Bild: Sven Harmsen (07/2005, stones & art)

Charlotte Dorothea Mörike née Beyer

 

Tochter eines Pfarrers, die Mutter Eduard Mörikes; lernte 1791 anläßlich eines Besuchs in Ludwigsburg den sieben Jahre älteren Stadt- und Amtsphysikus Karl-Friedrich Mörike kennen, den sie trotz anfänglichen Widerstands ihres Vaters 1793 heiratete. Nachdem ihr Mann im September 1817 an den Spätfolgen eines Schlaganfalls gestorben war, mußte sie die noch nicht erwachsenen Kinder in die Obhut von Verwandten geben. Nach zahlreichen Umzügen, zog sie schließlich 1834 mit ihrem Sohn Eduard in dessen Pfarrhaus in Cleversulzbach.

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Elisabeth Dorothea Schiller née Kodweis

       

Tochter des Wirtes der Marbacher Gastwirtschaft “Löwen”; die Mutter Friedrich von Schillers heiratete 1749 den um neun Jahre älteren, lutherisch-protestantischen Johann Caspar Schiller, einen Wundarzt und Offizier im Dienst des Herzogs von Württemberg, und konvertierte wenig später zum protestantischen Glauben. Als ihr Mann während des Siebenjährigen Krieges als Regimentsmedicus stets mit dem Heer umherzog, folgte führte auch sie ein unstetes Leben, da sie ihm stets mit ihren Kindern Christophine und Friedrich und nahm in der Nähe des Militärlagers. Erst nach Beendigung des Krieges konnte die Familie vereint zusammenleben; allerdings unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Gegen die autoritäre Erziehung des Vaters verbündete sie sich oft mit ihren Kindern und schützte sie auch gegen dessen Jähzorn. 1766 zog die Familie, zu der inzwischen weitere Kinder hinzugekommen waren - u.a. Luise - in die Residenz- und Garnisonstadt Ludwigsburg um, wo es ihr finanziell besser ging. Nachdem Friedrich im Januar 1773 die Karlsschule und deren Internat beziehen mußte, sah sie ihren Sohn nur noch selten. Eine weitere gravierende Veränderung in der Familie gab es, als ihr Mann Anfang Dezember 1775 zum Intendanten der herzöglichen Hofgärtnerei ernannt worden war; er kümmerte sich nun noch wenig um seine Frau und die Kinder. Friedrich sah sie erst zehn Jahre, nachdem er aus Württemberg geflohen war, wieder; sie traf ihn, als sie mit ihrer Tochter Nanette von Mitte September bis Anfang Oktober 1792 in Jena besuchte, wo er mit seiner Frau Charlotte von Lengefeld lebte. Später kam es nur noch zu zwei Begegnungen. Nach dem Tode ihres Mann lebte sie ab Anfang 1797 im Leonberger Schloß und konnte sich einer Pension in höhe von 100 Gulden erfreuen.

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Bild: Sven Harmsen (07/2005, stones & art)

 Neuenstadt am Kocher OT Cleversulzbach

Gesamtansicht der Grabanlage in Cleversulzbach

Franz Xaver Gabelsberger

 

Deutscher Stenograph; der Sohn eines Münchner Blasinstrumentenherstellers kam, als sein Vater starb, in eine Klosterschule, trat nach dem Abitur in den bayrischen Staatsdienst ein und brachte dort in kürzester Zeit zum Ministerialsekretär. Bereits zuvor hatte er als Kanzleibeamter festgestellt, daß es keine Schrift gab, mit deren Hilfe schnell Texte fixiert werden konnten; so begann er im Alter von 28 Jahren die erste kursive Kurzschrift in Anlehnung an die deutsche Schreibschrift zu entwickeln. Sein System setzte sich im Kanzlei- und dann auch in Verwaltungsbereich und in den verschiedenen Parlamenten rasch durch. Er entwickelte sein System permanent weiter, gab Lehrbücher heraus und unterrichtete Schüler in der von ihm entwickelten Kurzschrift.

Werke u.a.: Anleitung zu deutschen Redezeichenkunst (1834).

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Bilder: Matthias Bauer (2002)

München, Südl. Friedhof

Bilder: Martina Schulz (07/2005)

Georg Händel

Deutscher Amtschirurg und Geheimer Kammerdiener; Sohn eines aus Breslau stammenden Ratsschmiedemeisters: war seit 23.4.1763 in zweiter Ehe mit Dorothea née Taust, verheiratet; Vater Georg Friedrich Händels

 

Dorothea Händel née Taust

 

Mutter Georg Friedrich Händels: seit 23.4.1683 zweite Gemahlin von Georg Händel: Tochter eines Pfarrers;

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Halle (Saale), Stadt-Gottesacker

Uschy Borsche née Uschi Poter

 

Bühnenbildnerin; erste Ehefrau Dieter Borsches, mit der er 23 Jahre verheiratet war. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor.

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Bilder: Matthias Bauer (2004)

München, Neuer Südfriedhof

Bild: Steffen Giesler (09/2007)

Alexander Schmorell

 

 

Deutscher Widerstandskämpfer; sein Vater, Hugo Schmorel, studierte in München Medizin und heiratete nach seiner Rückkehr nach Orenburg die russische Ärztin Natalija Petrowna Wedenskaja, die ein Jahr nach der Geburts ihres gemeinsamen Sohns starb. Nach der erneuten Heirat des Vaters floh das Paar mit Alexander vor den Wirren des Russischen Revolution nach Deutschland, wo Alexander in die Schule kam und ab 1935 gemeinsam mit Christoph Probst das Neue Realgymnasium in München besuchte. Nach dem Abitur leistet er en obligatorischen Arbeitsdienst ab und trat freiwillig in eine Kavallerieabteilung der Wehrmacht ein. bittet jedoch, als er die Fahneneid auf den “Führer” Adolf Hitler den Fahneneid ablegen sollte, um Entlassung aus dem Dienst der Wehrmacht; trat dann aber aus Angst vor möglichen Konsequenz wieder der Wehrmacht bei. 1940 kam er an die Westfron. Nach dem Sieg der Wehrmacht über die französische Armee über Frankreich konnte er zunächst sein Studium in München fortsetzen. Dort traf er im im Herbst 1941 Hans Scholl, der ebenfalls Angehöriger der 2. Studentenkompanie der Medizinstudenten war, ebenso wie ab 1942 auch Willi Graf. Im Juni 1942 war er Mitbegründer der Widerstandsgruppe “Weiße Rose”. Er und Hans Scholl verfaßten die ersten vier Flugblätter der “Weißen Rose", die ab Mitte Juli 1942 jeweils mit einer Auflage von hundert Stück in München und außerhalb der Landeshauptstadt verschickt wurden - bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ihre Studentenkompanie zur "Feldfamulatur" abkommandiert wurde und am 23. Juli .an die Ostfront kamen, wo am 21. Juli 1941 der Feldzug gegen die Sowjetunion begonnen hatte. Nach der Rückkehr aus Rußland  setzte er im Wintersemester 1942/43 sein Studium in München fort. Im Januar 1943 verfaßten sie gemeinsam das fünfte Flugblatt Aufruf an alle Deutschen!, das Schmorell in österreichischen Städten verteilte, und sie plakatierten Hauswände in München mit Parolen wie “Nieder mit Hitler“ und “Freiheit“. Nach der Verhaftung der Geschwister Scholl und Christoph Probsts wurde er von der Gestapo steckbrieflich gesucht; alle Bemühungen zu fliehen fruchteten nichts. Schließlich wurde er am 24.2.1943 während eines Bombenangriffes in einem Münchner Luftschutzkeller erkannt, und festgenommen. Am 19.4.1943 verurteilte ihn der Volksgerichtshof unter dem Vorsitzenden Roland Freisler im zweiten Prozeß gegen die “Weiße Rose” zum Tode; Knappe drei Monate später wurde Alexander Schmorell mit dem Fallbeil hingerichtet.

Im November 1981 sprach die russische Auslandskirche die Neumärtyrer Rußlands während der NS-Periode heilig; gemeinsam mit den Neumärtyrern Rußlands wird er als Märtyrer verehrt.

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Bilder: Peter Müller (09/2015)

München, Friedhof am Perlacher Forst

 Neuenstadt am Kocher OT Cleversulzbach

Gerhard Gerd” Angelo Roman Bacher

 

 

Österreichischer Journalist; schloß sich in seiner Jugend der nationalsozialistischen Bewegung in Österreich an, verschwieg dies später aber nie. Im Zweiten Weltkrieg geriet er in englische Gefangenschaft, aus der er 1945 entlassen wurde. Seine Karrire als Journalist begann er in seiner Geburtsstadt als Voluntär bei der Salzburger Volkszeitung, wechselte aber wenig später zu den Salzburger Nachrichten. 1954 ging er dann nach Wien und wurde dort Chefredakteur des neu gegründeten Bild-Telegraf, und von 1958 bis 1960 war er Chefredakteur des von ihm mitgegründeten Boulevardblattes Express. Erstmals wurde er am 9.3.1967 erster Generalintendant des Österreichischen Rundfunks (ORF), war dann kurzzeitig Herausgeber der Presse, bevor er von 1978 bis 1986 erneut und 1990 nochmals an die ORF-Spitze gewählt wurde und dieses Amt bis 1994 bekleidete. Ein besonderes Anliegen war ihm stets die Unabhängigkeit des ORF.

Bekannt in seinem Land wurde er durch seine Kommentare, die er über mehrere Jahre hinweg wöchentlich für den Kurier, dessen Chefredakteur er kurzzeitig 1975 war, verfaßte.

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Wien, Zentralfriedhof

Otto Planetta

 

 

Österreichischer Attentäter; von Haus aus Handelsangestellter, meldete sich während des Ersten Weltkrieges im Jahre 1916 freiwillig zum Kriegsdienst. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns schloß er sich der Volkswehr an, danach der Gendarmerie. 1929 trat er der NSDAP bei und gründete gemeinsam mit Fridolin Glass, dem späteren Hauptakteur des nationalsozialistischen Putschversuchs, und Franz Holzweber den ”Deutschen Soldatenbund zur Erfassung der Nationalsozialisten im österreichischen Bundesheer“. Als Arbeitsloser war er später führend an der Aufstellung der SS-Standarte 89 (später SS-Standarte 89 ”Holzweber“) beteiligt. Bereits Anfang der 1930er Jahren erlebten die Nationalsozialisten in Österreich einen bemerkenswerten Aufschwung, und nachdem Hitler am 30. Januar 1933 deutscher Reichskanzler geworden war und die Nationalsozialistische Partei (NSDAP) in Österreich ihren Druck erhöhte und die Beteiligung an der Regierung verlangte, ließ der Bundeskanzler und Außenminister Österreichs, Engelbert Dollfuß, die Nationalsozialistische Partei Österreichs und ihre Unterorganisationen am 19. Juni 1933 verbieten. Zu Beginn des Jahres 1934 eskalierte die Gewalt durch eine Welle von Sprengstoffanschlägen durch die Nationalsozialisten weiter und gipfelte im sogenannten “Juliputsch”: Am 25.7.1934 drangen 154 SS-Männer, die sich als Soldaten des Bundesheeres und als Polizisten verkleidet hatten, in das Bundeskanzleramt ein, wobei Dollfuß von zwei aus der Waffe Planettas abgefeuerte Projektile tödlich getroffen wurde. Bereits kurz nach der Verhaftung Planettas wurden er und sein Mittäter Franz Holzweber durch ein Militärgericht zum Tode durch den Strang verurteilt und im Wiener Landesgericht hingerichtet.

Nach dem ”Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde Planetta zum "Ostmärkischen Freiheitshelden" stilisiert.

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Bild: Heinz Knisch (10/2015)

Wien, Dornbacher Friedhof

Bilder: Heinz Knisch (03/2017)

Luise Dorothee Katharine Frankh, née Schiller

 

Schwester Friedrich von Schillers; ließ seine zweite Schwester, die er als tüchtige “Hauswirtin” schätzte, im August 1793, als er mit der hochschwangeren Charlotte in der freien Reichsstadt Heilbronn auf die herzogliche Erlaubnis zur Weiterreise ins Herzogtum Württemberg wartete, seinen Haushalt führen. Luise überlebte zusammen mit der Mutter die Typhus-Epidemie des Jahres 1796, die durch die napoleonischen Truppen auch in ganz Deutschland verbreitet worden war, und zog mit ihr in das Schloß Leonberg. 1799, im Alter von 33 Jahren heiratete sie am 20.10.1799 den Magister und Stadtpfarrer Johann Gottlieb Frankh (*20.12.1760, †23.1.1834), der gerade seine erste Pfarrstelle in Cleversulzbach erhalten hatte. Dort besuchte die Mutter sie mehrmals, zuletzt ab Februar 1802, um unter ihrer Pflege allmählich zu genesen. Dieser Wunsch erfüllte sich jedoch nicht, die Mutter starb am 29. April 1802. Ab 1805 lebte Luise mit ihrer größer werdenden Familie in Möckmühl, wo sie starb und wo sich auch ihr Grab befindet.

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Inschrift:

Hier ruht
Schillers Schwester
Luise
 verehel .
Stadtpfarrer Frankh
1766-1836
 

Möckmühl (Ldkrs. Heilbronn), Friedhof

Bilder: Chris van de Riet (06/2022)
Sonstige XXXII

Omnibus salutem!