das fliegende Klassenzimmer (1954), Der Jugendrichter (1960) mit Paul Dahlke und Der Pauker (1958) an der Seite von Heinz Rühmann.

Entgegen des Wunsches seiner Eltern studierte er nach dem Abitur Medizin, promovierte 1969 mit einer Arbeit über Psychiatrische Maskierung von Gehirntumoren unter besonderer Berücksichtigung irreführender Befunde zum Dr. med. und arbeitete danach einige Jahre als Arzt – unter anderem in den USA, wohin er 1962 seiner Frau Senta Berger, der er gefolgt war, als sie dort in Hollywoodfilmen mit Charlton Heston (*1923, †2008), Frank Sinatra, Dean Martin, Richard Harris (*1930, †2002), George Hamilton (*1933), Kirk Douglas (*1916, †2020) und John Wayne mitwirkte.

Zurück in Deutschland Jahre gründete er 1965 gemeinsam mit seiner Frau in München die Sentana Filmproduktion GmbH und begann, als Regisseur Filme zu drehen, angefangen mit Paarungen (1967) nach August Strindbergs Der Totentanz. mit seinem Vater, Lilli Palmer, Ilona Grübel (*1950) und Karl Michael Vogler in den Hauptrollen. 

Es folgten im Auftrag des Produzenten Rob Houwer zwei leichtere und freizügige Schwabing-Komödien Engelchen macht weiter – hoppe, hoppe Reiter (1968) mit Mario Adorf (*1930), dem ersten Ehemann Verhoevens Schwester Lis., in der Hauptrolle und Der Bettenstudent oder: Was mach’ ich mit den Mädchen? (1969) mit Christof Wackernagel: (*1951) und Gila von Weitershausen (*1944).

Mit Filmen wie Die weiße Rose (1982) über die gleichnamige Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime, oder Das schreckliche Mädchen (1990) als bayerische Klosterschülerin Sonja, dargestellt von Lena Stolze (*1956), die bereits in Die weiße Rose Sophie Scholl verkörpert hatte, wurde Verhoeven auch international erfolgreich.

In den 1970er Jahren arbeitete Verhoeven verstärkt für das deutsche Fernsehen, u.a. als Regisseur für den frühen ARD-Tatort Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer mit Sieghardt Rupp In vielen der Arbeiten für das Fernsehen verfaßte er die Drehbücher.

Die TV-Serie Die schnelle Gerdi ist eine 12-teilige, vom ZDF in Auftrag gegebene Fernsehserie (sechs Folgen im Jahre 1989, weitere sechs im Jahre 2002), in der seine Frau die Titelrolle als Münchner Taxifahrerin verkörperte; produziert wurde die Serie von der Sentana Filmproduktion.

Verhoeven schuf auch eine Reihe von Dokumentationen, darunter George Tabori (1998), Der Fall Liebl – Ein Bayer in Togo (2000), Die kleine Schwester. Die Weiße Rose – ein Vermächtnis (2002), René Deltgen – Der sanfte Rebell (2004), Der unbekannte Soldat (2006), Menschliches Versagen (2008), Die zweite Hinrichtung – Amerika und die Todesstrafe (2011).

Film- und Fersehproduktionen u.a.: … und noch frech dazu! (1960), Mit 17 weint man nicht (1960), Das Haus in Montevideo (1963), Jack und Jenny (1963), MitGift (1976), Gefundenes Fressen (1977), Die Spider Murphy Gang (1983), Das Tor zum Glück (1984), Gegen die Regel (1986), Killing Cars (1986), Schlaraffenland (1990), Das Mädchen und die Stadt (1990), Eine unheilige Liebe (1993), Mutters Courage (1995), Zimmer mit Frühstück (1999), Enthüllung einer Ehe (2000), Glückskind (2014), Let’s go! (2014), Willkommen bei den Hartmanns (2016).

Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold (Drehbuch) für o.k., Goldene Kamera (Regie) für Die Herausforderung (1999: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1999), Bayerischer Verdienstorden (2002), Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin (2009),

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Bild: Robert Dittel (05/2024)

 Grünwald (Ldkrs. München), Friedhof

Theater / TV / Film / Show CXCVII

Omnibus salutem!