Dieter Hans Soltmann

 

 

Deutscher Unternehmer; Manager; Sohn des Berufsoffiziers Albrecht Soltmann und dessen aus der Münchner Brauerfamilie Sedlmayr stammenden Frau Elisabeth ”Lilly“, née Sedlmayr und damit direkter Nachkomme (Ur-Urenkel) von Gabriel Sedlmayr und ein Neffe des Firmenpatriarchen der Spaten-Franziskaner-Bräu AG, Ernst Sedlmayr Soltmann hatte drei Geschwister. Er galt als Oberhaupt der Münchner Brauerfamilie Sedlmayr.

Er trat 1971 nach Lehrzeit und Studium als promovierter Diplom-Ingenieur und Diplom-Braumeister in die Spaten-Franziskaner-Brauerei ein, deren persönlich haftender Gesellschafter er 1976 wurde. Von 1987 bis 1990 war er Präsident des Deutschen Brauer-Bundes und wurde 1990 an die Spitze der IHK für München und Oberbayern gewählt, deren Präsident er bis 1998 blieb. Zugleich vertrat Soltmann bis 1998 als Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages BIHK die Interessen der bayerischen Wirtschaft. Der Manager galt als Schrittmacher der bayerischen Wirtschaft, deren Entwicklung zum Standort von Hochtechnologien und IT er vorantrieb.

Das Unternehmen wurde 2003 an die belgische Interbrew-Gruppe verkauft wurde.

Auszeichnungen u.a.: Großes Verdienstkreuz mit Stern am Schulterband (2006)

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03/2023)

München, Nymphenburger Friedhof

Ludwig “Ludo” Mayer

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Deutscher Lederwarenfabrikant und Mäzen; t rat nach der Beendigung seiner Schulzeit 1860 in das von seinem Vater Julius Mayer zusammen mit Josef Feistmann gegründete Unternehmen Lederwerke Mayer & Feistmann ein. Er absolvierte zunächst die praktische Lehre, um sich umfassende Kenntnisse des Gerbens anzueignen. Seine anschließende kaufmännische Lehre verbrachte er bei einer Frankfurter Bank. Um seine Ausbildung zu vervollständigen, ging er 1866 nach London. 1869 trat er in Paris als Mitarbeiter in die Firma Chakele ein, um dort die Herstellung von Glanz-Chevreauleder zu erlernen, welches zu dieser Zeit nur in Paris produziert wurde.

Nachdem Feistmann mit seinen Söhnen 1868 ein eigenes Unternehmen gründete hatte und aus der Firma ausstiegen war, kehrte Mayer 1870 nach Offenbach zurück und wurde bei seinem Vater Mitinhaber des Unternehmens, welches ab dann unter J. Mayer & Sohn firmierte.

Ludo Mayer betätigte sich auch als Mäzen; u.a. stiftete Mayer 150.000 Goldmark zum Ankauf der Häuser auf dem Schloßsplatz, um so Platz für den Neubau der Technischen Lehranstalten, der heutigen Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main zu schaffen. Die Gesamtsumme entspricht nach heutigem Wert rund 1.445.396 Euro

1899 gründete er einen Witwen-und-Waisen-Pensionsfond, dem er 1907 weitere 100.000 Goldmark (entsprechend 722.698,– Euro bei heutigem Wert) zuführte. Zudem stellte er wiederholt dem Architekten Hugo Eberhardt erhebliche Summen zur Verfügung, um wertvolle Stücke für die Sammlung zum Aufbau des Deutschen Ledermuseums in Offenbach zu erwerben.

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Bilder: Günter Bihn (01/2024)

Offenbach am Main, Alter Friedhof (jüdi. Teil)

Johann Friedrich Metzler

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Deutscher Bankier, Mäzen und Politiker; der sächsischen, seit 1671 in Frankfurt am Main ansässigen Pfarrersfamilie Metzler entstammend; siebtes von zwölf Kindern von Wilhelm Peter Metzler, dem Enkel des Gründers des Bankhaus Metzler, und dessen Frau Marie Pauline (Paulette), née Boyer (†1761); Vater von Johann Friedrich Metzler. Friedrich Metzlers Vater war der Enkel des Gründers des Bankhaus Metzler, baute in den 1730er Jahren in Bordeaux ein zweites Unternehmen auf und befaßte sich von dort aus mit dem Import von Kolonialwaren. Nachdem Metzlers Mutter und ein Jahr später auch sein Vater gestorben waren, holte ihn seine Tante Christina Barbara Metzler in ihre Obhut nach Frankfurt am Main, wo sie die Leitung des Frankfurter Handels- und Bankhaus Metzler innehielt, und bereitete ihn auf seine spätere Aufgabe im Familienbetrieb vor. Im Jahr 1769 wurde er Teilhaber des Familien-Unternehmens und 1771 deren Leiter. Im Jahre 1792 begann er mit dem Umstrukturierung der Firma zu einem Bankhaus, das bis heute fortbesteht, und begann Staatsanleihen anzubieten. Erstmals gewährte er 1779 dem Kurfürstentum Bayern eine entsprechende Staatsanleihe; ihm folgten Kurpfalz als Anleihenehmer, 1795 das Königreich Preußen mit einer Anleihe von einer Million Gulden. Auch Sachsen-Meiningen und das Haus Nassau wurden ebenso wie das Haus Oranien Kunde von Metzler. Aufgrund seiner Geschäfte mit dem preußischen Königshaus wurde er mit dem Titel Königlich-preußischer geheimer Kommerzienrat ausgezeichnet. Von 1789 bis 1791 war Friedrich Metzler Senator der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main.

Aufsehen erregte Metzler um 1790 mit der Idee, den Geldverkehr durch Bildung einer Zettelbank, Vorläufer der heutigen Notenbanken, zu erleichtern. Zu dieser Zeit hatte sein Vetter Johann Wilhelm als Ratsherr der Stadt Frankfurt am Main das von Friedrich ausgearbeitete Projekt einer reichsstädtischen Notenbank im Verein mit den bedeutendsten Bankhäusern der Stadt vorgetragen, aber aufgrund Vorbehalte gegen Papiergeld kein Verständnis dafür gefunden. Es dauerte allerdings noch Jahrzehnte, bis aus der Utopie eine Realität wurde.

Metzler, der sich auch als Mäzen betätigte, wurde am 27.5.1818 unter die stiftenden Mitglieder der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft aufgenommen; außerdem war Friedrich Metzler Mitstifter des Städelschen Kunstinstituts. in der Freien Stadt Frankfurt am Main.

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Offenbach am Main, Alter Friedhof

Johann Friedrich Metzler

 

 

Deutscher Bankier und Politiker; älteste Sohn des Frankfurter Bankiers Friedrich Metzler und dessen Frau Susanne, née. Fingerlin (1764–1799).

Er wurde Bankier und Miteigentümer des bis heute bestehenden Bankhauses Metzler in Frankfurt am Main. Von 1818 bis 1823 war er Mitglied der Frankfurter Handelskammer und von 1830 bis 1833 als Senator Mitglied im Senat der Freien Stadt Frankfurt. Er gehörte dem Gesetzgebenden Körper von 1817 bis 1822 und von 1828 bis 1833 an.

 

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Bilder: Dieter Georg (02/2024)

Wilhelm Carl Heraeus

 

 

Deutscher Apotheker, Chemiker und Unternehmer; einer Apothekerfamilie, die in der Neustadt Hanau seit 1660 an der Ecke Nürnberger Straße / Kölnische Straße die Einhornapotheke betrieb, entstammend. Nachdem er 1842 das Abitur bestanden hatte, verließ er das Gymnasium in seiner Geburtsstadt und begann eine Lehre in der Apotheke von A. D. Klattenhoff in Frankfurt/ am Main.

Nach Gehilfentätigkeiten in Frankfurt am Main, in Basel und Kassel bezog er 1849 die 1737 im Zeitalter der Aufklärung gegründete Georg-August-Universität Göttingen, wo er Chemie und Pharmazie bei Friedrich Wöhler, dessen Vater Stallmeister des Prinzen und späteren Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen-Kassel inHanau gewesen war, und Wilhelm Eduard Weber studierte, wobei besonders Wöhler, dessen Vater Stallmeister des Prinzen und späteren Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen-Kassel in Hanau gewesen war, nachhaltigen Einfluß auf sein späteres Wirken (Staatsexamen in Kassel).hatte.

1851 übernahm Heraeus die von seinem 1830 verstorbenen Vater Esay Carl Heraeus hinterlassene Apotheke. Dort experimentierte er mit Metallabfällen aus dem Hanauer Juwelier-Gewerbe, um reines Platin herzustellen, das seitens der Industrie gefragt war. 1856 gelang ihm das erstmals in der Flamme eines eigens entwickelten ”Knallgasgebläses“, einem sehr effektiven Verfahren, das bis zu diesem Zeitpunkt nahezu unbekannt war. In der Folge wurden weltweit Goldschmiedewerkstätten, Schmuckfabriken, Zahnärzte, chemische Laboratorien und zahlreiche Industrien seine Kunden. Noch 1886 betrieb Wilhelm Carl Heraeus die spätere Weltfirma mit lediglich sechs Mitarbeitern im Gebäude und auf dem Grundstück seiner Apotheke. Er produzierte außerdem Osmium und Flußsäure, wobei er parallel seine Apotheke weiterhin betrieb.

Zum 1.1.1889 übergab Wilhelm Carl Heraeus seinen Betrieb an seine Söhne Wilhelm(*1860, †1948) und Heinrich (*1861, †1910), die mit der handwerklichen Tradition brachen und den Familienbetrieb in ein Weltunternehmen wandelten.

Heraeus betätigte sich auch politisch; so war er seit 1874 Mitglied im Magistrat der Stadt Hanau, stellvertretender Oberbürgermeister und zeitweise Leiter der Stadtverwaltung; weiter war er Abgeordneter der Handelskammer. 1898 wurde er 1898 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hanau.

Verheiratetet war Wilhelm Carl Heraeus seit 1853 mit Katharina (“Kathinka*) Wilhelmine, (*1835, †1920), née Deines, Tochter von Conrad Deines, eines Zimmermeisters und Fabrikanten; sie war ihrem Mann eine bedeutende Gehilfin.

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Bilder: Günter Biehn 02/2024)

Hanau, Hauptfriedhof

Hermann Bleibtreu

 

 

Deutscher Unternehmer; jüngster Sohn des Bergwerks- und Fabrikbesitzer Leopold Bleibtreu (*1777, †1839) und dessen Frau Anna Maria nèe, Ackermann; besuchte das Königliche Gymnasium zu Bonn (heute Beethoven-Gymnasium), begann anschließend ein Studium der Chemie an der Universität Bonn, das er unterbrechen mußte, als er zum obligatorischen Wehrdienst herangezogen wurde, die er von 1841-42 in Koblenz ableistete und als Leutnant der Landwehr beendete. Danach nahm er seine Studien in Universität Gießen wieder auf, wo er unter dem Dekanat Justus von Liebigs seinen Abschluß. erwarb, dem noch ein Aufenthalt am Royal College of Chemistry in London folgte.

Bleibtreu, der nach dem Todes seines Vaters mit seinem Bruder die Alaunhütte auf der Ennert-Hardt übernommen hatte, brannte 1853 in seinem Labor bei der Anna-Magdalena-Grube auf der Alaunhütte seinen ersten Zement und gilt damit als Erfinder des deutschen Portlandzements. Bereits 1850 hatte der Sohn des aus Leeds (Grafschaft (Yorkshire ) stammenden Erfinders des Portlandzements, Joseph Aspdins (*1778, †1855), den “Zement” nach Deutschland gebracht, für den Aspdins 1824 das Patent für“An Improvement in the Mode of Producing an Artificial Stone”, für den er in der Patentschrift den Ausdruck “Portland cement“ verwendet hatte. 

Das ihm 1853 erteilte Patent brachte er im selben Jahr in das neu gegründetes Unternehmen in Züllchow (heute Żelechowabei OT von Stettin, Polen) ein - eine Portlandzementfabrik. unter dem Namen Stettiner Portland Cement Fabrik als Aktiengesellschaft .

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Bilder: Günter Bihn (02/2024)

Bonn, Alter Friedhof

Reinfried Franz Pohl

 

 

Deutscher Jurist und Unternehmer; einer von drei Söhnen des Finanzbeamten Gerhard Pohl und dessen Frau Maria, nèe Liska; war während des Zweiten Weltkrieges als Jugendlicher zwischen 1944 und 1945 Flakhelfer im von der deutschen Wehrmacht besetzten Prag und Panzergrenadier an der Ostfront. Im Sommer 1945 wurden Pohl und seine Mutter aus dem Sudetenland vertrieben und gelangten nach Halle (Saale), wo er 1947 sein Abitur ablegte. Drei Jahre später, im August 1948, floh er aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) nach Marburg, wo er an der 1527 gegründeten Philipps-Universität Rechtswissenschaften studierte, im März 1953 sein erstes juristisches Staatsexamen ablegte und im Dezember desselben Jahres zum Dr. jur. promoviert wurde. 1956 begann Pohl als Außendienstmitarbeiter beim Gerling-Versicherungskonzern.

 

Gründer und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG).

 

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Bilder: Günter Biehn (03/2024)

Marburg, Hauptfriedhof

Günter Possmann

 

 

Deutscher Unternehmer; trat 1964 in vierter Generation in die 1881 gegründete, seit 1937 im Frankfurter Stadtteil Rödelheim angesiedelte, renommierte, derzeit Hessens größte Äpfel verarbeitende Kelterei gemeinsam mit seinem Cousin Werner Volkmar Possmann als Inhaber und Geschäftsführer in die Kelterei ein.

Die Geschichte des Unternehmens reicht in das 19. Jahrhundert zurück und begann mit dem jungen Weinküfer Philipp Possmann, der in einem Gasthaus an der Fahrgasse in Frankfurter Altstadt Apfelwein und Apfelsaft kelterte und ihn auch an andere Gaststätten verkaufte.

Possmann engagierte er sich auch in seinem Stadtteil Rödelheim; als Professor Dr. Wilhelm Bender (*1944), ehemaliger Schüler am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium, sowie 18 Gleichgesinnte für ihre Idee warben, das am Ufer der Nidda gelegene Petrihäuschen, das der Kaufmann und Bankier Georg Brentano 1819 erworben hatte, um es als persönliches Refugium zu nutzen, wieder aufzubauen, und 1998 den Förderverein Petriehaus gründeten, engagierte Possmann sich über viele Jahre hinweg im Vorstand dafür, das historische Haus wieder erstehen zu lassen

Seit 2004 leitet das Familienunternehmen Possmanns Äpfelwein sein Sohn Peter.

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1 Frankfurter Großkaufmann und der älteste Sohn von Peter Anton Brentano mit seiner zweiten Ehefrau Maximiliane von La Roche, einer Freundin Goethes.

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Georg Michael Anton Josef Brentano-La Roche

 

Deutscher Großkaufmann; ältester Sohn von Peter Anton Brentano und dessen zweiter Ehefrau Maximiliane (*1756, †1793), Tochter der Schriftstellerin Sophie von La Roche und eine Freundin Goethes.

Nachdem sein Vater sich aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hatte und von Frankfurt am Main nach Koblenz, der Residenzstadt des Kurfürsten von Trier, gezogen war, wurde er Finanzchef des Bank- und Handelshauses Brentano und leitete es gemeinsam mit seinem Halbbruder Franz Dominicus Brentano. 1808 wurde er Vorsteher der 1585 in Frankfurt gegründeten Börse und zugleich bis 1819 Mitglied der neugegründeten Frankfurter Handelskammer. Auf seine Initiative hin konzentrierte sich das Handelshaus ab 1830 ganz auf das Bankgeschäft. Von 1817 bis 1821, 1823, 1828 und 1830 gehörte er dem Gesetzgebenden Körper der Freien Stadt Frankfurt an.

1808 erwarb er von dem preußischen Hofrat Friedrich Wilhelm Basse einen Privatgarten nebst Landhaus und erweiterte in 40 Jahren diesen in Rödelheim (heute zu Frankfurt) gelegenen Garten durch etwa 40 Zukäufe auf eine Fläche von ca. 13 Hektar, ließ darauf einen griechischen Badetempel und ein künstliches Labyrinth errichten, sowie Granat-, Orangen- und andere Edelbäume pflanzen.

Lange versuchte er vergebens, einem Rödelheimer Bäcker namens Petri dessen Fachwerkhaus an der Nidda abzukaufen. Erst 1819 konnte er mit viel Geld dieses, später Petrihaus genannte Gebäude in seinen Besitz bringen und zu einem Refugium für sich umbauen. 1926 veräußerten seine Nachfahren das Anwesen 1926 an die Stadt Frankfurt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Landhaus zerstört und die Ruine 1957 beseitigt. Auf einem Teil entstand 1930 das Brentanobad, das größte Freiluftschwimmbad Hessens. Ein kleiner Teil, d.h. ca. 3 Hektar von ehemals 13 Hektar, dient seitdem unter dem Namen Brentanopark als öffentliches Naherholungsgebiet.

Verheiratet war Georg Brentano mit Maria, née Schröder, Tochter eines Rentmeisters aus Bergen (heute OT von Frankfurt), die bereits 1815 verstarb. Sie hinterließ vier Kinder: Claudine (1804–76); sie heiratete Georg Firnhaber von Eberstein gen. Jordis, Sophie (1806–56). Franz (1809–30) und Ludwig auch Louis genannt (1811–95).

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Bilder: Dieter Georg (03/2024)

Georg Hartmann

 

 

Deutscher Fabrikant; einer alteingesessenen Frankfurter Familie entstammend; wurde nach dem Abitur an der Wöhlerschule in Frankfurt am Main und einer kaufmännischen Lehre und ersten beruflichen Erfahrungen in England und Frankreich 1894 Direktor einer Linoleumfabrik in Mannheim, kehrte 1898 in seine Heimatstadt zurück, leitete die von ihm gekaufte Bauersche Gießerei und gründete in der Folge Filialen, unter anderem in Barcelona. 1919 gründete er einen weiteren Industriebetrieb in Frankfurt: die Elektro-Medico-Dental-Apparatur (EMDA), eine Spezialfabrik für elektro-medizinische und zahnärztliche Apparate einschließlich Zahnarztstühlen, die später ihren Sitz in der Hanauer Landstraße 139–145 bzw. zum Schluß in der Kaiserleistraße 19 hatte (beide Firmen existieren heute nicht mehr).

Hartmann, der Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstiftes war, verfaßte gemeinsam mit dem Historiker Fried Lübbecke das Buch Alt-Frankfurt. Ein Vermächtnis dokumentiert in über 270 Schwarz-Weiß-Photographien aus den 1930er und frühen 1940er Jahren den Zustand der Frankfurter Altstadt vor der Zerstörung durch die alliierten Luftangriffe auf Frankfurt am Main, wobei einige der Photographien von Alfred Ehrhardt stammen. 

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Bilder: Dieter Georg (06/2009)

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Gustav Moritz Bock

 

 

Deutscher Musikverleger; erstgeborener Sohn des Pädagogen Moses Hirsch Bock (1781, †1816); urchlief eine Ausbildung als Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und trat 1831 in die von Traugott Friedrich Julius Ahlemann gegründete Buch- und Musikalien-Verlags- wie auch Sortimentshandlung“ C.W. Froehlich & Comp ein.

Gemeinsam mit Eduard Bote gründete Bock am 27.1.1838 durch Übernahme der Musikalienhandlung C. W. Froehlich den Musikverlag Ed. Bote & G. Bock. Der Verlag entwickelte sich in der Folge zu einem der größten deutschen Musikverlegern; Bock war einer der bekanntesten Persönlichkeiten im Berlin der 1840er bis 1860er Jahre.

In seinem Verlagskatalog trat neben den Opern und der Musica sacra auch eine Sammlung klassischer Werke der Tonkunst hervor. Um die Herstellungskosten seiner Ausgaben zu senken, ließ sie Bock von Strafgefangenen in Moabit und Spandau erstellen. Dieser erfolgreiche Versuch hat ihm neben geschäftlichem Nutzen auch den Dank der Behörden eingebracht. Auch stellte er häufig Strafentlassene in seinem Betrieb ein.

1845 gründete Bock zusammen mit anderen den Berliner Tonkünstlerverein und die Neue Berliner Musikzeitung. Auch arbeitete er im Verein für die Reorganisation des Musikwesens mit. 1847 wurde er von Friedrich Wilhelm IV. zum Hofmusikalienhändler ernannt.

Verheiratet war Gustav Bock seit 1842 mit Emilie, née Brody. Gemeinsam richtete das Paar in ihrer Wohnung einen musikalischen Salon ein, in dem es Konzerte veranstalteten.

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Bilder: Günter Bihn (11/2020)

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus-Kirchhof

Inschrift:

In Tönen Deinen Gott zu ehren,
Der Menschen Herzen zu verklären
Das nun, Du Theurer, Dein Begehren
Dann hörst Du jetzt den Klang der
Himmels-Sphären.

 

Bilder: Dieter Georg (07/2024)
Unternehmer / Manager LXXIV

Omnibus salutem!