Deutsche Kaiserin; Gemahlin Friedrichs III., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; Tochter des portugiesischen Königs Eduard I. und seiner Gemahlin Eleonore von Aragonien; Die Trauung mit Friedrich, den sie in Siena kennengelernt hatte, fand am 16.3.1452 durch Papst Nikolaus V. in Rom statt. Drei Tage später wurde Eleonore an der Seite des Habsburgers zur Kaiserin gekrönt; sie war die letzte in Rom gekrönte Kaiserin.
Eleonore starb mit im Alter von nur 30 Jahren, vermutlich an einer Magen-Darm-Infektion. Aus der Ehe mit Friedrich III. gingen sechs Kinder hervor; es überlebten jedoch nur der 1459 geborene Maximilian und die 1465 geborene Kunigunde.
Wiener Neustadt, Stift Neukloster
Eduard I von Portugal gen. o Rei-Filósofo (Philosophenkönig)
König von Portugal; Sohn von König Johann I. und dessen Gemahlin Philippa of Lancaster; Bruder Heinrich des Seefahrers: Eduard versuchte zumindest einen Teil der Ländereien, die sein Vater gezwungenermaßen an den Adel hatte abgeben müssen, um sich die Unterstützung des Adels im Kampf gegen Kastilien zu sichern, für die Krone zurückzugewinnen. So erließ er 1434 ein Dekret, demzufolge, alles Land an die Krone zurückfallen mußte, wenn der adelige Besitzer solchen Landes ohne männlichen Erben verstarb. Dieses Dekret brachte ihn allerdings in Konflikt mit dem Landadel.
Ein Versuch Tanger von den Mauren zu erobern, endete 1437 in einem Desaster. Heinrich der Seefahrer, der den Tanger-Feldzug befehligte, mußte vor der arabischen Übermacht kapitulieren. Eine der Folgen der Kapitulationsbestimmungen war, daß Portugal Ceuta, eine an der Straße von Gibralta auf dem afrikanischen Kontinent gelegene Stadt, an die siegreichen Mauren zurückgeben sollte. Zugleich hatte sie gefordert, daß Prinz Ferdinand, gen. der Heilige, einer der Bruder des Königs, als Geisel zur Absicherung der Vereinbarung gestellt werden mußte. Eduard bat die Cortes, die portugiesische Ständeversammlung, eine Entscheidung in dieser schwierigen Frage zu treffen. Zu einer Entscheidung kam es allerdings nicht, da Eduard bereits 1438 an der Pest verstarb.So verblieb Prinz Ferdinand bis zu seinem Tod in maurischer Gefangenschaft.
Eleonore von Aragonien (port. Leonor)
Prinzessin von Aragonien und Königin, später Regentin von Portugal.; Tochter König Ferdinand I. von Aragonien und der Eleonore Urraca von Kastilien, Gräfin von Albuquerque, 1428 heiratete sie den portugiesischen Thronfolger Eduard und brachte als Mitgift die enorme Summe von 200 000 Goldgulden in die Ehe ein. Als der Kronprinz 1433 als Eduard I. den portugiesischen Thron bestieg, wurde sie Königin von Portugal. Nachdem ihr Gemahl 1438 an der Pest verstarb, wurde sie laut dessen Testaments zur Regentin für seinen unmündigen Sohn Alfons (V.) bestimmt. Unerfahren in Regierungsangelegenheiten und außerdem eine Ausländerin, war sie beim portugiesischen Adel unbeliebt, der einen zu großen Einfluß der aragonischen Königsdynastie befürchtete. So kam es in der Folge zu einem Regentschaftsstreit mit Eduards Bruder Peter, Herzog von Coimbra, mit dem Eleonore 1439 die Macht teilen mußte. Letztlich durfte sie nur noch ihre Kinder erziehen und die königlichen Einkünfte kontrollieren; sie akzeptierte ihren Machtverlust jedoch nicht und löste fast einen Bürgerkrieg aus. Doch der Infant Peter, Herzog von Coimbra, behielt die Oberhand und wurde schließlich von den Cortes, die portugiesische Ständeversammlung, zum alleinigen Regenten ernannt. Eleonore wurde mit ihren kleinen Töchtern auf einen Witwensitz abgeschoben, während ihre beiden Söhne in die Fürsorge ihres Schwagers, des Regenten Peter, kamen. 1440 erneuerte sie den Machtkampf, konnte sich aber militärisch nicht mit Peter messen und mußte nach Kastilien ins Exil gehen, wo sie im Monasterio de Santo Domingo el Real in Toledo lebte und starb. Gemäß Gerüchten soll sei vergiftet worden sein; als Drahtzieher wurden der portugiesische Regent und später der ehrgeizige Connetable von Kastilien, Don Álvarez de Luna, verdächtigt.
Batalha, Mosteiro da Santa Maria da Vitória
Römisch-deutscher König (1257-72); Earl of Cornwall, Graf von Poitou; der anglonormannischen Königsfamilie der Plantagenets entstammend; Sohn des englischen Königs Johann ohne Land und dessen zweiten Frau, Isabella von Angoulême. Er wurde durch die Gunst seines Bruders König Heinrichs III., den er nach anfänglichen Streitereien in seiner Herrschaft unterstützte - auch im Konflikt mit der Adelsopposition, dem Zweiten Krieg der Barone - zum reichsten Grundbesitzer Englands. Während des auf den Tod Kaiser Friedrichs II. folgenden Interregnums im Heiligen Römischen Reich wurde Richard, der Schwager Friedrichs, am 13.1.1257 - auf eigene Initiative - von drei der Kurfürsten zum deutschen König gewählt, während sich die anderen für den ebenfalls mit den Staufern verwandten Alfons X. von Kastilien - er war ein ein Enkel Philipps von Schwaben - entschieden. Auch wurde Richard am 17.5.1257 in Aachen gekrönt, seine Herrschaft konnte er in Deutschland jedoch genauso wenig durchsetzen wie der Gegenkönig Alfons, so daß er 1259 nach England zurückkehrte. Später kam er noch dreimal nach Deutschland (1260, 1262/1263 und 1268/1269) und hielt sich insgesamt lediglich knapp vier Jahre in Deutschland auf.
Als Heinrich III. schwer erkrankte, wurde Richard am 7.3.1271 formal zum Beschützer des Reiches ernannt. Im Juli 1271 besiegelte er neue Gesetze, mit denen die Tätigkeiten der Juden in England erheblich eingeschränkt wurden. Am 12. Dezember desselben Jahres erkrankte Richard in Berkhamsted schwer und blieb - vermutlich aufgrund eines Schlaganfalls - bis zu seinem Tod teilweise gelähmt, konnte auch nicht mehr sprechen.
Winchcombe (Gloucestershire), Hailes Abbey
Hinweis: In der Abtei, die um 1245 von Richard, Graf von Cornwall, jüngerer Bruder von König Heinrich III. von England, gegründet wurde, sind neben ihm seine zweite Frau Sancha und sein Sohn Henry of Almain beigesetzt. Die Abtei wurde 1539 von Heinrich VIII. aufgelöst und verfiel im Laufe der Zeit. Sein Herz wurde im Chorraum der Franziskanerkirche von Oxford beigesetzt.
Siegmund (auch Sigismund), der Münzreiche
Titularerzherzog von Österreich; Regent von Oberösterreich (Tirol und Vorderösterreich). der leopoldinischen Linie der Habsburger entstammend; Sohn Herzog Friedrichs IV. und dessen zweiter Ehefrau Anna von Braunschweig-Göttingen (1390–1432), Tochter Herzog Friedrichs und dessen Ehefrau Anna von Sachsen. Siegmund kam nach dem Tod seines Vaters unter die Vormundschaft seines Cousins Kaiser Friedrichs III.. 1446 übernahm er die Regentschaft in Tirol und den Vorlanden. erhob Kaiser Friedrich III. Sigmund zum Erzherzog. 1484 verlegte er die Tiroler landesfürstliche Münzprägestätte von Meran nach Hall in Tirol, wodurch er für diese Stadt – als damaliges Zentrum des Tiroler Salzhandels und westliche Kopfstation der Innschifffahrt – den Aufstieg zur wichtigsten Handelsstadt des Landes einleitete. 1486 führte Siegmund in Hall eine große Münzreform durch. Durch die Förderung des Bergbaus brachte er es zu einigem Reichtum, allerdings machte er auch hohe Schulden, wegen derer er Teile der Vorlande (Streubesitz der Habsburger östlich des Arlbergs in Vorarlberg, der Schweiz und Südwestdeutschland) an Bayern verpfändete, so daß die Landstände, Kaiser Friedrich III. und dessen Sohn Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser Maximilian I.) eingriffen. 1490 bewogen sie Siegmund zur Abtretung seiner Gebiete an Maximilian, der seit 1486 bereits Kaiser war; Dieser übernahm die Regierung in Tirol und sorgte für Ordnung. Sigmund, der wegen ach seinem Tod den Beinamen “der Münzreiche“ erhielt er wegen seiner aufwendigen Hofhaltung nach seinem Tod den Beinamen “der Münzreiche“ erhielt, blieb jedoch bis zu seinem Tod 1496 in Innsbruck.
1449 heiratete er in Meran die Tochter König Jakobs I. von Schottland und dessen Gemahlin Joan Beaufort, Eleonore von Schottland, die während seiner häufigen Abwesenheit die Regierungsgeschäfte führte und auch Recht sprach.
Katharina von Sachsen (pinxit Lucas Cranach der Ältere)
Nachdem sie 1480 kinderlos gestorben war, vermählte er sich vier Jahre später mit der 16-jährigen Katharina von Sachsen, die im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin keinen politischen Ehrgeiz entwickelte, sondern sich der Jagd und anderen Vergnügungen erfreute; auch diese Ehe blieb kinderlos.
Stams (Tirol), Stiftskirche, Gruft “Österreichisches Grab”
Dmitrij Michailowitsch Poscharskij (russ. Дми́трий Миха́йлович Пожа́рский)
Russischer Fürst; der Dynastie der Rurikiden entstammend; Anführer des Volksaufstandes der Russen gegen die polnisch-litauische Okkupation während der Смутное время, Smutnoje wremja, dt. Zeit der Probleme) genannten Zeit der Wirren Anfang des 17. Jahrhunderts1.
Er schuf gemeinsam mit Kusma Minin unter Unterstützung durch den Patriarchen Philaret ein Freiwilligen-Heer aus Nischni Nowgorod, das er in der Folgezeit kommandierte. Dabei wurde ein polnisch-litauisches Heer unter Jan Karol Chodkiewicz zwischen dem 21. und dem 24.8.1612 abgewehrt und Moskau im Herbst 1612 gemeinsam mit Moskauer Bürgern von der Okkupation befreit.
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1 In der Geschichte Rußlands die Zeit zwischen dem Ende der Rurikiden-Dynastie mit dem Tod Fjodor I. im Jahr 1598 und dem Beginn der Romanow-Dynastie mit dem Herrschaftsantritt Michael I. im Jahr 1613 bezeichnet. In dieser Zeit gab es fünf Regenten auf dem Zarenthron.
Eine Dramatisierung der ersten Phase dieses Zeitabschnittes bildet die Oper Boris Godunow von Modest Mussorgskij, die auf einem gleichnamigen Drama von Alexander Puschkin basiert.
Susdal (Oblast Wladimir), Erlöser-Euthymios-Kloster
Cangrande della Scala getauft als. Canfrancesco della Scala
Signore di Verona; bekannt unter seinem Spitznahmen “großer Hund”, war zwischen 1308 und 1329 der vierte Herrscher aus der Signoria der Scaliger und regierte zusammen mit seinem älteren Bruder Alboino della Scala, bis dieser 1311 starb und er dessen Nachfolge antrat. Die italienischen Städte befanden sich ständig im Krieg miteinander und Cangrande war ein erfolgreicher Feldherr, der im Juli 1329 die Stadt Treviso eroberte.
Schon bald nach seinem triumphalen Einzug erkrankte Cangrande schwer und starb innerhalb von vier Tagen. Als Ursache wurde damals das Trinken von verunreinigtem Quellwasser genannt; es gab aber auch Chroniken aus dem 14. Jahrhundert, in denen erwähnt wird, daß der Leibarzt von Can Grandes beschuldigt wurde, seinen Herrn vergiftet zu haben.
Nach Giovanni Boccaccio war er einer der nobelsten und edelsten Herren in Italien. Dante Alighieri setzte noch zu Lebzeiten hohe Erwartungen in ihn und hoffte, daß er Italien ein neues Gesicht geben könne. der Geschichtsschreiber, Kaufmann und Politiker. Giovanni Villani (*um 1280, †1348) behauptete, obwohl er ein Anhänger der Guelfen war, daß seit Ezzelino III. da Romano kein anderer Tyrann reicher und mächtiger gewesen sei.
Verheiratet war Cangrande mit Johanna von Antiochia, die ihn nach seinem unerwarteten Tod überlebte.
Verona, Santa Maria Antica
Herzogin zu Mecklenburg; durch Heirat Herzogin von Sachsen; drittes von sieben Kindern und zweite Tochter von Herzog Magnus II. und dessen Frau Sophie von Pommern.
Am 1.3.1500 heiratete sie Herzog Johann den Beständigen. Sophie starb kurz nach der Geburt ihres Sohnes Johann Friedrich I. und bevor ihr Mann Kurfürst wurde.
Ihre bronzene Grabplatte wurde von Peter Vischer dem Älteren in dessen Werkstatt in Nürnberg nach einem Entwurf von Jacopo de' Barbari gefertigt.
Ihr Witwer Johann und dessen Bruder Friedrich der Weise errichteten ihr zum Gedenken einen Altar, der der Heiligen Anna geweiht ist, die “Vierzehn Nothelfer” darstellt und am 18.7.1505 geweiht wurde, während Friedrich bei Lucas Cranach dem Älteren ein Altarbild in Auftrag gab (heute gilt als gesichert, daß es sich um ein Triptychon handelt, das sich heute im Städel Museum in Frankfurt am Main befindet und unter dem Namen Torgauer Altar bekannt ist).
Torgau, Ldkrs. Nordsachsen, Marienkirche
Ali bin Hamud al-Busaidi (Arab. علي بن حمود البوسعيد)
Sultan von Sansibar (1902-1918); Sohn des siebten Hamoud ibn Mohammed von Sansibar; studierte im Vereinigten Königreich an der Harrow School, eines der bekanntesten englischen Internate für Jungen. 1901 nahm er in England auch als Gast an der Krönung des britischen Königs Eduards VII. teil, 1910 auch an derjenigen Georgs V..
Zwei Tage nach dem Tode seines Vater wurde er am 20.7.1902 zum Sultan von Sansibar ernannt.
Als Ali_II_von Sansibar
Wegen einer Krankheit diente er allerdings nur wenige Jahre als Sultan. Am 9.12.1911 dankte er zugunsten seines Schwagers Khalifa bin Harub Al-Busaid ab.
Während seiner Herrschaft wurde die Sklaverei in Sansibar 1909 mit der Abschaffung des Konkubinat vollständig abgeschafft.
Verheiratet war Ali bin Hamud mit Chukwani bin Faisal ibn Turki Al-Busaid, Tochter des Sultans Faisal ibn Turki von Oman. Zusammen hatten sie mehrere Kinder, darunter Prinzessin Tohfa bin Ali, die Abdullah bin Khalifa, die den 11. Sultan von Sansibar, heiratete.
Paris, Cimetière du Père-Lachaise
Philippe I. de Bourbon Duc d’Orléans
Herzog von Orléans; Sohn von König Ludwig XIII. von Frankreich und Anna von Österreich sowie Bruder Ludwigs XIV.; die Kindheit des Prinzen, der schon als Kind ein eher feminines Verhalten aufzeigte, wurde durch innerpolitische Unruhen (Fronde) getrübt; es war eine Zeit, in der die Königinmutter Anne mit aller Kraft den Thron für ihren ältesten Sohn verteidigte. So hielt auch sein Bruder Ludwig ihn von jeglichem Einfluß auf die Regierungsgeschäfte fern - obwohl er wenig Interesse an politischen Dingen zeigte; vielmehr gab sich der homophil veranlagte Philippe einem ausschweifenden Lebensstil hin.
Ludwig XIV. und Philippe I. Orléans( r., als Kinder)
Marie-Madeleine de La Fayette schrieb über ihn: ”Seine Neigungen entsprachen ebensosehr den weiblichen Vorlieben, wie die des Königs ihm fernlagen. Er war schön, gut gebaut, aber seine Schönheit und seine Gestalt passten eher zu einer Prinzessin als zu einem Prinzen; zudem lag ihm mehr daran, daß alle Welt seine Schönheit bewunderte, als sie dazu einzusetzen, die Damen in sich verliebt zu machen”.
Chevalier de Lorraine als Ganymed, pinxit Baldassare Franceschini
1661 wurde Philippe mit der englisch-schottischen Prinzessin Henriette Anne Stuart d'Angleterre, gen. Minette, (*1644, †1670), der jüngste Tochter Karls I. (engl. Charles I.) und dessen Gemahlin Henrietta Maria von Frankreich verheiratet. Nachdem Henrietta am 30. Juni 1670 überraschend verstorben war, heiratete Philippe im Folgejahr Liselotte von der Pfalz, die Tochter des Kurfürsten Karls I. von der Pfalz. Die Tochter Elisabeth Charlotte aus dieser Ehe wurde am 13. Oktober 1698 mit Herzog Leopold Joseph von Lothringen verheiratet. Deren Sohn Franz Stephan, der spätere Franz I. Stephan von Lothringen, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation heiratete 1736 die Erzherzogin von Österreich, Maria Theresia, die Mutter der späteren Königin von Frankreich Marie Antoinette.
Dreux (Dép. Eure-et-Loir), Chapelle Royale
Omnibus salutem!